Titel: Federnde Bolzensicherung von Ernst A. Brauer in Berlin.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 405
Download: XML
Federnde Bolzensicherung von Ernst A. Brauer in Berlin. Mit Abbildungen auf Tafel 27. Brauer's federnde Bolzensicherung. Um Gelenkbolzen an Maschinen-, Dach- oder Brückenconstructionen vor dem Herausfallen zu sichern, hat man zur Zeit hauptsächlich nur zwischen zwei Einrichtungen zu wählen: die Schraubenmutter und die Vorlegscheibe mit Splint, Beide haben Mängel: die Schraubenmutter, sofern sie durch Erschütterungen oft unbemerkt gelöst wird, der Splint, sofern seine aufzubiegenden Enden bei wiederholtem Oeffnen und Schlieſsen der Verbindung leicht abgebrochen werden. Die Bolzensicherung von E. A. Brauer in Berlin (*D. R. P. Kl. 47 Nr. 18277 vom 14. Oktober 1881) soll dem gleichen Zweck dienen und von den genannten Mängeln frei sein. In Fig. 11 bis 13 Taf. 27 ist die Bolzensicherung B in drei verschiedenen Ausführungsformen in Verbindung mit dem zu sichernden Bolzen A dargestellt, und zwar befinden sich beide Theile in der dem stattfindenden Schluſs entsprechenden gegenseitigen Stellung. Um die Verbindung zu lösen, muſs man bei o (Fig. 11 und 12) einen Druck oder leichten Schlag ausüben, wodurch sich die Schluſsringe so weit aufbiegen, daſs die Entfernung der Punkte m und n dem Durchmesser der in die Bolzen eingedrehten Nuth gleich wird. Jetzt gelangt der Bolzen relativ zum Schluſsring in die durch die Kreise vom Durchmesser k punktirt angedeutete Lage und kann sodann seitlich herausgezogen werden. Beim Schlieſsen der Verbindung finden dieselben Verrichtungen in umgekehrter Reihenfolge statt. Die Ausführungen Fig. 11 und Fig. 12 unterscheiden sich nur äuſserlich dadurch, daſs die Sicherung in der ersten excentrisch, in der zweiten centrisch sitzt. Die dritte, in Fig. 13 Taf. 27 dargestellte Form zeigt jedoch einen wesentlicheren Unterschied, welcher sich namentlich. bei Herstellung und Lösung der Verbindung bemerkbar macht. Hier besteht der Schluſsring aus zwei Theilen, dem eigentlichen Schluſsbügel e und dem Deckel f; letzterer ist mit e durch den Gelenkstift g verbunden und wird zunächst aufgeklappt, wenn die Sicherung geöffnet werden soll. Er wird ähnlich wie die Klinge eines Taschenmessers durch die Federkraft des Bügels e in der gezeichneten Lage festgehalten und kann, da er nur zur Vervollständigung der Kreisform dienen soll, auch ganz weggelassen werden. Nachdem der Deckel geöffnet ist, erfolgt die Lösung des Schlosses durch gleichzeitig wirkenden Druck in den Punkten g und h. Die gezeichneten Schluſsringe sind unter der Voraussetzung entworfen, daſs die Herstellung durch Ausstanzen aus dem Vollen stattfindet. Ein anderes Herstellungsverfahren würde kleine Formänderungen im Gefolge haben.

Tafeln

Tafel Tafel 27
Tafel 27