Titel: Payton und Wilson's kreisringförmiger entlasteter Schieber.
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, S. 155
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Payton und Wilson's kreisringförmiger entlasteter Schieber. Mit Abbildungen. [Payton und Wilson's kreisringförmiger entlasteter Schieber.] Der nebenstehend nach Engineering, 1882 Bd. 34 S. 289 dargestellte Schieber von Payton und Wilson in Vauxhall gehört zu der Klasse von entlasteten Schiebern, welche zwischen zwei parallelen und congruenten Schieberflächen gleiten, so daſs Ein- und Ausströmung immer gleichzeitig durch zwei Oeffnungen stattfinden. Letztere können daher schmäler und der Schieberhub kann kleiner genommen werden, als wenn, wie gewöhnlich, für Ein- und Ausströmung nur ein Kanal an jedem Cylinderende vorhanden ist. Um zu erreichen, daſs der Schieber an beiden Schieberspiegeln dicht anliegt, ist derselbe aus zwei einander übergreifenden Theilen hergestellt, welche wegen ihres winkelförmigen Querschnittes durch den Dampfdruck selbst gegen die Dichtungsflächen gepreſst werden. Der Schieber ist daher nicht vollständig entlastet; doch kann man dadurch, daſs man den innen vorspringenden Rand sehr schmal macht, den Druck, mit welchen die beiden Schieberhälften angepreſst werden, beliebig herabmindern. Die Fuge wird innen durch einen eingelegten, vom Dampf angedrückten Ring verdeckt. Der frische Dampf strömt durch das Innere des Schiebers ein; der Abdampf entweicht in den Schieberkasten, so daſs die Oberfläche des letzteren nicht als schädliche Kühlfläche wirkt. Da der Schieber vollständige Kreisringform hat, so kann er beliebig gedreht werden, wodurch das Einarbeiten von Schleifkerben vermieden wird. Eine allmähliche Drehung wird auch, wenn der Schieber in dem ihn umgreifenden Ring ein wenig Spielraum hat, selbstthätig beim Hin- und Hergang stattfinden. Textabbildung Bd. 247, S. 155