Titel: Ueber die Arbeitsleistung des Menschen am Hebel.
Fundstelle: Band 249, Jahrgang 1883, S. 366
Download: XML
Ueber die Arbeitsleistung des Menschen am Hebel. C. Bach, über die Arbeitsleistung des Menschen am Hebel. Die Bd. 237 S. 474 dieses Journals angegebenen Arbeitsleistungen des Menschen an Feuerspritzen, ermittelt aus den Versuchen, welche auf dem 11. deutschen Feuerwehrtage in Dresden 1880 angestellt wurden, sind unrichtig. Der bei der Berechnung untergelaufene Fehler besteht, wie Prof. C. Bach in seinem bekannten Werke (vgl. 1883 248 40): Die Construction der Feuerspritzen, 1883 S. 46 und 92 nachweist, darin, daſs angenommen worden ist, die Arbeitsleistungen, welche der Betrieb einer und derselben Spritze unter Beibehaltung des Mundstückes fordert, verhalten sich wie die ersten Potenzen der Hubzahlen n in der Minute und Nr. derSpritze Druckstangen Leistungeines Mannes Höchste Lage Tiefste Lage Arbeitsbogen MittlereGeschwindig-keit mm mm mm m e Wagenspritzen.   3 1680 760   920 1,503 0,3220,304   7 1774 538 1236 2,575 0,4030,388 10 1785 560 1225 2,041 0,4560,483 11 1830 675 1155 2,117 0,3990,372 12 1705 650 1055 1,969 0,345 16 1865 600 1265 1,813 0,2440,271 15 1605 630   975 1,641 0,3350,364 Abprotzspritzen.   1 1540 555   985 1,576 0,4070,421   2 1420 506   914 1,584 0,2230,222   4 1370 460   910 1,608 0,3350,325   5 1443 625   818 1,431 0,3740,365   6 1244 412   832 1,692 0,3880,354   8 1427 538   889 1,625 0,3320,3000,346   9 1435 522   913 1,491 0,3150,336 13 1350 450   900 1,680 0,4140,417 14 1310 470   840 1,834 0,2940,251 17 1450 500   950 1,900 0,5110,493 wie die ersten Potenzen der Hubhöhen s. Da nun aber die geleisteten Arbeiten proportional sind den geförderten Wassermengen, sowie den Förderhöhen (welch letztere bei den Spritzen in der Hauptsache gleich den Druckhöhen) und die Wassermengen wachsen mit den ersten Potenzen von n und s, die Druckhöhen (Geschwindigkeitshöhen) mit den zweiten Potenzen von n und s, so müssen sich die Arbeitsleistungen verhalten wie die dritten Potenzen von n und s. C. Bach hat nun, nachdem ihm die Originalergebnisse der Dresdner Versuche zur Verfügung gestellt worden sind, auf dieser Grundlage die Leistung des Menschen am Spritzenhebel genau festgestellt. Die von den früheren Angaben ziemlich bedeutend abweichenden Resultate finden sich in der Zusammenstellung S. 366. Scheidet man das Ergebniſs der offenbar zu stark mit Mannschaft (11 Mann) belegten Spritze Nr. 2 (100mm Cylinderdurchmesser), sowie dasjenige der in undichtem Zustande befindlichen Spritze Nr. 14 aus, so findet sich im Durchschnitte die Leistung des Mannes in Pferdestärken: für Wagenspritzen 0,360 bezieh. für Abprotzspritzen 0,378. Sie reicht hinauf bis zu 0e,5 und sinkt herunter bis auf 0e,25. Bei Beurtheilung dieser Leistungen ist im Auge zu behalten, daſs die aus Infanteristen bestehende und leicht gekleidete Druckmannschaft je 2 Minuten mit langen, zur Erholung genügenden Pausen arbeitete. Die Leute waren also an gröſsere, überhaupt forcirte Anstrengungen gewöhnte Männer. Die Versuche fanden auf einem groſsen, von niedrigen Kasernengebäuden umschlossenen Platze und in der Sommerhitze (Juli) statt.