Titel: F. Schichau's Feuerthüreinrichtungen an Marinekesseln mit Unterwindgebläse.
Fundstelle: Band 250, Jahrgang 1883, S. 97
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F. Schichau's Feuerthüreinrichtungen an Marinekesseln mit Unterwindgebläse. Mit Abbildungen auf Tafel 8. F. Schichau's Feuerthüreinrichtungen für Marinekessel. Der namentlich bei den Kesseln von Torpedobooten benutzte künstliche Luftzug wirkt hauptsächlich beim Schüren sehr schädlich auf die Kessel, wenn, wie es gewöhnlich der Fall ist, die gepreſste Luft direkt in den verschlossenen Kesselraum (den Staakraum) eingeführt wird. Selbst wenn 2 Mann das Schüren besorgen, um die Feuerthür nur möglichst kurze Zeit offen zu halten, ist es nicht zu vermeiden, daſs groſse Mengen kalter Luft gegen die erhitzte Röhrenplatte strömen, wodurch dann ein häufiges Undichtwerden der Heizröhrenenden herbeigeführt wird. Dieser Uebelstand wird durch die von F. Schichau in Elbing (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 23581 vom 26. Januar 1883) angegebene Einrichtung, welche in Fig. 2 bis 8 Taf. 8 abgebildet ist, vermieden. Die Luft wird durch einen Kanal h direkt unter den Rost geleitet. Die um eine horizontale Achse a (Fig. 2 und 5) drehbare und dicht schlieſsende Feuerthür g wird durch eine kräftige Feder fest angedrückt. Zum Oeffnen derselben dient ein auf der Achse a befestigter Arm b, indem beim Anheben desselben ein auf a befestigter Daumen c gegen einen am Gelenkauge d befindlichen Vorsprung stöſst (vgl. Fig. 5). Mit dem Arme b ist aber durch eine Stange i, in welche eine Feder l eingeschaltet ist, ein kleiner, auf der Achse der Klappe k befestigter Arm verbunden und zwar so, daſs. zunächst die Klappe k gehoben wird, ehe der Daumen c auf das Gelenk d einwirkt (vgl. Fig. 3). Die Klappe k verschlieſst für gewöhnlich (Fig. 2) den Aschenfall nach dem Kesselräume hin; in der gehobenen Lage aber (Fig. 3 und 4) sperrt sie den Kanal h ab, so daſs keine Luft mehr in den Feuerraum treten kann. Ein Sperrhaken n, welcher in ein auf die Achse a aufgekeiltes Sperrrad eingreift, hält die Feuerthür in gehobener Stellung (Fig. 4), so daſs nun das Schüren von einem Manne bequem besorgt werden kann. Beim Niederlegen des Armes b wird zuerst die Thür geschlossen und dann die Klappe k wieder herunter gelassen. Fig. 5 und 6 zeigen die Einrichtung für den Fall, daſs der Windkanal h unter den Flur gelegt ist. Die Klappe k ist um eine mittlere Achse drehbar. Hinter derselben ist noch eine Klappe p angebracht, welche mittels der Bügel o in die punktirte Lage gesenkt werden kann, um das Herausschaffen der Asche aus dem Aschenfalle zu gestatten, sowie beim Anheizen Luft einzulassen, bis der nöthige Dampfdruck zum Betriebe des Gebläses vorhanden ist. Eine dritte in der Patentschrift dargestellte Anordnung ist für solche Kessel bestimmt, bei welchen der Luftkanal und die Aschenfallthür an der Seite des Kessels angebracht sind. In Fig. 7 und 8 ist veranschaulicht, in welcher Weise ein guter Verschluſs der Klappe k wie der Feuerthür mit Hilfe einer Asbestdichtung u erzielt wird. Eine vorspringende Leiste v schützt die Asbestauflage gegen Beschädigungen.

Tafeln

Tafel Tafel 8
Tafel 8