Titel: Vorschläge für die Construction von Magazin- und Repetirgewehren.
Autor: W. S.
Fundstelle: Band 251, Jahrgang 1884, S. 185
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Vorschläge für die Construction von Magazin- und Repetirgewehren. Ueber Magazin- und Repetirgewehre. Bei dem Interesse, welches heute der Frage, ob die Armeen mit Schnellladern bewaffnet werden sollen oder nicht, zugewendet wird, lohnt es sich, einmal einen Blick in die deutschen Patentschriften zu werfen, um die verschiedenen Vorschläge kennen zu lernen, welche gemacht worden sind, um Einzellader mit geringen oder gar keinen Veränderungen in Mehrlader (Magazingewehre) umzuwandeln, oder um neue Modelle für Schnelllader (Repetirgewehre) zu construiren, welche die gröſste mögliche Feuergeschwindigkeit gestatten. Nicht weniger als 50 Patente (Klasse 72) innerhalb der letzten 5 Jahre betreffen derartige Vorschläge. Am leichtesten macht es sich S. Krnka in Prag (* D. R. P. Nr. 6183, vgl. auch 1883 248 412), indem er den Patronenkasten vor dem Verschlüsse des Gewehres über den Lauf statt an der Hüfte des Soldaten anhängt. Die Schweizerische Industrie-Gesellschaft in Neuhausen bei Schaffhausen (* D. R. P. Nr. 17609, vgl. 1883 248 412) fertigt dagegen Patronenkästen mit einer Schlaufe an, welche der Schütze sich über die linke Hand, mit welcher er das Gewehr unter dem Verschluſsgehäuse gefaſst hält, schiebt. Man sieht hieraus, daſs diese Kästen auf jedes Gewehrsystem ohne die geringste Veränderung des letzteren anwendbar sind. Krnka's Patronenkasten haben den Russen bei Plewna gegen die Türken gute Dienste gethan. J. Werndl in Steyr machte nun zuerst den Vorschlag, links neben der Verschluſshülse von Gewehren mit Cylinderverschluſs einen geraden oder der Patronenform etwas angepaſsten, gebogenen, rechteckigen, schräg nach oben stehenden Kasten zu befestigen, denselben mit Patronen zu füllen und dieselben durch ihr Eigengewicht oder durch Federdruck in die geöffnete Verschluſshülse gelangen zu lassen und sie dann durch Schlieſsen des Verschlusses in den Lauf zu schieben. Für die Anwendbarkeit derartiger Patronenkästen ist also die hin- und hergehende Bewegung des Cylinderverschlusses Bedingung. Um nun den Eintritt der Patronen aus dem Kasten zu regeln, sperrt Werndl den Kasten an der Verschluſshülse mit einem drehbaren Löffel, welcher von dem Verschluſscylinder beim Schlieſsen und Oeffnen bewegt wird. Auswerfvorrichtungen müssen dabei für ein zeitiges Entfernen der leeren Patronenhülsen aus der Verschluſshülse sorgen, um Platz für die neu ankommende Patrone zu schaffen. Solche Magazingewehre finden sich in den Werndl'schen Patenten (* D. R. P. Nr. 4982, 5166, 20546, 21655 und 22533, vgl. 1879 233 * 121. 1879 234 * 114. 1883 248 * 413). Dieselbe Einrichtung trifft Milovanovits-Koka in Belgrad in seinen Patenten * Nr. 19673 und 21397 (vgl. 1883 248 * 417); nur ordnet er statt des Löffels von dem Verschluſscylinder beeinfluſste Blattfedern an, welche bald eine frische Patrone festhalten, bald dieselbe in die Verschluſshülse fallen lassen. Dagegen läſst F. W. Böhner in Velbert (* D. R. P. Nr. 3077 vom 13. März 1878) die Patronen aus dem Kasten zuerst in eine Vorkammer fallen und wirft sie dann mittels eines durch den Verschluſscylinder bewegten Armes in die Verschluſshülse. Der nächste Vorschlag von J. Werndl (* D. R. P. Nr. 5785, vgl. 1879 234 * 114) zielt dahin, das frei überhängende Gewicht des Patronenkastens zu umgehen, zu welchem Zwecke das Magazin in Form eines Rohres links neben den Lauf gelegt wurde. Das Zurückschieben der Patronen besorgt alsdann eine im Rohre liegende Schraubenfeder; in die Verschluſshülse werden die Patronen durch einen den früheren ähnlichen Löffel geworfen. Um lediglich die Höhe der Kästen zu vermindern, biegt die Oesterreichische Waffenfabrik-Gesellschaft in Steyr die Kästen zu einer Trommel zusammen (* D. R. P. Nr. 4636, vgl. 1883 248 413), welche ebenfalls links von der Verschluſshülse am Gewehrschafte befestigt wird und die Patronen mittels einer besonderen, durch den Verschluſscylinder bewegten Vorrichtung an die Verschluſshülse abgibt. An dieser Stelle muſs auch das Gewehr von C. E. Törner in Stockholm (* D. R. P. Nr. 13111 vom 4. Juli 1880) erwähnt werden, welches seine Patronen mittels eines links von der Verschluſshülse ausgehenden und bis zum Tornister des Soldaten reichenden Schlauches aus einem scheibenförmigen, mit radialen Patronenhaltern versehenen Kasten erhält. Die Bewegung des letzteren und des Gewehrverschlusses geschieht durch Herunterstoſsen des von beiden Händen horizontal gehaltenen Gewehres. Daſs man zuerst die Einführung der Patronen in die Verschluſshülse von der linken Seite versuchte, hat seinen guten Grund darin, weil man das Laden von Hand von der rechten Seite, im Falle das Magazin ausgeschossen ist, nicht erschweren will. Malkoff und A. u. W. Paskin in Petersburg (* D. R. P. Nr. 17162, vgl. 1883 248 * 414) construirten deshalb ein sehr schnell an- und abhängbares Magazin, welches im Gebrauchsfalle auf der rechten Seite der Verschluſshülse befestigt wird. Will man von der sehr schnellen Anbringung des Kastens absehen, so muſs man den rechts anzubringenden Kasten nach unten herabhängen lassen und die Patronen durch eine besondere Feder in die Verschluſshülse schieben. Dies erfolgt bei L. Löwe in Berlin (* D. R. P. Nr. 13699, vgl. 1883 248 * 416), welcher seinem Kasten noch eine U-förmige Gestalt gibt, so daſs sich derselbe um den Schaft herumbiegt und die Handhabung des Gewehres nicht allzu sehr erschwert. Das Laden von Hand wird gar nicht erschwert, wenn man den Kasten rechts vor die Patroneneinlage setzt. Für diesen Fall versieht G. L. Brückmann in Dortmund (* D. R. P. Nr. 3438 vom 5. Mai 1878) den Verschluſscylinder mit einem Löffel, welcher beim Schlieſsen des Verschlusses in den Kasten eintritt und beim Oeffnen eine Patrone aus demselben mitnimmt; diese fällt dann bei einer geringen Verdrehung des Gewehres in die Verschluſshülse. – Einen ähnlichen Weg schlägt M. Lindner in Chemnitz (* D. R. P. Nr. 23921 vom 3. Februar 1883) ein; nur werden hier die Patronen von einem mit dem Verschluſscylinder verbundenen und mit Ausziehern versehenen Kolben aus dem wie früher befestigten Kasten in eine rechts neben der Patroneneinlage befindliche Rinne gezogen und dann durch Verdrehen des Gewehres in die Verschluſshülse geworfen. Einen anderen Ausweg schlägt Werndl ein (* D. R. P. Nr. 19719, vgl. 1883 248 * 414), indem er den Kasten auf der rechten Seite der Verschluſshülse verschiebbar anordnet, so daſs er mit dem Verschluſscylinder hin- und hergeht und beim Gebrauche des Gewehres als Einzellader ausgeschaltet werden kann. In letzterem Falle bleibt der Kasten rechts vor der Patroneneinlage stehen. Während die bis jetzt angeführten Magazingewehre alle ein mehr oder weniger starkes Verkanten des Gewehres zur Folge haben, ist dies bei dem in jeder Beziehung ausgezeichneten Gewehre von J. P. Lee in Ilion (* D. R. P. Nr. 9637, vgl. 1881 239 * 267) vollständig vermieden. Lee bringt nämlich den Kasten unter der Verschluſshülse vor dem Abzugsbügel an, so daſs er den Vorderschaft durchdringt. Die Abgabe der Patronen aus dem Kasten in die Verschluſshülse erfolgt unter Mitwirkung einer Feder durch auſserst sinnreiche und einfache Vorrichtungen. Zum Schlüsse seien hier noch der Vollständigkeit wegen die Gewehre von Nemetz in Wien (* D. R. P. Nr. 18725, 19393, 19434, vgl. 1883 248 417) erwähnt; sie besitzen eine horizontal hinter dem Laufende verschiebbare, mit Patronen gefüllte Kammer, in welcher die Patronen entzündet oder aus der sie in den Lauf geschoben und hier entzündet werden. Die Verschiebung der Kammer bewirkt der Verschluſscylinder. Damit ist die Reihe derjenigen Constructionen erschöpft, welche die Umwandlung von Einzelladern in Schnelllader bezwecken, und es folgen nun die als solche construirten Repetirgewehre. Da das Abfeuern eines Schusses vorher ein Einbringen der Patrone in die Verschluſshülse, ein Einschieben derselben in den Lauf und dann ein Verschlieſsen des letzteren, also 3 Bewegungen bedingt, so ist es klar, daſs sich am besten der Cylinderverschluſs für Repetirgewehre eignet, da bei ihm das Einschieben der Patrone in den Lauf mit dem Schlieſsen des Verschlusses zusammenfällt. (Beim Blockverschlusse sind dagegen 3 Bewegungen zum Laden nothwendig.) Bei den meisten Patenten auf Repetirgewehre finden wir denn auch Gewehre mit Cylinderverschluſs. Das Magazin liegt in Form eines Rohres mit Federvorschub entweder unter dem Laufe, neben dem Laufe oder im Kolben. Am häufigsten ist erstere Einrichtung vertreten. Die Ueberführung der im Magazinrohre zu hinterst, also unter der unten offenen Verschluſshülse liegenden Patrone hinter den Lauf, so daſs sie vom Verschluſscylinder in letzteren eingeschoben werden kann, erfolgt meistentheils durch einen Kipplöffel, welcher vom Verschluſscylinder in einer senkrechten, mit der Seelenachse zusammenfallenden Ebene bewegt wird. Eine derartige Einrichtung haben die Gewehre von Remington in Ilion (* D. R. P. Nr. 3395, vgl. 1880 236 * 215), von F. v. Dreyse in Sömmerda (* D. R. P. Nr. 2819, vgl. 1879 231 * 135), von P. Mauser in Oberndorf (* D. R. P. Nr. 15202 und 20738, vgl. 1883 250 * 454), von P. Bertoldo in Turin (* D. R. P. Nr. 16027 vom 9. März 1881) und von der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft in Neuhausen (* D. R. P. Nr. 19066 vom 26. Juni 1881); genügt die in einem Magazinrohre befindliche Zahl von Patronen nicht, so kann man mehrere Rohre neben einander, oder in Form eines Bündels unter dem Laufe anordnen. Die Löffeleinrichtung bleibt im Uebrigen dieselbe; nur muſs man, wenn ein Magazinrohr ausgeschossen ist, ein volles vor den Löffel schieben oder drehen. Erstere Einrichtung wurde der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft (* D. R. P. Nr. 21642 vom 13. November 1881), letztere an J. Werndl patentirt. Da der Kipplöffel die Patrone nur mit der Spitze in die Ebene des Laufes bringt, der hintere Theil dagegen nur so weit gehoben wird, als es das Erfassen durch den Verchluſscylinder bedingt, und diese Lage der Patrone nicht die zweckmäſsigste ist, wendet F. v. Dreyse (* D. R. P. Nr. 23897 vom 2. März 1883) einen parallel zu sich selbst auf- und abgehenden Löffel an, welcher die Patrone genau bis in die Verlängerung der Seelenachse hebt. Das bis jetzt genannte Repetirgewehr-System hat am meisten Verbreitung gefunden. Ein ausgezeichnetes Repetirgewehr ist ferner das F. v. Dreyse'sche (* D. R. P. Nr. 19066, vgl. 1882 246 * 183), bei welchem ein um die Verschluſshülse drehbarer Löffel von dem Verschluſscylinder so gedreht wird, daſs er bald hinter dem Magazinrohre, bald rechts neben der offenen Patroneneinlage steht. In ersterer Lage nimmt er eine Patrone aus dem Magazinrohre auf, in der zweiten Lage gibt er die Patrone durch geringes Verdrehen des Gewehres an die Patroneneinlage ab. Während hierbei der Löffel rechts seitwärts aus dem Schafte heraustritt, schwingt er bei dem Repetirgewehre von G. van Valnisberg in Wien (* D. R. P. Nr. 19611 vom 25. Februar 1882) um eine unterhalb der Verschluſshülse parallel der Seelenachse liegende Achse zwischen dem untersten Punkte der Magazinröhre und dem unten offenen Gewehrhülsenboden hin und her. Gar keinen Löffel besitzen die Gewehre von W. Trabue in Louisville; hier bringt die Gestalt des hintersten Theiles des Magazinrohres die Patronen unter Mitwirkung der Vorschubfeder in eine solche Lage zum Laufe und Verschluſscylinder, daſs sie beim Vorschieben des letzteren in ersteren eingeschoben werden. Der Boden des hintersten Theiles des Magazinrohres kann entweder starr (* D. R. P. Nr. 10291 vom 17. Januar 1880) oder federnd sein (* D. R. P. Nr. 14062 vom 8. Januar 1880). Noch gleichmäſsiger erfolgt diese Einführung der Patronen in den Lauf, wenn unter dem Verschluſscylinder ein mit ihm fest verbundener Arm angeordnet wird, welcher den vorderen Theil der Patrone beim Einschieben in den Lauf unterstützt (* D. R. P. Nr. 21643 vom 1. Februar 1882). Nur ein einziges Repetirgewehr trägt das Magazinrohr neben dem Laufe; es ist von F. v. Dreyse (* D. R. P. Nr. 9864, vgl. 1881 240 * 103) angegeben und unterscheidet sich von dem schon genannten Lindner'schen Magazingewehre nur dadurch, daſs es ein Magazinrohr statt eines Kastens besitzt. Zu dieser Gattung von Repetirge wehren gehört auch das von Coloney und Max Lean in St. Louis, Mass. (* D. R. P. Nr. 11201 vom 7. April 1880). Es besitzt an beiden Seiten des Laufes je ein Magazinrohr, oder ein Bündel derselben um den Lauf herum. Hinter dem Laufe und den Röhren verschiebt sich ein Schieber mit 2 Kammern in der Weise, daſs die Kammern abwechselnd hinter einer der Röhren stehen und frische Patronen aufnehmen, oder hinter dem Laufe stehen und dann die Abfeuerung der Patrone in der Kammer selbst erfolgt. Das Gewehr ähnelt also sehr den schon besprochenen Magazingewehren von Nemetz, ist aber wie jene für den Soldaten unbrauchbar. Bei den anschlieſsend zu erwähnenden zwei Gewehren liegt ein Magazinrohr im Kolben und besitzt eine der bekannten Vorschubfedern. Die Regelung des Eintrittes der Patronen in die unten offene Verschluſshülse erfolgt bei dem Gewehre von B. Hotchkiss in Paris (* D. R. P. Nr. 2479 vom 15. Februar 1878) durch die Form des Verschluſscylinders und einen röhrenförmigen Abzug, bei dem von Trabue (* D. R. P. Nr. 7441 vom 7. März 1879) dagegen durch den Verschluſscy linder und eine besondere Feder mit einem drehbaren Arme. Das Gewehr von F. Mannlicher in Wien (* D. R. P. Nr. 19712 und 21428, vgl. 1883 249 * 18) besitzt ein drehbares Rohrbündel im Kolben, welches seine Patronen unter fortwährender Drehung an die Verschluſshülse abgibt. Das Streben, den Schwerpunkt des Gewehres nicht zu weit nach vorn oder hinten zu verlegen, führte zur Anordnung der Revolvermagazine unterhalb der Verschluſshülse. Bei den von der Oesterreichischen Waffenfabrik-Gesellschaft (* D. R. P. Nr. 4394, vgl. 1880 237 * 38) und von Spitalsky in Steyr, dem eigentlichen Erfinder (* D. R. P. Nr. 22362 vom 29. Juni 1882), construirten Gewehre wird die Trommel vom Verschluſscylinder gedreht und bringt bei jeder Sechsteldrehung eine frische Patrone hinter den Lauf, worauf der Verschluſscylinder dieselbe in den Lauf schiebt. Dieselbe Einrichtung, nur mit einem anderen Cylinderverschlusse, findet sich bei dem Gewehre von A. Swingle in St. Francisco (* D. R. P. Nr. 11078, vgl. 1881 241 * 447). Es kommen nun die Repetirgewehre mit Blockverschluſs. Bei denselben liegt das Magazinrohr unter dem Laufe. Sie sind, wie schon früher erwähnt wurde, ungleich umständlicher als die Repetirgewehre mit Cylinderverschluſs und in Folge dessen auch nur durch 2 Exemplare vertreten. Das Repetirgewehr von Ch. Spencer in Hartford, Conn., und S. Roper in Boston (* D. R. P. Nr. 20728, vgl. 1883 248 * 238) besitzt eine Art Martineschen Block, welcher im unteren Theile eine Bohrung von der Gröſse einer Patrone hat. Steht diese Bohrung hinter dem Magazinrohre, so wird eine Patrone aus letzterem durch die Vorschubfeder in dieselbe hineingedrückt. Steigt der Block jetzt, so kann die Patrone aus der Bohrung in den Lauf geschoben werden. Fällt dann der Block wieder, so schlieſst er den Lauf nach hinten ab und kann nun die Patrone verfeuert werden. Die Bewegung des Gewehrschlosses bewirkt ein auf dem Magazinrohre verschiebbarer Schieber (vgl. 1883 248 * 238). Das Repetirgewehr von R. Oesterreich in Wien (* D. R. P. Nr. 18566 vom 6. November 1881) besitzt ein getheiltes Patronenlager, und zwar wird letzteres gebildet durch eine Laufhälfte und den vorderen Theil des entsprechend geformten Martini-Blockes. In der tiefsten Lage nimmt letzterer eine Patrone aus dem Magazinrohre auf. Beim Heben des Blockes wird dieselbe dann vom Blocke und Laufe als Patronenkammer eingeschlossen. Die Bewegung des Schlosses bewirkt der Abzug. Als Curiosa mögen dann noch erwähnt werden: das Revolvergewehr von Wesson in Springfield, Mass. (* D. R. P. Nr. 5496 vom 26. November 1878) mit Revolverkammer und drei unter dem Laufe liegenden Magazinröhren und die Gewehre von Bergen in Hannover (* D. R. P. Nr. 2342 vom 21. November 1877) sowie von P. Gay und Guenot in Paris (* D. R. P. Nr. 7053 vom 8. Februar 1879), bei welchen die Patronen auf einer endlosen Kette sitzen und nach einander hinter den Lauf gebracht und in einer Kammer entzündet werden. Welche Fülle von Erfindungsgeist auf die Construction von Schnellladern verwendet wird, geht schon aus diesen kurzen Angaben hervor. Dieselbe kommt aber erst dann zur vollen Geltung, wenn man die Constructionen im Originale, in den Patentschriften studirt. Nur einer verschwindend kleinen Anzahl der angeführten Gewehre ist es vergönnt gewesen, maſsgebende Proben ihrer Leistungsfähigkeit abzulegen. Ueber den Ausfall derselben dringt aber wenig oder gar nichts in die Oeffentlichkeit. Man spricht augenblicklich davon, daſs ein Repetirgewehr mit Cylinderverschluſs und unter dem Laufe liegenden Magazin die Proben bestanden haben und in der deutschen Armee als Bewaffnung eingeführt werden soll. W. S.