Titel: Tuchtfeldt's Nothdichtung für beschädigte Schiffe.
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, S. 399
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Tuchtfeldt's Nothdichtung für beschädigte Schiffe. Mit Abbildungen auf Tafel 31. Tuchtfeldt's Nothdichtung für beschädigte Schiffe. Kleinere Lecke sollen nach dem Vorschlage von A. Tuchtfeldt in Hamburg (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 24054 vom 5. April 1883) durch eine Decke gedichtet werden, welche von auſsen über die beschädigte Stelle gezogen und hier durch den Wasserdruck angepreſst wird. Eine solche Decke R (Fig. 9 und 10 Taf. 31) aus wasserdichtem Stolle läſst sich an zwei Ketten oder Seilen m anschlieſsen, welche einerseits auf der Auſsenwandung des Schiffes befestigt werden, um den Schiffskiel herumgeholt und mit den Enden auf der anderen Bordseite liegen, so daſs sie das Schiff umspannen. Das Dichtungstuch R wird mit den Haken l am oberen Ende an der Schiffsbrüstung befestigt, oberhalb des Leckes, welches gedichtet werden soll. Die Enden der Ketten m werden in die Oesen r der senkrecht an den Seitenrändern der Decke hinuntergeführten Seile oder Ketten s, welche durch die mit Rollen versehenen Lagerstützen p geführt sind, eingehakt und nun die Ketten m an den entgegengesetzten Enden angezogen. Die Decke R wird dadurch an die Schiffswandung herangeholt und deckt dabei das vorhandene Leck. Durch die aufrechten Ketten s werden die Seiten der Decke fest gegen die Schiffswand niedergedrückt, während die Unterkante der Decke durch die nachfolgend beschriebene Einrichtung glatt an das Schiff angepreſst wird. Eine Spannfeder f ist in der Mitte bei d sowohl, als an den Enden bei d1 mit der Decke verbunden und sucht dieselbe in wagerechter Richtung auszustrecken. Ein Querseil oder eine Kette v, die durch Lager mit Rollen geführt ist, welche an dem unteren Deckenrande befestigt sind, geht nach den unteren Deckenenden durch dort angebrachte Oesen. Diese Querkette kann auch, wie in der Zeichnung gezeigt ist, aus einem Stücke mit der Kette s bestehen. Werden nun die Ketten m angeholt, so preſst das Kettenende v die Unterseite der Decke nieder, wobei die Feder f dieselbe ausspannt, so daſs keine Falte entsteht, zwischen welcher das Wasser durchdringen könnte.

Tafeln

Tafel Tafel 31
Tafel 31