Titel: Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss.
Fundstelle: Band 253, Jahrgang 1884, S. 296
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Verfahren zur Herstellung von Bleiweiſs. Mit Abbildungen auf Tafel 21. Kirberg's Verfahren zur Herstellung von Bleiweiſs. Um die Bleiweiſsbildung zu beschleunigen und das Stauben des Bleiweiſs bei der Entleerung der Kammern zu verhindern, werden nach H. Kirberg in Hilden bei Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 22 Nr. 27398 vom 28. November 1883) die zu oxydirenden Bleiplatten dachförmig auf die in den Kammern befindlichen Latten a (Fig. 3 bis 6 Taf. 21) aufgehängt. Die Trägerlatten b gehen frei von einem Kammerende durch Schlitze c der Trägerbalken d durch die Kammerumfassungsmauer des anderen Endes und stehen hier noch um ein Stück e vor. In den Schlitzlöchern c hängen diese Trägerlatten in beweglichen, aus rundem Messingdraht gefertigten Hängebügeln f (vgl. Fig. 6), welche in den Bolzen g ihren Drehpunkt haben, so daſs die Latte b durch Aufschlagen mittels eines Hammers auf den Lattenkopf e in schwingende Bewegung versetzt werden kann. Der auf die Latte b ausgeübte Stoſs theilt sich den daraufliegenden Latten a und somit auch den auf diesen hängenden Bleiplatten mit, wodurch das Herabfallen der auf den Blechen gebildeten pulverförmigen Oxydmasse, somit ein Freilegen frischer metallischer Bleiflächen herbeigeführt und daher die Bleiweiſsbildung begünstigt werden soll. Die Mauerlöcher können durch Gummihosen h geschlossen werden. Um keinen Bleiweiſsstaub bei der Entleerung der Kammern entstehen zu lassen, wird vorher ein Absperrhahn der Wasserleitung i geöffnet, in Folge dessen das Wasser aus den unter der Kammerdecke liegenden gelochten Kupferrohren v in Form eines Sprühregens sich über den ganzen Kammerinhalt ergieſst, welcher das Abspülen der Oxydmasse von den Bleiplatten herbeiführt.

Tafeln

Tafel Tafel 21
Tafel 21