Titel: Ueber Bildung der Indigoküpe auf dem Zeuge selbst mit Hilfe des galvanischen Stromes und dadurch bewirkte Blaufärbung des Zeuges; von Prof. Friedr. Goppelsroeder.
Autor: Friedrich Goppelsroeder [GND]
Fundstelle: Band 253, Jahrgang 1884, S. 381
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Ueber Bildung der Indigoküpe auf dem Zeuge selbst mit Hilfe des galvanischen Stromes und dadurch bewirkte Blaufärbung des Zeuges; von Prof. Friedr. Goppelsroeder. Mit Abbildungen. Goppelsroeder, über Bildung der Indigoküpe. Im Laufe meiner jüngsten Untersuchungen über die Darstellung der Indigoküpe auf elektrochemischem Wege (vgl. * S. 245 d. Bd.) bin ich zu einer neuen Thatsache gelangt. Bei meinen früheren Versuchen hatte ich entweder zuerst die Indigoküpe bereitet, indem ich den galvanischen Strom auf ein Gemisch von fein geriebenem Indigbrei und einer wässerigen Lösung von Aetzalkali oder Aetzkalk einwirken lieſs und nachher in der so erhaltenen Küpe färbte, oder ich hatte das Zeug zu gleicher Zeit gefärbt, während ich den Strom durch das Gemisch hindurchleitete, so daſs das durch Hydrogenation des Indigblau an der negativen Elektrode gebildete Indigweiſs in alkalischer Lösung als Küpe sofort in die Faser drang, um sich an der Luft wieder in Blau zu verwandeln, das in solider Weise fixirt bleibt. Seither habe ich mit Hilfe des galvanischen Stromes die Indigoküpe auf den Textilfasern selbst erzeugt, so daſs diese im Augenblicke der Bildung der Küpe davon durchdrungen werden und beim Aussetzen des Zeuges an die Luft das Indigweiſs sich wieder in Blau verwandelt, welches ebenso solid wie das durch die gewöhnliche Küpenfärberei erhaltene auf den Textilfasern befestigt ist. Ich mische den äuſserst fein geriebenen Indigbrei mit der Lösung des Aetzalkalis oder des Aetzkalkes und zwar in den in den Fabriken zur Herstellung der Indigküpen üblichen Verhältnissen. Mit dem Gemische tränke ich das Zeug, welches blau gefärbt werden soll. Dann lege ich dasselbe auf eine Metallplatte oder ein Metallblech, welche die eine Elektrode bilden, und bedecke es mit einer zweiten Metallplatte oder einem zweiten Metallbleche, welche als zweite Elektrode dienen. Sobald der Strom hindurchgeht, wird das Indigblau zu Indigweiſs hydrogenirt, so daſs sich die Küpe bildet, was man schon äuſserlich an dem Kupferindigglanze und an dem Küpengeruche erkennt. Setzt man schlieſslich das Zeug der Einwirkung der Luft aus, so ist dasselbe, auch nach tüchtigem Waschen, solid indigblau gefärbt. Ich behaupte nicht, daſs die hier mitgetheilte Thatsache sich jetzt schon in der Praxis anwenden lasse, wenn auch die Schwierigkeiten nicht zu groſs sind. Man brauchte bloſs das mit dem Gemische von Indigbrei und Aetzalkali oder Aetzkalklösung getränkte Zeug z.B. zwischen zwei Metallcylindern hindurchgehen zu lassen, von welchen der eine die positive und der andere die negative Elektrode bildet, dann das Zeug der Einwirkung der Luft auszusetzen, wodurch die Deshydrogenation des Indigweiſs, die Regeneration des Indigblau in Gegenwart der Textilfaser stattfinden würde. Das Zeug würde nach tüchtigem Waschen solid blau gefärbt sein. An einzelnen Stellen des auf solche Weise blau gefärbten Zeuges könnte man mit Leichtigkeit, ebenfalls auf elektrochemischem Wege, weiſse Aetzungen und selbst neue Färbungen hervorbringen. Umgekehrt könnte man das Zeug vor der elektrochemischen Behandlung an gewissen Stellen mit Reserven für Weiſs oder verschiedene Färbungen bedrucken. 1. Versuch. Rings um die Stelle herum, wo die Goldstücke m (Fig. 1) oder der Stift e aufgesetzt waren, zeigte sich Indigpurpurglanz und das Irisiren auf der Bleiplatte b. An der Stelle, wo der Stift aufgesetzt wurde, war das Zeug z dunkelblau, indigglänzend; da, wo das Goldstück auflag, hatte das Zeug gelbe Küpenfarbe mit dunkel indigglänzendem Gepräge. Eine Kautschukplatte c diente als Unterlage. Nach dem Aufhängen des Zeuges an die Luft werden die Schriftzüge und Münzabdrücke bald deutlich dünkelblau auf hellblauem Grunde. Nach dem Waschen und Trocknen des Zeuges waren auf der unteren, dem negativen Pole zugekehrten Fläche, da wo also die Münze oder der Stift die Fasern nicht berührt hatten, besser als auf der oberen Fläche, wo dies stattgefunden hatte, die mit dem Stifte erhaltenen blauen Schriftzüge, Zeichnungen u. dgl., am allerbesten die Münzabdrücke zu sehen. Fig. 1., Bd. 253, S. 382 2. Versuch. Es wurde dasselbe Gemisch von Indigbrei und Aetznatronlösung und derselbe Apparat wie bei Versuch 1 benutzt, mit dem einzigen Unterschiede, daſs statt des Goldstiftes ein Platinstift e und statt der Goldmünzen oder Goldplättchen Platinplättchen p angewendet wurden. Nach dem Trocknen des zuerst an die Luft gehängten und dann tüchtig ausgewaschenen Zeuges war dasselbe ziemlich lebhaft blau mit wenigen grünen Flecken. Fig. 2., Bd. 253, S. 382 3. Versuch. Es wurde dasselbe Gemisch von Indigbrei und Aetznatronlösung angewendet. Unter der Glasplatte g (Fig. 2) war deutlich die Bildung der gelben Küpe zu sehen. 4. Versuch. Es wurde dasselbe Gemisch von Indigbrei und Aetznatronlösung benutzt. Die als positive Elektrode dienende Bleiplatte b (Fig. 3) war an beiden Stellen unter den negativen Platinelektroden nach der Stromwirkung braun. Das Zeug z war nach tüchtigem Waschen und vorherigem Aussetzen an die Luft ziemlich stark blau gefärbt; auf seiner unteren Fläche, gerade unter den Stellen, wo die Platinbleche p auf dem Zeuge auflagen, waren gelbgrüne Flecken von der Gröſse der Platinbleche. Fig. 3., Bd. 253, S. 382 5. Versuch. Das Zeug war mit demselben Gemische von Indigbrei und Aetznatronlösung getränkt. Ein rundes Bleiplättchen v (Fig. 4) als negative Elektrode wurde kreisend während einer Minute auf dem Zeuge z hin und her bewegt. Beim Durchleiten des Stromes zeigte sich die gelbe Küpe und der Schaum. Nachher erschien auf der Bleiplatte b, welche als positiver Pol gedient hatte, ein brauner Anflug. Das Zeug z wurde nun rasch auf seiner oberen Fläche blau, auf seiner unteren Fläche zum Theile grün, zum Theile gelb und braun, zum Theile auch lebhaft oder hellblau gefärbt. Fig. 4., Bd. 253, S. 382 6. Versuch. Das mit demselben Gemische von Indigbrei und Aetznatronlösung getränkte Stück Zeug z (Fig. 5) wurde über den Zinkcylinder n gelegt, welcher die negative Elektrode bildete, während auf dem Zeuge ein die positive Elektrode bildendes Platinblech p hin und her bewegt wurde. Nach Durchgehen des Stromes waren auf dem der Luft ausgesetzten und gewaschenen Zeuge ziemlich lebhaft blaue Stellen, daneben hellere mit graulichem Stiche, sowie weiſse Striemen, welche von Unebenheiten im Zinkcylinder herrühren, die ich leider bei diesen Versuchen öfters antraf und welche nur dadurch vermieden werden können, daſs die angewendeten Elektroden, um das Zeug überall zu berühren, am besten fein polirt sind. Fig. 5., Bd. 253, S. 383 7. Versuch. Das Zeug z (Fig. 6) wurde mit einem aus einer anderen Fabrik stammenden und mit Aetzkalilösung gemischten Indigbrei mehrere Male angestrichen und dem Strome immer wieder aufs Neue ausgesetzt. Nach Oxydation an der Luft und tüchtigem Waschen war das Zeug auf der unteren Fläche und zwar da, wo es von dem positiven Platinbleche P bedeckt gewesen war, lebhaft blau, zwischen hinein hell graulich blau, da aber, wo es über die positive Elektrode hinausgeragt hatte, nur hellbläulich, gefärbt. Auf der oberen Fläche des Zeugmusters waren viele hell bläuliche, wenige graulich dunkelblaue Stellen. Fig. 6., Bd. 253, S. 383 8. Versuch. Dieselbe Mischung und die gleiche Vorrichtung wie bei Versuch 7 wurden benutzt. An Stelle der negativen Platinelektrode p (Fig. 6) wurde aber eine Zinkplatte angewendet. Das Zeug wurde mehrere Male mit der Mischung angestrichen und immer wieder dem Strome ausgesetzt. Auf der einen Fläche bildete sich schönes lebhaftes dunkles Blau, mit nur wenigen hellblauen Stellen. Auf der anderen Fläche zeigte sich nur ein mattes, zum Theile dunkles, zum Theile helleres Blau. Als das Zeug bei einem zweiten Versuche nur einmal angestrichen und dem Strome ausgesetzt wurde, erhielt ich dennoch ein gutes Ergebniſs, jedoch ein helleres Blau. 9. Versuch. Wiederum die gleiche Mischung und dieselbe Vorrichtung. Als negative Elektrode diente eine Kupferplatte. Auf der einen Fläche war nach der Elektrolyse sehr viel schönes Blau, neben hellerem graulichem Blau. Auf der anderen Fläche war ziemlich gleichförmiges, lebhaftes, graulich grünliches Blau. 10. Versuch. Dieselbe Mischung und gleiche Vorrichtung. Als negative Elektrode eine Messingplatte. Auf der einen Zeugfläche war ziemlich lebhaftes, neben graulichem Blau. Die andere Fläche wurde weniger dunkelblau; daneben war viel graublau. 11. Versuch. Zu den Versuchen 11 bis 14 wurde das Zeug mit demselben Gemische wie zu den Versuchen 7 bis 10 getränkt. Das die negative Elektrode bildende Metallblech m (Fig. 7) wurde auf dem Zeuge hin und her bewegt. Die Natur der Elektroden war bei den 4 Versuchen verschieden. Fig. 7., Bd. 253, S. 383 Bei Versuch 11 waren die positive Elektrode p und die negative Elektrode aus Platin. Die erhaltene Färbung des Zeugmusters war ein sehr dunkles schönes Blau; daneben war aber auch viel Blaugrau zu bemerken. Bei Versuch 12 war die positive Elektrode p eine Zinkplatte, die negative Elektrode m ein Platinblech. Die erhaltene Färbung war ein ziemlich dunkles Blau neben etwas hellerem graulichem Blau. Bei Versuch 13 diente als positive Elektrode dieselbe Zinkplatte, als negative ein Zinkplättchen. Es bildete sich ziemlich dunkles, sehr schönes, lebhaftes Blau mit etwas helleren, graulich blauen Stellen. Bei Versuch 14 waren die beiden Elektroden Messingplatten. Die erhaltene Färbung war ein ziemlich dunkles Blau neben graulich blauen Stellen. 15. Versuch. Dieselbe Mischung wurde angewendet. Das Zeug lag hingegen auf der negativen Elektrode, welche aus einer Zinkplatte bestand. Es wurde zu wiederholten Malen mit dem Gemische angestrichen und der Wirkung des Stromes ausgesetzt, indem ein Platinblech als positive Elektrode hin und her bewegt wurde. Auf der unteren, der negativen Zinkplatte zugewendeten Zeugfläche zeigte sich Schaum und Indigkupferglanz. Bei Umkehrung des Stromes verschwand hier der Glanz und erschien auf der anderen Seite. Nach Oxydation an der Luft und Waschen war auf beiden Seiten des Zeugmusters dunkle lebhafte indigblaue Färbung. 16. Versuch. Ein Gemisch desselben Indigbreies mit Aetznatronlösung. Nach wiederholtem Anstreichen des Zeuges mit dem Gemische, Durchleiten des Stromes, wobei die als negative Elektrode dienende Zinkwalze v (Fig. 8) über das auf der Zinkplatte Z als positive Elektrode liegende Zeug hin und her gerollt wurde, Aussetzen des Zeuges an die Luft und nach tüchtigem Auswaschen desselben war es auf der oberen Fläche dunkelblau, stellenweise hellblau; auf der unteren Fläche waren viele grüne Stellen. Fig. 8., Bd. 253, S. 384 Die folgenden 7 Versuche 17 bis 23 wurden mit einem aus einer anderen Fabrik stammenden Indigbrei angestellt, Fig. 9. welcher mit Aetznatronlösung gemischt wurde. Die Vorrichtung war dabei stets dieselbe; nur die Natur der beiden Elektroden wechselte. Die positive Elektrode m (Fig. 9) blieb während der Einwirkung des Stromes fest auf dem Zeuge liegen. Fig. 9., Bd. 253, S. 384 Bei Versuch 17 waren die negative Elektrode p und die positive Elektrode m Platinbleche. Die eine Fläche des Zeuges z wurde dunkelblau neben etwas grau. Die andere Fläche war ebenfalls dunkelblau, nur etwas graulicher; nebenbei war ziemlich viel grauliches Blau. Bei Versuch 18 waren beide Elektroden Zinkplatten. Das Zeug färbte sich ziemlich lebhaft blau, auf einer Seite jedoch stärker als auf der anderen. Bei Versuch 19 bestand die negative Elektrode aus einer Nickelplatte, die positive aus Platinblech. Das Zeug wurde ziemlich lebhaft blau, auf einer Seite dunkler als auf der anderen, auch von reinerer Tönung. Bei Versuch 20 war die negative Elektrode eine Nickel-, die positive eine Messingplatte. Das Zeug färbte sich ziemlich lebhaft blau, auf der einen Seite dunkler und reiner als auf der anderen. Bei Versuch 21 war die negative Elektrode eine Platte aus englischem Metalle, die positive ein Platinblech. Das Zeug färbte sich ziemlich lebhaft blau, auf einer Seite stärker als auf der anderen. Bei Versuch 22 bestand die negative Elektrode aus einer Platte desselben englischen Metalles, die positive jedoch aus einer Messingplatte. Das Zeug färbte sich ziemlich lebhaft blau, auf einer Seite stärker als auf der anderen. Bei Versuch 23 war die negative Elektrode eine Zinkplatte, die positive ein Platinblech. Das Zeug wurde 3 mal angestrichen und der Strom 3 mal durchgeleitet. Nach Oxydation an der Luft, Durchziehen durch angesäuerte und verdünnte Bichromatlösung und nach tüchtigem Waschen war das Zeug lebhaft dunkelblau gefärbt; zwischen hinein war grüne Färbung bemerkbar. Hierauf wurde wieder aus einer anderen Quelle bezogener Indigbrei mit Aetznatronlösung gemischt. Das Gemisch, womit das Zeug getränkt wurde, diente zu folgenden 6 Versuchen 24 bis 29. Zu Versuch 24 nahm ich die in Fig. 9 dargestellte Vorrichtung. Als positive und negative Elektroden dienten zwei Kupferplatten. Der Strom dauerte 5 Minuten. Das Zeug wurde auf der einen Seite ziemlich stark blau, durchzogen von hellbläulichen Striemen, auf der anderen Seite noch dunkler blau mit graulich blauen Flecken und hellen Striemen. Bei einem anderen Versuche, bei welchem der Strom unter sonst gleichen Verhältnissen 8 statt 5 Minuten dauerte, hatte ich keinen besseren Erfolg. Zu Versuch 25 diente als negative Elektrode dieselbe Kupferplatte, als positive eine Zinkplatte. Der Strom dauerte 15 Minuten. Da, wo das Zeug nicht von der Zinkplatte bedeckt war, zeigte sich starker Indigkupferglanz; nach Oxydation an der Luft und tüchtigem Auswaschen waren diese Ränder hell graulichblau matt, während der bedeckt gewesene Theil der oberen Fläche dunkelblau war, mit wenig graulich blauen Stellen und sehr wenig hellen Streifen. Die untere Fläche war hellgraulich blau nebst grünlichen Stellen und Striemen. 26. Versuch. Als positive Elektrode diente eine Kupferplatte k (Fig. 10), als negative ein Stahlring s. Das Muster z lag auf achtfacher getränkter Zeugunterlage. Nach Oxydation und tüchtigem Auswaschen zeigte sich ein dunkelblauer Ring auf hellblauem Grunde. 27. Versuch. Die Platinbleche a und b (Fig. 11) verbinden die Kupferplatte k mit der unteren Fläche des getränkten Zeuges z. Zwischen Kupferplatte und Zeug liegt eine dünne Kautschukplatte c. Nach dem Waschen war das ganze Zeugstück ziemlich dunkelblau gefärbt. Von der Zeichnung des leider zu sehr abgenutzten Handmodels m waren bloſs die Umrisse in grüner Farbe zu sehen. Ich werde diesen Versuch in verschiedener Weise wiederholen. Fig. 10., Bd. 253, S. 385 Zu den folgenden Versuchen 28 bis 33 diente die bei den Versuchen 17 bis 25 verwendete Vorrichtung Fig. 9 sowie das bei den Versuchen 24 bis 29 benutzte Gemisch von Indigbrei und Aetznatronlösung. Fig. 11., Bd. 253, S. 385 Bei Versuch 28 bildete eine Kupferplatte die negative, ein Zinkplättchen die positive Elektrode. Das Zeug wurde auf der einen Fläche stellenweise lebhaft blau, daneben hell graulichblau; auf der anderen erschien so groſs wie das Zinkplättchen ein grünes Quadrat, ringsherum ein helleres grauliches Blau. Bei Versuch 29 war als negative Elektrode eine Kupferplatte, als positive eine ebenso groſse Zinkplatte. Das Zeug wurde auf der einen Fläche lebhaft blau, neben wenig hellgraulichem Blau, auf der anderen hell graulichblau mit wenigen dunkelblauen Stellen. Bei Versuch 30 dauerte die Stromwirkung nur ⅕ so lang; auf der einen Fläche des Zeuges bildete sich geflecktes ziemlich lebhaftes Blau, auf der anderen Fläche ein grauliches Hellblau. Bei Versuch 31 bei Anwendung zweier Zinkplatten als positive und negative Elektroden bildete sich bei gleicher Stromdauer dieselbe Färbung wie bei Versuch 30. Bei Versuch 32 wurden dieselben Elektroden wie bei Versuch 31, aber bei einer nur halb so groſsen Stromdauer angewendet. Das Zeug wurde auf der einen Fläche nur stellenweise dunkelblau, sonst hellblau und graulich-bläulich, auf der anderen Fläche hellbläulich. Bei Versuch 33 wurde bei Anwendung derselben Elektroden, aber bei einer ebenfalls nur halb so langen Stromdauer das Zeug auf der einen Fläche lebhaft blau mit einzelnen dunkelblauen Stellen, auf der anderen Fläche ziemlich lebhaft blau mit ebensolchen Flecken. Bei 7 weiteren Versuchen 34 bis 40, bei welchen die Einwirkung des Stromes verschieden lang dauerte, ein Gemisch von Indigbrei und Aetzkalilösung angewendet wurde und zwei Zinkplatten als negative und positive Elektroden dienten, erhielt ich auf der einen Fläche des Zeuges ein ziemlich lebhaftes und gleichförmiges Blau, während auf der anderen Fläche ein helleres Blau mit etwas graulichem Tone entstand. Weitere Zusätze von Indigbrei oder Aetzkalilösung hatten keinen besseren Erfolg.