Titel: Ueber neuere Verfahren und Apparate zur Lichtmessung.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 122
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Ueber neuere Verfahren und Apparate zur Lichtmessung. Mit Abbildungen. (Fortsetzung des Berichtes Bd. 252 S. 461.) Ueber neuere Verfahren und Apparate zur Lichtmessung. Ueber Lichteinheiten nach den Beschlüssen der Pariser Conferenz (vgl. 1884 252 529) berichtet Werner Siemens in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1884 S. 244. Die Conferenz hat als Einheit des weiſsen Lichtes diejenige Lichtmenge angenommen, welche von 1qc geschmolzenem reinem Platin bei der Erstarrungstemperatur ausgestrahlt wird. Als Einheit farbigen Lichtes gilt die Menge gleichfarbigen Lichtes, welche in diesem weiſsen Lichte enthalten ist. Diese Feststellung der Lichteinheit erregte im Schoſse der Conferenz selbst groſse Bedenken. Es wurde eingewendet, daſs das vom schmelzenden Platin ausgehende Licht dem Sonnen- und elektrischen Lichte gegenüber noch nicht weiſs zu nennen sei, daſs es bisher keine sichere Methode gäbe, die festgestellte Einheit des farbigen Lichtes aus der als Einheit angenommenen weiſsen Lichtmenge in zur Messung geeigneter Form wirklich zur Erscheinung zu bringen, daſs die Mittel zum Schmelzen des Platins, ohne es durch Kohle, Silicium oder andere Stoffe zu verunreinigen, noch sehr unvollkommen und schwer in Anwendung zu bringen wären und daſs es endlich schwer wäre, genaue Lichtmessungen mit einer geschmolzenen Platinmasse wirklich auszuführen. Siemens schlug aus diesen Gründen der Conferenz vor, einstweilen als praktisch brauchbare Lichteinheit die kleine Normallampe anzunehmen, welche F. v. Hefner-Alteneck (vgl. 1884 252 * 474) construirt hat. Wenn diese Lampe auch ein ziemlich farbiges Licht besitzt und, wie alles Flammenlicht, Störungen ausgesetzt ist, so gibt sie doch im Vergleiche mit den bisher gebräuchlichen Lichtmaſsen sehr zuverlässige Zahlenwerthe, ist sehr bequem in der Anwendung und könnte daher in ähnlicher Weise wie die Quecksilbereinheit als Ausgangspunkt und als einstweiliges Maſs bis zur erfolgten Lösung der Aufgabe einer rationelleren Lichteinheit dienen. Von englischer Seite wurde dagegen die durch eine bestimmte elektrische Arbeitsgröſse in einem Kohlenfaden (Swan-Lampe) hervorgerufene Lichtmenge als Einheit vorgeschlagen. Keiner dieser Vorschläge fand aber den Beifall der Conferenz und zwar die v. Hefner'sche Lampe aus den schon angeführten Gründen und die elektrische Glühlampe nicht wegen der Abhängigkeit der bei gleicher Temperatur des Kohlenfadens von demselben ausgestrahlten Lichtmenge von der Molekularbeschaffenheit der Oberfläche des Kohlenfadens. Die Platineinheit wurde daher schlieſslich als verhältniſsmäſsig zuverlässigste von der Conferenz anerkannt und als gesetzliche Lichteinheit angenommen. Um diese Einheit zur Erscheinung zu bringen, hat nun Siemens eine kleine Lampe construirt, welche zwar eigentlich nicht der von der Conferenz gegebenen Bestimmung entspricht, da das Licht bei derselben nicht von im Erstarren begriffenem geschmolzenem Platin, sondern von im Schmelzen begriffenem ausgeht. Ob beim reinen Platin eine in Betracht kommende Temperaturdifferenz zwischen dem Schmelz- und Erstarrungspunkte besteht, ist noch unbekannt. Sollte ein solcher Unterschied wirklich festgestellt werden, so müſsten die Angaben dieser Lampe durch einen zu ermittelnden Coëfficienten berichtigt werden, um die gesetzliche Lichteinheit zu geben. Fig. 1., Bd. 254, S. 123 Fig. 2., Bd. 254, S. 123 Die Lampe beruht auf dem Schmelzen eines sehr dünnen, 5 bis 6mm breiten Platinbleches durch einen dasselbe durchlaufenden elektrischen Strom. Das Platinblech p (Fig. 1 und 2) ist in einen kleinen Metallkasten, welcher bei s auf dem bei c drehbaren Sockel befestigt ist, eingeschlossen, in dessen einer schmalen Wand sich eine nach innen kegelförmig verjüngte Oeffnung befindet, deren kleinster Querschnitt möglichst genau 0qc,1 Inhalt hat. Dicht hinter diesem Loche befindet sich das Platinblech, welches dessen Ränder nach allen Seiten überragt. Wird nun dieses Platinblech durch Verbindung einiger galvanischen Zellen mit den Klemmschrauben k1 und k2 zum Glühen gebracht, so ist die durch das Loch ausstrahlende Lichtmenge genau so groſs, als wenn der Sitz der Lichtausstrahlung sich in der Fläche der Oeffnung selbst befände. Wenn man nun die Batterie mit einer Einrichtung versehen hat, welche gestattet, die Stromstärke sehr langsam zu vergröſsern, so hat man Zeit, das Photometer fortwährend in der Gleichgewichtslage zu erhalten, bis das Platin schmilzt und plötzlich Dunkelheit eintritt. Das vom Loche kurz vor diesem Augenblicke ausgestrahlte Licht ist dann genau 0,1 der von der Conferenz angenommenen Einheit für weiſses Licht. Ein kleiner, im Gehäuse der Lampe angebrachter Zangenmechanismus h ermöglicht es, durch eine einfache Hin- und Zurückschiebung eines Griffes g ein neues Stück des auf eine Rolle r aufgewickelten und durch Glimmerscheibe w vom Kästchen isolirten Platinbleches anstatt des geschmolzenen einzuschalten, vor das Loch zu bringen und so den Versuch ohne Zeitverlust beliebig oft zu wiederholen. Die von der Conferenz aufgestellte Lichteinheit wird daher durch diesen Apparat praktisch brauchbar und ist dann in der That das zuverlässigste und zweckmäſsigste Lichtmaſs, welches wir gegenwärtig aufstellen können. Wie weit man diesen Apparat zu Lichtmessungen mit Vortheil direkt verwenden kann, wird sich erst im praktischen Gebrauche herausstellen. Wahrscheinlich werden die Elektriker in der Regel vorziehen, Glühlampen zu ihren Messungen zu verwenden, welche von Zeit zu Zeit mittels des Platin-Lichtmessers zu vergleichen sind. In ähnlicher Weise werden die Gastechniker wohl in der Regel vorziehen., die v. Hefner'sche Normallampe zu benutzen, welche für dieselben den Vorzug hat, daſs ihre Lichtfarbe der der Gasflammen nahe steht und daſs sie denselben lichtschwächenden Einflüssen unterworfen ist wie diese. Die bis jetzt mit dieser Lampe ausgeführten vergleichenden Messungen, zu denen aber noch kein reines Platin verwendet werden konnte, ergaben für eine v. Hefner'sche Lampe 0,7 Normaleinheit und eine Normalkerze von 40mm Flammenhöhe. Es ist aber wahrscheinlich, daſs die Messungen etwas kleiner ausfallen werden, wenn chemisch reines Platin zur Verwendung kommt. Nach L. Weber (a. a. O. 1884 *S. 166) soll bei Lichtmessungen ermittelt werden, entweder wieviel Normalkerzen an die Stelle der zu prüfenden Lichtquelle gesetzt werden müſsten, um eine beleuchtete Fläche in beiden Fällen gleich hell erscheinen zu lassen; es würde dies als die auf Flächenhelligkeit begründete Bestimmung zu bezeichnen sein. Oder es soll ermittelt werden, wieviel Normalkerzen an die Stelle der zu prüfenden Lichtquelle gesetzt werden müſsten, um irgend welche Objekte, wie Schriftzeichen, Liniensysteme u. dgl., in beiden Fällen gleich deutlich wahrnehmbar zu machen. Dies würde als die Bestimmung der Beleuchtungskraft oder als die auf Sehschärfe begründete Methode zu bezeichnen sein. Beide Wege schlieſsen also physiologische Umstände ein, welche ihrer Natur nach nicht ohne weiteres durch physikalische Messungen beseitigt werden können, und die auf beiden Wegen gewonnenen Ergebnisse sind abhängig von der normalen Beschaffenheit des beobachtenden Auges. Bei einer vollständigen nach der ersten Methode durchgeführten Messung läſst es sich nicht umgehen, an irgend einer Stelle der Untersuchung dem Auge eine wirkliche Beurtheilung des Helligkeitsgrades zweier verschieden gefärbter Flächen zuzumuthen. Diese Schwierigkeit wird wesentlich vermehrt durch das bekannte Purkinjé'sche Phänomen, wonach jene Beurtheilung als eine Function der Intensität selbst auftritt. Eine rothe Fläche, welche bei einer gewissen schwachen Beleuchtung gleich hell mit einer grünen erscheint, wird es nicht mehr, wenn man beide Flächen in demselben Verhältnisse heller beleuchtet. Ferner hängt die Beurtheilung der Helligkeiten von der Gröſse der beobachteten Flächen ab. Hieraus geht schon unmittelbar hervor, daſs alle Untersuchungen, bei denen nicht die Gesammthelligkeit und Gröſse der beobachteten Photometerflächen angegeben ist, unvollständig sind. Lépinay und Nicati haben bei ihrer Untersuchung des normalen Sonnenspectrums ein Schattenphotometer angewendet, welches einerseits von den verschiedenen Theilen des Spectrums, andererseits von dem durch absorbirende Flüssigkeiten erhaltenen grüngelben Licht einer Vergleichslampe beleuchtet wurde. Setzt man die Helligkeit einer bestimmten Farbe = 1, so lassen sich für die übrigen Farben Coëfficienten ermitteln, welche angeben, um wie viel die Intensität des ursprünglichen Sonnenlichtes vermehrt werden muſs, um die übrigen Farben von gleicher Helligkeit erscheinen zu lassen. Trägt man die reciproken Werthe dieser Coëfficienten als Ordinaten zu den als Abscissen genommenen zugehörigen Wellenlängen auf, so erhält man eine Helligkeitscurve für das untersuchte Spectrum und gültig für das Auge des betreffenden Beobachters. Um aus einer solchen einmal gewonnenen Curve die Helligkeiten anders gefärbter Lichtquellen zu bestimmen, ist es erforderlich, durch spectrophotometrische Untersuchungen, etwa mittels des Glan-Vogel'schen Apparates, die verhältniſsmäſsigen Helligkeiten der einzelnen Farben eines Normallichtes und der durch letzteres auszumessenden Lichtquelle in Bezug auf jenes Sonnenspectrum zu ermitteln und für irgend eine Farbe eine absolute Intensitätsvergleichung auszuführen. Die Verhältnisse der von den so gewonnenen Curven begrenzten Flächenstücke ergeben alsdann ein Maſs für die Helligkeit des untersuchten, vom Normallichte in der Farbe abweichenden Lichtes. Dieser Weg ist für die auch weiter unten angeführten Glühlampen von Otto Schumann eingeschlagen. Für die von der Praxis verlangten Messungen würde es nun nicht wohl angängig sein, weder jene physiologisch beeinfluſsten Fundamentalvergleichungen, noch auch eine vollständige spectrophotometriche Untersuchung einer Lichtquelle zu unternehmen. Lépinay (vgl. Comptes rendus, 1883 Bd. 97 S. 1428) beschränkt daher neuerdings die Messung einer mit dem Normallichte verschiedenfarbigen Lichtquelle auf die Vergleichung zweier Farben und erledigt die physiologischen Coëfficienten durch entsprechende Voruntersuchungen. In der Formel J = kR bedeutet J die nach der Methode der Flächenhelligkeit zu verstehende Intensität einer Lichtquelle, R diejenige des rothen, durch Eisenchlorid hindurchgegangenen Lichtes und k einen physiologisch beeinfluſsten Faktor, welcher k = 1 : [1 + 0,208 (1 – V : R)] gesetzt werden kann, wenn V die Intensität des grünen, durch Nickelchlorür gegangenen Lichtes bedeutet. Dies ergibt für: V : R = 0,8 J : R = k = 0,96 1,0 1,00 1,2 1,04 1,4 1,09 1,6 1,14 1,8 1,20 2,0 1,26. Schon Werner Siemens hat in den Annalen der Physik, 1877 Bd. 2 S. 547 hervorgehoben, daſs bei der Vergleichung namentlich verschiedenfarbiger Lichtquellen darauf Rücksicht zu nehmen sei, inwiefern dieselben geeignet seien, entfernte Gegenstände deutlich wahrnehmbar zu machen. Für künstliche Beleuchtung ist in der That diese Eigenschaft der Lichtquellen von gröſserem Interesse als jene andere, beleuchtete Flächen in gewisser Helligkeit erscheinen zu lassen. Seitdem ist von Crova und Lagarde im J. 1881 eine Reihe von Messungen so ausgeführt worden, daſs in dem Spalte des Spectroskopes eine feine Schraffirung angebracht war, welche erst bei bestimmter Helligkeit erkennbar wurde. Setzt man alsdann wieder die Intensität einer Farbe = 1, so lassen sich ebenso wie bei den Macé de Lépinay'schen Untersuchungen Coëfficienten angeben, welche ausdrücken, um wieviel die Stärke des unzerlegten einfallenden Lichtes vergröſsert oder verkleinert werden muſs, um für andere Farben jenes feine Gitter ebenso deutlich wahrnehmbar zu machen. Durch die reciproken Werthe der Coëfficienten ergeben sich dann Curven, deren eingeschlossene Flächen das Verhältniſs der Lichtintensitäten, nach dieser Methode gemessen, darstellen. Die Ergebnisse sind wegen des auch bei diesem Verfahren nicht zu beseitigenden physiologischen Einflusses zunächst nur gültig für das bestimmte Auge der Beobachter. Nach R. Weber ist die Beleuchtungskraft B einer Lichtquelle B = kJr, wenn Jr die Intensität einer beliebigen, jedoch für das Auge einfarbig erscheinenden Farbenmischung und unter k ein physiologisch beeinfluſster Coëfficient verstanden ist, welcher physikalisch von der dem Jr entsprechenden Farbe, von der Gesammtfarbe des untersuchten Lichtes und der Helligkeit einer gewissen Fläche abhängig war, auf welcher, vom Normallichte beleuchtet, kleine Zeichnungen auf ihre Erkennbarkeit geprüft wurden. Obwohl der Coëfficient k theoretisch aus zwei Versuchen bestimmt werden kann, so sind doch wegen der mit solchen Messungen verbundenen groſsen Unsicherheiten, die schon bei einer nur wenig verminderten Sorgfalt der Beobachtungen 20 bis 50 Procent des Ergebnisses betragen können, eine gröſsere Anzahl wiederholter Beobachtungen nöthig. Es wurde daher durch mehrfache Versuche für die verschiedenen Zustände der Glühlampen der Faktor k bestimmt und seine Abhängigkeit von den Intensitäten zweier Farben, einer rothen und einer grünen, ermittelt, so also, daſs aus dem Verhältnisse der für Roth und Grün gefundenen Stärken die Zahl k tabellarisch aufgesucht werden kann. Der zu den Messungen verwendete Apparat besteht im Wesentlichen aus einem festen, wagerechten Rohre A (Fig. 3), in welchem durch ein Hilfsnormallicht n die in meſsbarer Weise verschiebbare Milchglasplatte a beleuchtet wird. In dem um die Längsachse von A drehbaren Rohr B befindet sich ein Reflexionsprisma p, ferner eine oder mehrere Milchglasplatten bei b und ein Diaphragma d. Wird das Rohr B auf eine Lichtquelle gerichtet, so erblickt das bei o hineinsehende Auge ein durch die linke senkrechte Kante des Prismas in zwei gleich groſse und gleichgeformte Hälften getheiltes Gesichtsfeld, dessen linke Seite von dem durch b und dessen rechte Seite von dem durch a gegangenen Licht erleuchtet wird. Durch Verschiebung von a, erforderlichenfalls durch Vermehrung der Milchglasplatten bei b läſst sich in beiden Hälften des Gesichtsfeldes gleiche Helligkeit herstellen. Durch ein unmittelbar vor das Auge gehaltenes, durch Kupferoxydul roth gefärbtes, sogen. überfangenes Glas läſst sich auch für sehr stark von dem Hilfsnormallichte in Farbe abweichende Lichtquellen erzielen, daſs beide Hälften des Gesichtsfeldes vollkommen gleich gefärbt erscheinen und daher sehr scharf auf gleiche Helligkeit eingestellt werden können. Fig. 3., Bd. 254, S. 126 In Verbindung mit einer Anzahl von Vorversuchen, bei welchen das Rohr B auf eine Walrathkerze gerichtet wurde, lieſs sich durch eine einzige Einstellung die Helligkeit Jr des rothen Lichtes einer zu prüfenden Lichtquelle ermitteln. Die Flammenhöhe der als Hilfsnormallicht n benutzten kleinen Benzinkerze wurde mittels spiegelnder Skala bei s bis auf 0mm,1 abgelesen und möglichst zwischen den Grenzen 19 und 21mm gehalten. (Vgl. Uebersicht 1884 252 * 461.) Werden Kerze und Skala in gleichen Abständen von 27cm von der Linse aufgestellt, so läſst sich das vollständige Zusammenfallen des Flammenbildes mit der Ebene der Theilung sehr scharf prüfen, wenn man das Auge in der Richtung der Flamme auf das wirkliche Bild richtet und beim Heben oder Senken des Kopfes keine Verschiebung des Flammendochtbildes gegen die Skala bemerkt. Gleichzeitig ist das Bild dann überaus scharf und man kann namentlich die untere bläuliche Grenze der Flamme, welche auf mattirtem Glase schwer zu erkennen ist, bis auf 0mm,1 genau ablesen. Die so ermittelten Werthe für Jr sind in folgender Tabelle 1 zusammengestellt: Tabelle 1. Lampe AnzahlderBunsen Verhältn.\frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}(Gläser) Verhältn.\frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}(Glan) kbeob-achtet kberech-net Jrbeob-achtet B = kJr JnachLépinay Groſse Edison 50525456606568707074 0,950,811,091,061,141,201,241,301,151,28 0,900,951,181,261,351,431,541,791,792,18 0,961,151,121,001,291,251,21 1,051,111,151,181,221,121,21   4,89  7,22  8,8911,516,225,034,043,843,856,2    –   –   –12,0717,9828,7540,1253,4449,0668,00   4,11  6,3110,2012,5820,6436,8049,7760,8760,87    – Swan 101520253033353840 0,630,560,810,881,001,101,111,171,08 0,640,911,051,091,131,181,251,33 0,590,681,091,161,101,101,201,141,10 0,740,690,880,931,001,081,091,131,06   0,006  0,170  1,14  2,72  4,86  8,24  8,4910,615,3   0,004  0,117  1,10  2,53  4,86  8,90  9,7511,9816,22     –    –  1,09  3,01  6,03  9,25  9,6312,7717,10 Greiner undFriedrichs   5  9  91214 0,960,981,251,68 0,650,950,941,391,66 0,831,011,061,171,19 0,980,991,181,45   0,015  3,05  2,7413,723,7     –  2,99  2,7116,1734,36   0,011  3,12  3,2816,8439,31 † Oder die Stärke der Lampe müſste auf den Bruchtheil 1 : B reducirt werden, um schwarze, auf einer weiſsen Fläche befindliche Zeichnungen aus einer Entfernung von 89cm ebenso deutlich wahrnehmbar zu machen, wie dies durch eine Walrathkerze in derselben Entfernung geschieht. Zur Bestimmung des Coëfficienten h wurden bei a und b Milchglasplatten (vgl. Fig. 4) verwendet. Auf der Originalzeichnung betrug die Breite der Kreise der Reihenfolge der Zahlen nach 55, 50, 45, 40, 35, 30, 25 und 20mm, so daſs in 20facher Verkleinerung auf Milchglas photographirt die kleinsten Kreise im achten Felde der Platte 0mm,1 breit waren. In das Photometer gebracht, füllten die 1cm breiten und 2cm langen Photogramme etwa den dritten Theil jeder Hälfte des Gesichtsfeldes aus, so daſs noch eine beträchtliche Fläche übrig blieb, welche zur Einstellung auf gleiche Flächenhelligkeit benutzt werden konnte. Es wurde nun die Platte a auf diejenige ein- für allemal ermittelte Stelle geschoben, in welcher die Zeichnung auf derselben genau unter dem gleichen Gesichtswinkel erschien wie die in b befindliche Zeichnung. Diese Stelle lag bei 24cm,5 der an der Auſsenseite von A angebrachten, von n an gezählten Skala. In dieser Stellung müssen alsdann beide Zeichnungen von gleicher Deutlichkeit sein, falls die Flächenhelligkeit in a und b die gleiche und von derselben Farbe ist. Wird dagegen das Rohr B auf eine anders gefärbte Lichtquelle gerichtet, also auch die Zeichnung bei b von diesem Lichte beschienen, so entspricht im Allgemeinen einer nach der Methode der Flächenhelligkeit etwa abgeschätzten, gleich hellen und nun ungleichfarbigen Beleuchtung nicht mehr gleiche Deutlichkeit der Zeichnungen. Es rührt dies davon her, daſs, wie Lépinay nachgewiesen, die brechbareren Strahlen vom Grün an nur geringen Beitrag zur Beleuchtungskraft, wohl aber einen noch merklichen zur Flächenhelligkeit liefern. Fig. 4., Bd. 254, S. 128 Bei der erwähnten Stellung der Platte a bei 24cm,5 wurde b von der zu untersuchenden Lichtquelle beleuchtet. Die Entfernung der letzteren wurde durch Abrücken des Photometers so lange geändert, bis die beiden in gleicher Gröſse neben einander liegenden Zeichnungen von gleicher Deutlichkeit erschienen. Betrachtet man wiederholt abwechselnd beide Zeichnungen und läſst dabei das Auge von den gröbsten Kreisen nach den feineren wandern, so trifft man auf ein Quadrat, in welchem die einzelnen Kreise nicht mehr von einander zu trennen sind. Dies liefert bei einer der Zeit nach möglichst gleich vertheilten Betrachtung beider Zeichnungen ein recht brauchbares Kennzeichen der gleichen Deutlichkeit, welches namentlich unabhängig vom Auge ist. Nach Herstellung gleicher Deutlichkeit wurde sodann, ohne in der Stellung der Lichtquellen etwas zu ändern, dieselbe rothe Glasplatte, welche zur Bestimmung von Jr verwendet war, vor das Auge gebracht und nun ohne weitere Beachtung der Zeichnungen eine Einstellung auf gleiche Helligkeit gemacht. Bei solchen Lichtquellen, welche verhältniſsmäſsig weniger rothes und mehr gelbes Licht enthielten als die Benzinkerze n, war zu dem Zwecke ein gröſserer Abstand der Platte α von der Kerze n erforderlich. Beträgt derselbe r Centimeter, so ist k = (r : 24,5)2. Bei 2cm Flammenhöhe der Benzinkerze entspricht die Helligkeit des durchscheinenden Lichtes derjenigen, in welcher eine mit Barytweiſs gestrichene Fläche erscheint, wenn dieselbe von 1,26 Walrathkerzen in 1m Entfernung, oder von 1 Walrathkerze in 89cm Entfernung beleuchtet wird. Hierbei konnten die Kreise der ersten 4 Felder noch ganz deutlich, diejenigen im 5. Felde ziemlich gut und diejenigen im 6. Felde nicht mehr mit dem Auge auflösen. Die Werthe von k werden gleich 1, wenn die Farbe der untersuchten Lichtquelle derjenigen der Benzinkerze gleich wird. Dies kann direkt im Photometer an der gleichen Färbung der beiden Hälften des Gesichtsfeldes erkannt werden, wenn ohne vorgesetztes rothes Glas beobachtet wird. Bei geringerer Stromstärke in den Glühlampen wird die linke Seite gelbröthlich bis braunroth, bei stärkerem Strome scheinbar umgekehrt die rechte Seite. Um die Abhängigkeit der Werthe k von dem jeweiligen Glühgrade zu ermitteln, wurde eine zweite Einstellung auf Flächenhelligkeit mit vorgehaltenem grünem Glase gemacht. Muſste hierbei die Platte a in den Abstand d gebracht werden, so war das Verhältniſs der Intensität des grünen Lichtes zu jener des rothen gegeben durch Grün : Roth = (24,5)2 : d2. Durch spectroskopische Untersuchung wurde gefunden, daſs durch das rothe Glas nur Strahlen zwischen den Wellenlängen λ = 687 und 630 hindurchgingen, deren gröſste Stärke mit der Fraunhofer'schen Linie C, λ = 656 zusammenfiel; die grünen Strahlen lagen zwischen λ = 577 und 516, namentlich bei 547. Gleichzeitig wurde von O. Schumann mittels des Glan'schen Spectrophotometers das Intensitätsverhältniſs Grün : Roth bestimmt, für ein Roth von λ = 676,2 und ein Grün von λ = 557,4. Auch hier waren beide Intensitäten relative, auf die entsprechenden Farben der Benzinkerze bezogene. Aus diesen Versuchen ergeben sich folgende Mittelwerthe: \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}} k \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}} k 0,3 0,50 1,3 1,22 0,4 0,56 1,4 1,28 0,5 0,64 1,5 1,34 0,6 0,72 1,6 1,40 0,7 0,80 1,7 1,46 0,8 0,87 1,8 1,51 0,9 0,94 1,9 1,56 1,0 1,00 2,0 1,61 1,1 1,08 2,1 1,65 1,2 1,15 2,2 1,69. Für praktische Messungen ist die Beleuchtungskraft einer Glühlampe nach der Formel B = kJr zu berechnen, wobei Jr unter Einschaltung eines rothen Glases gemessen und k aus Tabelle 2 entnommen wird, nachdem durch eine zweite Intensitätsmessung mit grünem Glase das Verhältniſs Grün : Roth bestimmt ist. Aus den von O. Schumann (daselbst 1884 * S. 220) ausführlich mitgetheilten Versuchen ergibt sich zunächst die bemerkenswerthe Thatsache, daſs der Widerstand einer gut glühenden Lampe etwa halb so groſs ist als im kalten Zustande. Die sonstigen Endzahlen sind im Auszuge Tabelle 2. AnzahlderBunsen Ampère Volt Ohm Beob.Intensitätλ = 656 Relative Intensitäten.    Grün = 1. Roth676 Gelb615 Blau487 Indigo464 Violett429 Swan'sche Glühlampe.   0 65,4 15 0,627 23,79 37,9 0,17 1,55 1,31 20 0,850 30,48 35,9 1,14 1,10 1,06 0,89 25 1,028 34,87 33,9 2,72 0,95 1,03 1,06 30 1,146 39,13 34,1 4 ,86 0,92 1,02 1,08 33 1,251 42,30 33,8 8,24 0,87 0,97 1,14 33 1,188 40,43 34,0 0,90 1,02 1,12 35 1,244 41,81 33,6 8,49 0,85 0,97 1,14 1,22 38 1,336 43,88 32,8    10,6 0,80 0,94 1,14 1,22 1,30 40 1,398 45,23 32,3    15,3 0,75 0,90 1,15 1,24 1,34 Kleine Edison'sche Glühlampe.   0 121,3 15 0,3275 28,25 86,26 20 0,4645 34,38 74,01   0,098 2,13 1,36 25 0,5988 41,86 69,74   0,746 1,27 1,16 0,82 30 0,7499 48,24 64,33 2,25 0,92 1,04 1,25 1,43 35 0,8784 55,07 62,55 5,18 0,78 0,90 1,23 1,37 1,42 40 1,1031 62,08 60,17 9,89 0,77 0,92 1,29 1,57 1,78 45 1,1187 70,06 59,05    20,1 0,75 0,88 1,44 2,00 2,25 in Tabelle 2 zusammengestellt. In derselben bedeuten die Zahlen unter „Relative Intensitäten“, wie viel mal mehr Lieht der betreffenden Farbe im elektrischen Lichte enthalten ist als in dem von der Benzinkerze ausgestrahlten Lichte, wenn jedesmal Grün (λ = 557) gleich hell gemacht wird, so daſs die Zahlen unter Roth Ausdrücke für die Farbenzusammensetzung der betreffenden Lichtquelle darstellen. Je kleiner diese Zahlen werden, um so bläulicher wird die Farbe des elektrischen Glühlichtes im Vergleiche mit der des Benzinlichtes. Für Sonnenlicht würde dieses Verhältniſs 0,22 werden. Es erreicht also das elektrische Glühlicht niemals die Farbe des Sonnenlichtes. Dieselben erscheinen vielmehr sämmtlich roth gegen dasselbe. Zum Beweise, daſs diese Thatsache auch noch bestehen bleibt, wenn sich die Glühlampe in ihrer höchsten Glut befindet, d.h. in dem Zustande kurz vor dem Zerspringen des Fadens, führt Schumann noch folgende Zahlen für kleine Edison'sche Glühlampen an: Anzahl derBunsen ArbeitVolt-Ampère \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}} \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}} 41 82 0,73 1,70 42 86 0,69 1,78 43 92 0,66 2,12 44 94 0,63 2,43 45 97 0,62 2,63 48 111 0,60 2,91 50 118 0,59 2,94 52 120 0,58 3,38. Bei 54 Bunsen zerriſs der Kohlenfaden. Der kleinste Werth, welchen das Verhältniſs Roth : Grün annimmt, ist mithin immer noch das 2,5fache des Sonnenlichtes. Für eine hellbrennende Erdöllampe (Doppelflachbrenner) wird Roth : Grün gleich 0,76. Es würde also die Farbe des Glühlichtes, sobald es sich in einem solchen Zustande des Glühens befindet, daſs die Lampen voll ausgenutzt und doch nicht überanstrengt werden, gleich der einer gut brennenden Erdöllampe zu setzen sein. Dasselbe Ergebniſs findet man bei Betrachtung der Zahlen Indigo : Grün. Für die Sonne ist dieses Verhältniſs 4,35 und für Erdöl 1,24. Es nimmt also bei der elektrischen Lampe kurz vor dem Verbrennen derselben das Indigo und Violett bedeutend an Stärke zu, erreicht aber doch nicht das Sonnenlicht; dagegen überwiegt es den Gehalt des Indigo und Violett im Erdöllichte. Für praktisch angewendete Helligkeiten dagegen ist der Unterschied im Blau und Violett mit obiger Erdöllampe sehr klein, so daſs auch für diese Farben die sehr nahe Gleichheit der Farben beider Lichter angenommen werden darf. Gaslicht im gewöhnlichen Brenner würde dagegen erheblich röther erscheinen.