Titel: G. Goepel's einstellbares gelenkiges Hängelager.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 415
Download: XML
G. Goepel's einstellbares gelenkiges Hängelager. Mit Abbildungen auf Tafel 29. G. Goepel's einstellbares gelenkiges Hängelager. Das von G. Goepel in Merseburg (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 28189 vom 20. December 1883) angegebene Lager gleicht seiner äuſseren Gestalt nach durchaus dem bekannten Sellers'schen Hängelager (vgl. auch W. Lorenz 1881 241 * 16) und passen sich seine Schalen, wie die des letzteren, kleinen Lagenänderungen des Wellenstranges leicht an. Als ein Vorzug des vorliegenden Lagers ist aber der Umstand zu betrachten, daſs die Welle sich von unten einlegen läſst, ohne dieselbe ihrer ganzen Länge nach durch das Lager hindurchschieben zu müssen. Wie aus Fig. 7 und 8 Taf. 29 hervorgeht, ist das Schalenpaar, dessen Oberschale mit einem übergreifenden Falze auf die untere aufgepaſst ist, zunächst um eine lothrechte Achse drehbar, indem die Preſsschrauben d und d1 mit halbkugeligen Enden in entsprechende Pfannen der Schalen eingreifen. Von diesen Schrauben besitzt die obere d1 ihre Mutter in dem an die Deckenbalken zu schraubenden Lagerbocke, während die untere Schraube d von unten durch den Bügel b hindurch tritt; letzterer, welcher gleichzeitig als Tropfschale ausgebildet ist, greift mit seinen beiden Schenkeln über entsprechende Ansätze des Bockes und wird so in seiner Lage erhalten. Indem diese Ansätze, sowie auch die Auflageflächen der Schenkel des Bügels b nach Kegelflächen ausgebildet sind, deren Achsen mit einer durch den Mittelpunkt des kugeligen Endes der Schraube d senkrecht zur Wellenachse gelegten wagerechten Geraden zusammenfallen, wird einerseits erreicht, daſs bei angezogenen Schrauben d und d1 der Bügel b nicht parallel zur Wellenrichtung vom Bocke abgestreift werden kann, andererseits aber eine Drehung desselben sowie des Lagers in einer durch die Wellenachse gelegten lothrechten Ebene nicht gehindert ist. Da so das Lager um zwei zu einander senkrechte Achsen geringe Drehungen ausführen kann, wird dasselbe sich kleinen Lagenänderungen des Wellenstranges leicht anpassen und ein Klemmen des letzteren wirksam verhütet werden. Es dürfen daher die Lagerschalen so lang gemacht werden, daſs dieselben aus Guſseisen hergestellt werden können und einer Nachstellung nicht bedürfen. Auch ist die Anbringung des Lagers eine ebenso leichte als die des Sellers'schen Lagers, indem die länglichen Schraubenlöcher der Deckenplatte eine seitliche Verschiebung gestatten, während die beiden Schrauben d und d1 eine Einstellung in lothrechter Richtung ermöglichen. Allerdings ist streng genommen nur in einer Höhenlage des Lagers dessen freie Beweglichkeit im lothrechten Sinne vorhanden- da es sich indessen immer nur um ganz geringe Ausschläge des Lagers handelt, so ist dieser Punkt unwesentlich. Selbstverständlich paſst eine gleiche Anordnung auch für Steh- und Wandlager, von denen die Patentschrift je ein Beispiel enthält.

Tafeln

Tafel Tafel
									29
Tafel 29