Titel: A. Koellner's Säckepackmaschine.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 455
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A. Koellner's Säckepackmaschine. Mit Abbildung auf Tafel 33. A. Koellner's Säckepackmaschine. Mit dieser von A. Koellner in Neumühlen bei Kiel (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 28633 vom 3. Januar 1884) angegebenen Maschine können pulverförmige Körper in Säcke gepreſst werden, wobei die Füllung vollständig staubfrei vor sich geht und die Säcke gegen Reiſsen geschützt sind. (Vgl. Büssing's Faſspackmaschine für Bleiweiſs 1880 237 * 247.) Das in den Sack zu füllende Pulver wird, wie aus Fig. 11 Taf. 33 ersichtlich, in einem in das Rohr R auslaufenden Trichter A zugeführt und der Sack über dieses Rohr R gezogen und an einem auf dem Rohre verschiebbaren Ringe r befestigt. Dieser Ring hängt an einem Seile s, welches über Rollen nach der auf dem Boden gelagerten Trommel E geht und an dieser angeknüpft ist. Mit der Trommel E ist eine Scheibe D mit dem durch Gewicht G1 beschwerten Bremsbacken F und eine andere Trommel E1 verbunden, auf welcher das wieder über eine Rolle gelegte und mit einem angehängten Gewichte G versehene Seil s1 befestigt ist. Bei abgehobenem Bremsbacken F wird durch diese Anordnung das Gewicht G den Ring r und damit den Sack immer in die Höhe zu ziehen suchen, so daſs also G ein Gegengewicht bildet bei der Füllung des Sackes, welche vermöge der im Rohre R sich drehenden Schnecke S ohne Staubbildung vor sich geht. In der Bremse F besitzt man nun ein Mittel, den Widerstand gegen das Niederziehen des Sackes durch das sich ansammelnde Material zu vergröſsern und damit eine feste Füllung zu erreichen. Zum Schutze des Sackes wird derselbe auf einen mit dem Ringe r durch den Bügel B verbundenen Teller i gesetzt und auf dem Rohre R noch von einer zweitheiligen Hülse H umschlossen, so daſs derselbe beim Einpressen des Materials gar nicht beansprucht wird. Die Schnecke S wird mittels Riemen von der fortwährend sich drehenden Scheibe N aus getrieben und findet die Ein- und Ausrückung beim Anfange und Ende der Füllung eines Sackes durch Verschiebung des Fuſslagers L mit Hilfe des Winkelhebels w und des durch Stange verbundenen Handhebels K statt, indem dadurch der Riemen straff oder lose gemacht wird. Der Bremshebel F ist durch eine Schnur k mit einem Handzuge h verbunden und kann dadurch, wenn die Füllung vollendet und der volle Sack entfernt ist, leicht von der Scheibe D abgehoben werden, so daſs das Gewicht G den Ring r und damit den zuvor befestigten leeren Sack schnell in die Höhe zieht. Die Glocke m verhindert den Ablauf der Lagerschmiere an der Achse der Schnecke S; das untere Lager derselben muſs allerdings in der gezeichneten Anordnung, wenn nicht eine besondere Einrichtung angebracht würde und das Füllgut eine Verunreinigung durch abtropfende Schmiere nicht erfahren soll, ohne Schmierung laufen. Da bei der Zunahme des Füllgutes im Sacke durch das Gewicht desselben der Widerstand der Bremse verringert wird, so kann auch erforderlichen Falles das Gewicht G1 auf dem Hebel F verschiebbar angeordnet und durch eine Schnur mit dem abwärts bewegten Ringe r verbunden werden.

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Tafel 33