Titel: Durozoi's Pumpe mit hydraulischem Gestänge.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 216
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Durozoi's Pumpe mit hydraulischem Gestänge. Mit Abbildung auf Tafel 15. Durozoi's Pumpe mit hydraulischem Gestänge. In der Revue industrielle, 1885 S. 214 ist eine Pumpe mit hydraulischem Gestänge von Durozoi beschrieben, welche deshalb Beachtung verdient, weil bei derselben den hydraulischen Stöſsen entgegengearbeitet wird, welche bei derartigen Pumpen die Röhren und Cylinder oft mehrfach höher beanspruchen, als der Förderhöhe entspricht. Die Arbeitspumpe hat einen Cylinder M (Fig. 1 Taf. 15), dessen Enden durch 2 Kanäle mit den zum Saugrohre L führenden Saugventilen F und F1 verbunden sind; letztere sind schräg hängende Klappen. Die Druckklappen G, G1 liegen am Boden des Windkessels J, in welchen das Steigrohr I hineinragt. Windkessel, Ventilkasten und Pumpencylinder werden mittels eines starken Schraubenbolzens A zusammengehalten, so daſs durch Lösen dieses Bolzens alle Theile zugänglich gemacht werden können. In dem Pumpencylinder arbeitet ein Stulpkolben E, dessen hohle Kolbenstange D durch die Cylinderdeckel dicht hindurchgeführt ist. Mit letzteren bilden die Stiefel der beiden einfach wirkenden Zwischenpumpen N, N1 ein Stück. Innerhalb der hohlen Kolbenstange liegt ein Doppelventil C, C1, dessen Spindellänge gröſser ist als die der Kolbenstange. Ruht also das eine Ventil C1 auf seinem Sitze, so ist das andere Ventil C geöffnet. Die hohle Kolbenstange D und die Ventile C und C1 wirken also zusammen in den Stiefeln N als Tauchkolben. Die Enden der Stiefel N sind durch Röhren B, B1 mit der Kraftpumpe verbunden. Bewegt sich der Kolben der letzteren von rechts nach links, so wird das Ventil C auf seinen Sitz gedrückt und nun der Tauchkolben D C mit dem Scheibenkolben E von links nach rechts geschoben. Dabei wird auf der linken Seite des Kolbens E Wasser durch das Saugrohr L und das Ventil F angesaugt und auf der rechten Seite von E Wasser durch die Klappen G1 in den Windkessel J und das Rohr I fortgedrückt. Gegen Ende des Kolbenhubes trifft nun das Ventil C1 , welches von seinem Sitze absteht, gegen die stellbare Schraube V1. Da aber die in den Röhren in Bewegung begriffene Flüssigkeit nicht ohne weiteres zur Ruhe kommen kann, so werden sich die Tauchkolben D mit dem Kolben E noch eine kleine Strecke weiter bewegen. Ein hydraulischer Stoſs kann aber hierbei in den Röhren B nicht stattfinden, weil in diesem Augenblicke beide Ventile C und C1 von ihren Sitzen abgehoben sind und die durch den Kraftkolben von einander getrennten Flüssigkeitsmengen der Kraftpumpe durch die hohle Kolbenstange D hindurch mit einander in Verbindung stehen. Selbst wenn auch der Kraftkolben sich in derselben Richtung weiter fortbewegte, würde eine Gefahr nicht entstehen, da sich dann das Wasser von einer Seite der Kraftpumpe durch die hohle Kolbenstange D hindurch auf die andere Seite der Kraftpumpe begeben kann. Findet aber die Bewegungsumkehr des Kraftkolbens statt, so schlieſst sich zuerst das Ventil C1 und dann erst bewegen sich die Zwischenkolben D mit dem Pumpenkolben E. Zum Ersatze des in den Stiefeln N durch Undichtigkeiten verloren gehenden Wassers stehen dieselben durch Röhren O und O1 , welche mit nach ersteren hin sich öffnenden Rückschlagsventilen H und H1 versehen sind, mit dem Windkessel J in Verbindung. Da der Druck in letzterem in Folge der gröſseren Höhe der Wassersäule stärker ist als der in den Röhren B bei der Umkehr des Kolbenhubes, so wird in diesen Augenblicken ein Uebertritt von Wasser vom Windkessel J nach den Röhren B und B1 stattfinden, wenn sich in letzteren bezieh. im Kraftpumpencylinder ein leerer Raum bildet. Die Pumpe soll selbst bei schnell gehender Kraftpumpe befriedigend arbeiten.

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