Ueber die Bestimmung des Brennwerthes.(Fortsetzung des Berichtes S. 413 d. Bd.)Mit Abbildungen.Ueber die Bestimmung des Brennwerthes.F. Schwackhöfer (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1884 *S. 453) legt das Hauptgewicht darauf, daſs bei
jeder Bestimmung 8 bis 10g Kohle verbrannt werden
können und zwar 5 bis 6g Mineralkohle nebst 2 bis
4g Zuckerkohle, um die Verbrennung der
ersteren zu befördern.Der untere Theil A der aus starkem
Platin angefertigten Verbrennungskammer dient zur Aufnahme der zu untersuchenden
Mineralkohle, der obere A1 für die Zuckerkohle. Die Kammer ist bei a
und bei b zu öffnen, um die Kohle einbringen und die
beiden gebogenen Siebe c und d nach erfolgter Verbrennung behufs Reinigung herausnehmen zu können. Die
Siebe sind aus Platinblech hergestellt und mit einer eigenen Maschine gelocht. Die
Oeffnungen des unteren Siebes c sind so klein, daſs sie
nur im durchfallenden Lichte deutlich erscheinen. Das obere Sieb d besitzt etwas gröſsere Oeffnungen. Die Rohre e, f und g führen
Sauerstoff zu. Die Rohre f und m bestehen im oberen, aus dem Wasser herausragenden Theile aus Glas. (Das
Rohr f ist in der Zeichnung um 900 verdreht. In
Wirklichkeit stehen die Spiegel S und S1 hinter einander, so
daſs der Vorgang auf den beiden Verbrennungsherden gleichzeitig beobachtet werden
kann.) An der tiefsten Stelle des Mantelgefäſses mündet das Gasabsaugrohr n ein. Das Rohrende steht im Inneren des Gefäſses etwa
1cm vor, damit das bei der Verbrennung
entstehende und im Gefäſse B niedergeschlagene Wasser
nicht in die Schlange gelangt. Unter dem Gefäſse ist das Rohr spiralförmig gewunden,
steigt dann in gerader Richtung auf (in der Abbildung ist es der Deutlichkeit wegen
etwas gebogen) und mündet in das doppelwandige Glasgefäſs o, in welches das Thermometer T7 mittels eines Kautschukstöpsels dicht eingepaſst
ist. (Vgl. F. Fischer 1879 234 * 397.) Die Gasabströmung steht durch den Kautschukschlauch p mit der Flasche N und
durch diese mit den beiden Aspiratoren O und P (letzterer in der Zeichnung nicht ersichtlich) in
Verbindung.Das kupferne Gefäſs B ist innen
platinirt, auſsen vernickelt. Das innere Wassergefäſs C, sowie das Doppelgefäſs E sind aus Kupfer
hergestellt, innen und auſsen vernickelt; ersteres enthält das eigentliche
Calorimeterwasser, während die Wasserfüllung des letzteren den Zweck hat, die durch
die Isolirungsschicht D kommende Wärme aufzunehmen. Die
innere Isolirungsschicht D besteht aus Eiderdunen, die
äuſsere F aus feinen Flaumen. Ueberdies ist das Gefäſs
C noch mit einer Filzlage umgeben. Die
Hartgummiklötze q halten die Gefäſse in der richtigen
Entfernung von einander. Der Holzkübel G ist rund
gedreht, auſsen polirt und mittels vier Laufrollen auf den beiden Schienen der
Bodenplatte verschiebbar.Das obere Wassergefäſs H ist
gleichfalls aus vernickeltem Kupfer hergestellt und hat den Zweck, die aus C aufsteigenden Wasserdünste zu verflüchten, sowie
überhaupt die nach oben ausstrahlende Wärme aufzunehmen. Durch dieses Gefäſs gehen
Rohrstutzen für die beiden Thermometer T1 und T2, für die, Beobachtungsröhren f und m, sowie für die Führungsstangen des
inneren Mischers. In dem Gefäſse selbst befinden sich zwei Winkelthermometer T5 und T6. (Im Aufrisse ist
nur eines dieser beiden Thermometer ersichtlich und zwar ist dasselbe in die
Bildebene gedreht. In Wirklichkeit stehen die beiden Thermometer hinter den beiden
Beobachtungsspiegeln S und S1.) Das Wassergefäſs H ist an einem Holzringe mit Spangen befestigt und oben
mit einer Filzplatte isolirt; nur die Unterseite ist frei. Die Korkplatte J bedeckt die Isolirschichten D und F und das Doppelgefäſs E. In der Deckplatte K aus
Hartgummi sind die beiden Beobachtungsröhren f und m mittels Kork befestigt; ferner sind Oeffnungen
vorhanden für die 6 Thermometer T1 bis T6 und für die Mischerstangen. Um die Platte in
senkrechter Richtung heben zu können, sind an derselben zwei Seidenschnüre befestigt,
welche über die Rollen s laufen und durch das Getriebe
Q angezogen werden. Der Antrieb erfolgt durch eine
archimedische Schraube, damit die Platte in jeder beliebigen Höhe stehen bleibt und
ein freiwilliges Herabfallen derselben niemals vorkommen kann.
[Textabbildung Bd. 257, S. 518]
Die beiden senkrechten Schienen t, welche den vier Laufrollen u als Führung
dienen, verhindern jede seitliche Verschiebung der Platte. Die zwei Thermometer T1 und T2 sind mittels Kork in
die Deckplatte K eingepaſst und werden nach Schluſs der
Verbrennung jedesmal herausgenommen. Die beiden äuſseren Thermometer T3 und T4 sind in dem
Schluſsringe des Doppelgefäſses E und die beiden oberen
Thermometer T5 und T6 in dem Gefäſse H ein für allemal befestigt. Die Loupe zum Ablesen der
Thermometer ist für die Orientirung des Auges mit zwei Visirfäden versehen.Die innere Mischvorrichtung L besteht
aus einer ringförmigen, mit groſsen Oeffnungen versehenen Kupferplatte. Als
Führungsstangen dienen die beiden Glasröhren v, welche
oben und unten in Messingkapseln eingekittet sind. Die Führungsstange x ist aus Messingdraht hergestellt. Der Mischer wird
mit Hilfe der Seidenschnur y, welche über zwei Rollen
läuft, gehoben und sinkt durch sein Eigengewicht wieder zurück. Die Mischvorrichtung
im äuſseren Doppelgefäſse besteht aus zwei wellenförmig gebogenen Kupferblechen, die
an Glasröhren befestigt sind, welche letztere mit der Hand auf und ab bewegt werden.
Auf solche Art wird das Wasser im cylinderförmigen Zwischenräume von E gemischt. Um auch das zwischen den beiden Böden
befindliche Wasser in Bewegung zu setzen, ist noch ein durchbrochener Flügel
vorhanden, welcher an einer Glasröhre sitzt und durch Drehung derselben einen
Viertelkreisbogen beschreibt.Zu dem Calorimeter gehört noch ein Trockenthurm V mit Natronkalkfüllung, eine Flasche W, um jeden der drei Zweigströme mittels der
Schraubenquetscher z nach Belieben regeln zu können (in
dieser Flasche wird auch die Temperatur des zuströmenden Sauerstoffes gemessen),
ferner drei Waschflaschen mit concentrirter Schwefelsäure gefüllt, davon Nr. I, II
und III, um die Stärke des Sauerstoffstromes, und Nr. IV, um die Menge der
zuströmenden Luft beurtheilen zu können. Der freie Lufteintritt in das Mantelgefäſs
B ist nothwendig, damit in der Verbrennungskammer
immer normaler Druck herrscht; schon bei geringem Druckunterschiede entstellt Rauch.
Für die Abströmung dient eine Flasche N, um die
geringste Rauchbildung wahrzunehmen, ferner zwei Aspiratoren O und P. Der Aspirator O dient zur Aufsammlung der Hauptmenge des Gases und
P zur Aufsaugung eines Theiles des Gasgemisches für
die Analyse; beide sind mit Wasser gefüllt, auf welchem eine etwa 1cm starke Oelschicht o sich befindet. Der Wasserwerth des inneren Gefäſses beträgt 291, des
oberen 53 und des äuſseren 615g.Zur Bereitung der Zuckerkohle wurde Hutmelis in
nuſsgroſse Stücke zerschlagen und in einem hessischen Tiegel bei gelinder Hitze
verkohlt. Die stark aufgeblähte, kohlige Masse wurde in einem zweiten bedeckten
Tiegel im Holzkohlenfeuer durch etwa 2 Stunden der Weiſsglühhitze ausgesetzt, nach
dem Abkühlen in reiskorngroſse Stücke zerkleinert und durch Absieben vom feinen
Pulver befreit; letzteres wurde bei einer neuerlichen Verkohlung dem schmelzenden
Zucker beigemischt. Dieselbe enthielt:
Schwackhöfer nimmt den Sauerstoff als mit Wasserstoff
chemisch gebunden an und ändert dem entsprechend die Dulong'sche Formel (vgl. 1882 245361) in
folgender Weise:(8080 × 97,27 + 34462 × 0,78) – (620 × 1,41) : 100 = 8120c.Die calorimetrische Bestimmung gab 7946 bis 8009, im Mittel
7982°.Bei Ausführung der Untersuchung wird das Calorimetergefäſs C mit 5200cc Wasser
von der Lufttemperatur gefüllt. Von der fein gepulverten Mineralkohle werden 5 bis
6g, von der Zuckerkohle 2 bis 4g genommen, so daſs die Temperaturerhöhung des
Calorimeterwassers möglichst 10° beträgt, da die Ergebnisse nur dann genau
ausfallen, wenn bei allen Versuchen sowohl die Verbrennungsdauer, etwa 60 Minuten,
als auch die Temperatursteigerung annähernd die gleiche ist. Nach dem Abwiegen der Mineralkohle in der
Platinkammer A wird sie mit Hilfe der Muffen im
Mantelgefäſse B befestigt und letzteres verschraubt.
Man wartet 15 bis 30 Minuten, bis das Gefäſs B, welches
sich durch das Anfassen mit den Händen etwas erwärmt hat, wieder abgekühlt ist,
läſst sodann die Deckplatte herab, fügt die Thermometer T1 und T2 ein, stellt die erforderlichen
Schlauchverbindungen her und setzt die beiden Spiegel auf. Man wartet nun so lange,
bis die Temperatur stetig geworden ist, liest sodann alle 7 Thermometer ab und
beginnt mit der Verbrennung. Zu diesem Ende läſst man Sauerstoff durch das Rohr f in die Mitte der Verbrennungskammer eintreten, hebt
die Verschluſskapsel mit dem Spiegel S ab, bringt durch
Einfallenlassen eines kleinen glimmenden Holzkohlensplitters durch das Rohr m die Zuckerkohle in A1 zur Entzündung und setzt den Spiegel wieder auf.
Gleich darauf läſst man den groſsen Aspirator O in
Wirksamkeit treten, verschlieſst die Flasche N und
setzt nach einigen Minuten auch den kleinen Aspirator P
in Thätigkeit. Der Wasserausfluſs wird so geregelt, daſs in O ungefähr ⅚ und in P ⅙ der ganzen Gasmenge
aufgesammelt wird. Die Glut zieht sich in der Zuckerkohlenschicht allmählich nach
abwärts, verlischt oben und brennt nur unten auf dem Siebe d fort. Sobald die Glut unten angelangt ist, erfolgt auch die Entzündung
in der unteren Kammer von selbst, indem kleine glühende Zuckerkohlentheilchen durch
das groſs gelochte Sieb d auf die Mineralkohle
fallen.Nachdem die Mineralkohle an einer Stelle glüht, verstärkt man den
Sauerstoffstrom durch f und läſst auch durch das Rohr
g Sauerstoff eintreten. Die Glut verbreitet sich
alsbald über die ganze Oberfläche der Mineralkohle und die Verbrennung dieser
letzteren erfolgt allmählich von oben nach unten. Gegen das Ende der Verbrennung
wird die Sauerstoffzuleitung durch g abgesperrt und
jene durch e dafür geöffnet.Bei regelrechtem Gange muſs die Kohle ruhig fortglimmen, ohne zu
flammen; es darf keine Spur von Rauch in der Flasche N
zum Vorscheine kommen und muſs sowohl die Mineralkohle, als auch die Zuckerkohle
vollständig ausbrennen. Selbst bei ganz richtiger Füllung und Zusammenstellung des
Apparates gehört aber immer noch gewisse Uebung dazu, die Verbrennung tadellos zu
Ende zu führen.Während der Verbrennung wird nach Auslauf von je 2l aus dem groſsen Aspirator das Thermometer T7 abgelesen und sodann
der Mischer einige Male auf und ab bewegt. Ist die Kohle auf beiden Feuerherden
ausgebrannt, so werden die Sauerstoffzuleitungen abgesperrt und die beiden
Aspiratoren auſser Thätigkeit gesetzt. Man mischt jetzt so lange, bis die beiden
inneren Thermometer T1
und T2 gleiche
Temperatur zeigen, wartet bis keine Temperaturerhöhung mehr stattfindet und liest
alsdann alle Thermometer (einschlieſslich T9 für
Lufttemperatur und T10
für die Temperatur des Gases im groſsen Aspirator) der Reihe nach ab. Dann werden
die Thermometer T1 und
T2 entfernt und die
beiden Spiegel abgenommen. Die Deckplatte wird mittels des Getriebes langsam
gehoben, der Holzkübel zurückgeschoben, das Mantelgefäſs geöffnet und die
Platinkammer aus einander genommen. Das Gefäſs C wird
mit Hilfe eines Hebers entleert, trocken ausgewischt und ist sodann zur neuerlichen
Beschickung mit Wasser von der Lufttemperatur bereit. Desgleichen wird das
Mantelgefäſs B innen und auſsen abgetrocknet, das
Schlangenrohr ausgeblasen und der Mischer, sowie die Unterseite des Gefäſses H von dem anhaftenden Condensationswasser befreit.Nachdem die Gasmenge in den beiden Aspiratoren abgelesen ist, wird
O durch den Hahn α so
weit mit Wasser gefüllt, daſs bei β Oel zum Vorscheine
kommt. Das im kleinen Aspirator P befindliche Gas Wird
analysirt. Das abgesaugte Gas besteht durchschnittlich aus:
† Der Schwefel, welcher zum weitaus gröſsten Theile als
FeS2 zugegen ist, wurde als Bestandtheil der
Asche aufgefaſst.Schwackhöfer hat auf diese Weise in der Regel erheblich
mehr Wärmeeinheiten gefunden, als die Dulong'sche
Formel gibt.Scheurer-Kestner verbrannte nach dem Bulletin de Mulhouse, 1868 *S. 712 (vgl. auch 1879 234 * 393) etwa 0g,4
der zu untersuchenden Probe in einem Gasgemische aus 60 Proc. Sauerstoff und 40
Proc. Stickstoff. Nach Beendigung des Versuches wurde die Platinschale sammt Rohr
gewogen, der rückständige Kohlenstoff an der Luft verbrannt und durch nochmaliges
Wägen die Menge des nicht verbrannten Kohlenstoffes und die der Asche gefunden.
Diese nicht verbrannte Kohle wurde mit 8080c in
Rechnung gesetzt. Die bei der Verbrennung gebildete Kohlensäure wurde nicht
bestimmt, der unverbrannt entwichene Wasserstoff mit 34600c, das Kohlenoxyd mit 2403c in Rechnung gesetzt. Für Holzkohle (welche
jedoch nicht analysirt wurde) wurden auf diese Weise folgende Werthe erhalten:
Der damit angestellte calorimetrische Versuch lieferte:
KohleAscheAnalyseWärmeeinheiten für 1gmgmgProc.bruttoaschenfrei38347,712,49CCOH=== 90 36 078098921430,571,916,74CCOH===149,5 32,0 0,374128898352,351,914,74CCOH=== 55,6 35,8 0,275598865Die Kohle enthielt 0,61 Proc.
Wasser.
In folgender Tabelle sind die Ergebnisse der sämmtlichen Versuche
zusammengestellt:
Herkunft der
KohlenZusammensetzung der Kohlen1k Kohlegibt Wärme-einheitenWassergehalt der imCalorimeter
verbranntenKohleKohlenstoffWasserstoffSauerstoffStickstoffAscheWasserAschen freieKohle
Kokes-ausbeuterohe KohleaschenfreiRonchamp76,464,393,051,0915,02– 76,62 797691630,58Desgl.73,103,754,871,0016,191,09– 77759117–Desgl.76,234,065,911,0012,80– 75,10 782590810,66Desgl.68,653,974,751,0620,800,7779,4 763589460,61SaarbrückenDuttweilerAltenwaldHeinitzFriedrichsthalLuisenthalSulzbachv.
d. Heydt71,2569,3070,3367,8164,6973,2770,644,104,264,304,193,944,564,54 9,6510,4012,0114,3015,5210,0911,6513,2513,5011,5712,7012,2810,4610,461,752,541,791,003,571,632,7167,3 66,79 65,01 62,16––17685 7400 7527 7582 7036 7558 77038724863384878457821584518462–––––––Blanzy, Montceau66,604,4313,7210,284,97– 70678325–Desgl. anthracitisch67,043,61 6,3920,952,01– 71239100–Creusot89,383,46 3,74 3,631,79– 89499412–
Neuerdings hat Scheurer-Kestner1)Comptes rendus, 1885 Bd. 100 S. 908 und
1298. Bulletin de Mulhouse, 1885 S. 336 und
375. wieder Versuche mit Kohle von Ronchamp (I) und
Ruhrkohle der Zeche Altendorf (II) ausgeführt. Die bei 100° getrocknete Kohle hatte,
frei von Asche berechnet, folgende Zusammensetzung:
Die calorimetrische Bestimmung ergab bei der Verbrennung in 2
Th. Sauerstoff und 1 Th. Stickstoff:
IIImgcmgcVerwendete Kohlenmenge, aschenfrei450,7 –513,1–Vom Calorimeter aufgenommen –3572 –4210Unverbrannte Kohle 30,5 246 17,7 143Desgl. Wasserstoff 1,3 43 0,3 10Desgl. Kohlenoxyd105,9 254132,0 317––––––––Zusammen41154680Berechnet auf 1g
aschenfreie Kohle91309121Nach der Dulong'schen
Formel88278497Zwei weitere Versuche mit Ruhrkohle gaben9083und9129.
Die Ronchamp-Kohle hatte 2,82 bis 18,6 Proc. Asche, die zur
Elementaranalyse verwendete Ruhrkohle enthielt wasserfrei im Mittel 1,58 Proc.
Asche, die drei im Calorimeter verwendeten Proben ergaben 1,79, 0,79 und 1,03 Proc.
Asche.Scheurer-Kestner hat nun mit Ruhrkohle, angeblich
derselben, welche zu dem calorimetrischen Versuche gedient hatte, und dem bereits
früher angewendeten Kessel (vgl. 1884 251324) einen Verdampfungsversuch ausgeführt, welcher bei 53 Stunden
Dauer ergab:
Kohle verbrannt7109kDarin hygroskopisch Wasser 5,5 Proc.389kAsche erhalten2)Somit 12,1 Proc. Asche, während die zur Analyse verwendeten Proben
etwa 1 Proc. enthielten. Die Asche enthielt nur 4,3 Proc.
unverbrannte Kohle, welche nicht berücksichtigt
werden.819kSomit reine Kohle verbrannt5901kWasser verdampft von 26,7°57920lEntsprechend Wasser von 0° berechnet55524l
Dampfdruck 5k. Somit hat
1k rohe Kohle 7l,82 Wasser von 0° verdampft, entsprechend 9l,41 für trockne, aschenfreie Kohle.Mit einem 10l fassenden Gasometer, dessen Wasser
mit einer Oelschicht bedeckt war, aufgefangene Gasproben enthielten 9,3 Proc.
Kohlensäure und 9,2 Proc. Sauerstoff. Die Temperatur der Gase betrug 134°. Brennbare
Gase wurden nicht bestimmt; die Menge derselben wurde vielmehr lediglich nach den
früheren Versuchen (1884 251325) geschätzt, ebenso der Ruſs. Auf diese Weise gelangt Scheurer-Kestner zu folgender Wärmevertheilung:
cProc.Vom Wasser aufgenommen613567,3Durch die Verbrennungsgase abgeführt 770 8,5Für unverbrannte Gase 242 2,7Ruſs 36 0,4––––––––Zusammen718378,9Somit fehlen192821,1
Scheurer-Kestner hält daher daran fest, daſs 20 bis 25
Procent des Brennwerthes durch Leitung und Strahlung entweichen.Bezügliche Versuche des Referenten sollen demnächst besprochen werden.F.