Titel: Barlow's Vorrichtung für Drehbänke zum Abdrehen von Schraubenmuttern.
Fundstelle: Band 258, Jahrgang 1885, S. 304
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Barlow's Vorrichtung für Drehbänke zum Abdrehen von Schraubenmuttern. Mit Abbildung. Barlow's Aufspannfutter für Schraubenmuttern. Um fertig geschnittene Schraubenmuttern genau senkrecht zu ihrer Achse plan drehen zu können, ist es erforderlich, dieselben mittels eines Domes auf eine Drehbank aufzuspannen, dessen Schraubengewinde knapp zu dem Muttergewinde paſst. Es erfordert jedoch viel Zeit und Arbeit, wenn man viele Muttern derartig zu bearbeiten wünscht und dabei genöthigt ist, jede derselben zunächst auf den Dorn aufzuzwängen und dann von letzterem wieder abzuschrauben, wobei zwischen den Gewinden eine genügend groſse Reibung wirksam sein muſs, damit sich die Muttern während ihrer Bearbeitung auf dem Dorne nicht drehen können. Diesen Uebelstand vermeidet die beistehend nach Engineering, 1885 Bd. 39 S. 353 dargestellte Vorrichtung, welche in ähnlicher Ausführung bereits in D. p. J. 1884 254 * 396 beschrieben, ferner schon von Th. Baum (vgl. 1884 252 * 501) angegeben wurde. Textabbildung Bd. 258, S. 304Der zu der Schraubenmutter passendes Gewinde besitzende Dorn ist conisch hohl hergestellt und in drei Theile seiner Länge nach aufgeschnitten. Zwischen die Theile dieses Domes greift ein kegelförmiger Dorn ein, der in den Kopf der Drehbankspindel festgeschraubt wird. Durch einen Muff, welcher sich auf den Drehbankspindelkopf aufschrauben läſst und mit einer Ringnuth zur Aufnahme passender Ansätze an den drei Theilen, welche den Aufspanndorn bilden, versehen ist, können letztere auf dem in den Drehbankspindelkopf eingeschraubten Dorne verschoben werden. Beim Gebrauche wird die abzudrehende Mutter von Hand auf den dreitheiligen Dorn aufgeschraubt, worauf durch passendes Drehen des Muffes der Aufspanndorn aus einander getrieben und fest in das Gewinde der Schraubenmutter hinein gedrückt wird. Beide Endflächen der Mutter werden darauf gleichzeitig plan gedreht; dabei hat man, um tadellose Dreharbeit zu erhalten, die Schraubengänge der Mutter, vor deren Aufspannen auf die Drehbank, wenigstens so weit herauszufräsen, daſs die Drehstähle die Enden der Muttergewindegänge nicht wegzunehmen brauchen. Ist die Schraubenmutter fertig gedreht, so genügt zur Lösung eine halbe Umdrehung des Muffes, um die Mutter von dem Aufspanndorne wieder abzuschrauben und eine andere an ihre Stelle bringen zu können. Der in den Drehbankspindelkopf eingeschraubte Dorn und der Muff kann für verschieden groſse, sowohl schon mit Gewinde versehene, als auch noch nicht geschnittene Muttern angewendet werden, indem dann nur der dreitheilige Dorn ausgewechselt zu werden braucht. Diese Aufspannvorrichtung wird von H. B. Barlow jun. und Comp. in Manchester angefertigt.