Titel: Fangvorrichtungen an Bodenklappen von Gefässen.
Fundstelle: Band 258, Jahrgang 1885, S. 487
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Fangvorrichtungen an Bodenklappen von Gefäſsen. Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 33. Fangvorrichtungen an Bodenklappen von Gefäſsen. Für Gefäſse, bei denen die Entleerung nach unten stattfindet, wo also der Boden zum Aufklappen eingerichtet ist, wie bei Diffusionsapparaten (vgl. Regnier und Bolzano bezieh. Nowakowsky 1881 240 * 46. * 48) ü. dgl. sind, um die Arbeit des Oeffnens und des dichten Verschlieſsens dieser Bodenklappen leicht von einer darüber gelegenen Bühne ausführen zu können, die zwei nachstehend beschriebenen Einrichtungen in Vorschlag gebracht worden. Die Einrichtung von A. Wernicke in Halle a. d. Saale (* D. R. P. Nr. 32446 vom 19. Oktober 1884) kennzeichnet sich durch ein Festhalten der Bodenklappe bei ganz geöffneter Stellung, der leichten Auslösung derselben und einer Fangvorrichtung, welche den Boden beim Zuschlagen aufnimmt und denselben durch eine Zugstange von oben der Dichtungsschraube so nahe bringen läſst, daſs eine Viertelumdrehung derselben den vollständig dichten Verschluſs herstellt. In Fig. 7 Taf. 33 ist beim Diffuseur A durch Drehen des Hebels a um 90° der flache Kopf b der Spindel c parallel dem Bügel des Gefäſsbodens gestellt worden. Zieht man nun den Winkelhebel d mittels der Zugstange e etwas an, so wird durch den Druck der Masse im Gefäſse und durch das Eigengewicht des Bodens der letztere so weit aufgeschleudert, daſs die Klinke f den Hebel h aufhängt und festhält. Das Gewicht g dient zum Regeln des Ausschlagwinkels des Hebels h. Soll das Gefäſs wieder geschlossen werden, so tritt man auf die Fuſsplatte i, unter welcher sich eine Feder k befindet; die Klinke f löst sich hierauf los und der Boden schlägt wieder zurück, bis er von dem Winkelhebel d aufgefangen wird (vgl. die Stellung beim Diffuseur B). Ein Zurückschnappen des Winkelhebels ist durch den Druck einer Feder l verhindert. Durch Auftreten auf den Hebel m, an welchem die Zugstange n befestigt ist, wird der Verschluſsboden bis an die Dichtungsfläche gezogen und nun genügt ein einfaches Drehen des Hebels a um 90°, um den Boden zur dichten Anlage zu bringen. Bolzano, Tedesco und Comp. in Schlan (* D. R. P. Nr. 32968 vom 3. Januar 1885) bewegen die Bodenklappe durch Wasser-, Dampf- oder Luftdruck und ist zum Lüften und dichten Anpressen in ähnlicher Weise wie vorhin eine Fangvorrichtung angeordnet. Die Klappe A (Fig. 8 Taf. 33) ist an der in einem langen Lager drehbaren Achse B befestigt, welche an ihrem entgegengesetzten freien Ende einen Hebel D trägt, der durch eine Zugstange K mit dem im Cylinder H verschiebbaren Stulpenkolben H1 verbunden ist. Dieser an der Seite des Gefäſses befestigte Cylinder H steht durch das Rohr F mit der Leitung eines etwa 10m hoch stehenden Wasserbehälters und ebenfalls mit dem Obertheile des Gefäſses durch den Spülhahn I in Verbindung. Ist dieser Hahn geschlossen, so schiebt der Wasserdruck den Kolben an das offene Ende des Cylinders und schlieſst so die Bodenklappe. Wird der Hahn I geöffnet, so tritt das Druckwasser in das Gefäſs und der durch seine Schwere sich öffnende Boden schiebt den Kolben an das geschlossene Ende des Cylinders, wobei das zur Abspülung der Wände benutzte Wasser ebenfalls abflieſst. Um die mit Kautschukringen versehene Klappe an die Dichtungsflächen von oben anpressen zu können, ist die Spindel O angeordnet, welche an ihrem oberen Ende ein Handrad oder eine Kurbel trägt und am unteren Ende mit Gewinde versehen ist. Die Gabel P, welche das entsprechende Muttergewinde hat, wird durch Drehen der Spindel O gehoben oder gesenkt. An dieser Gabel befindet sich ein drehbares Winkelstück m, das mit einem Schlitze versehen ist, welcher den Hebel n fängt und somit gestattet, die Bodenklappe A je nach Drehung der Spindel O anzupressen oder zu lüften. Das in einem Gelenke drehbare Stück m hat einen mit einem Gewichte versehenen Arm r, auf welchem sich ein Stift x befindet, der sich in einem Schlitze des Stelleisens q auf- und abbewegen kann. Wird die Spindel O so gedreht, daſs sich die Gabel P und mit ihr das Stück m nach abwärts bewegt, so senkt sich das den Hebel n umfassende Stück m so lange, bis der Stifte unten in dem Schlitze des Stelleisens q aufsitzt, worauf bei weiterem Niedergänge der Mutter das Stück m sich von dem Hebel n entfernt und diesen vollständig frei läſst. Bei der Drehung der Stange O in entgegengesetztem Sinne wird in gleicher Weise durch Hebung der Gabel P zuerst der Schlitz im Stücke m wieder über den Hebel n geschoben und bei weiterem Anziehen derselbe fest an die Klappe A gepreſst.

Tafeln

Tafel Tafel 33
Tafel 33