Titel: Neuerungen an Holzwolle-Maschinen.
Autor: Mg.
Fundstelle: Band 265, Jahrgang 1887, S. 57
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Neuerungen an Holzwolle-Maschinen. Patentklasse 38. Mit Abbildungen auf Tafel 5. Neuerungen an Holzwolle-Maschinen. Während bei den älteren Holzwolle-Maschinen entweder das irgendwie eingespannte Holz über ein Hobelmesser und Ritzmesser hin und her geschoben oder umgekehrt ein mit einem Hobelmesser ausgerüsteter Schlitten unter dem Holze hin und her gezogen wurde, so daſs immer nur bei der Bewegung nach einer Richtung gehobelt wurde, wird bei den neueren Ausführungen der Hauptwerth auf eine Arbeit beim Vorwärts- wie Rückwärtsgange gelegt, so daſs also die Maschinen doppelt wirkend werden. Die zu diesem Behufe nothwendigen beiden Hobelmesser müssen dabei abwechselnd zur Arbeit herangezogen und abgestellt werden können; es liegt also der Schwerpunkt der Ausführung dieser Aufgabe des Vorwärts- und Rückwärtshobelns in der Anordnung einer Vorrichtung, welche die beiden Hobelmesser abwechselnd zum Holze in schneidende Stellung bringt. Selbstverständlich muſs diese Vorrichtung selbstthätig arbeiten. (Baumann 1885 257 * 177.) Bei der von der Sächsischen Stickmaschinenfabrik in Kappel (* D. R. P. Nr. 35989 vom 29. December 1885) getroffenen Ausführung dient zur Aufnahme der Hobelmesser c (Fig. 1 und 2) ein um den Bolzen b im Messerschlitten S drehbarer Doppelhebel a. Derselbe ist auf einer Seite verlängert und trägt eine Mutter f, die von einer Schraube gehoben und gesenkt wird. Die Schraube ist im Messerschlitten S drehbar gehalten und wird durch einen aufgeholzten Stern g bei dessen Anstoſs an die Anschläge h um ein entsprechendes Stück gedreht. Durch diese schwingende Bewegung, welche dem Doppelhebel a jedesmal am Ende eines Schlittenhubes ertheilt wird, kommt beim Hingange das eine, beim Hergange das andere Messer c zum Schnitt. Eine weitere Ausführung dieser Art wird von C. L. P. Fleck Söhne in Berlin (* D. R. P. Nr. 38040 vom 5. Mai 1886) angegeben. Ritzmesser e und Schneidmesser c (Fig. 3 und 4) liegen hier in dem Messerkasten b. Derselbe wird in den Schlitten a eingesetzt, vermittels des Excenters d und der Kurbel f festgeklemmt, nachdem derselbe durch die vier Schrauben x der gewünschten Spanstärke entsprechend eingestellt ist, und zwar derart festgeklemmt, daſs sich das Excenter d, das seine Drehachse im Schlitten a hat, gegen die Fläche d1 des Messerkastens legt und somit die schrägen Flächen g1 des Messerkastens b gegen die entsprechenden Flächen g1 des Schlittens a drückt. Um ein etwaiges Zurückspringen des Excenters zu verhindern, ist noch eine Sicherung in Form einer Spitzschraube, die gegen den Schlitten a drückt, am Hebel f angebracht. Dem Schlitten a und somit den Messern cc wird durch eine Kurbel vermittels einer Lenkerstange in entsprechenden Führungen eine alternative Bewegung ertheilt. Ist der Schlitten a ganz nach rechts gezogen, so liegt das Holz auf der linken Schlittenseite der Länge nach auf. Bewegt sich derselbe nach links, so wird durch das Messer c ein Span von der Stärke der Höhendifferenz zwischen Schlitten a und Messerkasten b vom Holze abgetrennt, und weil Messer c mit Messerkasten b in gleicher Höhe liegt, liegt auch die gehobelte Fläche des Holzes auf b, so daſs kein Kippen des Holzes stattfinden kann, welches weiter noch durch die Führungen m an den Säulen l verhindert wird. Der Schlitten bewegt sich so weit nach links, daſs auch das zweite Messer c frei wird; dann legt sich das Holz mit dem Einspannkasten durch die eigene Schwere wieder auf den rechten Theil des Schlittens a; die Bewegung des Schlittens wechselt, und das zweite Messer c kommt zum Schnitt, so daſs die Maschine rück- und vorwärts schneidet. Dadurch, daſs der Messerkasten b mit den Messern c vor dem Schlitten a um die Spanstärke vorgestellt wird, ferner dadurch, daſs die zu hobelnde Fläche des Holzes auf dem Schlitten a, die gehobelte auf dem Messerkasten b liegt, ist eine unbedingt gleichmäſsige Spanstärke zu erzielen; es wird also ein Span wie der folgende, und zwar stets in der genauen Stärke der Entfernungsdifferenz der Auflageebene des Schlittens a von der Ebene, welche gebildet wird durch die Auflageebene des Messerkastens b mit den Messerschneiden cc, da kein Mechanismus vorhanden, der in Folge todten Ganges ein ungleichmäſsiges Zuspannen bezieh. Herabfallen des Holzes im Verhältniſs zur Minimalstärke des Spanes, welche 0mm,05 ist, bewirkt. Gegen den Kasten n wird das Holz durch die Spindel p zwischen den Knaggen o eingespannt. Mit der Kurbel u wird der Kasten n vermittels der Zahnstangen r hochgezogen und eine Sperrklinke eingelegt; alsdann spannt man das Holz zwischen die Knaggen o und läſst dasselbe auf den Tisch herab. Mg.

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Tafel Tafel 5
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