Titel: Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen.
Fundstelle: Band 265, Jahrgang 1887, S. 157
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Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen. Patentklasse 38. Mit Abbildungen auf Tafel 9. Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen. Bei der Brettchenhobelmaschine von Brolin, Bennet und Comp. in London (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 38547 vom 5. Februar 1886), Fig. 3 und 4, wird bezweckt, verschieden starke Brettchen ohne besondere Einstellvorrichtung bearbeiten zu können. Zu diesem Behufe werden die Brettchen von einer nachgiebigen Unterlage gelagert, welche um die gröſsten vorkommenden Unterschiede in der Stärke der zur Bearbeitung gelangenden Brettchen ausreichen kann. Der Tisch A, über welchen die zu behobelnden Bretter gegen das Messer vorgeschoben werden, ist an Führungen B des Gestelles C senkrecht geführt und ruht auf einer nachgiebigen Unterlage D, welche in einer Hülse d des Tischrahmens enthalten ist. Gegen die auf der Welle G sitzende Scheibe g, die das Brettchen gegen das im Messerkasten E angeordnete Messer e drückt, kann der Tisch A mittels Schraubenspindel d3 mit Handrad d4 eingestellt werden. Oben liegt die Spindel d3 in einer die Unterlage D tragenden Spurpfanne, während sie unten durch Muttergewinde d5 eines am Gestelle C sitzenden Halters führt. Das Messer e im Messerkasten E, über dessen Schneide mittels Schiebers L immer das unterste Brettchen eines durch Belastungsgewicht J2 niedergehaltenen Stapels I vorgeschoben wird, kann mittels Schrauben innerhalb eines Schlitzes im Tische A schräg eingestellt werden, und zwar je nachdem man dickere oder dünnere Späne abhobeln will, höher oder tiefer. Die Messerschneide liegt etwa in der durch die Schraubenspindel d3 und die Gegenscheibe g gehenden senkrechten Ebene. Die Welle G der Druckrolle g wird von der Haupttriebwelle P2 aus mittels Riemens g1 getrieben, der über Scheibe P4 der Welle P2 und Scheibe g2 der Welle G führt. Damit sich die Rolle g den Unregelmäſsigkeiten des Brettchens leicht anpassen kann, ist dieselbe auf Welle G schwingend gelagert. Zu diesem Zwecke ist ein Wulst g4 (Fig. 4) auf Welle G angeordnet, der in die Nabenbohrung der Scheibe paſst und auf welchem die Scheibe mittels Schraube g3 gegen Drehung gesichert ist, während durch Ränder g7 auf Welle G gehaltene Gummimanschetten g6, die zu beiden Seiten des Wulstes in Erweiterungen der Nabenbohrung liegen, Verschiebung der Scheibe g auf Welle G verhindern. Der Anschlagschieber h2 für den Brettchenstapel 1, der über dem Tische nur für den Durchgang des untersten Brettchens Raum läſst, ist in der Nuth eines Halters H am Gestelle C einerseits und in der Nuth eines gegenüber liegenden Halters H1 am Tische A andererseits geführt und vertikal stellbar mittels Schraube h3, die auf Halter H sich stützt und durch einen Lappen an h2 führt. Zum Belasten des Stapels I sind am Gewichte J2 Rollen J1 angeordnet, welche auf den Stapel drücken, während an Führungen J dieses Gewicht J2 geführt ist. Der hintere Anschlagarm K für den Stapel kann je nach Länge der Brettchen in einen Schlitz des Tisches mittels Klemmschraube k, weiter oder weniger weit vom Anschlagschieber h2 entfernt, eingestellt und etwas gedreht werden, so daſs das auf dem Schieber L liegende Brettchen beim Rückgange des Schiebers nicht mit zurückgenommen wird. Letzterer erhält seine Bewegung von der Haupttriebswelle P2 mittels der Kurbel P1, des Zapfens P und der Stange O, die bei O1 an den am Gestelle C gelagerten Arm N angreift, der mittels Hülse n die mit Ansatz l des Schiebers L verbundene Stange M erfaſst. Der Ansatz l führt durch einen Schlitz im Tische A, um die Bewegung des Schiebers zu ermöglichen. In eine Nuth von Stange M kann mittels Schraube N3 in der Hülse n das Prisma N2 mehr oder minder fest eingedrückt werden, damit sich dieses in der Nuth verschieben kann, wenn ein gröſserer Widerstand beim Hobeln auftritt, der anderenfalls Beschädigungen verursachen könnte. Der Zapfen P läſst sich behufs Aenderung des Hubes des Schiebers L in einen Schlitz der Kurbel einstellen. Das Ankuppeln der auf der Hauptwelle P2 losen Antriebsriemenscheibe P3 erfolgt, wenn die mit Feder und Ansatz R1 versehene, auf der Welle verschiebbare Kuppelungshülse R3 die Kuppelzähne der Riemenscheibe in Folge Druckes der auf Ansatz R1 drückenden Feder erfaſst. Dann wird also die Drehung auf die Welle P2 übertragen. Zwecks Ausrückens löst man das Pedal Q der Achse Q1, die mittels Hebels Q2 und Stange Q3 mit Hebel Q4 verbunden ist. Der bei Q5 drehbare Hebel Q4 sinkt dann durch eigene Schwere und entkuppelt mittels Schubknaggens Q6, der auf den Ansatz R1 wirkt, die Kuppelhülse R3. Für horizontale Gatter, deren Sägen beim Vor- und Rückgange schneiden, bringt A. Goede in Berlin (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 37458 vom 21. April 2886) zur Erzielung eines der Sägenbewegung entsprechenden gleichmäſsigen Vorschubes die in Fig. 5 und 6 dargestellte Einrichtung in Vorschlag. Von der Kurbelwelle A aus wird durch zwei Kurbeln D und E und Zugstangen F und G auf die Reibungsräder K und L eingewirkt, durch welche der Holzvorschub besorgt wird. Hierbei ist die Stellung der Kurbeln für die Vorschub- und Sägenbewegung so gewählt, daſs beide Bewegungen mit gleichzeitig eintretenden Todtpunkten auch die zu- und abnehmende Geschwindigkeit in demselben Verhältnisse erhalten. Es wird also bei dem Hingange eines Doppelhubes der Sägen das erste Reibungsrad und bei dem Rückgange das zweite den Vorschub bei jedesmaligem gleichen Anfange und Ende mit der Sägenbewegung vollziehen, indem die Reibung der Räder entsprechend der Verwendung beim Vollgatter genommen ist, so daſs jeder Reibungskegel nur beim Aufgange treibend wirkt, während derselbe beim Niedergange an dem Reibungsrade gleiten muſs, weil dieses von dem anderen inzwischen vorwärts bewegten Reibungsrade mitgenommen wird. Die in D. p. J. 1886 262 * 505 beschriebene Schutzvorrichtung ist von J. Heilmann und Comp. in Mülhausen, Elsaſs (* Zusatz D. R. P. Kl. 38 Nr. 37423 vom 30. April 1886) derart abgeändert, daſs ein Behobeln von Hochkanthölzern unter Beibehaltung derselben ermöglicht wird. Der Wagen mit der Walze wird zu diesem Behufe nur in einem, seitlich verschiebbaren Hebel d (Fig. 7) freitragend gelagert. Der mit Regulirschraube g versehene Hebel d ruht auf einem Zapfen T, welcher in einer als Schlitten ausgebildeten Stütze m befestigt ist. Der Schlitten m ist in einer an dem Tische der Holzhobelmaschine angeschraubten Führung G in der Querrichtung der Maschine horizontal verschiebbar gelagert. Die Regulirung des Druckes der Walzen b auf das Holz geschieht durch ein auf dem hinteren Arme des zweiarmigen Hebels d verschiebbar angeordnetes Gegengewicht P. Soll die hohe Kante eines Brettes behobelt werden, so löst man die Schraube v des Schlittens w, verschiebt die Schutzvorrichtung in der Richtung des Pfeiles, um die Dicke des hochkant zu behobelnden Holzes, zieht hierauf die Schraube v wieder fest an und schiebt schlieſslich das Brett zwischen die Führungsschiene R und den Wagen abc; die Schutzvorrichtung deckt dann nur den Theil der Messer ab, welcher zum Behobeln der hohen Kante nothwendig ist. Zwecks beweglicher Führung der Gatterrahmen verwendet J. Heyn in Stettin (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 37410 vom 13. August 1885) bewegliche Lager (Fig. 8 und 9), deren Lagerschale m bei n kugelförmig in dem am Gatterrahmen befestigten Lagerkörper o gelagert ist, um ein Ecken der Schalen an der Führungsstange zu vermeiden. Um die Beweglichkeit der Lagerschale gegen die Führungsstange zu sichern, kann die Lagerung der Schale auch in einem Cardani'schen Gelenk a erfolgen. Der obere Theil der Lagerschale ist ausgehöhlt, um das Schmiermittel aufzunehmen.

Tafeln

Tafel Tafel 9
Tafel 9