Titel: Ueber Gasfeuerungen.
Fundstelle: Band 266, Jahrgang 1887, S. 289
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Ueber Gasfeuerungen. Patentklasse 24. Mit Abbildungen auf Tafel 17. Ueber Gasfeuerungen. Dem bemerkenswerthen Berichte von Albert Pütsch in den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleiſses in Preuſsen: „Sachliche Würdigung der in Deutschland ertheilten Patente über Gasfeuerungen“ entnehmen wir Folgendes: Die in den letzten sieben Jahren kund gewordenen Bestrebungen auf dem Gebiete der Gasfeuerung lassen uns erkennen, daſs, da die Prinzipien der Bildung der Brenngase und ihrer Verbrennung fest begründet sind, die Aufgabe der Constructeure darin gesucht werden muſs, diesen Prinzipien durch angemessene Construction für die Praxis brauchbare Gestaltung zu geben. Denn in dem Neugebotenen ist von durchschlagenden neuen Gesichtspunkten wenig zu verzeichnen, die Erfinder haben sich vielmehr zum gröſsten Theile begnügt, durch Einzelconstructionen das Vorhandene zu verbessern. Vor Allem ist zu bemerken, daſs mehr und mehr auf künstliche Zufuhr der zur Gasbildung erforderlichen atmosphärischen Luft hingearbeitet wird. Die hiermit in Zusammenhang stehende Möglichkeit, Klein- bezieh. Staubkohle zu vergasen, führte dazu, von Rosten abzusehen und die Brennmaterialien auf gemauerten, sei es horizontalen oder geneigten Flächen ruhen zu lassen. – Die Herstellung permanenter Gase durch Generatoren mit umgekehrter Zugrichtung ist mehrfach angestrebt worden; anschlieſsend hieran liegen Constructionen vor, welche bezwecken, die den gebildeten Gasen innewohnende Wärme, welche auf dem Wege nach der Verbrauchsstelle sonst verloren ging, dadurch wieder zu gewinnen, daſs die zur Gasbildung erforderliche atmosphärische Luft durch die Gase selbst vorgewärmt wird. Auch für die Herstellung stickstoffarmer Heizgase liegen Constructionen vor, sowie endlich in der Herstellung des Wassergases Fortschritte zu verzeichnen sind. In richtiger Erwägung, daſs bei der indirekten Gasfeuerung, bei welcher das Gas bekanntlich in besonderen Generatoren erzeugt und der Verbrauchsstelle durch längere oder kürzere Leitung zugeführt wird, durch die Abkühlung der Gase und durch unvermeidliche Condensation der Theerdämpfe u.s.w. nicht unerhebliche Brennmaterialverluste entstehen, haben die Constructeure vielfach sich der dirckten Gasfeuerung zugewendet, bei welcher der Generator der Verbrauchsstelle dicht angebaut ist. Hierbei sind besonders die Dampfkessel mit Vorliebe mit Gasfeuerungspatenten bedacht worden, welche sich im Groſsen und Ganzen von einander nur durch die Anordnungen unterscheiden, mit Hilfe derer eine rauchfreie Verbrennung erzielt werden soll. Die Construction von L. Kleemann in Myslowitz (* D. R. P. Nr. 31198 vom 30. März 1884) ist eine Combination zweier gewöhnlicher Generatoren, die über einander so angeordnet sind, daſs das Brennmaterial aus dem oberen in den unteren geht, nachdem es in dem oberen theilweise verbrannt ist, um in dem unteren gänzlich verzehrt zu werden. Es liegt also dieser Construction die Absicht zu Grunde, die sogen. „Entgasung“ von der Vergasung zu trennen, d.h. den Prozeſs, in welchem die Kohlenwasserstoffe aus dem Brennmaterial erzeugt werden, von demjenigen, in welchem die Verbrennung des Koks zu Kohlenoxyd vorgeht. Diese Construction kann wie alle anderen, bei welchen Entgasung und Vergasung in getrennten Räumen vorgenommen wird, nur für solches Brennmaterial verwendbar sein, bei welchem die Zeit der Entgasung mit der der Vergasung im Einklänge steht, d.h. es muſs die Bedingung erfüllt werden, daſs die Vergasung nicht schneller oder langsamer vor sich geht als die Entgasung, damit nicht auf dem oberen Generator entgastes Brennmaterial, Koks, sich ansammle, wodurch der Zweck der Construction vereitelt werden würde. Die Producte des Entgasungsraumes A (Fig. 1) werden je nach Sachlage durch die Oeffnungen c, d oder e abgeführt und durch besondere Condensationsvorrichtungen von den Wasserdämpfen befreit. Die gereinigten Gase werden in die Mischkammer C geleitet, wo sie die aus dem Vergasungsraume B stammenden Gase treffen und mit ihnen entzündet als Flamme in den Arbeitsofen geleitet werden. Die beabsichtigte Construction stöſst auf groſse Bedenken. Neben den Wasserdämpfen schlagen sich auch die Theerdämpfe nieder, wodurch ein nicht unbeträchtlicher Brennmaterialverlust entsteht; der Nutzen der ganzen Anordnung ist nicht recht einleuchtend. Wenn überhaupt die Wasserdämpfe condensirt werden sollen, so kann dies auch bei einem gewöhnlichen Generator vorgenommen werden, und das Uebereinanderbauen zweier Generatoren, die alsdann sehr schwer zu bedienen sind, ist nicht erforderlich und zwar um so weniger, als die Annahme des Constructeurs nicht richtig erscheint, daſs jeder der beiden Generatoren seine Producte in die ihm in der Zeichnung vorgeschriebenen Abzugskanäle schicken wird. Die Bedienung dieser Construction wird eine ziemlich schwierige sein. Die Roste des oberen Generators sind ohne besonderen Aufbau für den Arbeiter nicht zu erreichen, und der Rost des unteren liegt so weit zurück, daſs auſserordentlich lange Schürstangen erforderlich sind, da die Hitze des oberen Rostes ein nahes Herantreten des Schürers an den unteren verbietet. Um den Generator überhaupt für die Praxis geeignet zu machen, muſs für den oberen und unteren Rost ein besonderer Zugang geschaffen werden, ein „Podest“, gebildet durch ein Zwischengewölbe oder Eisenconstruction, wodurch sich die Anlagekosten ganz erheblich erhöhen. Verfasser glaubt kaum, daſs der vorliegenden Construction eine Zukunft zugesprochen werden kann. In dem Patent * D. R. P. Nr. 28474 vom 27. März 1884 von Hermann Martini in Chemnitz ist der Generator in zwei Abtheilungen getheilt. Wie aus Fig. 2 erhellt, sind zwei Generatoren an einander geschoben. Beide besitzen einen gemeinschaftlichen Planrost a, an welchen sich die geneigten Roste bb anschlieſsen. Den Raum über den Rosten b nennt der Erfinder Vortrockenraum und leitet die hier sich bildenden Producte durch den Kanal d ab. Nach seiner Ansicht bestehen sie nur aus Wasserdämpfen; da aber nicht nur auf dem Planroste a, sondern auch auf den Rosten b das Brennmaterial ins Glühen geräth und gerathen muſs, wenn irgend welche Trocknung eintreten soll, so müssen auch die Producte dieser Vortrocknung in die Leitung d gelangen. Daſs nur Wasserdämpfe hier entweichen, darf nicht behauptet werden. Sir Charles William Siemens hat sich einen Generator in den verschiedensten Anordnungen patentiren lassen (* D. R. P. Nr. 16223 vom 2. Februar 1881 und Zusatzpatente Nr. 20726 und 26094 vom 28. März 1882 bezieh. 9. August 1883), dessen Eigentümlichkeit darin besteht, daſs nicht nur Wasserdampf in das Innere des Generators geführt, sondern auch die zur Gasbildung erforderliche atmosphärische Luft vorgewärmt wird. Im Hauptpatent Nr. 16223 ist die Combination eines Generators gegeben, bei welcher die Vorwärmung der Luft mittels Abhitze des Schmelzofens vorgenommen Wird, für dessen Betrieb der Generator bestimmt ist. (Vgl. Siemens 1885 257 * 70.) Die zur Gasbildung nothwendige Luft kann dem Generator von oben sowie auch von unten zugeführt werden. Da sowohl bei dem Eintritt der Luft von unten als auch bei der Anordnung, bei welcher dieselbe von oben in den Generator eintritt, das Brennmaterial, wenigstens soweit aus den in den betreffenden Patentschriften befindlichen Zeichnungen ersichtlich, an derselben Stelle im Inneren des Generators getroffen wird, so wird der Gang des Generators in beiden Fällen ein gleicher sein und auch ein gleiches Gasproduct erzielt werden. Die Anordnung des Generators nach Zusatzpatent Nr. 20726 ist in D. p. J. 1885 257 * 71 ausführlich beschrieben. Verfasser hält den Gedanken, einen Generator mit warmer Luft zu betreiben und die dazu erforderlichen Wärmemengen den gebildeten Gasen zu entnehmen, für einen sehr beachtenswerthen. Mit Recht wird von vielen Seiten darauf hingewiesen, daſs bei dem Betriebe von Generatoren, welche mit den Verbrauchsstellen durch längere Leitungen in Verbindung stehen, ganz erhebliche Wärmemengen dadurch verloren gehen, daſs die namentlich bei Steinkohlenfeuerung ziemlich hoch erhitzten Gase sich abkühlen und dadurch Brennmaterialverluste entstehen. Wird aber, wie hier beabsichtigt, durch diese sonst verloren gehenden Wärmemengen die zur Bildung der Gase erforderliche Luft vorgewärmt, so wird der Wärmeverlust herabgedrückt, ganz abgesehen von dem Umstände, daſs durch die heiſse Luft auch ein heiſserer Gang des Generators herbeigeführt wird, welcher die Bildung von Gasen von geringerem Theergehalt, also von gröſserer Permanenz bewirkt (und den Gehalt an Kohlenoxyd vermehrt. D. R.). Der durch Zusatzpatent * D. R. P. Nr. 26094 geschützte Generator ist eine Abänderung des vorhin angeführten und verweisen wir dieserhalb auf die Beschreibung in D. p. J. 1885 257 * 71. Besonderen Werth legt der Erfinder auf die ringförmige Oeffnung zwischen der geneigten Rostplatte und dem Mauerwerk des Generators, da dieselbe das Einführen von Schürstangen erleichtert und somit ein bequemes Reinigen der Roste gestattet. Wenn diese Oeffnung auch speciell unter Patentschutz gestellt ist, so kann Verfasser eine Neuerung darin nicht erblicken. Bei allen Generatoren ist zwischen Rost und dem darüber liegenden Mauerwerk diese Oeffnung vorhanden. Bei Generatoren, welche nicht frei stehen und rechteckigen Querschnitt besitzen, wird diese Oeffnung sich als Schlitz gestalten, bei einem frei stehenden Generator von rundem Querschnitte wird constructiv dieser Schlitz die unter Patentschutz gestellte Form annehmen müssen. Daſs die geneigte Rostplatte hierbei nicht von Wesenheit ist, ergibt sich daraus, daſs in der Beschreibung der gänzliche oder theilweise Ersatz derselben durch einen Rost, je nach der Natur des zu vergasenden Brennmaterials, in Aussicht genommen ist. Auch die unter Patentschutz gestellte Verlängerung der Beschickungsöffnung ist als neu nicht zu betrachten. Der Patentinhaber hat zwar darin Recht, daſs, je nachdem diese Verlängerung gröſser oder geringer ist, die Dicke der zu vergasenden Brennmaterialschicht wechselt. Dies ist aber als etwas Neues kaum aufzufassen, ebenso wenig wie die Möglichkeit, durch Losnehmen der Verlängerung und Anbringung eines Ersatzstückes die gewünschte Wirkung zu erzielen. – Mit den in diesem Zusatzpatente niedergelegten Gedanken kann sich der Verfasser nicht befreunden. Wenn auch das Luftzuführungsrohr mit Reinigungsstangen versehen ist, so wird doch die Düse kaum auf die Dauer offen zu halten sein. Die sonstige Anordnung der Luftzuführung, durch welche der Boden kühl gehalten wird, ist indessen als vortheilhaft für den Bestand des Generators zu erachten. Durch Verlängerung der Aufgabevorrichtung die Schütthöhe des Brennmaterials zu verändern, erstrebt auch Vital Daelen in Berlin (* D. R. P. Kl. 26 Nr. 31466 vom 22. August 1884) dadurch, daſs er einen verstellbaren Gasfänger in den Generator einhängt, welcher bis in das Brennmaterial hineinreicht. Bei dem Heben des Gasfängers wird die Entfernung von den Rosten bis zum Gasaustritt gröſser und mit ihr die Schütthöhe; bei der Senkung tritt das Umgekehrte ein. Der der Construction zu Grunde liegende Gedanke ist allerdings vom theoretischen Standpunkte aus richtig, seine praktische Anwendbarkeit muſs aber auf Grund der allseitig gemachten Erfahrungen mindestens bezweifelt werden. Der Gasfang muſs, um sich verstellen zu lassen, leicht sein, wird demgemäſs aus Schmiedeeisen (Blech) hergestellt werden. Bei der im Generator herrschenden Hitze wird ein Verziehen des aus Blech gefertigten Gasfängers sehr bald eintreten. Bei Verwendung von Guſseisen fällt die Construction zu schwer aus, auſserdem wird dieses Material durch den Schwefelgehalt der Gase erfahrungsgemäſs in kurzer Zeit zerstört. Die vom Erfinder in Aussicht genommenen Stopfbüchsen werden sich schleunigst mit Theer versetzen und den Bewegungsmechanismus unbrauchbar machen. Wenn in den Constructionen von C. W. Siemens sich das Bestreben geltend macht, die sonst üblichen Roste der Generatoren durch volle Platten aus feuerfestem Material zu ersetzen, so ist in dem Patent * Nr. 10824 vom 27. Januar 1880 von Henry Arthur Gadsden in London diese constructive Richtung vollständig ausgebildet worden, wie Fig. 3 zeigt. Der Schacht A des Generators wird von oben durch die Schüttvorrichttung a gefüllt. Der Boden des Generators wird durch die eiserne Platte b gebildet. In einer gewissen Höhe über der Sohle b ist eine zweite Platte c angeordnet, welche sich über die ganze Breite des Schachtes erstreckt. Dieselbe dient dazu, den Haupttheil des Feuerungsmaterials zu tragen, so daſs man die auf der Sohlplatte b niedergehenden Aschen- und Schlackentheile leicht durch die Thüren C entfernen kann. Der Generator soll mit Gebläse betrieben werden und zwar unter gleichzeitigem Einblasen von Wasserdampf. Um dies zu ermöglichen, ist unter der Sohlplatte b ein Kasten d angebracht, in welchen die Gebläsevorrichtung mündet. Dieser Kasten steht in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise mit den Kanälen e und f in Verbindung, von wo aus Gas und Luft in das Innere des Generators treten. Zum Aufbrechen der etwa im Inneren des Generators durch Zusammenbacken der Kohle sich bildenden gröſseren Stücke sind die verschlieſsbaren Thüröffnungen g angebracht. Um zu verhüten, daſs bei dem Aufbrechen Flammen aus den Schüröffnungen austreten, wird Luft durch feine Oeffnungen daselbst in den Generator eingeblasen, welche die entgegenströmenden Gase zurücktreibt. Die vorliegende Construction hat den nicht zu unterschätzenden Vortheil, daſs sie eine leichte Reinigung des Generators ermöglicht, andererseits ist aber nicht zu verkennen, daſs ziemlich complicirte Guſsstücke erforderlich sind, welche nach Möglichkeit zu vermeiden sich bei Generatoren stets empfiehlt, namentlich wenn sie, wie hier, in nächster Nähe der heiſsen Brennmaterialienschichten sich befinden. Eine unter Umständen recht nützliche Einrichtung ist A. Faber du Faur in Newark, New-Jersey, Nordamerika, unter * D. R. P. Nr. 12772 vom 11. Juni 1880 zur Vergasung klarer Brennstoffe patentirt worden. Der Generator besteht aus einer schiefen Ebene a (Fig. 4), über welche das Gewölbe b gespannt ist, dessen Neigung annähernd dem Schüttwinkel des im Fülltrichter c befindlichen Brennmaterials entspricht. Unten befinden sich eine oder mehrere mit Regulirschiebern versehene Oeffnungen d zum Eintritt der atmosphärischen Luft, welche über die Oberfläche des Brennmaterials hin wegstreicht, dasselbe verbrennend. Die Flammen schlagen in die Züge des Dampfkessels oder eines sonstigen Ofens. Der Ausdruck, welcher zur Bezeichnung dieser Construction an die Spitze der Patentschrift gestellt ist „Neuerungen an Oefen zur Vergasung klarer Brennstoffe“ scheint dem Verfasser nicht richtig gewählt. Der hier vor sich gehende Prozeſs ist nicht eine Vergasung in dem Sinne dieser Erörterungen, sondern ein Verbrennen im gewöhnlichen Sinne und zwar unter ungünstigen Verhältnissen, da die atmosphärische Luft das Brennmaterial nicht durch-, sondern darüber hinwegstreicht. Dennoch hat eine derartige Construction unter Umständen eine gewisse Bedeutung, z.B. wenn es sich um Verbrennung groſser Mengen Sägespäne handelt. Gerade für Sägespäne finden sich in Schweden und Norwegen Feuerungen in Anwendung, welche gleich der vorliegenden Anordnung darauf beruhen, daſs das Brennmaterial nur an der Oberfläche brennt. In dem Patent (* D. R. P. Nr. 10656 vom 1. Februar 1880) von M. Perret in Paris (vgl. 1881 240 * 370. 1887 263 * 371) ist die Verbrennung von staubförmigem Brennmaterial mittels Oberflächenentzündung ebenfalls zur Anwendung gekommen. Wenn diese Construction mit der oben besprochenen von Faber du Faur verglichen wird, so muſs der letzteren unbedingt der Vorzug zugesprochen werden. Diese arbeitet selbstthätig, d.h. das Brennmaterial macht den ihm vorgeschriebenen Weg zum Ort der endlichen Verbrennung ohne irgend welche Hilfe, während die Construction von Perret eine nicht unbedeutende Menge Arbeitskraft für die Bewegung der Massen erfordert. Dies würde an und für sich genügen, um die Construction von zweifelhaftem Werthe für die Praxis erscheinen zu lassen, woran auch der in der Patentschrift in Aussicht genommene Ersatz des Handbetriebes durch mechanische Vorschiebevorrichtungen nichts ändern würde, da Bewegungsmechanismen an Feuerungen stets von zweifelhaftem Werthe sind. Erwägungen ähnlicher Art finden auf den Inhalt des Patentes (* D. R. P. Nr. 25358 vom 21. April 1883) von August Bachmeyer und Co. in Berlin Anwendung. Die betreffende Construction ist in D. p. J. 1886 261 * 74 beschrieben. Auch in dieser Construction wird das Brennmaterial nicht von der atmosphärischen Luft durchstrichen, sondern von derselben nur an der Oberfläche getroffen. Verfasser hält die Einrichtung für durchaus verfehlt. Wer mit dem Betriebe von Generatoren vertraut ist, weiſs, daſs die Gasbildung sofort unregelmäſsig vor sich geht, ja ganz in Frage gestellt wird, sobald Luft oberhalb der Brennschicht in den Generator eintritt. Der Patentinhaber bezeichnet seine Anordnung als eine Art Gasfeuerung, er muſs sich also gefallen lassen, daſs sie von diesem Standpunkt aus betrachtet wird. Wenn dieselbe überhaupt functionirt, so ist dies auf den Umstand zurückzuführen, daſs zwischen der Kostplatte und der Hinterwand der Feuerung immer noch genug Luft in das Brennmaterial eintritt, um dasselbe bei dem Durchstreichen zu vergasen. Wäre dieser Zwischenraum luftdicht abgeschlossen, so würde voraussichtlich die Feuerung binnen längerer oder kürzerer Zeit erlöschen. Die Bodenplatte ist drehbar eingerichtet, um vorkommenden Falles das Brennmaterial leicht entfernen zu können. Verfasser glaubt nicht an die Haltbarkeit irgend eines Drehapparates an Feuerungen; daſs ein solcher hier gröſsere Dauer besitzen soll als anderswo, ist, mindestens gesagt, zweifelhaft. Von besonderer Wichtigkeit bei dem Betriebe der Generatoren ist die Bestimmung der Schütthöhe, d.h. der Dicke der Brennmaterialschicht. Schon C. W. Siemens und V. Daelen construirten Vorrichtungen, um durch Verlängerung des Einschütttrichters diese Schütthöhe vergröſsern oder verringern zu können. Das Patent von R. Fölsche in Halle a. S. (* D. R. P. Nr. 12 779 vom 25. Juli 1880) gibt eine Construction, welche eine Regulirung der Dicke der Brennmaterialschicht mittels beweglicher Roste anstrebt. Die Anordnung besteht, wie Fig. 5 zeigt, im Wesentlichen aus zwei Paar Treppenrosten, welche symmetrisch zur Hauptachse liegen. Die Treppenroste a und a1 sind um c bezieh. c1 drehbar eingerichtet und können durch Lösung der Schraubenmuttern e und e1 in eine mehr oder weniger steile Lage gebracht werden. Um das auf den Rosten aa1 lagernde Brennmaterial in der für dasselbe vortheilhaftesten Schütthöhe genau zu begrenzen, sind die Roste bb1 angeordnet, welche mittels der Schraube g aufgehängt sind. Der Neigungswinkel läſst sich durch Einstellen der Schraubenmuttern ff1 genau reguliren. Das Brennmaterial gelangt aus den Fülltrichtern h zwischen die Roste, und wird selbstverständlich, da es oben und unten begrenzt ist, die einmal bestimmte Schütthöhe einhalten. Asche und Schlacken werden durch Oeffnen der Schieber i und k entfernt. In dem Patent von Alexander und Paul v. Krottnauer (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 22090 vom 27. Juni 1882) kommt derselbe Gedanke zum Ausdruck (Fig. 6). Um dem Brennmaterial eine bestimmte Schichthöhe zu geben, ist über den, ebenso wie in Fig. 5 gezeichneten, geneigten Treppenrosten ein aus schmiedeeisernen Stäben gebildeter Korb angeordnet. Das Brennmaterial lagert somit zwischen Treppenrost und Korb. Durch Drehen eines Handrades kann der Korb gehoben und gesenkt und dadurch die Schichthöhe des Brennmaterials verändert werden. Verfasser kann beiden Constructionen, so einleuchtend sie auch erscheinen mögen, dennoch das Wort nicht reden. Einmal ist es ein miſsliches Ding, eine Brennmaterialschicht genau reguliren zu wollen. Selbst staubförmige Braunkohle schwankt immer noch so viel in Gröſse der einzelnen Stücke, daſs Unterschiede von 2 bis 3cm in der Schichthöhe kaum zu vermeiden sind. Ist die Kohle aber so dichtliegend, daſs dieser Unterschied den Schornsteinzug und damit die Gasproduction behindert, so thut man besser, auf natürlichen Luftzug ganz zu verzichten und unter Anwendung von Unterwind eine gröſsere, ein Durchbrennen verhindernde Schichthöhe zu wählen. Unter diesem Prinzipe ist es dem Verfasser gelungen, eine höchst geringwerthige Braunkohle der Magdeburger Gegend in Generatoren zum Betriebe von Messingglühöfen mit Vortheil zu verwenden. Der Gedanke, mit begrenzter Schichthöhe zu arbeiten, ist bereits schon früher durch F. A. Schulz in Zittau (* D. R. P. Nr. 211 vom 8. September 1877) zur Ausführung gebracht, jedoch hat derselbe wohlweislich für die obere Begrenzung einen aus feuerfestem Material gebildeten, feststehenden Rost gewählt (vgl. Schulz 1881 239 * 116). Verfasser hält die Wahl von Eisen für einen hohen Miſsgriff; selbst bei den nicht sehr heiſs gehenden Braunkohlengeneratoren ist dieses einer schnellen Zerstörung ausgesetzt, welche ihren Grund weniger in der hohen Temperatur als in dem Schwefelgehalt des Brennmaterials hat. Eugen Pfeifer in Köln (* D. R. P. Nr. 15210 vom 5. December 1880) hat sich einen Gebläsegenerator patentiren lassen, in welchem neben der Luft auch Wasserdampf eingeblasen wird. Derselbe ist in Fig. 7 dargestellt. Die sich nach unten sehr verengende Form des Schachtes läſst den Generator besonders für Koks geeignet erscheinen, während er für stark backende Kohle weniger verwendbar sein dürfte. Der Patentinhaber hat aber nicht die Form des Generators als das Wesentliche seiner Construction hingestellt, sondern die Art und Weise, wie demselben Luft bezieh. Wasserdampf zugeführt wird, zu welchem Zweck er eine besondere Düse angegeben hat, welche in Fig. 8 in gröſserem Maisstabe gezeichnet ist. In das äuſsere Rohr c der Düse ragt das an seiner Austrittsöffnung conisch verengte Dampfrohr d hinein. Die Luft wird durch das Luftrohr e zugeführt. Dieses Luftrohr steht mit einer Gebläsevorrichtung irgend welcher Art in Verbindung, so daſs, da sowohl Dampf- wie Luftleitung mit Regulirvorrichtung versehen sind, ein ganz genaues Mischungsverhältniſs zwischen Gas und Luft erzielt werden kann, wobei, was wesentlich ist, Dampf und Luft nicht in getrennten Strömen, sondern als fertiges Gemisch gemeinschaftlich in den Generator gehen. Die Anwendung von Wasserdampf hält Verfasser für recht zweckmäſsig. Gebläsegeneratoren haben immer eine Tendenz, sehr heiſs zu gehen, so daſs die abgehenden Gase den Generator mit ziemlich hoher Temperatur verlassen. Diese Temperatur führt aber Wärmeverluste herbei, namentlich wenn das Gas der Verbrauchstelle durch längere Leitungen zugeführt wird. Es erscheint somit richtiger, den Gang des Generators durch Einblasen von Wasserdampf, welcher sich alsdann zersetzt, kälter zu gestalten, um dadurch zwar kühlere, aber Stickstoff ärmere Gase (und an H reiche. D. R.) zu erzielen. Bei Generatoren, welche als direkte Gasfeuerung arbeiten, wobei sehr heiſse Gase sogar erwünscht sind, dürfte das Einblasen von Wasserdampf Nutzen nicht schaffen, es sei denn, was von einigen Seiten behauptet wird, daſs bei Anwendung von Wasserdampf die backenden Eigenschaften mancher Kohlensorten weniger zur Geltung kommen sollen. Bei denjenigen Generatoren, in welchen durch Ueberhang des Mauerwerkes eine freie Böschung des Brennmaterials hergestellt wird, auf welche die Verbrennungsluft einwirkt, leidet die Kante des Mauerwerkes in Folge der intensiven Verbrennungstemperatur, und dies um so mehr, als sich hier Schlacken anzusetzen pflegen, welche bei dem Betriebe gewaltsam abgestoſsen werden müssen. Diesem Uebelstande sucht Adolph Knaudt in Essen durch die im * D. R. P. Nr. 18719 vom 3. Februar 1882 dargestellte Einrichtung zu begegnen, welche in Fig. 9 wiedergegeben ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist das Mauerwerk des Generators unterbrochen, und zwar ist an derjenigen Stelle, woselbst erfahrungsmäſsig Schlackenbildung einzutreten pflegt, ein Metallgefäſs a angeordnet, welches beständig mit Wasser gefüllt erhalten wird. Bedingung hierbei ist, daſs die innere Gefäſskante b so nahe als möglich an das Brennmaterial heranreicht; die Unterseite des Wassergefäſses wird durch angehängte Platten c von feuerfestem Material gegen den Einfluſs der Wärme geschützt. Es ist eine im Betriebe der Generatoren bekannte Thatsache, daſs die gebildete Schlacke sich an Metall nicht fest ansetzt und zwar um so weniger, je kühler das betreffende Metall gehalten wird; nach anderweitigen Erfahrungen kann der Verfasser deshalb die vorliegende Construction nur als zweckentsprechend bezeichnen, wobei Verfasser hinzufügt, daſs er dieselbe an einem Generator für Wassergas auf dem Etablissement der Firma Schulz, Knaudt und Co. in Essen an der Ruhr in Anwendung sah (vgl. 1887 264 * 28). Das Patent von G. Happach in Ratibor (* D. R. P. Nr. 16107 vom 17. Mai 1881) bezieht sich auf einen Generator, welcher sich von den sonst üblichen dadurch unterscheidet, daſs die Luft das glühende Brennmaterial horizontal durchstreicht (Fig. 10). Die Aufgabeöffnung wird luftdicht verschlossen. Die Luft tritt nicht durch Roste oder Schlitze, sondern durch acht an der Vorderwand angebrachte, aus feuerfestem Material hergestellte Lochsteine oder Düsen von etwa 60cm Länge ein. Der Gasaustritt ist in gleicher Höhe wie jene Lochsteine angeordnet. Der Generator ist für Koks bestimmt. In Folge dessen muſs, um eine vollkommene Oxydgasbildung herbeizuführen, die Entfernung vom Eintritt der Luft bis zum Austritt der Gase (d.h. die Schichthöhe oder Dicke des Brennmaterials) eine sehr groſse sein. Die Patentschrift gibt für diese Entfernung das Maſs von 1m,30 an. Verfasser kann der Ansicht des Erfinders nicht beipflichten, daſs die aus Lochsteinen gebildeten Düsen nach erfolgtem eventuellem Abschmelzen sich während des Betriebes leicht auswechseln lassen. Koksgeneratoren gehören zu den Generatoren, welche sich durch einen besonders heiſsen Gang auszeichnen, namentlich in der Nähe des Lufteintrittes. Ein Abschmelzen von feuerfestem Material im Inneren des Generators hat aber stets ein Zusammenschmelzen der betreffenden Theile mit den benachbarten zur Folge, so daſs, wenn im vorliegenden Falle eine abgeschmolzene Düse ausgewechselt werden soll, dies ohne Stemmen oder sonstige gewaltsame Arbeiten nicht möglich sein wird, wodurch die ganze Vorderwand leiden muſs. Aehnliche Erwägungen lassen den Verfasser bezweifeln, daſs die Düsen sich im Verhältnisse, wie sie abschmelzen, weiter einschieben lassen. Um das Austreten von Gasen aus dem Füllschachte eines gewöhnlichen Generators bei dem Aufgeben von frischem Brennmaterial zu verhüten, läſst David Grove in Berlin (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 24162 vom 22. März 1883, Zusatzpatent zu Nr. 20730 vom 19. April 1882) durch ein seitliches Luftrohr frische Luft in den Füllschacht eintreten (vgl. Grove 1885 255 185). Verfasser glaubt nicht an den Nutzen dieser Anordnung, und sollte sie thatsächlich functioniren, so würde er darin den Beweis finden, daſs der Generator mit zu starkem Zug arbeitet und Luft von oben einsaugt, ein Uebelstand, der nicht allein die Bildung schlechter Gase befördert, sondern auch zu Explosionen führen kann. Der Verfasser wendet sich im Weiteren zu den Bestrebungen, welche auf Herstellung von permanenten Gasen gerichtet sind, d.h. solchen, welche möglichst arm an schweren Kohlenwasserstoffen und Theerdämpfen sind. Als Vortheile, welche der praktische Betrieb mit solchen Gasen hat, sind zu verzeichnen: Erstens, daſs bei den in gewöhnlichen Generatoren hergestellten Gasen durch die in den Leitungen erfolgende Condensation von Theer nicht nur ein Verlust von Heizmaterial verursacht wird, sondern auch fortdauernde Betriebsstörungen veranlaſst werden, wie sie z.B. in mehreren rheinischen Stahlwerken besondere Einrichtungen zur Beseitigung der ausgeschiedenen groſsen Theermassen nöthig gemacht haben. Die Herstellung von möglichst theerfreien Gasen hat aber zweitens noch einen anderen Vortheil. Solche Gase, welche vornehmlich aus Kohlenoxydgas und leichten Kohlenwasserstoffen bestehen, entzünden sich leichter, brauchen zum Fortbrennen eine geringere Temperatur und sind weniger zu Rauchbildung geneigt. Letzterer Umstand läſst ihnen eine gewisse Bedeutung als Heizmaterial für Dampfkessel zuschreiben, namentlich in gröſseren Städten, woselbst die Frage der Rauchverbrennung fast eine Lebensfrage der Industriellen geworden ist. Der einfachste Weg, theerfreie Gase herzustellen, scheint zu sein, die Gase durch Condensation von dem Theer zu befreien. Auf diesen Weg ist im J. 1868 von Steinmann im Compendium der Gasfeuerung hingewiesen und eine dahin zielende Einrichtung durch Zeichnung erläutert worden. Auch die Schrift „Die Vergasung erdiger Braunkohle“ von Neumann vom J. 1873 bringt die Anordnung eines mittels Exhaustoren betriebenen Generators. Denselben Zweck hat die unter * D. R. P. Kl. 26 Nr. 22900 vom 21. September 1882 patentirte Construction von Hermann Schott in Dortmund, welche die Generatoren mittels Exhaustoren betreibt und die gewonnenen Gase durch Condensatoren und Skrubber behufs Reinigung hindurchschickt. Der Verfasser kann sich mit dem Betriebe der Generatoren mittels Exhaustoren nicht einverstanden erklären, weil hierbei naturgemäſs der Druck nicht nur in der Gasleitung zwischen Exhaustor und Generator, sondern auch im Generator selbst unter den auſserhalb herrschenden Atmosphärendruck gebracht wird, was zur Folge haben muſs, daſs, sobald in dem Mauerwerk des Generators oder Gaskanales Sprünge entstehen, Luft zu den Gasen treten und dieselben vorzeitig zur Entzündung oder gar zur Explosion bringen kann. Wie bereits angedeutet, sind derartige Constructionen seit fast 20 Jahren in der Literatur bekannt, aber so weit seine eigenen Erfahrungen reichen, nur ein einziges Mal bei Vergasung einer fast staubförmigen Braunkohle in der Gegend von Halle zur Anwendung gekommen. Von Versuchen, eine derartige Einrichtung in Anwendung zu bringen, ist dem Verfasser nur ein einziger Fall bekannt, wo es sich um Vergasung einer fast staubförmigen Braunkohle handelte. Um den durch Condensation verursachten Verlust an Heizmaterial wieder gut zu machen, hat F. C. Glaser in Berlin sich unter * D. R. P. Kl. 26 Nr. 26887 vom 8. August 1883 eine Einrichtung patentiren lassen, durch welche bei der Vergasung von Torf die condensirbaren Bestandtheile der Gase zum Zweck der Gewinnung von Ammoniak, Holzessig und Theer mittels Kühlvorrichtung niedergeschlagen werden. Das Verfahren selbst ist nicht neu, ist vielmehr bereits von dem französischen Ingenieur Lencauchez mehrfach beschrieben und vom Verfasser schon im J. 1881 in der Gegend von Bromberg zur Anwendung gebracht worden. Vollkommen richtig hebt der Erfinder die Notwendigkeit hervor, den Generator kalt zu betreiben. Deshalb läſst er die gebildeten Kohlenoxydgase nicht durch den gesammten Inhalt des Generators hindurchstreichen, sondern zieht sie möglichst tief ab. Einen noch einfacheren Weg, zur Herstellung von theerfreien Gasen zu gelangen, bietet die Thatsache, daſs schwere Kohlenwasserstoffverbindungen, sobald sie durch glühende Kohleschichten hindurchstreichen, sich unter Ausscheidung von Kohle in leichtere umsetzen. Die Praxis hat diese Erscheinung auch bereits vielfach in denjenigen Constructionen von Feuerungsanlagen verwerthet, bei welchen das frische Brennmaterial unter oder hinter das bereits in Glut befindliche aufgegeben wird. Verfasser erinnert hierbei an den bekannten Langen'schen Etagenrost (vgl. Langen 1862 166 186). Daſs diese letztgenannte Feuerung und ähnliche in der Praxis nicht haben festen Fuſs fassen können, ist nicht als eine Folge eines etwa fehlerhaften Prinzipes anzusehen, sondern eher darauf zurückzuführen, daſs die Bedienung eine etwas complicirte ist. Der Gedanke, das erwähnte Prinzip auch zur Herstellung von Generatorgasen anzuwenden, lag nahe, und die Ausführung erschien ziemlich einfach. Man hatte ja nur nöthig, die Zugrichtung im Ofen umzukehren, d.h. die atmosphärische Luft oben an der Stelle eintreten zu lassen, wo das Brennmaterial aufgegeben wird und den Abzug der Gase unten anzuordnen. Alsdann werden die in dem frischen Brennmaterial enthaltenen Wasserdämpfe, sowie die sich entwickelnden schweren Kohlenwasserstoffe und Theerdämpfe gezwungen, durch bereits glühende Kohlenschichten hindurchzustreichen, woselbst sie in bereits früher angedeuteter Weise in leichte Kohlenwasserstoffverbindungen umgesetzt werden, während die Wasserdämpfe sich ebenfalls zersetzen. In den in den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleiſses 1880 enthaltenen Besprechungen der Gasfeuerungen ist der Generator von W. Gorman in Glasgow (* D. R. P. Kl. 18 Nr. 2155 vom 14. Oktober 1877) erwähnt, in welchem das Prinzip der umgekehrten Zugrichtung wenigstens theilweise zur Anwendung kam (vgl. 1881 239 * 117). Generatoren mit umgekehrter Zugrichtung sind an und für sich nichts Neues. Vor mehr als zwanzig Jahren hat Verfasser in Schweden Gasschweiſsöfen gesehen, welche unter Anwendung von Holz und Holzkohle mit derartigen Generatoren betrieben wurden, und selbst mehrfach Gelegenheit gehabt, dieselben für Torf in Anwendung zu bringen. In der bisher üblichen Anordnung eignen sich diese Generatoren aber mehr für direkte Gasfeuerung, also für solche, bei welcher die Generatoren den Oefen unmittelbar angebaut sind, als für indirekte Gasfeuerung, bei welcher Generator und Ofen mit einer längeren oder kürzeren Leitung verbunden ist. Die Gase haben nämlich erfahrungsgemäſs eine so hohe Temperatur, daſs auch aus feuerfestem Material hergestellte Leitungen schnell zerstört werden würden. Aber selbst angenommen, daſs durch passend gewähltes feuerfestes Material die Haltbarkeit der Leitungen auf einen hohen Grad gebracht werden könnte, so würde doch in der unvermeidlichen Abkühlung der Gase eine ziemlich erhebliche Quelle von Brennmaterialverlust zu finden sein. In Folge dessen lag für die Construction die Aufgabe vor, die hohe Temperatur der Gase für die Leitungen nicht nur unschädlich zu machen, sondern auch die sonst verloren gehenden Wärmemengen aufzufangen und für Gasbildung selbst nutzbar zu machen. In dieser Richtung liegen mehrere Patente vor, von welchen Verfasser zunächst auf das von William Sutherland in Birmingham erhaltene * D. R. P. Nr. 24137 vom 20. Januar 1883 und auf die Beschreibung * D. p. J. 1885 257 * 72 hinweist. Zur Kühlung des Mauerwerkes an der Stelle, woselbst der obere engere Theil des Generators in den unteren weiteren übergeht, ist, wie bei dem schon besprochenen Knaudt'schen Generator, ein Wasserkasten angebracht. Die Regeneratoren mit rundem Querschnitte sind den von Siemens angegebenen nachgebildet und bestehen somit aus gitterförmig mit feuerfesten Steinen ausgesetzten Räumen. In einfacherer Weise als in der eben besprochenen Construction hat Albert Pütsch in Berlin die Herstellung von permanenten Gasen durch den durch * D. R. P. Nr. 19844 vom 15. Juli 1881 geschützten Generator angestrebt. Fig. 11 und 12 zeigen das Wesentliche der betreffenden Anordnung. Der Generator besteht aus dem Schacht A, welcher durch die Schüttvorrichtung a mit Brennmaterial beschickt wird und arbeitet je nach der Natur des Brennmaterials mit natürlichem oder künstlichem Luftzuge. Die im Generator sich entwickelnden heiſsen Gase verlassen denselben durch den unten angebrachten seitlichen Kanal b und treten durch die Oeffnung c in den Regenerator B, geben ihre Wärme an die in demselben aufgestellten Steine ab und gelangen nach Passiren der Wechselvorrichtung k in die Gasleitung d. Die atmosphärische Luft tritt bei e in die Wechselvorrichtung ein, durchstreicht den durch früheren Betrieb erhitzten Regenerator B1, erwärmt sich hier und entweicht durch die Oeffnung c1 in den aufsteigenden Kanal, um durch f in den Generator und zu dem daselbst befindlichen Brennmaterial zu gelangen. Der Generator arbeitet somit mit niederwärts gehender Zugrichtung. Nach einiger Zeit werden die Wechselvorrichtungen umgestellt, wodurch das Gas durch den Regenerator B1 geleitet wird und ihm seine Wärme mittheilt, während die atmosphärische Luft durch den Generator B geht, um sich hier zu erhitzen. Durch das mit Düsen versehene Rohr g kann dem Generator Wasserdampf zugeführt werden, auch kann in die Wechselvorrichtung bei e ein Gemisch von Luft und Wasserdampf oder auch nur letzterer eingeleitet werden, welcher alsdann in überhitztem Zustande in den Generator gelangt. In diesem Falle wird die für den Betrieb des Generators erforderliche Luft durch das Rohr g oder sonstwie zugeführt. Die Thür h dient zur Entfernung der Schlacken. Statt der in der Zeichnung angegebenen beiden Generatoren, welche wechselweise erhitzt und abgekühlt werden, hat der Constructeur auch sonstige bekannte Apparate zur Aufnahme bezieh. Wiedergewinnung der in den Gasen enthaltenen Wärme in Vorschlag gebracht, als Recuperatoren, Vorwärmeapparate aus feuerfestem Material oder Eisen u.s.w. Statt die Wärme durch Regeneratoren u. dgl. wieder nutzbar zu machen, hat Pütsch dieselbe auch dadurch wieder zu gewinnen versucht, daſs er dieselbe zur Entgasung des frisch aufgefüllten Brennmaterials benutzt. Textabbildung Bd. 266, S. 299 Der Schacht A (Textfigur) wird in gewöhnlicher Weise durch einen Fülltrichter a mit Brennmaterial beschickt. Die Luft wird durch das Rohr b in den oberen Theil des Schachtes eingeblasen, die gebildeten Gase verlassen den Generator unten durch Oeffnungen c, steigen in Kanäle d, welche in Mauerwerk angebracht sind, nach oben und umspülen endlich den dünnwandig gehaltenen Fülltrichter a, um alsdann in den Gaskanal e zu gelangen. Auf diesem Wege geben die Gase ihre ganze Wärme an das Mauerwerk und die Wand des Fülltrichters ab und erhitzen dessen Inhalt. Die im Fülltrichter aus dem frischen Brennmaterial sich entwickelnden, theerreichen Gase sind, da ein anderer Ausweg nicht geboten ist, durch die glühende Kohle hindurchzustreichen gezwungen, sich dabei zersetzend. Theodor Schlegel in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 24430 vom 23. Januar 1883) sucht ein theerfreies Gas dadurch herzustellen, daſs er zwei Generatoren mit einander combinirt und die Producte des einen durch den zweiten streichen läſst. Die Anordnung dieses Generators ist in D. p. J. 1884 254 * 212 ausführlich beschrieben. Der Verfasser behauptet, daſs die Ansicht des Erfinders, ein theerfreies Gas zu erhalten, eine irrige ist. Wie die Zugrichtung auch eingestellt sein mag, immer befinden sich die Schichten, welche reich an schweren Kohlenwasserstoffgasen sind, oben an dem Austritt der Gase; es werden deshalb die schweren Kohlenwasserstoffverbindungen und Theerdämpfe nach wie vor in die Gasleitungen gelangen. Nach Ansicht des Verfassers leistet die Construction gerade das Umgekehrte von dem, was der Erfinder beabsichtigt hat. Das Patent von Bernhard Röber in Dresden (* D. R. P. Nr. 14234 vom 25. Mai 1880) enthält unter mehreren Anordnungen auch einen Generator, durch welchen die Verbrennungsproducte einer zweiten Feuerung in der Richtung von oben nach unten hindurchstreichen (vgl. Röber 1882 245 * 80). Diese Construction hat einen gewissen Werth für stark backende Steinkohle. Bei Verwendung eines derartigen Brennmaterials kann es von Vortheil sein, die Entgasung auf einem besonderen Roste vorzunehmen. (Fortsetzung folgt.)

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Tafel Tafel 17
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