Titel: Borsat's elektrische Bogenlampe.
Fundstelle: Band 280, Jahrgang 1891, S. 233
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Borsat's elektrische Bogenlampe. Mit Abbildungen. Borsat's elektrische Bogenlampe. In der elektrischen Bogenlampe von Borsat durchläuft der elektrische Hauptstrom einen zweischenkeligen stehenden Elektromagnet mit einfacher Bewickelung. Textabbildung Bd. 280, S. 233Borsat's elektrische Bogenlampe Derselbe hat nach der Revue Industrielle, 1890 * S. 325, als Anker eine dünne Eisenplatte in Form eines vierstrahligen Sternes; zwei Strahlen liegen mit ihren Enden über den beiden Elektromagnetpolen, die beiden anderen normal dazu liegenden Strahlen tragen an zwei von ihren Enden nach unten gehenden Stangen den unteren Kohlenträger. Fig. 1 zeigt die Lampe im lothrechten Schnitt durch die beiden Elektromagnetschenkel, Fig. 2 gibt links einen wagerechten Schnitt nach AB, rechts nach CD. Der obere Kohlenträger geht zwischen den beiden Schenkeln dieses Elektromagnets hindurch und auch zwischen den beiden Schenkeln eines darunter liegenden wagerechten Elektromagnets, welcher in einen Nebenschluss eingeschaltet ist; seinen vier Polen gegenüber liegen zwei Eisenanker, welche an den oberen Enden der beiden um C und D drehbaren Zangenschenkel befestigt sind; auf die unteren Enden dieser Schenkel aber wirken zwei stellbare Spiralfedern und pressen die an diesen Enden sitzenden Reibungsschuhe gegen den Schaft des oberen Kohlenträgers. Sie halten also den Schaft fest, solange die Stromstärke im wagerechten Elektromagnet nicht so gross wird, dass derselbe seine beiden Anker anzuziehen vermag. Solange also kein Strom in der Lampe vorhanden ist, wird der Anker des stehenden Elektromagnetes von der auf ihn wirkenden, den Schaft umgebenden Spiralfeder nach oben gegen seinen Anschlag gedrückt und setzt so die untere Kohle mit der oberen in Berührung. Sobald der Strom in die Lampe zugelassen wird, zieht dieser Elektromagnet seinen Anker an, die untere Kohle senkt sich und der Lichtbogen entsteht. Sind die Kohlen so weit abgebrannt, dass der Widerstand im Lichtbogen eine gewisse Grösse erreicht hat, so zieht der untere Elektromagnet seine beiden Anker an, die Zange öffnet sich, der obere Kohlenhalter geht langsam ein Stück nieder und bringt den Abstand der Kohlen wieder auf die normale Grösse. Der Druck der Zange gegen den Schaft kann so regulirt werden, dass die Wirkung des wagerechten Elektromagnets immer noch eine schwache Reibung zwischen diesen beiden Theilen bestehen lässt und deshalb die obere Kohle sich nur äusserst langsam senken kann. Beim Brechen oder vollständigen Verbrennen der Kohlen wird sofort ein kurzer Schluss hergestellt durch einen kleinen gebogenen Stab, der mit dem einen Pole in Verbindung steht und sich an den mit dem anderen Pole verbundenen Anker des stehenden Elektromagnets anlegt. Diese Anordnung kommt stets bei hinter einander geschalteten Lampen zur Anwendung. Die beiden Klemmen befinden sich an der unteren Platte des Regulators der Lampe; sie können durch einen einfachen Handstöpsel in kurzen Schluss gebracht werden.