Titel: Neue Art der Spiegelablesung.
Autor: R.
Fundstelle: Band 280, Jahrgang 1891, S. 258
Download: XML
Neue Art der Spiegelablesung. Neue Art der Spiegelablesung. Die Eigenthümlichkeit der Ablesung beruht darauf, dass das Fernrohr an der Spiegelkapsel ist; an dem grösseren der beiden Fenster der Spiegelkapsel wird ein Ablesefernrohr eingesetzt. Im Spiegel, der sich im Innern der Kapsel befindet und sich mit einer Galvanometernadel deckt, spiegelt sich die Theilung eines Massstabes (am besten ist es, eine Milchglasscala anzuwenden), der in einer Entfernung von mindestens 1 m irgendwo befestigt ist. Das Fernrohr besitzt an dem Ringe, mit dem es mit der Kapsel verbunden wird, drei Correctionsschräubchen; zwei derselben dienen dazu, das Fadenkreuz auf die wagerechte Flucht der Scalentheile einzustellen, die dritte dient zur mikrometrischen Einstellung des Fadenkreuzungspunktes auf den Nullpunkt. Bei dieser Einrichtung, die in dem physikalisch-mechanischen Institute von Dr. M. Th. Edelmann in München ausgeführt wird (vgl. Elektrotechnische Zeitschrift 1891, Heft 4), muss man sich allerdings beim Beobachten in unmittelbarer Nähe des Instrumentes aufhalten, und so auf einen Hauptvortheil, der mit der Anwendung des gewöhnlichen Scalenfernrohres verbunden ist, verzichten. Aber andererseits werden, wie der Anfertiger anführt, bei dieser Neuerung Vortheile erzielt, wie erhöhter Grad der Genauigkeit der Ablesung, da in Folge des Wegfallens der Entfernung zwischen Spiegel und Fernrohr das Bild der Theilung doppelt so gross erscheint, Uebersicht über einen bedeutend grösseren Theil der Scala, Raum und Kostenersparniss, leichtere Durchführung entsprechend guter Beleuchtung u.s.w., welche ihre Anwendung empfehlenswerth machen können. R.