Titel: C. Vogt's Kohlenwalzenmikrophon mit Tragmagnet.
Fundstelle: Band 282, Jahrgang 1890, S. 158
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C. Vogt's Kohlenwalzenmikrophon mit Tragmagnet. Mit Abbildungen. Vogt's Kohlenwalzenmikrophon mit Tragmagnet. Vor kurzem hat C. Vogt in Posen ein Kohlenwalzenmikrophon zur Patentirung angemeldet, bei welchem zur Vermeidung der Zapfenreibung die in ihrem mittleren Theile mit Eisen umkleideten Kohlenwalzen in einer ihrer Schwere entgegengesetzt wirkenden Richtung und ohne unmittelbare Berührung durch Magnete von ihren Lagerstellen abgehoben werden. Der Tragmagnet besteht aus zwei hufeisenförmigen Magneten m und m1 (Fig. 1 und 2), an deren Polen sich zwei Polschuhe p befinden. Dieser Doppelhufeisenmagnet mit seinen beiden Polschuhen lässt sich mittels der beiden Schrauben s, s näher an die Kohlenwalzen kf des Mikrophones heranbringen oder von denselben entfernen. Die Mikrophon walzen sind in ihrer Mitte mit einer Eisenhülle bekleidet und dadurch unter den beständigen Einfluss der Magnetpole gestellt, welche ihnen gegenüber angeordnet sind. Durch das Nähern oder Entfernen des Tragmagnetes mittels der Schrauben s, s werden die Kohlenwalzen der Justirung entsprechend in ihren Lagern emporgehoben. Textabbildung Bd. 282, S. 158Vogt's Kohlenwalzenmikrophon. Da nun der Tragmagnet vermöge seiner Verstellbarkeit eine Anhebung der Kohlenwalzen in deren Lagern ohne Berührung, von dem feinsten bis zu dem stärksten Grade zulässt, so zeichnet sich dieses Mikrophon vor anderen dadurch aus, dass man 1) den Kohlenwalzen, ohne mechanische Berührung, eine schwebende, aber unverrückbare, von Temperatur- und Witterungseinflüssen unabhängige Lage geben und 2) die Walzen zapfen in eine denkbar schwächste Anlehnung an die Kohlenbalken bringen kann, was zur Folge hat, dass der Kohlenruss zwischen den Kohlencontacten unmöglich verbleiben kann; ferner bleibt 3) die Membran gänzlich unberührt und wird demgemäss in ihren Schwingungen nicht beeinträchtigt, so dass selbst Zischlaute von derselben aufgefangen werden.