Titel: Indicator zur sofortigen Bestimmung des mittleren Dampfdruckes in den Cylindern der Dampfmaschinen von W. Cox.
Autor: Fr.
Fundstelle: Band 286, Jahrgang 1892, S. 36
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Indicator zur sofortigen Bestimmung des mittleren Dampfdruckes in den Cylindern der Dampfmaschinen von W. Cox. Mit Abbildung. Indicator zur sofortigen Bestimmung des mittleren Dampfdruckes in den Cylindern der Dampfmaschinen. Bei diesem als Drehschieber ausgebildeten Indicator lässt sich nach Mittheilungen in Engineering News vom 14. März 1891 S. 258 der theoretische Werth für die mittlere Spannung, welche im Cylinder einer Dampfmaschine herrscht, und als constanter, während des ganzen Hubes auf den Kolben wirkender Druck angesehen wird, direct ablesen, vorausgesetzt, dass die Anfangsspannung des Dampfes, mit welcher derselbe in den Cylinder eintritt, und der jedesmalige Füllungsgrad der Maschine bekannt sind. Umgekehrt kann man indess auch mit Hilfe des Indicators für eine gegebene Anfangsspannung des Dampfes diejenige Füllung ermitteln, mit welcher die Maschine arbeiten muss, um eine bestimmte theoretische Leistung zu entwickeln. Textabbildung Bd. 286, S. 36Cox' Indicatorscala. Die Anfertigung des Indicators geschieht in folgender Weise: Man zeichnet das in der Abbildung ersichtliche Diagramm auf ein viereckiges Blatt weisses Papier und klebt dasselbe auf ein ebenfalls viereckiges Stück starker Pappe; nach erfolgtem Trocknen schneidet man die durch den Umfangskreis angegebene Scheibe sorgfältig heraus, klebt den anderen Theil auf ein zweites Stück Pappe und befestigt auf dieser die Scheibe mittels eines genau durch ihren Mittelpunkt gehenden Stiftes derart, dass sie sich im Inneren des ausgeschnittenen Theiles frei drehen lässt. Stellt man nun die Scheibe so ein, dass der auf dem festliegenden Theile angegebene Pfeil in die Richtung irgend welches den Füllungen von 1/10 bis ⅞ des Kolbenhubes entsprechenden Theilstriches der Scheibe zu liegen kommt, so lassen sich eine ganze Reihe Werthe für mittlere Spannungen, je nach der angenommenen Anfangsspannung des Dampfes im Cylinder, ablesen. Das Diagramm ist mit Hilfe der bekannten Formel p=P\,\frac{(1+H)\,l}{L} oder =P\,\frac{1+H}{R} entstanden, in welcher bedeutet: L die Länge des Kolbenhubes in Zollen, l den Weg, welchen der Kolben zurücklegt, bevor das Abschneiden des Dampfes erfolgte, R=\frac{L}{l} das Expansionsverhältniss, H den log nat von R, P die anfängliche Dampfspannung in Pfund auf den Quadratzoll engl. incl. Atmosphärendruck und p die mittlere Dampfspannung in Pfund auf den Quadratzoll engl. incl. Atmosphärendruck und während des ganzen Kolbenhubes. Die abgelesenen mittleren Spannungen setzen absolutes Vacuum im Cylinder voraus; da dieses in Wirklichkeit nie vorhanden, ist der Gegendruck in Abzug zu bringen, um die wirkliche mittlere Spannung zu erhalten, und ferner auch zu berücksichtigen, dass der Gegendruck mit der Compression wächst. Es würde sich deshalb empfehlen, zur Bestimmung des Gegendruckes bei verschiedenen Compressionen noch einen zweiten, dem obigen ähnlichen Indicator anzufertigen und man würde dann aus dem Unterschiede beider Ablesungen annähernd den effectiven mittleren Dampfdruck erhalten. Fr.