Titel: Strommesser mit änderbarer Empfindlichkeit von Siemens und Halske in Wien.
Fundstelle: Band 287, Jahrgang 1893, S. 41
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Strommesser mit änderbarer Empfindlichkeit von Siemens und Halske in Wien. Mit Abbildung. Strommesser mit veränderlicher Empfindlichkeit. Bei Stromprüfapparaten, welche für unmittelbare Nadelablenkung eingerichtet werden, um aus dem Verhältniss der Tangenten bezieh. Sinus ein Messergebniss zu erzielen, oder auf einer entsprechend getheilten Scala unmittelbar die Stromwert he abzulesen, ist es ein Mangel, dass die zur Verfügung stehenden Winkelgrade beschränkt sind, und daher, wenn der Zeiger nicht über eine praktisch zulässige Grenze verlängert werden soll, nur ein geringer Umfang von Messwerthen beherrscht wird. Diesen Mangel wollen Siemens und Halske in Wien durch den ihnen für Oesterreich-Ungarn am 9. Juli 1892 patentirten Strommesser in der Weise beseitigen, dass um die durch den Strom abzulenkende und mit dem Zeiger verbundene Magnetnadel NS eine Anzahl von Windungen W herumgelegt werden und das innere Ende dieser Windungen, sowie eine Anzahl von Theilpunkten derselben mit den Contactstücken kn, k\,\frac{n}{10}, k\,\frac{n}{100} ... u.s.w. eines Umschalters U und das äussere Ende der Windungen mit einer Klemme ke für den Eintritt des Stromes verbunden werden, während die mit dem Drehpunkte des Umschalterhebels in Verbindung stehende Klemme ka für den Austritt des zu prüfenden Stromes dient.Etwas Aehnliches bietet das Galvanoskop der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft; vgl. 1892 286 * 233. Textabbildung Bd. 287, S. 41 Hierbei sind die Windungen W von solchen Abmessungen, dass die Wirkung jedes einzelnen Windungstheiles auf die Nadel NS praktisch genommen die gleiche ist und dass die Windungen in ihrer Gesammtheit die Grenzwirkung ausüben, welche dem Apparate zukommen soll, so dass, wenn beispielsweise der bei ke eintretende Strom 10 Einheiten ist, sich beim Austritt des Stromes über k\,\frac{n}{100} und ka die Ablenkung 10 der Theilung ergibt. Demgemäss wird mit einer zweiten Klemme k\,\frac{n}{10} des Umschalters U ein Punkt x1 der Windungen W in Verbindung gebracht, welcher den Strom diese Windungen nur so weit durchlaufen lässt, dass der zehnte Theil der Wirkung auf die Nadel NS ausgeübt wird, ein dritter Punkt x2, welcher den hundertsten Theil der Wirkung äussert u.s.f., so dass der Umfang des Instrumentes durch Einstellung des Umschalterhebels auf das betreffende Contactstück in beliebige Grenzen ausgedehnt werden kann.