Titel: Das Formenophon, ein Apparat zur Bemerkbarmachung schlagender Wetter durch den Ton.
Fundstelle: Band 290, Jahrgang 1893, S. 273
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Das Formenophon, ein Apparat zur Bemerkbarmachung schlagender Wetter durch den Ton. Mit Abbildungen. Das Formenophon, ein Apparat zur Bemerkbarmachung schlagender Wetter durch den Ton. Ein Apparat, der gegenwärtig in Frankreich viel von sich reden macht, ist, wie Revue Industrielle vom 2. December 1. J. berichtet, das Formenophon von Hardy. Der Apparat dient zur Auffindung bezieh. Bemerkbarmachung schlagender Wetter und benutzt dazu die Verschiedenheit des Tones zweier im Uebrigen gleicher und gleichgestimmter Orgelpfeifen. Der Ton einer Pfeife ändert sich bekanntlich, wenn verschiedenartige Gase sie durchstreichen. Hardy hat nun zwei ähnliche Apparate eingerichtet, bei dem einen kommt nur reine Luft zum Ertönen, die in dem Apparate eingeschlossen ist, während bei dem anderen die zu untersuchende Luft hindurchstreicht und die Pfeife in Bewegung setzt. Der entstehende Tonunterschied macht sich durch die bekannten Schwebungen (Stösse) sofort bemerkbar. Fig. 1 und 3 zeigen den abgeschlossenen, mit reiner Luft gefüllten Apparat; eine Glocke A mit Führungsrollen a ist von der Aussenseite aus mittels Kurbel D und Sperrad E aufziehbar, sie reicht mit ihrem unteren Ende in Wasser und bewegt die Luft, so dass diese ihren Weg durch das Ventil H, die Pfeife J1, den Kanal K macht und dabei die Pfeife zum Ertönen bringt. Beim Aufziehen der Glocke geht die Luft durch Kanal L, Ventil J und Rohr T in den Glockenraum. Der Apparat Fig. 2 ist ähnlich eingerichtet, er hat jedoch einen brausenartigen Kopf, der die Verlängerung der Röhre L1 bildet, auch entweicht die Luft durch K nach aussen. Der Kopf ist auf einem Kautschukrohre angebracht, damit man die Luft aus den höher gelegenen Theilen der zu untersuchenden Strecken entnehmen kann, wo sie sich wegen ihres geringen specifischen Gewichtes ansammelt. Die Töne der Pfeife können mit Leichtigkeit in das Zimmer des Aufsichtsbeamten telephonisch übertragen und nöthigen falls durch ein Mikrophon so verstärkt werden, dass sie sich ohne weiteres Zuthun bemerkbar machen. Textabbildung Bd. 290, S. 274Hardy's Formenophon. Zur Zeit werden noch Versuche über die praktische Brauchbarkeit bezieh. die etwa noch erforderlichen Verbesserungen, sowie über die Beziehungen zwischen dem Grade der Verunreinigung der Luft und der Häufigkeit der Schwebungen angestellt. Wir werden im Verlaufe darüber weiter berichten und die vorliegenden Andeutungen ergänzen.