Titel: Neuere Maschinen für Herstellung der Theile für Fahrräder.
Fundstelle: Band 298, Jahrgang 1895, S. 126
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Neuere Maschinen für Herstellung der Theile für Fahrräder. (Schluss des Berichtes S. 100 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neuere Maschinen für Herstellung der Theile für Fahrräder. Garvin's Formdrehbank. Es hat sich schon längst als vortheilhafter erwiesen, kleinere Theile, wie Bolzen, Schrauben u. dgl., auf sogen. Revolverdrehbänken, d. s. Drehbänke mit drehbarem Stichelgehäuse, durch Abdrehen aus einem langen Walzstabe herzustellen, als diese kleinen Bestandtheile vorzuschmieden. Auch bei der Herstellung von Fahrradtheilen hat sich die Verwendung eigens hierfür ausgebildeter Drehbänke bewährt. Textabbildung Bd. 298, S. 126 Sonderdrehbänke der Garvin Machine Company. So werden von der Garvin Machine Company in New York nach Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 41 und 46, Sonderdrehbänke mit und ohne Stichelthurm gebaut, auf welchen die Radnaben der Fahrräder aus 50 mm starken Rundstahlstäben abgestochen und völlig bearbeitet werden. Auf einer starken Sonderdrehbank ohne Stichelthurm sind auf einem Querschlitten sämmtliche Drehstähle zum Formdrehen in der Art angebracht, dass je nach der Nabenform ein passender Satz naturharter Drehstähle a (Fig. 19) der vorderen Seite des Querschlittens und auf dessen Rückseite ein zweiter Satz reihenweise derart angeordnet wird, dass er in die Zwischenräume des ersten Satzes passt. Beide Schneidstahlsätze (Fig. 19) sind an dem Querschlitten in fester Anordnung gespannt. Sie können daher nur aufeinanderfolgend in Thätigkeit treten. Zum Fertigmachen ist ein Schlichtmesser b vorgesehen, welches auch nach dem Schleifen seinen Formquerschnitt behält. Bei der in Rede stehenden Drehbank von Garvin ist bloss ein Satz Schruppstähle a vorhanden, welcher in fester Anordnung am vorderen Theil des Querschlittens angeordnet ist. Zur Abnahme der durch die Zwischenräume bedingten Theile wird das Schlichtmesser b herangezogen. Zudem besitzt diese Drehbank noch einen zweiten Schlitten, auf dem eine Metallsäge in Thätigkeit tritt, mit der das vorher abgedrehte Stück abgestochen wird. Zum Ausbohren und Ausdrehen der Kugelbahnen, sowie zum Gewindeschneiden wird eine zweite Drehbank mit Stichelthurm gebraucht. Auf der ersten Sonderdrehbank sollen stündlich zehn Stück Naben oder Bundzapfen oder auch Griffe (Fig. 20) abgedreht werden. Zum Betriebe ist ein 127 mm breiter Riemen vorgesehen, der mit einer dreiläufigen, auf der Seitenwelle gekeilten Stufenscheibe und einem einfachen Räderpaar die im Vorderlager 146 mm starke Stahlspindel bethätigt, welche eine durchgehende Bohrung von 89 mm besitzt. Hillmann's selbsthätige Maschine zum Nabendrehen. In der Premier Fahrradfabrik in Coventry ist eine grössere Zahl selbsthätiger Sondermaschinen für Herstellung von Radnaben in Betrieb, von denen einige Erwähnung verdienen. Textabbildung Bd. 298, S. 126 Fig. 21.Hillmann's Maschine zum Drehen der Naben. Hillmann's Maschine zum Drehen der äusseren Nabenformen besteht nach Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 430, aus einer Bettplatte a (Fig. 21 bis 24), auf der zwei Lagerarme b und eine Zwischenwange c aufgestellt sind. In den Lageraugen b läuft, die Antriebwelle d, welche durch die Riemenscheibe e mittels einer eingerückten Reibungskuppelung f in Betrieb gesetzt wird, während bei einer Rechtsdrehung des Hebels g der Betrieb abgestellt wird. Diese plötzliche Ausrückung erfolgt durch Einwirkung der Windungsfeder h, welche den Hebel g nach rechts dreht, sobald ein Rollenzapfen i desselben in den einzigen Einschnitt der kreisenden Scheibe l einfällt. Behufs Wiedereinrückung wird dieser Rollen zapfen i durch einen federnden Druckhebel k aus dem Einschnitte gehoben. Von der Antriebwelle d wird ferner durch Kettenbetrieb m die im Spindelstock n (Fig. 24) lagernde Hohlspindel o getrieben, deren Spannfutter q eingestellt und durch die Mutter r geschlossen wird. Zwischen diesem Spindelstock n und dem Reitstocke s wird das auf einen Dorn gesteckte Nabenwerkstück eingespannt und von dem am Querschlitten u befindlichen Schneidstahl bearbeitet, während der auf der Wange c gleitende Längsschlitten t mittels einer Curvennuthscheibe v die Längsverschiebung (Schaltung) ausführt. Dagegen erfolgt gleichzeitig die Querverschiebung des Schneidstahles durch eine Unrundscheibe w, an die eine am Querschlitten u angesetzte Druckrolle durch Vermittelung des Hebelgewichtes x angedrückt wird. Ein Ketten werk, sowie ein stark ins Langsame übersetzendes Rädertriebwerk z bethätigt die Steuerwelle y, auf der die Unrundscheibe w, die Curvennuthscheibe v und die Ausrückscheibe l aufgekeilt sind. Textabbildung Bd. 298, S. 127 Hillmann's Maschine zum Drehen der Naben. Der durch die Curvennuthscheibe v bedingte Hub des Längsschlittens t, sowie die Gestalt der Unrundscheibe w, welche die äussere Form der Radnabe bedingt, müssen in einer bestimmten Wechselbeziehung stehen. So werden Unrundscheiben w mit nur einer Nase auch nur zur Bearbeitung einer Nabenrosette zureichen. (Vgl. Taylor's Kugeldrehbank 1894 294 * 83.) Humber's Nabenbohrmaschine. In der Fahrradfabrik der Humber Company in Beeston ist nach The Engineer, 1895 Bd. 79 * S. 56, eine Nabenbohrmaschine für radial stehende Speichen in Gebrauch, welche eine bemerkenswerthe, aus Fig. 25 ersichtliche Anordnung zeigt. Dadurch, dass der Bohrer von unten nach aufwärts arbeitet, wird das Bohrloch spanfrei erhalten, was ein rascheres Arbeiten ermöglicht. Obwohl diese Maschine hauptsächlich zum Bohren der Rothgussnaben herangezogen wird, besitzt dieselbe ausserdem ein nach aufwärts wirkendes Strahlrohr für das Kühlwasser, so dass darauf auch Stahlnaben gebohrt werden können. An der Standsäule verschiebt sich der mittels eines Gegengewichtes entlastete Bohrschlitten an senkrechter Führung, so dass der Bohrer den in einem überhängenden Gabelrahmen lagernden Dorn mit der aufgesteckten Radnabe unter dem Speichenwinkel trifft, weshalb die Dornachse eine gegen die Wagenachse etwas geneigte Lage erhält. Weil aber diese Neigung einmal rechts-, das andere Mal linksseitig, ausserdem der Gabelrahmen um den Abstand der beiden Nabenrosetten längsverschiebbar sein muss, so ergibt sich von selbst die Nothwendigkeit, der Führungsplatte dieses überhängenden Gabelrahmens eine Schwingung um einen wagerechten Zapfen zu ertheilen. An der Dornbüchse ist auch die Theilscheibe unmittelbar angeschlossen, deren Stellhebel am Gabelschlitten angelenkt wird, so dass mit der rechten Hand die Drehverstellung des Aufspanndornes und mit der linken die Hoch. Stellung des Bohrerschlittens bewirkt werden kann. Textabbildung Bd. 298, S. 127 Fig. 25.Humber's Nabenbohrmaschine. Durch eine stehende Zwischenwelle an der Rückseite des Bohrschlittens wird mittels eines wagerecht laufenden Riemens die Bohrspindel bethätigt. A. Herbert's Nabenbohrmaschine. Textabbildung Bd. 298, S. 127 Herbert's Nabenbohrmaschine. Eine dreifache Nabenbohrmaschine ist nach The Engineer, 1892 Bd. 73 * S. 46, in Fig. 26 vorgeführt. Die im Spindelstock über einander lagernden Bohrspindeln erhalten ihren Antrieb durch drei Riemen, welche auf versetzt angeordnete Rollen vom Deckenvorgelege auflaufen, während die Spindeln mittels eines Hebelkreuzes mit der rechten Hand vorgesteuert werden. Dabei wird mit der linken Hand das Theilwerk betrieben, welches durch geeignete Räderwerke gleichzeitig auf alle drei Spannbüchsen wirkt. In diese und zwischen den gegenüber liegenden Reitstöcken sind die Radnaben eingespannt. Um aber auf die Speichenneigung entsprechende Rücksicht zu nehmen, erhält der Schlitten für den Theil- und Reitstock nicht nur eine Längsverstellung in der Führungsplatte, sondern durch diese auch eine Winkellage gegen die Bohrspindelebene, welche für die rechts- und linksseitigen Nabenrosetten ebenfalls rechts- und linksseitig ausfällt. Sowohl die Längsverschiebungen als auch die zugehörigen Drehverstellungen werden durch Anschlagschrauben genau begrenzt. Mit diesem dreifachen Bohrwerk können stündlich 11 bis 12 Radnaben gebohrt werden. Für ähnliche Zwecke werden auch Bohrmaschinen in gleicher Bauart mit nur einer Bohrspindel gebaut, während zum Gewindeschneiden die kleine Maschine (Fig. 27) sammt Deckenvorgelege (Fig. 28) in Verwendung kommt. Hillmann's selbsthätige Nabenbohrmaschine. Textabbildung Bd. 298, S. 128 Hillmann's Nabenbohrmaschine. Um die Speichenlöcher radial in die Nabe zu bohren, dient nach Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 364, die in Fig. 29 bis 32 vorgeführte selbsthätige Nabenbohrmaschine. Weil die radial stehenden Speichen die Nabenachse zwar schneiden, aber nicht winkelrecht zu derselben stehen, so muss unter diesem Neigungswinkel auch die Nabe gegen die Bohrer geneigt liegen. Da nun diese Maschine mit zwei gegensätzlich liegenden Bohrwerken ausgestattet ist, so muss der Drehpunkt für diese Schräglage genau im Halbirungspunkt des senkrechten Achsenabstandes der Bohrer und gleich abständig zu beiden Bohrerspitzen liegen. Ausserdem können noch beide Bohrwerke etwas parallel verstellt werden, sofern dies durch einen abweichenden Abstand der Nabenrosetten erforderlich wird. Textabbildung Bd. 298, S. 128 Fig. 33.Bowles' Gewindeschneidmaschine. Diese Sondermaschine besteht aus einer auf Füssen liegenden Platte a und zwei Seitenlagern b für Antriebwelle c mit Riemenscheibe d und für eine Steuerwelle e. An die Seitenlager b sind zwei Wangentheile f parallel abständig angeschlossen, auf denen je ein Bohrerschlitten g gegensätzlich angeordnet gleitet und durch Federwerke h zurückgestellt wird. Zwei ungleich grosse, auf der Steuerwelle e festgekeilte Curvenscheiben i besorgen den Vorschub der Bohrerschlitten g, deren Bohrspindeln nach beiden Achsrichtungen mit Kugellagern ausgerüstet sind. Im freibleibenden Raum zwischen den Bohrwangen ist um den beschriebenen Mittelzapfen k die Wange l winkelrecht und quer verstellbar, auf die ein Spindelstock m und ein Reitstock n zum Festspannen des Nabendornes geschraubt wird. Auf der Spindel m ist ein Theilrad o aufgeschraubt, welches mittels eines federgespannten Klinkenhebels p durch die Zugstange r und den Schwunghebel s von der Spiralscheibe t Schaltung erhält, sobald der Stellhebel u durch die Daumenscheibe v aus dem Theilrade o gehoben ist. Hierdurch wird der Eingriff behufs Sicherung der Lage gelöst und das Theilrad o zur Verdrehung frei. Die Grösse dieser Verdrehung bezieh. die Lochzahl in der Nabenrosette kann durch Hubänderung des Klinkenhebels p bei Verlegung der Zugstange r im Lochschlitz des Schwunghebels und durch Hubbegrenzung des Schwunghebels s mittels der Anschlagschraube w abgeändert werden. Bethätigt werden die Bohrspindeln g durch Riemenscheiben x auf der Antriebwelle c, während Ketten- und Stirnräderwerke z die Steuerwelle e in langsamer Gangart treiben. Mit einem Handhebel y wird die in der Antriebscheibe d untergebrachte Reibungskuppelung ein- und ausgerückt. Bowles' Gewindeschneidmaschine. Vom Werkmeister Bowles im Beeston Werk der Humber Company Works in Beeston ist eine einfache und leistungsfähige Maschine zum Schneiden der Gewinde in die Radnaben erdacht und gebaut worden. Nach The Engineer, 1895 Bd. 79 * S. 56, wird die auf einen Dorn geschobene Radnabe H (Fig. 33) frei zwischen Spitzen eingespannt, die auf der Wange D passende Auflage finden, während unter der, der Lochlage entsprechenden Winkelstellung auf der Platte T die Spindel A mit dem Schneidbohrer lagert, in den Lagern aber zu einer Achsenverschiebung frei ist. Indem man nun das unter der gleichen Winkelstellung auf der Platte E lagernde, mit Gummireifen belegte Fahrrad C durch einen Handgriff mit der rechten Hand als Schwungrad gebraucht, wird mittels der 76 mm grossen Scheibe B die Schneidbohrerspindel bethätigt. Je nachdem man nun das Schwungrad rechts oder links dreht, wird der Schneidbohrer zum Schnitt eingezogen oder herausgedreht. – Weil aber das treibende Schwungrad in einer zur Senkrechten schwach geneigten Ebene kreist, so wird hierdurch auf die Scheibe B eine zur Achsrichtung der Gewindebohrer parallele Kraft hervorgebracht, welche hinreicht, den Schneidbohrer zum Angriff zu bringen. Mit einem Schneidbohrerwerkzeug werden 800 bis 1000 Löcher gebohrt. Kurbeltriebrad der Premier Cycle Company. Dasselbe besteht im Gegensatz zu dem Humber-Kettentriebrade aus drei Theilen (Fig. 34 bis 37), und zwar dem Zahnkranz a, dem fünfarmigen Speichenstück b und der Nabenverstärkungsscheibe c. Zur Verbindung dieser Theile dienen Nieten, während zur Gewichtsabminderung in jedem Zahnkörper ein Loch durchgebohrt wird. (Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 431.) Hillmann's Kettenräderfräsmaschine. Textabbildung Bd. 298, S. 129 Kurbeltriebrad der Cycle Company. An einer gewöhnlichen Universalfräsmaschine (Fig. 38 bis 40) mit Tischwinkel und wagerechter Spindel ist ein selbstschaltendes Theilwerk mit gleichzeitiger Schaltung des Tischschlittens angebracht, welches von einer besonderen Winkelwelle a bethätigt wird, die an der rechten Seite des Standfusses angeordnet ist. Das in zwei Lageraugen d laufende wagerechte Wellenstück b trägt eine Spiralscheibe n, welche durch die Rolle m den Tischschlitten im gleichförmigen langsamen Arbeitshube bewegt, während die Rücklage desselben in kurzer Zeit und ruckweise durch das Kurbeltriebwerk p und q erfolgt. Neben dieser Spiralscheibe n für den Schaltbetrieb des Tischschlittens ist eine zweite e für den Stellbetrieb des Theilrades c, welches mittels eines Daumens f (Fig. 40) durch die stellbare Stange g auf den Hebel mit der Klinke l wirkt, welche durch den auf den Hebel k wirkenden Federzug r zurückgezogen wird. – Um diese Stellbewegung zu ermöglichen, muss der untere Federriegel h aus dem Theilrade geschoben sein, was durch eine dritte Spiralscheibe i ermöglicht wird, die durch Vermittelung eines kleinen Doppelhebels die eingeschlossenen Windungsfedern (Fig. 40) zusammendrückt und dadurch eine Kraft sammelt, die den Riegel in die nächste Lücke des sich verdrehenden Theilrades treibt und dieses festhält. (Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 431.) Textabbildung Bd. 298, S. 129 Hillmann's Kettenräderfräsmaschine. Die Radfelgen. Dieselben bestehen aus Stahlblech, sind einfach oder doppelt (sogen. Hohlfelgen), oder sie werden in neuerer Zeit aus Holz, nach Art der Wiener Möbel gebogen, hergestellt. Stahlfelgen werden aus flachen Stahlbandreifen in Biegemaschinen mit Formwalzen kreisrund und gleichzeitig im Formquerschnitt gewalzt und gebogen. Die vorher abgeschärften Felgenenden werden überlappt und durch eine schwache Niete verbunden, worauf die Verbindungsstelle hart verlöthet und entsprechend abgerichtet wird. Darauf werden in die fertige Felge die Speichenlöcher gebohrt und die Drahtspeichen eingezogen. – Um den Pneumatikreifen vor Beschädigung, etwa durch eindringende Drahtspeichen, zu schützen, wird über die Speichenfelge noch eine zweite Felge gespannt, in die der Luftreifen eingelegt wird. Da nun zwischen beiden hartverlötheten Felgen ein Zwischenraum frei bleibt, so kann dadurch eine Beschädigung des Pneumatikreifens bezieh. des Luftschlauchs, verhindert werden, da ein Durchstechen der Schutzfelge von Seiten eindringender Speichen ausgeschlossen ist. Selbstverständlich werden die Löthstellen der beiden Reifen einer Hohlfelge gegensätzlich verstellt und die Löthstellen ausserdem durch schwache Stahlplättchen verstärkt. Black und Johnson's Felgenbiegemaschine. Felgen und Schutzbleche für Fahrräder werden nach American Machmist, 1892 Bd. 15 Nr. 20 * S. 1, auf der von Black und Johnson in Waldburg, Conn., gebauten Biegemaschine mittels Formwalzen gerollt. Die in Fig. 41 dargestellte Maschine besteht aus zwei Lagerständern für zwei parallel liegende Stahlwellen, von denen die obere sammt ihren Lagern hochverstellbar ist, wozu zwei mittels Stirnräder von einem Handrad betriebene Schraubenspindeln vorgesehen sind. Bethätigt werden diese Stahlwellen von einer stehenden Welle durch je ein rechts- und ein linksgängiges Schneckengetriebe von einer Kiemenscheibe aus, die mit einer Reibungskuppelung ausgestattet ist, wodurch die erforderliche Betriebsunterbrechung erleichtert wird. Ein Umkehrtriebwerk ist an der Maschine selbst nicht vorhanden, so dass, wenn ein solches erwünscht sein sollte, dasselbe in das Deckenvorgelege eingeschaltet werden muss. Textabbildung Bd. 298, S. 130 Fig. 41.Black und Johnson's Felgenbiegemaschine. Der Querschnittsform des Radreifens entsprechend, werden sowohl die beiden 152 mm grossen, 51 mm starken, auf die freien Wellenzapfen gesteckten Klemm- und Triebrollen als auch die in den beiden Seiten schütten geführten kleineren Biegerollen aus einem oder drei Theilen zusammengesetzt. Jede dieser Biegerollen läuft frei in einem Gabelschlitten, der mittels einer Handradspindel Anstellung erhält, während die beiden unter einem Winkel von annähernd 90° geneigten Führungstaschen symmetrisch gegen die Triebrollen ebene angeordnet sind. Sämmtliche Rollenwerkzeuge sind aus gehärtetem Werkzeugstahl, die Wellen aus geschmiedetem Stahl, die einfachgängige Triebschnecke aus gehärtetem Stahl und die 32zahnigen Schneckenräder aus Rothguss gefertigt. Auf einem entsprechenden Tischgestell findet diese Biegemaschine in passender Höhenlage Aufstellung. A. Herbert's Felgenbohrmaschine. Von A. Herbert in Coventry, England, wird nach The Engineer, 1892 Bd. 73 * S. 46, eine Bohrmaschine (Fig. 42) gebaut, mit welcher die Speichenlöcher in die Felgen gebohrt bezieh. versenkt werden. Der Felgengrösse angepasst, wird das mit Theilwerk ausgerüstete Spannfutter auf der trogartigen Wange an die Bohrwerke entsprechend angestellt, wobei die beiden Bohrwerke selbst sowohl in wagerechter als auch senkrechter Ebene Winkelverstellung, sowie Seitenabständigkeit erhalten müssen. Zu diesem Behufe sind die Gestellrahmen beider Bohrwerke in Gabeln dreh- und verstellbar, während diese selbst sowohl Hohl- als auch Seitendrehverstellung im Längsschlitz einer Seitenplatte der Wange erhalten können. Geschaltet werden die Bohrspindeln durch Handhebel in einfachster Weise, wobei die Rücklage der Bohrspindeln durch zwischenliegende Windungsfedern besorgt wird. Textabbildung Bd. 298, S. 130 Fig. 42.Herbert's Felgenbohrmaschine. Bei der veränderlichen Lage der Bohrspindeln sind zum Antriebe derselben wohl nur Lederschnüre vortheilhaft, welche von dem rechtsseitigen Vorgelege über stellbare Leitrollen auf die Spindelrollen geführt sind, wobei mittels eines Hebelgriffes durch Verlegung der Betriebsriemen auf die Losscheibe der Gang der Maschine abgestellt wird. Gebohrt wird mit beiden Handsteuerhebeln, während die Drehverstellung der Universalspannscheibe durch den Fusstritt besorgt wird. Zum Bohren sämmtlicher Löcher, einschliesslich des Ein- und Ausspannens der Felge, sollen nach der Quelle nicht mehr als 2 Minuten beansprucht werden. Das in der Trogwange gesammelte Kühlwasser wird von einer Fächerpumpe den Löchern zugeführt. Hillmann's Felgenbohrmaschine. Textabbildung Bd. 298, S. 130 Hillmann's Maschine zum Bohren der Radfelgen. Eine in der Hauptanordnung der S. 128 beschriebenen Nabenbohrmaschine ähnliche Maschine zum selbsthätigen Bohren der Radfelgen ist nach Engineering, 1895 Bd. 59 * S. 364, in Fig. 43 und 44 gezeigt. – Besonders bemerkenswerth ist hier die steuerradförmige Aufspannscheibe, in deren zwölf zapfen artigen, radial stehenden Ansätzen die Spannkloben durch Vermittelung von angelenkten Zugstangen gleichzeitig und gleichmässig durch axiale Verschiebung der Nabenscheibe, an denen die Zugstangen auch wieder angelenkt sind, bewerkstelligt werden. Auch bei dieser Maschine steht die Felgenebene schräg zu den beiden Bohrspindeln, und zwar in der Nabenstellung zu der vorbeschriebenen Nabenbohrmaschine (Fig. 29 bis 32) passend. Die übrigen Einrichtungen, sowie die Einzeltheile stimmen mit jenen der Nabenbohrmaschine fast vollständig überein.