Titel: Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Fundstelle: Band 299, Jahrgang 1896, S. 30
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen. (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichts S. 6 d. B.) Mit Abbildungen. Neue Holzbearbeitungsmaschinen. Von J. Heyn in Stettin (* D. R. P. Nr. 83634 vom 1. Mai 1894) werden Sägeangeln vorgeschlagen, bei denen ein paralleler oder verjüngter Keil durch eine centrische oder excentrische Rolle festgeklemmt werden soll. Bei einer Ausbildung dieser Einrichtung wird die excentrische Rolle in einer gehöhlten Unterlage so geführt, dass sie in jeder beliebigen Stellung festgehalten werden kann. Textabbildung Bd. 299, S. 30 Sägeangel von Klein. Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Sägeangel von C. Klein in Remscheid-Hasten (* D. R. P. Nr. 79468 vom 8. August 1894) besteht aus zwei lose auf einander liegenden, sich nach unten erbreiternden, durch einen Stift a zusammengehaltenen Platten, von welchen etwa zwei Drittel den Stiel der Angel bilden und der übrige Theil in jeder beliebigen Breite zum Einspannen des Sägeblattes bestimmt ist. In der oberen, stählernen Platte ist in dem breiteren Theil unterhalb des Stiftes a ein Einschnitt angebracht, durch welchen ein -förmiger, in die Gestalt eines S auslaufender Sperrhebel mit dem ausgebogenen Ende lose durchgesteckt wird. In der unteren, eisernen Platte befindet sich gegenüber dem Einschnitt eine viereckige Vertiefung defg, deren Breitseite gleich der Breite des am Hebel F ist, und deren Längsseiten df und eg genau so gross sind, dass bei voller Aufrichtung des Hebels F der federnde Stahlobertheil so weit aufgehoben bleibt, um das Sägeblatt mit Leichtigkeit in die Oeffnung hineinschieben und an den an der unteren Platte unterhalb der Vertiefung angebrachten Stift h anhängen zu können. Wird nun der Hebel zurückgezogen, so hebt sich die federnde Stahlplatte von selbst so weit in die Höhe, als es das die beiden Platten aus einander haltende Querstück des Hebels gestattet, indem dieses Querstück an dem Rande der oben erwähnten Vertiefung einen Halt hat und die beiden Platten aus einander hält. Ein Druck auf den zurückgezogenen Hebel bewirkt das Zusammenklappen der breiten Platten, wobei der Stift h, in welchen die Säge eingehängt ist, in eine entsprechende Oeffnung der Stahlplatte springt. Der Hebel F bleibt alsdann auf dem Kopfe des Stiftes sitzen, um ein Auseinandergehen der beiden Platten zu verhindern und einen gleichmässigen, dauernden Druck auf das Sägeblatt zu bewirken. Es lässt sich also die Befestigung des Sägeblattes mit der neuen Sägeangel ohne Zuhilfenahme irgend eines Instrumentes in einem Augenblick sicher ausführen, während bei den bisherigen Sägeangeln das Blatt mit Hilfe eines spitzen Gegenstandes zwischen die beiden Platten gezwängt und so lange gerichtet werden muss, bis das Loch im Blatte mit dem Loch in der Angel auf einander passt, und dann entweder mit einem Schraubendreher eine Schraube durchgeschraubt oder ein Splintnagel durchgesteckt und auf der anderen Seite aus einander getrieben werden muss. Bei dieser alten Befestigungsweise ist aber jedesmal ein neuer Splintnagel erforderlich, oder es muss sehr bald ein neues Gewinde nachgebohrt werden; weil in so dünnen Platten der Gewindegang sehr leicht toll wird, bedarf es somit nicht nur verschiedener Werkzeuge, als Hammer, Zange, Schraubendreher, Gewindebohrer und Schraubenschneider, sondern auch noch mancher Mühewaltung, um den Zweck, welchen man dabei im Auge hat, zu erreichen. Textabbildung Bd. 299, S. 30 Fig. 3.Angel von Netzko. Bei der in Fig. 3 dargestellten Angel von K. Netzko in Temesvar (* D. R. P. Nr. 78638 vom 14. Januar 1894) soll eine sichere Einspannung des Blattes herbeigeführt werden, ohne das Blatt durch Löcher schwächen zu müssen. Das Sägeblatt a wird mit seinen Enden um je einen beliebig geformten Stift b gewickelt. In der Zeichnung ist ein runder Stift angenommen, welcher mit dem Sägeblattende, nachdem er von diesem umschlossen worden, durch Löthung verbunden wird. Zwei Klemmbacken cc erhalten der Form des Stiftes entsprechende Aussparungen und werden durch eine oder mehrere Schrauben b zusammengehalten. Am hinteren Ende erhalten die Klemmbacken ausserdem noch eine Aussparung, welche der Stärke einer beweglichen Zunge e entspricht, die mit Löchern e1 versehen und an dem eigentlichen Sägegestell angebracht wird. Man kann nach Lösen der Backen c das Sägeblatt a verstellen und demselben auch jede gewünschte Höhenlage geben. Statt der zweitheiligen Klemmbacken könnte man auch aus einem Stück hergestellte verwenden. Bei der an A. Goede in Berlin (* D. R. P. Nr. 83261 vom 28. Februar 1895) patentirten Vorrichtung zur Aenderung des Vorschubes während jeden Hubes der Sägen, welche früher bereits besprochen wurde (1892 286 * 76), ist eine wesentliche Neuerung angebracht, welche mit Bezug auf Fig. 4 bis 6 beschrieben sei. Der zur vortheilhafteren Ausnutzung der in der Mitte des Hubes auftretenden höheren Sägengeschwindigkeit eingerichtete Hubdaumen der Einrichtung nach dem Hauptpatent Nr. 78284 ist dadurch gekennzeichnet, dass die den Holzvorschub bewirkenden Excentercurven für vergrösserten Vorschub in der Hubmitte mit entsprechenden Ausbauchungen versehen sind, so dass danach zu Anfang und zu Ende jeden Sagenhubes der Vorschub im annähernden Verhältniss zur Sägengeschwindigkeit und in der Mitte mit gesteigerter Geschwindigkeit erfolgt. Um die grössere Geschwindigkeit der Sägen im Hubmittel am zweckmässigsten auszunutzen, ist hauptsächlich zu beachten, dass die Sägen im Anfang und Ende des Hubes, während dieselben durch geringere Geschwindigkeit wenig Schneidefähigkeit erhalten, von hindernder Zuführung des Arbeitsstückes frei bleiben. Dies wird durch vorliegende verbesserte Ausführung des Hubdaumens erreicht, die derart ist, dass im Anfang und Ende des Hubes gar kein Vorschub erfolgt, vielmehr nur der mittlere Theil des Sägenhubes mit der erhöhten Geschwindigkeit zur vollen Ausnutzung kommt. Textabbildung Bd. 299, S. 31 Hubdaumen von Goede. In dem Diagramm (Fig. 4) stellt k den halben Kurbelkreis des Antriebskurbelzapfens vom Gatter dar. Die punktirten Linien v zeigen für einen ganzen Sägenhub den Verlauf des für Hin- und Rückgang im gleichen Verhältniss zur Sägengeschwindigkeit angenommenen Vorschubes, während mit den vollen Linien v1 der Verlauf des Vorschubes mit dem verbesserten Hubdaumen verdeutlicht ist, mittels welches im ersten und letzten Theil des Sägenhubes gar kein Vorschub erfolgt und derselbe nur in dem mittleren Theile des Sägenhubes vollzogen wird. Die den Vorschub durch Einwirkung auf die Hubrolle d vollziehenden Curven c des Hubdaumens sind derartig ausgeführt, dass die Strecken von b1 bis b2 als zur Welle a concentrische Kreisbögen ausgebildet und in der ganzen Länge des Hubdaumens gleichmässig zu dieser Welle a durchgeführt werden. Der anschliessende Theil der Curven von b2 bis c1 wird mit zur Welle a excentrischen Kreisbögen nach der Kegelform des Hubdaumens für den Vorschub durch Hubwirkung auf die Rolle d weiter geführt, während die folgenden Strecken von c1 bis c2 wieder nach zur Welle a concentrischen Kreisbögen der Kegelform entsprechend ausgeführt sind, so dass dementsprechend nach dem Diagramm mit diesem Hubdaumen im ersten und letzten Theile des Hubes kein Vorschub erfolgt, vielmehr nur im mittleren Theil von b2 bis c1. Das Zurücktreten der Rolle d für den nächsten Hubanfang wird bei der Drehung des Hubdaumens durch den Druck der Rolle d an die nach b1 abfallende Curve c3b1 wieder erreicht. An einem Hubdaumen für Vollgatter wird nach Fig. 6 die abfallende Curve c2c3c4b1 auf der Strecke von c3 nach b1 abgeflacht, so dass hier die Rolle d in der Lage an c4 schon das weiteste Zurücktreten für den Vollzug des Vorschubes erreicht hat und durch die Curve von c4 nach b1 noch während des Aufgangs der Sägen dann wieder mit der Einwirkung auf die Rolle d ein Vorschub des Stammes nach den zurückgetretenen Sägen ohne Schneidearbeit vollzogen wird. Der Vorschub erfolgt auf der ganzen Länge des Hubdaumens durch die von einem Ende desselben zum anderen gleichmässig zur Welle a liegenden Curvenstrecken c4b1, bei allen eingestellten Vorschubgrossen daher immer gleich weit. Diese Grösse wird zweckentsprechend nach dem Zurücktreten der überhängenden Sägen von dem Schnittboden bemessen, so dass für jede durch Verschiebung des Hubdaumens in der Achsenrichtung eingestellte Vorschubgrösse die Sägen, die im Hochgang durch den Ueberhang von dem Schnittboden zurückgetreten sind, bei beginnendem Niedergang immer wieder genau die gleiche Stellung zum Schnittboden für den Anfang der Schneidearbeit erhalten. Textabbildung Bd. 299, S. 31 Bandsägemaschine von Anthon und Söhne. Bei dem bekanntlich von Nordamerika ausgehenden starken Wettbewerb der Bandsäge gegen das Bundgatter zum Zertheilen von Blöcken in Bretter wird es trotz der schon weit überlegenen Schnittgeschwindigkeit der einblätterigen Bandsäge versucht, die Leistungsfähigkeit der Bandsäge durch Verwendung mehrerer Sägebänder in derselben Maschine derart zu erhöhen, dass auf derselben Bandsägemaschine gleichzeitig mehrere Bretter aus dem Block geschnitten werden können. Der Gedanke ist schon sehr alt, wird jedoch neuerdings wieder in mehreren Ausführungen verwirklicht, deren eine von Anthon und Söhne in Flensburg (* D. R. P. Nr. 83378 vom 26. März 1895) herrührende Form in Fig. 7 bis 10 dargestellt ist. Die besondere Erfindung bezweckt, Bandsägen mit mehreren Sägeblättern, ohne Auswechselung der Sägescheiben und ohne ihre Achsenstellung quer zur Schnittrichtung zu verändern, zum Schneiden verschieden dicker Bretter benutzen zu können. Fig. 7 zeigt eine Bandsäge mit je zwei Sägescheiben von ungleichem Durchmesser. Auf der unteren Achse sitzen beide Sägescheiben fest aufgekeilt. Die beiden oberen Sägescheiben sind, um beide Blätter unabhängig von einander anspannen zu können, in zwei Achsen gelagert, von denen jede in ihrem Lagerbügel senkrecht verschiebbar ist, doch so, dass die Achsenmittel immer in einer senkrechten Linie liegen. Zum bequemen Abnehmen des Blattes ist die kleinere Scheibe A1 vor der grösseren Scheibe A gelagert, so dass das äussere Blatt S über die innere Scheibe abgehoben werden kann. Sind beide Sägeblätter S und S1 straff angespannt und werden die Blattführungen, wie bei gewöhnlichen Bandsägen üblich, von beiden Seiten lose gegen das straff gespannte Blatt angelegt, so ist die Entfernung beider Sägeblätter gleich dem Radienunterschiede der grösseren und kleineren Sägescheibe. Es wird dann ein Brett geschnitten, dessen Dicke gleich dem Unterschiede beider Scheibenradien abzüglich dem Schnittverlust durch ein Sägeblatt ist. Textabbildung Bd. 299, S. 32 Fig. 10.Bandsägemaschine von Anthon und Söhne. In der Praxis ist es aber erforderlich, Bretter verschiedener Dicke schneiden zu können, was bei der dargestellten Bandsäge nur dadurch zu erreichen wäre, dass man die vordere Sägescheibe oben und unten durch grössere oder kleinere ersetzt, wodurch der Radienunterschied und damit die Brettdicke verändert würde. Um ein Umwechseln der Sägescheiben zu vermeiden, ist die Anordnung getroffen, durch gegen einander verstellbare Blattführungen die Sägeblätter in verschiedene Entfernungen zu einander zu bringen. Zu dem Zwecke hat jedes Sägeblatt zwei Führungen, wovon die eine über, die andere unter dem Werkstücke sitzt. Diese Blattführungen sind unabhängig von einander wagerecht zu verschieben, so dass z.B., wie Fig. 8 zeigt, die Blattführung B nach aussen, die Blattführung B1 nach innen gerückt werden kann, wodurch eine grössere Entfernung beider Sägeblätter zu Stande kommt. Um parallele Schnitte zu erzeugen, müssen die oberen und die unteren Blattführungen um das gleiche Maass verstellt werden. Dagegen hat man es in der Hand, durch ungleichweites Auseinanderstellen der oberen und unteren Führungen divergirende Schnitte, also Bretter von keilförmigem Querschnitte herzustellen, wie Fig. 9 veranschaulicht. Fig. 10 zeigt eine Construction der zur Anwendung kommenden Blattführungen. Diese besteht aus einem gemeinschaftlichen Gehäuse für die oberen und einem solchen für die unteren Führungen. Die Gehäuse sind in bekannter Weise mit dem Gestell der Bandsäge verbunden. Die Verstellbarkeit der beiden in gemeinschaftlichem Gehäuse angeordneten Führungen wird durch Drehung der Führungsklötze VV1 und TT1 um die Bolzen Z mittels der Stellschrauben R vorgenommen. Bei der Pendelsäge zum Abschneiden von Pfählen und Spundwänden unter Wasser, welche nach der Construction von T. Girbig in Posen (* D. R. P. Nr. 80368 vom 26. September 1894) in Fig. 11 dargestellt ist, wird der Sägenrahmen aus 40 mm starken Gasrohren gefertigt, die unter sich mit Muffen a verschraubt sind. Die im Viertelkreis gebogenen Sägenschenkel b sind mit dem Rahmen durch passende Uebersetzungsmuffen c verschraubt. Eine obere und untere glatt durchlochte Querschiene d aus Flacheisen nebst einem mit dem Rahmen verschraubten Kreuz e aus Gasrohren sichert den Rahmen gegen jede Verschiebung. Am oberen Ende des Sägenrahmens ist um das Gasrohr eine Oese f laschenförmig angeschweisst, durch welche ein Seil oder Kette zum Aufhängen des Sägenrahmens gezogen wird. Die Säge, bestehend in einem 3 mm starken Mühlsägenblatt aus bestem Stahl, ist an die Sägenangeln h, welche in den Sägenschenkeln b mittels Schrauben befestigt sind, derartig angeschraubt, dass das Sägenblatt g die Kreisperipherie aus dem Centriwinkel in der oberen Oese f genau einnimmt. Zu diesem Zweck sind die Sägenangeln h bei ihrem Einpassen in die Schenkel b entsprechend zu richten. Zur Vermeidung einer Drehung der Schenkel b sind dieselben mit der unteren Querschiene d mittels eiserner Stützen verbunden und verschraubt. Das Gesammtgewicht beträgt etwa 75 k. Zur Inbetriebsetzung der Säge wird dieselbe an einfachem Gerüst auf dem Prahm oder sonstiger Rüstung so aufgehängt, dass die Oese f in senkrechter Richtung über die Mitte des abzuschneidenden Pfahles zu hängen kommt und die Säge die Stromrichtung einnimmt, oder auch bei nicht allzuheftigem Strom so liegt, dass letzterer die Säge gegen den Pfahl drückt. Textabbildung Bd. 299, S. 32 Fig. 11.Pendelsäge von Girbig. Die Zugleinen werden an den Schenkeln b befestigt und so gelegt, dass dieselben in möglichst spitzen Winkeln gezogen werden. Nachdem die Säge auf die Schnitthöhe eingehängt ist, wird die durch die obere Oese f gezogene Leine oder Kette durch zwei Seitenstränge in der Sägenrichtung dicht über der Oese und mit dem Prahm oder der Rüstung befestigt, so dass die Säge die Peripherielinie nicht verlassen kann. Mittels der Zugleinen wird nunmehr der Sägenrahmen in pendelartige Bewegung gesetzt, während ein Mann den über Wasser bleibenden Theil des Sägenrahmens führt und gegen den Pfahl drückt. Bei der in Fig. 12 dargestellten Schutzvorrichtung für Kreissägen von Dr. L. Berg in Wien (* D. R. P. Nr. 78921 vom 1. Juni 1894) ist besonders der Umstand beachtet, dass der Arbeiter die Schutzvorrichtung auch unbedingt benutzen muss. Während seiner Nichtbenutzung ist das Schneidwerkzeug S nach aussen hin abgeschlossen, und zwar: 1) vorn durch eine auf der wagerechten Achse O1 aufgekeilte Gabel G: 2) hinten durch eine nach aufwärts sich öffnende Gitterthür T1; 3) rechts- und linksseitig durch je ein entsprechend hohes engmaschiges Drahtgeflecht. Textabbildung Bd. 299, S. 33 Schutzvorrichtung für Kreissägen von Berg. Sowie das Schneidwerkzeug benutzt werden soll, tritt zu den soeben genannten Abschlusstheilen noch die Gitterthür T2 hinzu. Die Bethätigung und Wirkungsweise dieser Gitterthür ergibt sich aus Nachfolgendem: Wird das auf dem Arbeitstisch A aufliegende Werkstück W (Holzbrett, Baumstamm u. dgl.) in der Richtung des Pfeiles gegen das Sägeblatt S geschoben, so tritt dasselbe, ehe es noch das Werkzeug erreicht, die Gabel G, so dass diese nun den Winkel von 60° nach abwärts gedreht wird. An derselben Drehung nehmen jedoch im entgegengesetzten Sinne auch die beiden auf der nämlichen Achse O1 seitlich aufgekeilten Hebel H1 Theil, so dass schliesslich Gabel und Hebel in die punktirte Stellung G1H1 gebracht werden. Da aber mit den Hebeln H1 die um die Achsen O2 drehbaren Hebel H2 fest verbunden sind, so rückt dadurch jeder derselben aus der um 60° geneigten nunmehr in die senkrechte (punktirte) Stellung H12. In Folge dessen wird die Länge des Seiles, welches, um die Rollen R1R2R3 laufend, das untere Kopfende des Hebelarmes H2 mit der oberen Querleiste der Gitterthür T2 verbindet, um das Bogenstück H2H12 verlängert, so dass die Thür T2 sich um eben diese Wegstrecke hinabsenkt und es solcherart dem betreffenden Arbeiter unmöglich macht, das Werkstück weiterhin zu begleiten; letzteres muss vielmehr an dem unterhalb der Gitterthür T1 herausgetretenen Ende erfasst und herausgezogen werden. Nachdem hierauf auch das rückwärtige Kopfende des Werkstückes die Gabel G1 passirt hat, schnellt diese in Folge der an den Hebeln H1 angebrachten Belastung p wieder in die senkrechte Ruhelage zurück, wobei die Gewichte P einerseits das ungehinderte Hinabgleiten der Gitterthür T2 sichern, andererseits verhindern, dass dieselbe aus den Führungen hinausgeschleudert werde. Die beschriebene Einrichtung ist insbesondere zur Ausführung von Langschnitten bestimmt. Soll aber die gegebene Arbeitsmaschine auch zum Querschneiden von Hölzern verwendet werden (Fig. 13), so wird die Führung für die Gitterthür T2 so hoch angebracht, dass das Werkstück W dieselbe nicht berühren kann; diese Führung wird mit der Führung für die Gitterthür T1 mittels freier Bügel B verbunden, und zwar entweder aus einem Stück gegossen oder durch die Querleisten verbunden. Bei dieser ihrer Verwendung erhält die Gitterthür T2 bloss etwa die Breite der Gabel G; ihre Belastung P wird direct an der unteren Querleiste angebracht. Die Bethätigung der Gitterthür durch die Gabel G und den Hebel H ist beim Quer- und beim Langschneiden durchaus die nämliche. Die Zusammenstellung zweier verjüngter Sätze von Kreissägen benutzt F. E. Stuhlmann in Barmen-Wichlinghausen (* D. R. P. Nr. 78836 vom 10. November 1893) zur Herstellung von Holzwinkeln, d. s. Holzleisten, wie sie zu Verpackungszwecken benutzt werden, um die Kanten von Packeten zu verstärken. Die Maschine besteht in der Hauptsache aus zwei rechtwinklig zu einander angeordneten Stahl wellen a und a1 (Fig. 14), welche in den auf einem Gestell oder auf dem Arbeitstisch befestigten Lagern e laufen und mittels Riemenscheiben r und r1 von einer Kraftquelle in Umdrehung versetzt werden. Auf den Wellen sind je eine oder mehrere Kreissägen h angebracht, welche in beliebiger Grösse durch Unterlegscheiben in beliebigen Zwischenräumen von einander angeordnet werden können, und zwar haben die hinten stehenden Kreissägen einen geringeren Durchmesser als die vorn stehenden. Da die Kreissägen ebenfalls rechtwinklig zu einander stehen, so ist eine allmähliche Vergrösserung der mehr vorn stehenden Sägen erforderlich, damit ein gleichzeitiges Schneiden mehrerer Winkelleisten stattfinden kann. Der Abstand der sich gegenüberstehenden Kreissägen von einander ist mindestens so gross, wie die Stärke des zu Leisten zu verarbeitenden Holzstückes. Textabbildung Bd. 299, S. 33 Kreissäge von Stuhlmann. Unter den Wellen ist ein feststehender Tisch t angebracht, welcher eine rechtwinklige Vertiefung hat, in welcher ein eiserner, ebenfalls rechtwinkliger Rahmen r mit versenkter Platte p eingelassen ist. In diesem Rahmen wird das Holzstück hochkantig aufgestellt und erst gegen die eine, dann gegen die andere Kreissägengruppe angedrückt und hierdurch bewirkt, dass das gleichzeitige Schneiden mehrerer Leisten erfolgt. Die Fig. 15 stellt ein hochkantiges Holzstück nach erfolgtem Schnitt von oben gesehen dar. (Fortsetzung folgt.)