Titel: Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Fundstelle: Band 299, Jahrgang 1896, S. 79
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen. (Patentklasse 38. Schluss des Berichtes S. 62 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neue Holzbearbeitungsmaschinen. Maschinen zur Herstellung von Korken. Bei der Maschine von J. E. Howard in London (* D. R. P. Nr. 78817 vom 10. Mai 1894) werden die zu bearbeitenden Korkstücke durch ein biegsames endloses Band gegen eine umlaufende Schleifscheibe gedrückt. Textabbildung Bd. 299, S. 79 Fig. 28.Korkenschneidemaschine von Howard. Auf der Hauptantriebswelle befindet sich eine feste und lose Riemenscheibe b1b1. Die Welle b ruht in Lagern a1 des Hauptgestelles. Ein kleines Zahnrad der Welle b steht mit einem grösseren Zahnrad c1 in Eingriff, welches auf einer Welle aufsitzt, die in Lagern a2 ruht. Die letzteren sind am Gestell befestigt und die eben genannte Welle trägt eine Curvenscheibe d, welche auch durch eine feste Curvenbahn ersetzt werden kann. Das Zahnrad c1 trägt einen Kurbelzapfen c2, welcher einer Kurbelstange c eine hin und her gehende Bewegung ertheilt. Die Stange c ist an ihrem anderen Ende an einem Schlitten f befestigt, welcher eine Platte e trägt. Der Zapfen c2 ist in c1 gegen den Mittelpunkt von c1 verstellbar befestigt, um den Hub, welchen der Schlitten f ausführt, regeln zu können. Der Schlitten f erhält schwalbenschwanzförmige Ansätze, welche auf einem entsprechend schwalbenschwanzförmig gestalteten Bett a3 aufruhen; das letztere sitzt fest an dem Gestell. Ausser der hin und her gehenden Bewegung wird dem Schlitten f noch eine zweite Bewegung ertheilt, welche senkrecht zur Schleifscheibe x liegt. Die Platte e wird verschiebbar in einer Gleitbahn getragen, welche senkrecht zur Gleitbahn a3 liegt. Die Platte e kann mit Hilfe einer Curvenscheibe d und unter Vermittelung von einer um d2 drehbaren Stange d1 senkrecht zur Scheibe x in hin und her gehende Bewegung versetzt werden. Das Ende d3 der Stange d, welches in einem Arm e1 der Platte e drehbar angeordnet ist, stösst nun die Platte e mit Hilfe der Curvenscheibe d gegen die Schleifscheibe x, wobei die Feder g zu überwinden ist, welche die Platte e gewöhnlich von der Scheibe x zurückzieht. Der Arm e1 dringt durch einen Führungsschlitz des Bettes a3 hindurch, steigt senkrecht nach aufwärts und dringt sodann in einen Schlitz von e ein, so dass die Platte e am oberen Ende von e1 sich parallel zur Arbeitsfläche der Scheibe x bewegen kann, während e1 selbst keine solche parallele Bewegung ausführt, sondern sich nur zu der Scheibe x hin oder von derselben fort bewegt. Auf der Platte e sind drei um stehend angeordnete Achsen drehbare Rollen hh1h2 angebracht. Die Rolle h1 wird von einem kleinen Schlitten h4 getragen, welcher auf der Platte e in geeigneter Weise verstellbar angeordnet ist. In vorliegendem Falle ist zu diesem Zweck eine Schraube e2 vorgesehen, welche mit Hilfe einer Mutter h4 das Verstellen der Rollen h1 besorgt. Die Schraube e2 erhält in einem Arm e3 der Platte e ihre Führung. Die Rolle h1 kann somit in grösserer oder geringerer Entfernung von den Rollen h und h2 eingestellt werden und lässt sich somit auch die Spannung des Bandes i regeln, welches wagerecht um die Rollen hh1h2 angeordnet ist. Die Rolle h trägt an ihrem oberen Theil ein Nuthenrädchen, über welches eine Kette oder eine Schnur geführt wird. Die dem Rädchen so mitgetheilte Drehbewegung wird auf die Rolle h übertragen und somit auch dem Band i mitgetheilt. Das letztere bewirkt somit das Umlaufen des Korkes. Durch die Anordnung der Schnur wird es ermöglicht, die Bewegung der die Rolle h tragenden Platte zu der Scheibe x hin und von derselben fort auszuführen, und ausserdem lässt sich durch Auswechselung des Rädchens die Geschwindigkeit des Bandes i reguliren. Die Platte e erhält eine Leiste m unterhalb des biegsamen Bandes i und diese Leiste trägt zwei Stifte oder Rollen o, die den Kork in Bezug auf die Auflage w während des Schleifens in der erforderlichen Lage erhalten. Die Auflage w wird an dem Gestell in der Weise angebracht, dass sie sowohl eine senkrechte, als wagerechte Einstellung zulässt. Oberhalb der Maschine befindet sich der Trichter, welcher von einem Arm des Gestelles getragen wird. In dem verjüngten Bodentheil des Trichters ist ein Rührrad angeordnet, welches die Korkstücke beständig in einen Kanal leitet. Der letztere führt zu der Auflage zwischen den senkrecht angeordneten Führungsrollen oo. Die Korkstücke, welche geschliffen werden sollen, werden in grosser Anzahl in den Trichter geworfen. Das Rührrad rührt nun die Korkstücke derart auf, dass sie stets hernieder gehen und bis zu der oberen Kante des beweglichen Bandes i gelangen. Das unterste Korkstück v wird in dem Kanal dann durch einen federnden Arm festgehalten. Dieser Arm wird zu geeigneter Zeit zurückgedrückt und das unterste Korkstück dann der Auflage w zugeführt. Gleich darauf wird der federnde Arm wieder freigegeben und der nächstfolgende Kork wird daher vor einem Hinausfallen aus dem Kanal gesichert. Durch die Curvenscheibe d mit Ueberwindung der Feder g wird nun eine Bewegung der Platte e in Bezug auf die Scheibe x derart bewirkt, dass das biegsame Band i den Kork n gegen die Schleifscheibe x drückt. Ausserdem wird gleichzeitig durch den Kurbelzapfen c2 eine zur Scheibe x parallele Bewegung der Platte e mit dem Kork n ausgeführt, wobei der letztere durch die Rollen oo auf die Auflage w gehalten wird. Sobald die Kurbelstange c die Bewegung des Schlittens f hervorruft, bewirkt die Schnur durch die Rolle h ein Bewegen des Bandes i, welch letzteres mit dem senkrecht angeordneten Kork n reibende Berührung erhält. Der Kork wird daher in umlaufende Bewegung versetzt, während er der Wirkung der Schleifscheibe unterworfen ist. Das Schleifen wird hierdurch äusserst wirksam und sauber erfolgen. Die Maschine von O. Telesio in Corrigliano bei Genua (* D. R. P. Nr. 79355 vom 10. Juni 1894) bezweckt die Herstellung von Stopfen jeder beliebigen vorher bestimmten Form. Einer der häufigsten Fälle ist der, dass es sich um die Herstellung von Stopfen mit fast rechteckigem, an den Kanten abgerundetem Profil handelt, also von Stopfen, welche man mit Rücksicht auf weitgehendste Ausnutzung des Materials und Erzeugung von möglichst wenig Abfällen bisher immer mit der Hand herstellte. Die Maschine gestattet die Herstellung der verschiedenartigsten Formen durch einfache Auswechselung eines Stückes von nur unbedeutendem Kostenpreis. In Folge der Geringfügigkeit der Ausgabe kann man viele derartige Stücke in Anwendung bringen und in Folge dessen eine ebenso vollständige Ausnutzung des Korkes erreichen, wie bei der Handarbeit. Eine einzige Maschine genügt z.B. zur Herstellung sowohl der grössten als auch der kleinsten im Handel verlangten Stopfen. Zum Unterschiede von dem bisher Erreichten kann man mit vorliegender Maschine Stopfen mit jedem beliebigen unregelmässigen Umfang erzeugen, wenn man die Klinge des das Korkstück schneidenden Messers unbeweglich anordnet und das Werkstück derart vorschiebt, dass es sich abwechselnd der Schneide nähert und von derselben wieder entfernt, entsprechend einem von dem zu erzeugenden Profil abhängigen Gesetze. Unterlässt man die Verschiebung des zu schneidenden Stopfens, so erzielt man genau cylindrische oder genau konische Stopfen, je nachdem die Klinge wagerecht oder geneigt gestellt ist. Die Korkenschneidemaschine von M. Kohl und J. Mann in Breslau (D. R. P. Nr. 83358 vom 7. November 1894) schneidet die rohen Korkstücke erst cylindrisch und dann konisch. Ein Rohr a (Fig. 29 und 30), dessen vorderes Ende messerartig zugeschärft ist, wird von der Antriebswelle b in geeigneter Weise, z.B. mit Riemenübersetzung, in langsame Drehung versetzt. An das geschärfte Ende dieses Rohres (rechts) wird das Korkstück angelegt und durch Andrücken des Hebels d cylindrisch geschnitten. Das Rohr a wird allmählich mit den so rund vorgeschnittenen Korkstücken gefüllt, bis endlich das vorderste Korkstück links aus dem Rohre heraustritt. Dieses Stück stützt sich gegen eine Spitze e eines federnden Armes f, wodurch es Führung erhält. Sobald der Kork aus dem Rohr auszutreten beginnt, wird derselbe von einem umlaufenden, kreisrund gestalteten Messer g bearbeitet. Das Messer g ist gegen das Rohr a derart geneigt, dass die entsprechende Konicität erzeugt wird. Die Lagerung der Messerscheibe ist auf einer Welle h in einem um i drehbaren Zapfen vorgesehen. Zu diesem Zwecke gehen von dem Drehungspunkte zwei Arme k aus, und werden dieselben durch unterhalb der Arme vorgesehene Federn l stets nach oben gedrückt. Zur Begrenzung der höchsten Stellung wird zweckmässig an geeigneter Stelle ein Anschlag m angebracht. Auf der Achse der Messerscheibe sitzt ausserdem eine Reibungsscheibe n, durch welche mittels einer an dieselbe angepressten Scheibe o die rasche Umdrehung des Messers bewirkt wird. Textabbildung Bd. 299, S. 80 Korkenschneidemaschine von Kohl und Mann. Der Hebel d trägt oben einen Winkelhebel. Der eine Arm desselben p bildet die Verlängerung des Hebels und wird durch eine Feder q in dieser Lage gehalten. Der zweite Arm r ist senkrecht gegen den Arm p und dient dazu, die Messerscheibe g in dem Maasse nach abwärts zu drücken, als der Kork aus dem Rohr a austritt. Zu diesem Zwecke besitzt der eine der beiden Arme k eine Verlängerung s. Die mit einander arbeitenden Federn von r und s sind entsprechend abgerundet. Um den fertig geschnittenen Kork aus dem Rohre zu entfernen, muss die Spitze e zurückgezogen werden. Zu diesem Zwecke ist oberhalb der Feder f auf der Welle h ein Bund t angeordnet, sowie das Ende der Feder f geneigt. Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Durch Andrücken des Hebels d wird der Kork cylindrisch geschnitten, sowie der erste Kork aus dem Rohre herausgedrückt. Die Feder q hält den Arm p in der Verlängerung von d. Ist der Hebel d in die in Fig. 29 punktirt gezeichnete Stellung gelangt, so wird die Federkraft der Feder q überwunden und durch den Winkelhebel pr der Arm s niedergedrückt. Der Kork ist aus dem Rohre ausgetreten und wird durch die Spitze e geführt. Die Messerscheibe g bewirkt die Bearbeitung und wird beim Niederdrücken des Armes s vollendet. Durch den Reibungsräderantrieb n o ist es möglich, die ständige Umdrehung der schneidenden Messerscheibe zu bewirken. Ist die Messerscheibe g so tief niedergedrückt worden, dass der Kork geschnitten ist, so drückt der Bund t auf die Feder f, dieselbe geht zurück, so dass der Kork herabfallen kann. Hebel d wird in seine ursprüngliche Lage zurückgeführt und durch die Feder q gestreckt, während die Feder l die Arme k und mit diesen die Messertheile in ihre ursprüngliche Lage zurückführen. Ausserdem wird die Kraft der Federn l durch die Reibungsscheiben unterstützt, welche gleichfalls trachten, die Arme k hochzuheben. Um den Kork beim Schneiden im Rohre a festzuhalten, empfiehlt es sich, das Rohr a innen derart konisch zu gestalten, dass die Korkstücke bei ihrem Wege nach der Messerscheibe g zu durch die nachfolgenden Korkstücke in dem Rohre festgepresst werden. Dadurch bietet das aus dem Rohre austretende Korkstück genügenden Widerstand beim Schneiden dar, so dass der fertige konische Kork glatt und sauber ausfällt. Auch kann das Rohr innen gerippt werden. Die Maschine kann auch für selbsthätigen Betrieb eingerichtet werden, so dass man nur nöthig hat, passend zugeschnittene Korkstreifen in die Maschine einzulegen. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich Messer und Rohr beim Schneiden der konischen Korken drehen, und die Umfangsgeschwindigkeit des Rohres beim Schneiden der cylindrischen Korken hängen von der Beschaffenheit des Korks und der Grösse der herzustellenden Korken ab. Verschiedenes. Die Bohrmaschine von J. Macdonald und R. Cleghorn Thomson in Glasgow (* D. R. P. Nr. 83262 vom 28. Februar 1895) soll insbesondere die zur Aufnahme der Borstenbüschel erforderlichen Löcher in Bürstenhölzer einbohren. Die genaue Arbeit wird durch Hilfe einer Schablone ermöglicht. Fig. 31 und 32 zeigen die patentirte Ausführung. Textabbildung Bd. 299, S. 81 Bohrmaschine von Macdonald und Thomson. In Lagern eines Bockgestelles A1A2 ist eine wagerechte Welle A drehbar gelagert, die durch einen Riemen B2 getrieben wird, der um die grössere Scheibe A3 der Welle und die kleinere Scheibe B1 der Welle B läuft, welche in dem Gestelltheil A4 gelagert ist, mit Fest- und Losscheibe C1C2 versehen ist und durch den Riemen C von einer geeigneten Kraftquelle Antrieb erhält. Auf der Welle A sind zwei Curvenscheiben oder Excenter DE fest angebracht, und ein Zapfen mit Reibungsröllchen d2, welcher am unteren Ende einer senkrechten Verbundstange dd1 vorgesehen ist, tritt mit der Curvennuth der Scheibe D in Eingriff und erhält so durch dieselbe Auf- und Niederbewegung. Diese Verbundstange wird aus zwei Theilen dd1 gebildet, die durch Bolzen und Muttern, welche durch Schlitze d3 treten, lose mit einander verbunden sind. Durch eine Spiralfeder d4 o. dgl. werden beide Stangentheile mit einander so verbunden, dass dieselben gemeinsam als eine starre Stange bewegt werden, so lange, als ein Hemmniss die Bewegung des oberen Theiles d1 nicht hindert. Ist dies indessen der Fall, etwa dadurch, dass die Führungsspindel S nicht in ein Loch der Schablone T trifft, so kann sich der untere Stangentheil d durch die Bolzen- und Schlitzverbindung von selbst nach oben bewegen. Das untere Ende dieser Stange dd1 ist nach oben gebogen und gabelförmig ausgebildet, um die Welle A zu umfassen, und kann durch Flanschen auf derselben in Stellung gehalten werden. Der obere Stangentheil d1 tritt mittels eines Zapfens oder Stiftes d5 mit dem einen Ende eines wagerechten zweiarmigen Hebels s in Eingriff, der oben am Gestelltheil R drehbar angebracht ist. Die Drehung der Curvenschubscheibe D veranlasst sonach durch die vorbeschriebene Anordnung eine Auf- und Abbewegung der Führungsspindel S über der Schablone T. Der Hebel s ist durch das Glied s1 o. dgl. an das obere Ende der senkrecht auf und ab gehenden Spindel S angelenkt, die in Führungen R1 des Gestelltheiles R läuft. Die Nuth der anderen Curvenschubscheibe E auf der Welle A dient durch ihren Eingriff mit einem mit Röllchen e2 versehenen Zapfen am unteren Ende der Verbundstange ee1 zur entsprechenden Bewegung der letzteren. Auch diese Stange ist mit Schlitzen und Bolzen, sowie einer Feder e4 in derselben Weise wie die Stange dd1 versehen. Der obere Theil e1 der Verbundstange ee1 ist gabelartig ausgebildet und ein Arm der Gabel ist bei f an einen senkrechten Bohrkopf F angelenkt, der in Führungen f1 eines an den Tisch A2 angehängten Trägers f2 läuft. Es wird also der Bohrkopf F durch die Curvenschubscheibe E durch Vermittelung der Verbundstange ee1 senkrecht auf und ab bewegt. Der Bohrkopf F trägt auf einer senkrechten Spindel ein Futter f3 zur Aufnahme des Bohrwerkzeuges, und diese Spindel wird mit hoher Umlaufsgeschwindigkeit durch den Riemen F1 angetrieben, der um die kleine Scheibe f4 und die grosse Scheibe F2 auf der Welle B führt und über die grosse Führungsscheibe F3 geleitet wird. Die Schablone T erhält die erforderliche Anzahl von Löchern und trägt das zu bohrende Holz t mittels Ansätze, gegen welche das Holz durch einen Knaggen gehalten wird. Gleichzeitig wird das Holz von der Schablone T durch Knaggen entfernt gehalten. Diese Schablone T wird an dem unteren Theil eines rechteckigen Tragerahmens G derart befestigt, dass sie um die Bolzen G4 schwingende Bewegung ausführen kann. Der Rahmen G wird durch eine Reibungsrolle G1 aufgehängt, welche auf der gekrümmten oberen Seite einer Platte G2 aufliegt, die von einem oberen Consolarm H des Gestelles R getragen wird. Der Tragerahmen G schwingt um den Bolzen G3 als Drehmitte, und die Rolle G1, welche gegen die Curve der Platte G2 anliegt, gestattet, dass die Schablone T und das von derselben getragene Holz gegen den Bohrer derart sich einstellt, dass das Bohren der Löcher unter dem entsprechenden Winkel erfolgt. Für die verschiedenen Erfordernisse kommen Platten G2 mit verschiedenen Leitcurven zur Anwendung. Um Löcher in gebogene Bürstenhölzer zu bohren, wird der rechteckige Tragerahmen G abgenommen und eine besondere gekrümmte Schablone T angewendet. Wenn nach Ingangsetzen der Maschine die Schablone T derart bewegt wird, dass die Löcher der Schablone nach einander unter die Spitze der Führungsspindel S gebracht werden, so steigt, wenn diese Spindel in jedes Schablonenloch niedergeht, das Bohrwerkzeug nach oben und bohrt das erforderliche Loch. Wenn indessen die Bewegung der Schablone nicht derart erfolgt, dass eines der Löcher in Richtung mit der Spitze der Führungsspindel fällt, so kann diese Spindel nicht nach unten gehen, sondern trifft auf das volle Metall der Schablone, und es lässt die Feder d4 der Bethätigungsstange den unteren Theil derselben hochgehen, ohne dass der obere Theil d1 mitgenommen wird. Gleichzeitig kommt ein Ansatz oder Knaggen d6 am oberen Theil d1 der Verbundstange mit einem Ende J1 eines gebogenen Hebels J in Eingriff und veranlasst dessen anderes Ende J2, den Bohrkopf F niederzudrücken und das Hochgehen mit dem Bohrer zu verhindern, während die Feder e4 den unteren Theil e der Stange ee1 hochgehen lässt, ohne dass der obere Theil mitgenommen wird. Unten am Tisch A2 ist ein Anschlag K angebracht, welcher den Seitendruck der Stange dd1 aufnimmt und verhindert, dass diese verbogen oder verschoben wird. Auf diese Weise werden bei der Maschine alle Stösse oder Schläge vermieden. Der an J. Wheeldon in Brinnington bei Stockport in England (* D. R. P. Nr. 82811 vom 27. November 1894) patentirte rotirende Bohrkopf soll besonders zur Bearbeitung von Rahmen und Möbeltheilen in den Fällen dienen, wo gleiche Stärke des Werkstückes erzielt werden soll. Fig. 33 und 34 stellen die patentirte Ausführung dar. a stellt den Hobelkörper dar, welcher auf der Spindel einer gewöhnlichen Drehbank angebracht ist. Derselbe besteht aus einer gusseisernen Scheibe, welche mit einer doppelschiefen Stirnfläche a1a2 versehen ist. Durch die Stirnfläche gehen Schlitze b, durch welche die Schneidekanten der Hobeleisen cc1 vorstehen. Letztere sind in den Stöcken d gelagert und durch die Schrauben und Muttern g in der gewünschten Stellung festgehalten, während das Hobeleisen c selbst durch eine in dem Stock d gelagerte und in die am Eisen c befindliche Mutter h greifende Schraubenspindel i genau verstellt werden kann, sobald die Mutter g gelöst ist. Die schiefen Stirnflächen a1a2 sind von verschiedener Weite; a1 erstreckt sich vom Mittelpunkt bis in die Nähe der Peripherie der Scheibe a, während a2 von a1 sich bis zur Peripherie hin erstreckt. Die Hobeleisen cc1 können entweder ein- oder zweitheilig in den Stöcken d verwendet werden, derart, dass deren Schneidekanten mit den schiefen Stirnflächen a1a2 parallel stehen. Textabbildung Bd. 299, S. 82 Bohrkopf von Wheeldon. Fig. 34 auf der rechten Seite zeigt das Hobeleisen eintheilig und auf der linken Seite ist dasselbe zweitheilig dargestellt, wobei das Eisen c1 der äusseren schiefen Stirnfläche o2 und Eisen c der inneren a1 entspricht. Das äussere Hobeleisen c1 kann eine hohle oder gerade Schneidekante haben und dient zum Zuschneiden und Vorschroppen des nach einem bestimmten Maasse zu hobelnden Holztheiles, während das innere Hobeleisen c immer eine gerade Schneidekante besitzt und zum Schlichten oder Fertighobeln dient. Anstatt die Hobeleisen cc1 radial neben einander in der Scheibe a anzubringen, können solche getheilt werden, d.h. es können je zwei äussere c1 und zwei innere c diametral einander gegenüber angeordnet werden oder ein zweiter Satz äusserer Hobeleisen c1 in Verwendung kommen. Die Zahl der Hobeleisen cc1 und der Winkel der schiefen Stirnflächen a1a2 kann natürlich geändert werden, sowie auch der Durchmesser der Scheibe a gemäss der Grösse oder Art der zu hobelnden Holztheile. Für sehr breite oder dicke Holztheile wird die Neigung der inneren Stirnfläche a1 sehr gering gewählt. Behufs Verhütung der Reibung zwischen Stirnfläche und dem zu hobelnden Holztheil wird hinten an der Scheibe a bei jedem Hobeleisen eine Auflage k angebracht, die durch den Schlitz b vorsteht, und deren Arbeitsfläche zwischen der Stirnfläche des Hobels und der Schneidekante des Eisens liegt. Anstatt die schiefen Flächen a1a2 in einer scharfen Kante zu vereinigen, kann die Kante a3 abgerundet werden. Die Arbeitsweise des Werkzeuges ist folgende: Nachdem die Holzstücke auf gewünschte Grösse zugesägt sind, wird je eines nach dem anderen b1 zwischen die Stirnfläche a2 und die auf der Unterlage f verstellbar angeordnete Führung e geschoben. Die Führung e ist parallel zu der inneren schiefen Stirnfläche a1 und dem Maasse des zu hobelnden Holztheiles entsprechend von a1 abstehend angeordnet. Der Raum zwischen der Stirnfläche a2 und der Führung e ist so gewählt, dass derselbe das Einschieben von Holztheilen von ungleicher Dicke oder Breite gestattet, die dann aber von dem Hobeleisen c1 auf eine Dicke oder Breite vorgeschroppt werden, um dann von dem Eisen c geschlichtet oder fertig gehobelt zu werden. Textabbildung Bd. 299, S. 83 Fig. 35.Fräse von Rückel. Die in Fig. 35 dargestellte Vorrichtung von G. Rückel in Bibart, Bayern (* D. R. P. Nr. 79119 vom 1. Juli 1894), bezweckt das Anfräsen runder Zapfen, ohne dass das Arbeitsstück in einen Support eingespannt werden müsste. Der Erfindung gemäss wird der Bearbeitungsgegenstand durch eine Körnerspitze im Mittel der Messer gehalten. Damit das Holz an die Fräser angeschoben werden kann, muss der Körner nachgeben und ist der Apparat zu diesem Zweck wie folgt construirt: Die Welle a ist hohl und enthält einen Stab b1 der vorn die Körnerspitze c trägt. Der Stab b wird durch eine Feder d nach vorn gedrückt, wobei ein vollständiges Herausfallen durch einen Stift e verhindert, eine genaue axiale Verschiebung durch einen Bund f hervorgebracht und eine Begrenzung der Zurückbewegung zur Einstellung für verschiedene Zapfenlängen mittels einer in einem Schlitz der Achse feststellbaren Schraube s erreicht wird. Auf dem erweiterten Vordertheil der Achse a sitzt eine die Messer g tragende Scheibe h, von welcher aus mittels Schrauben t die auf den Messern aufliegende Deckelscheibe i angezogen wird. Der Deckel i besitzt Ausschnitte k, durch welche die Messerschneiden hervorstehen. Die Messer werden durch Schrauben auf der Scheibe h befestigt und können je nach der gewünschten Dicke der Zapfen eingestellt werden (ähnlich wie die Klauen an einer Drehbankplanscheibe). Wird die Achse ganz durchgehend hohl ausgeführt, so können Stangen auch ganz durchgeschoben und somit Rundstäbe und solche wieder zu Stangen mit ovalem Querschnitt gefräst werden. Die Prägevorrichtung von F. A. Brausil in Wien (* D. R. P. Nr. 79361 vom 20. October 1893) (Fig. 36) bezweckt massive Langhölzer und Fournire von beliebiger Querschnittsform, unbeschränkter Länge und beliebiger Breite zwischen stellbaren und sich entgegengesetzt drehenden, erwärmten Präge walzen oder Ringen mit beliebigen erhöhten und vertieften Verzierungen zu versehen. Die zum Prägen bestimmten Ringe oder Walzen sind entgegen den bisherigen Einrichtungen auf ihren Walzen oder Wellen nicht fest, sondern zwar passend, aber lose angebracht, so dass sie ihren Gang dem stets gleichmässigen Gang der zugehörigen Walzen oder Wellen gegenüber verlangsamen können, um dadurch besonders harte oder tiefe Prägestellen auszuführen. Um die Prägeringe oder Walzen gegen seitliche Verschiebung zu sichern, können Haltringe verwendet werden, welche an die Prägeringe oder Walzen angeschoben werden. Um zwei Walzen ab ist die obere a mit Ringen a1a1a1 versehen. Diese zeigen das aufzuprägende Muster, während die untere Walze b Ringe b1b1b1 von glatter Umfangsfläche besitzt, so dass bei dieser Einrichtung die Hölzer nur auf einer Seite die Musterprägungen erhalten können. Die Ringe können auf der unteren Walze ebenfalls mit Prägemuster versehen werden, so dass ein Prägen der Hölzer von zwei Seiten erfolgen kann. Ebenso wie die Ringe können die Walzen selbst, wenn entweder ein Auswechseln der Muster nicht gewünscht oder aber die Walze selbst auswechselbar gemacht wird, mit den Prägemustern bezieh. mit den glatten Auflag- oder Gegenflächen versehen werden. Die Ringe werden auf die Walzen aufgeschoben, aber nicht befestigt, so dass der Ring von der Walze für gewöhnlich mitgenommen wird, in Fällen jedoch, wenn im Holz c eine härtere oder tiefere, mehr Widerstand bietende Prägestelle vorkommt, selbsthätig seinen Gang jenem der stets gleichmässig weiter umlaufenden Walze gegenüber verlangsamen kann, um durch diese Verlangsamung der Bewegung besonders harte oder tiefe Prägestellen ohne die Verzierung zu verschieben und ohne Reissen der Holzfasern auszuführen. Das Einstellen und Halten der Ringe a1a1 in der erforderlichen Lage erfolgt am einfachsten durch gewöhnliche Ringe dd von geringerem Umfang und von verschiedener Breite, welche, auf die Walze geschoben, die Profil- oder Prägeringe a1a1 zwischen sich aufnehmen. Textabbildung Bd. 299, S. 83 Fig. 36.Prägevorrichtung von Brausil. Durch Anschrauben von Backen ee an den beiden Walzenenden werden die Halt- und Prägeringe in ihrer Stellung fixirt, so dass eine seitliche Verschiebung nicht vorkommen kann. An Stelle der Prägeringe kann die Walze selbst mit dem Prägemuster versehen werden. Damit in diesem Falle die Walzen ebenso wie zuvor die Ringe ihren Gang der Welle f gegenüber verlangsamen können, werden sie auf die Welle ohne Verkeilung oder Befestigung geschoben und nur gegen seitliche Verschiebung gesichert. Zur Erleichterung der Pressung, zur Erhöhung der Zähigkeit des Holzes, zur Verhinderung des Reissens der Holzfasern bei besonders tiefen Pressungen, sowie um nach der Pressung eine noch grössere Festigkeit und Härte des Holzes zu erzielen, werden dieselben an der zu prägenden Seite vor Einführung zwischen die Walzen mit in Wasser oder Milch gelöstem Borax befeuchtet. Textabbildung Bd. 299, S. 84 Fig. 37.Fournirblatt von Hemmersbach. Die Ringe b1b1 der unteren Walze b, wenn sie nicht zum Prägen, sondern nur als Unterlage dienen, werden vorzugsweise aus zwei Hälften gebildet, welche durch Lappen gg bezieh. Schrauben hh zusammengehalten werden. Das Fourniren runder Körper, z.B. Säulen, Walzen, ist bisher nur in der Weise ausgeführt worden, dass man dünne, äusserlich glattflächige Fournirblätter um den zu belegenden Grundkörper, das sogen. Blindholz, geklebt hat. Soll jedoch der fertige Rundstab, z.B. eine Säule, die bekannten Längskannelirungen aufweisen, so hat man davon absehen müssen, solche Rundkörper durch Fournirung von Grundkörpern herzustellen, weil die Fournirblätter mit Rücksicht auf das Krümmen so dünn gewählt werden müssen, dass in sie keine Profilvertiefungen hineingeschnitten werden können. Die Erfindung von N. Hemmersbach in Fürth (* D. R. P. Nr. 79154 vom 2. August 1894) dagegen ermöglicht es, Rundstäbe mit äusseren Kannelüren durch Fournirung von Grundkörpern herzustellen, weil sie die Benutzung starker Fournirblätter gestattet, welche vor ihrer Umlegung um den Grundkörper kannelirt werden können. Es wird nämlich auf der gegen den Rundstab zu liegen kommenden Fläche des starken Fournirblattes A (Fig. 37), welches auf der oberen Fläche mit Kannelüren a versehen ist, unter jeder der die Kannelüren trennenden, vorspringenden Leiste b eine Längsfurche c eingeschnitten, wodurch das Krümmen und Herumlegen des starken Fournirblattes um einen Rundstab B möglich geworden ist, wenn man das Fournirholz in bekannter Weise auch noch durch Dämpfen biegsamer macht. Die Befestigung des Fournirs auf dem Rundstab erfolgt, wie üblich, durch Leimung. Während die bisher benutzten Fournire höchstens 1 mm stark sind, in welche Längskannelüren einzuschneiden ja nicht möglich ist, besitzt das nach dem neuen Verfahren benutzte Fournirblatt 4 bis 5 mm Wandstärke, gestattet daher die Anbringung der Längsrillen oder Kannelüren a und kann trotz seiner Stärke um das Blindholz B herumgelegt werden, weil der Erfinder den neuen Gedanken gehabt hat, dass sich unterhalb der vorspringenden Leisten b Einschnitte c herstellen lassen, durch welche an passenden Stellen die Materialstärke des Fournirs einerseits ohne Schaden für den Zusammenhalt des Fournirs und andererseits zur Ausführung der Biegung verschwächt worden ist. Das früher beschriebene Verfahren zur Herstellung hinterklebter Fournire, natürlicher Holztapeten u.s.w. (* D. R. P. Nr. 71745) ist neuerdings weiter ausgebildet worden durch die Vereinigte Holzindustrie-Actiengesellschaft in Augsburg (* D. R. P. Nr. 78185 vom 25. April 1894). Das im Urpatent geschützte Verfahren besteht darin, dass man mittels eines Messers einen zusammenhängenden dünnen Holzstreifen von einem kreisenden Block abschält, auf dessen Oberfläche kurz vor der Schnittlinie des Messers ein ununterbrochener Zeug- oder Papier streifen aufgeklebt worden ist, so dass der abgetrennte Holzstreifen durch die auf seine Rückseite geklebte Zeug- oder Papierschicht verstärkt wird. In manchen Fällen ist es jedoch nicht angängig, einen Block so einzuspannen, dass er die für das Abschälen passenden Drehungen macht, weil häufig die Blöcke von edleren Holzarten eine so unförmliche, sozusagen klumpige Gestalt haben, dass sie für den beabsichtigten Zweck nicht passend eingespannt werden können. Ferner ist es häufig wünschenswerth, die Schnittfläche des abgeschälten Holzstreifens in einer anderen Richtung zur Maserung zu erhalten, als man sie durch Abschälen des Streifens vom kreisenden Block erhält. Um auch diesen sich geltend machenden Ansprüchen gerecht zu werden, wird die Abänderung getroffen, die Schnittlinie des Messers entweder ganz geradlinig oder auch wellenförmig verlaufen und den Block nicht kreisen zu lassen, sondern dem Block und Schneidemesser eine gerade oder wellenlinige Verschiebungsbewegung relativ zu einander zu geben. Textabbildung Bd. 299, S. 84 Hinterklebte Fournire der Vereinigten Holzindustrie-Actiengesellschaft. Der Holzblock a erhält gemäss der in Fig. 39 dargestellten Ausführung von irgend einer Antriebseinrichtung aus nur auf und nieder gehende Bewegungen, während das in dem Schlitten o sitzende Schneidemesser o1 durch die hin und her gehenden Bewegungen des Schlittens über den Block vor- und rückwärts verschoben wird, welcher vor jedesmaligem Schlittenrückgang ein wenig gesenkt wird. Diese Bewegungen sind derartig zu einander eingerichtet, dass der Block sich in Ruhe befindet, sowohl wenn das Messer, ohne zu schneiden, rückwärts, als auch wenn es zum Abschneiden eines Holzstreifens vorwärts über den Block fortgeführt wird, und dass der Block jedesmal um etwas gehoben wird, nachdem das thätig gewesene Messer ihn verlassen und seine Anfangsstellung wieder erreicht hat. Die Bewegungen des Messerschlittens o werden durch die Kurbelscheibe o2 und Kurbelstange o3 ausgeführt. Auf dem Messerschlitten sitzt hinter der Messerschneide der Klebstofftrog p mit der Vertheilungswalze oder -bürste s und vor, sowie etwas oberhalb der Messerschneide ist gleichfalls am Messerschlitten das Lager l für die Stoffrolle w1 angebracht. Letztere ist auf einem Rundstab r aufgewickelt, welcher lose in den Lagerschalen ruht und auf seinem einen Ende eine feste Scheibe k trägt. Ferner sitzt lose auf dem Rollenstab r eine Scheibe e, an welcher eine nach unten hängende Stange t und excentrisch auf einem Zapfen eine gegen die Scheibe h liegende Reibscheibe i sitzt. Die Stange t hat ein Gelenk t1, um welches sie entgegen dem Drucke einer Feder t2 einseitig einknicken kann. Wird das Messer o1 unthätig über den Block a zurückgeschoben, so gleitet vor dem Messer die Vertheilungsbürste oder -walze s über die Blockoberfläche entlang und trägt auf diese Klebstoff auf, während dem Messer der von der Rolle w1 niederhängende Stoffstreifen w folgt. Kurz bevor dessen herabhängendes Ende die Blockkante erreicht hat, stösst das untere Ende der Stange t gegen einen festen Anschlag n und veranlasst damit eine Drehung der Kopfscheibe e um den Rollenstab r. In Folge dieser Drehung wird die excentrische Reibscheibe i etwas gehoben und dreht damit die Scheibe h, den Stab r und die Stoffrolle w1 um etwas von rechts nach links, so dass das untere Ende des an einem Führungsblech f herabhängenden Streifens w sich vor die Blockkante senkt. Die über den Anschlag n fortgeglittene Stange t fällt wieder gegen einen im Messerschlitten sitzenden zweiten Anschlag m, dreht aber in diesem Falle den Rollenstab r wegen der excentrischen Stellung der Reibscheibe i zu ihrem Lagerzapfen nicht wieder zurück. Dicht hinter dem niederhängenden Ende des Stoffstreifens w folgt eine in dem Schlitten o gelagerte Druckwalze d, welche den Streifen gegen die mit Klebstoff versehene Blockoberfläche drückt, wenn der Messerschlitten nunmehr weiter am Blocke entlang zurückgeschoben wird. Ist die ganze Länge der Blockoberfläche mit Stoff beklebt, so muss zunächst der niederhängende von dem aufgeklebten Stoffstreifen abgetrennt werden, bevor das Messer in den inzwischen ein wenig angeschobenen Block schneidend eintreten und wieder vorgehen kann. Dieses wird dadurch erzielt, dass man den Messerschlitten etwas mehr zurückgehen lässt, als für das eigentliche Aufkleben des Stoffstreifens nöthig ist. Es bildet sich alsdann eine an der Blockkante niederhängende Stoffschleife w2, welche von dem vorgehenden Messer o1 durchschnitten wird. Eine besondere Schneidevorrichtung zum Abtrennen des Stoffes w von dem aufgeklebten Stoff ist somit unnöthig geworden. Das wieder vorgehende und in den etwas gehobenen Block einschneidende Messer trennt einen beklebten Holzstreifen jedesmal in einer Stärke ab, welche der Anhebung des Blockes entspricht. Während des Schlittenvorganges findet eine Verdrehung der Stange t nicht statt, weil das untere Stangenende, wenn es gegen den Anschlag n stösst, entgegen der Feder t2 im Gelenk t1 knickt und über den Anschlag n fortgleitet. Die stützende Stoffschicht kann entweder über die ganze Breite des Blockes oder auch nur in schmalen Streifen auf dem Holzblock aufgebracht werden, wobei zwischen den Streifen Zwischenräume gelassen werden. Die Absicht, die Schnittlinie des Messers auch wellenförmig verlaufen zu lassen, wird man in solchen Fällen zur Ausführung bringen, wenn es wünschenswerth ist, in ein und demselben Holzstreifen die Maserung abwechselnd parallel und im Durchschnitt zu den Fasern zu erhalten, oder auch wenn es andere Verhältnisse angebracht erscheinen lassen. Die Führung des Messerschlittens ist in diesem Falle bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch wellenförmig zu wählen. Fournirplatte mit durchgehendem Brandmuster von R. Himmel in Berlin (* D. R. P. Nr. 79567 vom 12. März 1893). Die durch Beizen, Einbrennen mittels Walzen, Platten u.s.w. erzeugten künstlichen Fournirplatten aus minderwerthigem Material besitzen den Fehler, dass das Muster nur oberflächlich in die Platte eindringt und daher beim Abputzen allmählich verschwindet unter Hinterlassung einer hellfleckigen Zeichnung. Zur Beseitigung dieses Mangels wird die Fournirplatte auf beiden Seiten derart mit genau einander gegenüberstehenden Brandmustern versehen, dass an den Brandstellen die Bräunung durch die ganze Holzdicke hindurchgeht und in Folge davon das Muster auch beim Abhobeln bestehen bleibt. Die Herstellung einer solchen Fournirplatte geschieht demnach beispielsweise folgendermaassen: Zwei gleich grosse Walzen werden derart gravirt, dass beim Aufeinanderlegen derselben die herausgravirten Maserzeichnungen sich genau decken, also beide Walzen Spiegelbilder derselben Zeichnung bezieh. Gravirung zeigen. Die Walzen werden nun stark erhitzt und durch eine Kurbel und Kammräder gleichzeitig bewegt. Zwischen beide Walzen wird das zu masernde Fournir hindurchgedreht, nachdem zuvor die Walzen so nahe an einander gebracht wurden, dass sie einen bestimmten Druck auf das Fournir ausüben. Die stark erhitzten Walzen brennen dann das Muster gleichzeitig auf beiden Seiten des Fournirs ein, so dass die Bräunung sich im Inneren der Platte begegnet und das Holz durch die ganze Dicke derselben stark gebräunt wird. Nimmt man ein derart auf beiden Seiten gebräuntes Fournir und schabt die Oberfläche desselben allmählich ab, so wird fortwährend das Muster stark sichtbar bleiben. Auf diese Weise ist erreicht, dass das gebrannte Fournir dem Natur-, Maser- und Pyramidenfournir in jeder Beziehung gleicht, d.h. helle und dunkle Maserzeichnungen aufweist, welche beim Abputzen stets in Zeichnung und Farbe sich ähnlich bleiben. An Stelle der gravirten Walzen können auch gravirte Platten angewendet werden, welche Spiegelbilder derselben Zeichnung tragen. An einer Kniehebelpresse wird anstatt des Tisches unten ein Heizkopf angebracht, dessen Innerem genügend Gas und Luft zugeführt werden kann. Auf diesen Heizkopf wird zunächst die eine Platte gelegt und durch starke Erhitzung das Muster auf die eine Seite des Fournirs eingepresst. Hiernach wird die andere Platte mit der Spiegelbildzeichnung aufgelegt und das Fournir auch auf der entgegengesetzten Seite durch Brennen mit demselben Muster versehen, und zwar genau übereinstimmend mit dem ersten Muster. In gleicher Weise können auch auf beliebige helle Fournire von beiden Seiten her Ornamente und Figuren eingebrannt werden.