Titel: Schmiedemaschinen für Sonderzwecke.
Fundstelle: Band 303, Jahrgang 1897, S. 151
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Schmiedemaschinen für Sonderzwecke. (Schluss des Berichtes S. 135 d. Bd.) Mit Abbildungen. Schmiedemaschinen für Sonderzwecke. M. M. Smith's Maschine zur Herstellung von Drahtnägeln (Fig. 21 bis 27). Textabbildung Bd. 303, S. 151 Smith's Maschine zur Herstellung von Drahtnägeln. Von M. M. Smith in Greenpoint, New York, wurde für die Fuget Sound Wire Nail and Steel Company in Everett, Washington, eine 11,25 t schwere Maschine zur Herstellung von Drahtnägeln bis 11 mm Stärke bei 300 mm Länge, also 275 g schwere Werkstücke für Leistung das Stück in einer Secunde, gebaut. Die Arbeitsweise und der Bau dieser Maschine ist nach Iron, 1892 II Bd. 40 S. 466, aus Fig. 21 bis 27 zu erfahren. Zuerst wird der vorgeschobene Draht in zwei senkrechte Gesenkbacken festgeklemmt, worauf das vorstehende Ende desselben zu einem Versenkkopf angestaucht wird, dann folgt nach Lüftung dieser Backen der Vorschub durch die Speise walzen, worauf durch wagerechte Schlitten Werkzeuge die Spitze angezwickt und endlich durch Vermittelung eines Brechstabes der gebildete Nagel abgebrochen und abgeworfen wird, worauf die Anpressung des Nagelkopfes und in der Wiederholung die früheren Arbeitsprocesse am frischen Drahtende folgen. Hierzu dient die Kurbelachse a (Fig. 21 und 23) mit Fest-Losscheibe und Schwungrad, womit zuerst der Druckschlitten b (Fig. 24) mit dem Kopfstempel c bewegt wird. Textabbildung Bd. 303, S. 152 Reynolds' Maschine zur Herstellung von Drahtnägeln. Am äusseren Kurbellager wirkt eine Daumenscheibe d auf einen schweren Doppelhebel f, welcher durch einen Verbindungsbolzen i einen Querhebel g bethätigt, durch welchen der untere senkrechte Klemmschlitten h gehoben und somit der Draht festgehalten wird. Mit der Kurbelscheibe k wird bei verstellbaren Kurbelzapfen zur Hubregelung durch die Kurbelstange l auf den Querhebel m eingewirkt, an dem ein Rollenschlitten n angelenkt ist, dessen fünf versetzte Rollen o als Drahtrichtvorrichtung wirken, während der Gelenkhebel p als Klemmzange functionirt. Um nun nicht nur auf die Drahtstärke Rücksicht zu nehmen, sondern auch nach Belieben die Speisung zu unterbrechen, lagern die hinteren zwei Rollen sammt dem Zangenhebel p an einem Quer schütten, welcher mittels eines Handhebels q durch einen stellbaren Daumen beliebig an- und abgestellt werden kann, so dass die Rollenwerke eine entsprechend feine Einstellung erhalten können. Ferner werden an zwei wagerechten Führungswinkeln r Schlitten s mit Werkzeugstählen t (auch Fig. 26 und 27) durch zwei symmetrische Hebel u genau nach der Mittellinie der Maschine in Schwingung versetzt, auf dass die Stahlschneiden sich zum Theil übergreifen. Diese Schwingungsbewegung vollenden zwei Curvennuthscheiben v, welche am Bogenknie mit gehärteten Stahlplatten verstärkt sind. Ein Hammerhebel w, durch eine Nuthscheibe x (Fig. 25) und durch einen Zwischenhebel y eine Schlag Wirkung äussernd, bricht den gebildeten Drahtnagel z vollends ab. Reynolds' Maschine zur Herstellung von Drahtnägeln. John Reynolds and Sons, Crown Nail- Works in Birmingham, haben eine Maschine für Nägel von 6,35 mm Drahtstärke und bis 178 mm Länge für den eigenen Bedarf gebaut, welche nach dem englischen Patent Nr. 22619 vom 28. December 1891 die in Fig. 28 bis 30 gezeigten Eigenthümlichkeiten besitzt. Ueber der Hauptwelle a ist ein Cylinder b in der Richtung des Maschinenmittels angebracht, in welchem unter der Einwirkung von Dampf, Presswasser oder Pressluft ein Kolben c mit Stempelwerk gegen den vorstehenden Drahtstift getrieben, wodurch der Nagelkopf angestaucht wird. Das Zurücklegen dieses Presskolbens c geschieht nach erfolgter Umsteuerung durch irgend ein Federwerk. Diese Umsteuerung wird durch eine Daumenscheibe mittels Hebelwerk d durchgeführt, an welches der Kolbenschieber f angeschlossen ist, während zur Anpassung der Kraftstärke der Regulirhahn g dient. Von der querliegenden Hauptwelle a wird mittels Kurbelscheibe k, Schubstange i und Querhebel h der Drahtvorschub besorgt, und während durch den Hebel l der Draht zwischen Klemmbacken gehalten ist, erfolgt mittels der beiden symmetrischen Hebel m Abzwicken des Nagels, wozu die Curvennuthmuffen n und o dienen. Textabbildung Bd. 303, S. 152 Tyer's Drahtstiftenmaschine. Das Abschlagen des angespitzten Nagels besorgt aber der Hebelhammer p, welcher von einem Daumenbord an der Nuthmuffe m getrieben wird. Schwere Blattfederschleifen q sichern die genaue Anlage der Hebelrollen von m an die Curvennuth. Lenkerschienen r und s versichern die Lage der Hebelbolzen in einfachster Weise. Bemerkenswerth ist bei dieser Maschine, dass die Klemmbacken ebenso wie die Schnittbacken wagerecht und knapp hinter einander angeordnet sind. W. V. Tyers' Drahtstiftenmaschine (Fig. 31 bis 33). Bei dieser Maschine wird der Draht von beliebigem Querschnitt, bevor derselbe zum eigentlichen Kistennagel geformt wird, mit Rillen und Kerben versehen. Nach dem D. R. P. Nr. 55384 vom 3. Mai 1890 besteht diese in Fig. 31 bis 33 dargestellte Maschine aus dem Tisch a mit Lager b für die Schwungradwelle c, auf der ein Kurbeltriebwerk d für die Bewegung des Rollenschlittens f, ferner eine Daumenscheibe g für die Bethätigung des Klemmwerkes h (Fig. 33) sitzen. Es dient ferner die Excenterscheibe i für den Betrieb des Kopfstempels k, während die beiden Curvennuthscheiben l den Antrieb der beiden Hebel m, durch welche das Anspitzen und Abzwicken des fertigen Nagels durch die Werkzeuge q erfolgt, besorgen. Der Draht n wird durch die gezahnten Formrollen p, welche im Schlitten lagern und von denen die obere stellbar ist, vorgeschaltet, wodurch die Nagellänge bestimmt wird, während nach erfolgter Klemmung des Drahtes durch die Backen h im Rücklauf des Schlittens f die Rollen p sich über den festgehaltenen glatten Draht n wälzen und die Zacken und Kerben eindrücken. Noch bevor aber der Vorschub beginnt und indem die Festklemmung andauert, wird das von den Backen ausstehende Drahtstück durch den Kopfstempel k auf die Kopfform angestaucht. Am Ende des nach rechts gerichteten Vorschubes und bei beginnender Festklemmung tritt die doppelt wirkende Anspitzvorrichtung q durch Schwingung der beiden Hebel m in Thätigkeit. Die von der Daumenscheibe g bethätigte Klemmbackenvorrichtung h wird erst durch Vermittelung eines Querhebels s vom Schwinghebel r (Fig. 33) betrieben. G. Zaun's Maschine für Herstellung gespaltener Schliessenstifte (Fig. 34 bis 42). Die in Fig. 34 bis 42 nach Revue générale, 1889 Bd. 3 Nr. 6 S. 41, bezieh. Uhland's Maschinenconstructeur, 1889 Bd. 12 Nr. 19 * S. 145, vorgeführte Maschine dient zur Herstellung von Schliessenstiften aus halbrundem Façondraht. Bei 20 minutlichen Umläufen der Excenterwelle S werden 20 Stück Schliessen in der Minute, also in 10 Arbeitsstunden annähernd 12000 Stück erzeugt. Von der 40 mm starken Antriebswelle W mit Fest-Losscheibe (470 Durchmesser zu 75 mm Breite) und Schwungrad wird mittels Stirnräder V die Daumenwelle S betrieben, von der durch vermittelnde Kegelräder X ein Kurbeltriebwerk FG bethätigt wird. Diese Maschine besitzt eine Drahtrichtvorrichtung A, ein Drahtvorschubwerk BC, ein Schnittwerk HD, ein Biegewerk IKE, ein Stiftdornwerk OL zur Bildung der Oese und ein Formstanzwerk M. Das Richtwerk A (Fig. 34 und 35) besteht aus zwei Rollensätzen, welche in zwei senkrechten Ebenen und in der Richtung des geraden Drahtzuges an einem frei vorragenden Arm angeordnet sind. Auf diesem festen Arm ist ein Schlitten B geführt, an dem ein Klemmhebel C angebolzt ist, welcher eine angelenkte Schlitzstange G trägt. Zwischen Schlitten B und Hebelnase C wird bei Beginn des Schlittenlinksganges der Draht gefasst und bei fortschreitendem Hub um eine bestimmte Länge fortgerückt. Textabbildung Bd. 303, S. 153 Zaun's Maschine für Herstellung gespaltener Schliessenstifte. Damit nun im rückläufigen Rechtsgange des Schlittens B der vorgeschobene Draht liegen bleibt, ist eine Sicherungskluppe Q vorgesehen, welche sich bei der geringsten rückläufigen Bewegung des Drahtes schliesst, während die rückseitige Blattfeder den regelrechten Vorschub des Drahtes unterstützt, indem es die Sicherungskluppe löst. Um ferner die Vorschublänge des Drahtes regelbar zu machen, dient die in der Schlitzstange G angebrachte Stellschraube, durch welche der Spielraum zwischen Triebbolzen und Schraube verändert wird. Je grösser daher dieser Spielraum gemacht wird, desto kleiner fällt der Schlittenhub B, und umgekehrt, aus, so dass bei verschwindendem Spielraum der Schlittenhub der Bogen-Schwingung des Hebels entsprechen müsste, welcher seinen Drehpunkt am Gestellfuss hat, und der seine Schwingbewegung von der Kurbelscheibe F erhält. Nach beendetem Vorschub des Schlittens B und bei eingetretener Sicherung durch die Kluppe Q wird die Drahtlänge mittels der Schnittstanze D vom Draht abgetrennt. Damit aber das abgeschnittene Drahtstück symmetrisch über die Stützbacken E zu liegen kommt, ist das Schnittmesser D verstellbar angeordnet, ebenso wie das Anstelleisen verlegbar sein muss. Wenn nun daraufhin das unten abgerundete Stahlblatt K niedergeht, so wird das mit der Flachseite nach oben gekehrte Drahtstück gebogen und zugleich zwischen die abstehenden Formbacken M hineingezogen, so dass der Draht in eine Form gebracht und genügend tief herabgezogen wird. Nach erfolgtem Hochgang des Druckblattes K tritt der Dorn L nach rechts vor und legt sich in den unteren U-Winkel des Drahtes ein. Wenn nun hierauf die Formbacken M zusammengebracht werden, erhält dies Schliessenwerkstück die äussere und die innere Oesenform. Wird die Formstanze etwas gelüftet, so kann der freu gewordene Dorn L sich aus der Drahtöse ziehen, worauf ein wiederholter kurzer Backenschluss die geraden Schenkel der Schliesse zusammenbringt. Ein darauf folgendes Oeffnen veranlasst das Herausfallen der fertigen Schliesse. Zur Bethätigung der verschiedenen Werkzeuge dienen ausser dem vorbenannten Kurbeltriebwerk F drei Daumenscheiben auf der Welle S und eine Daumenscheibe an der Nabe des grossen Stirnrades F, wozu entsprechende Zwischenhebel und Schieber dienen, wobei zur Abminderung der Reibung passende Gleitrollen Anwendung finden, während die Rückstellungen durch Federwerke erhalten werden. So wird das Schnittwerk D durch den Doppelhebel H von einer Daumenscheibe (Fig. 39) betrieben, wogegen das am Schieber I befindliche Biegeblatt K durch den angelenkten Doppelhebel Z von der Daumenscheibe (Fig. 40) seine Bethätigung erhält, ebenso treibt der Daumen (Fig. 41) den Schieberbogen (Fig. 42), an dem durch die geführte Winkelstange der Dorn L bewegt wird. Textabbildung Bd. 303, S. 154 Busby's Maschine zum Anspitzen und Anbiegen der gespaltenen Schliessenstifte. Endlich wird die wagerechte Bewegung der Formmatrize M mittels des Doppelhebels N erreicht, welcher von der Stirndaumenscheibe T (Fig. 35) in Schwingung gesetzt wird. A. E. Busby's Maschine zum Anspitzen und Anbiegen der gespaltenen Schliessenstifte. Diese von A. E. Busby in Birmingham erfundene Maschine besteht nach dem englischen Patent Nr. 4632 vom 25. März 1890 aus dem oberen Klemmschlitten a (Fig. 43 bis 45) und dem unteren Schlitten b mit dem Druck- und Biegewerkzeug. Indem die obere Schlittengabel Anlage an zwei Daumenscheiben c findet, wird der untere Werkzeugschlitten b durch Vermittlung einer Reibungsrolle erst mit der mittleren Unrundscheibe d in Berührung gelangen, während zwei Federstränge f die Rücklage besorgen. In Fig. 45 sind fertige Schliessenstifte dargestellt. S. Vanstone's Maschine zur Herstellung von Rohrschellen (Fig. 46). Von Samuel Vanstone in Providence, R. I., wird die in Fig. 46 vorgeführte, mit selbsthätiger Vorschubvorrichtung versehene Stanz- und Biegemaschine zur Herstellung von Rohrschellen gebaut. In der Gesammtanlage ist diese Maschine einer Kurbel- und Excenterpresse mit geschlossenem Rahmen entsprechend, wobei ein Schlitten h zum Biegen und der zweite i zum Stanzen und Abschneiden der aus einem Bandeisen gebildeten Rohrschelle dient. Textabbildung Bd. 303, S. 154 Fig. 46.Vanstone's Maschine zur Herstellung von Rohrschellen. Dieses Bandeisen g wird durch geriffelte Speisewalzen e und f während des Aufhubes der Stanz- und Biegeschlitten derart vorgeschoben, dass nur der halbe Hub des Kurbeltriebwerkes ab zur Geltung kommt, indem die Schlittenzahnstange c auf Sperrkegelräder d einwirkt, die nur nach einer Richtung die Walzenräder ef treiben. Marshall-Ross' Verfahren zur Herstellung von Ketten (Fig. 47 bis 53). Textabbildung Bd. 303, S. 154 Marshall-Ross' Verfahren zur Herstellung von Ketten. Nach dem englischen Patent Nr. 21875 vom 15. December 1891 wird die Herstellung von Kettengliedern durch Walzen in einer entsprechenden Biegewalzmaschine durchgeführt, worauf nach dem Einziehen des offen geschränkten Gliedes in das vorhergehend geschlossene Kettenglied das Geradebiegen und Schweissen folgt. Die nach Maass vorgeschnittene Kettenlänge a (Fig. 47 und 48) wird in die Walze b eingeführt, deren Rille in einem Kegelstumpf von elliptischem Kettenquerschnitt und schraubenförmig eingefräst ist, wobei ein mittleres keilförmiges Einsatzstück c und ein Anschlag d vorgesehen sind, so dass nach Lösung und Entfernung dieses Einsatztheiles c das gebogene Ketten eisen herausgenommen werden kann, während die viereckige Nase d den Anschlag des Ketteneisens sichert. Um den Biegeprocess durchzuführen, wird die Formwalze b durch ihre Welle f mittels Räderwerke getrieben, während die Lager der Scheibenwalze g unter Federwirkung ausweichen, so dass diese Walze g der Kettenform nachgehen, dabei aber ausserdem auf der Achse längsseits sich verschieben kann. Das warm gebogene Kettenglied besitzt zwar die elliptische Form (Fig. 48), die Enden sind jedoch gespreizt oder geschränkt (Fig. 47), so dass ein Einziehen dieses offenen Gliedes in das letzte fertige geschlossene Kettenglied ohne weiteres möglich ist. Nachdem die Enden dieses Kettengliedes auf Schweisshitze gebracht sind, gelangt dasselbe unter den Riemenfallhammer (Fig. 49 und 50), dessen Hammergesenk (Fig. 51) und Ambossgesenk (Fig. 53) derart zusammenpassen, wie sie in den Grundformen (Fig. 52) zur Ansicht kommen, wobei die Aussparungen zur Aufnahme für das fertige Endglied zusammentreffen. W. Fiddian's Verfahren zur Herstellung von Kettengliedern (Fig. 54 bis 57). Von W. Fiddian in Stourbridge, Worcester, wird als Verbesserung eines früheren englischen Patentes (auch D. R. P. Nr. 58400 vom 22. November 1890) die Maschine (Fig. 54 und 57) zum Biegewalzen und Schneiden von Kettengliedern gebaut. Nach dem englischen Patent Nr. 13836 vom 29. Juli 1892 besteht diese Maschine aus einer Riemenscheibe A, welche mittels einer Zahnkuppelung C entweder mit der Welle B oder durch die Zahnkuppelung D mit dem Stirnradgetriebe G verkuppelt werden kann. Textabbildung Bd. 303, S. 155 Fiddian's Verfahren zur Herstellung von Kettengliedern. In letzterem Fall wird durch das Zahnrad H, welches Muttergewinde für die Schraubenspindel R besitzt, ein langer glatter Dorn von elliptischem Querschnitt vorgeschoben, welcher in einer kreisenden Hülse P passend geführt ist. Wenn dagegen die Kuppelung D gelöst, dafür aber die andere Kuppelung C geschlossen, also die Riemenscheibe A an die Welle B gekuppelt ist, wird durch die übersetzenden Stirnräder EF ein Kurbeltriebwerk I bethätigt, dessen Stangenkopf zwei Sperrklinken K und J trägt, die auf zwei Sperrzahnräder M und L nach entgegengesetzter Drehrichtung einwirken. Mit dem Sperrad L ist ein Zahnrad N verbunden, welches, ins Schnelle übersetzend, durch das kleinere Rad O die vorerwähnte Hülse P zum Drehen bringt, in welcher sich der elliptische Dornstab Q längs verschiebt und mit der Hülse P zum Kreisen gelangt. An das Sperrad M ist dagegen eine Daumenscheibe S (Fig. 57) angeschlossen, durch welche ein gewichtbelasteter Winkelhebel TU in Schwingung gebracht wird, der dadurch einen Schlitten bewegt, in welchem eine Kreissäge V lagert, welche sonst einen selbständigen Riemenantrieb besitzt. Wird nun das Ende eines warmgemachten Rundeisens in das Querloch des Dornstabes Q eingesetzt und wird ferner die Hülse P zum Kreisen gebracht, so windet sich das Rundeisen auf dem Dorn Q (Fig. 55) auf. Nach einer vollendeten Umdrehung schwingt der Sägeschlitten V vor und trennt in schrägem scharfem Schnitt das erste Kettenglied ab. Wird darauf der axiale Vorschub eingeleitet, so rückt der Dornstab Q etwas vor, so dass der folgende Rundstab Raum zwischen dem ersten abgeschnittenen Kettenglied und dem Büchsenbord findet. Es ist nun selbstverständlich die Einrichtung so getroffen, dass während des einen Kurbelhubes Drehung der Büchse und Schaltung und während des durch den darauf folgenden Kurbelrücklaufhub bedingten Stillstandes das Durchsägen des gebogenen Ketteneisens durchgeführt wird. Ist der Dorn Q vollbesetzt, so werden die geschnittenen Kettenglieder abgeschoben und der Dorn Q zurückgestellt. In Folge der schraubenförmigen Windung des Ketteneisens erhalten die geschnittenen Kettenglieder eine geschränkte Form, so dass ein Einschlingen Glied an Glied bequem durchzuführen geht. Crawshay's Verfahren zur Herstellung von Ketten (Fig. 58 bis 61). Ein Flachdraht (Fig. 61) wird um einen elliptischen Dorn federartig derart gewunden, dass nach Maassgabe der abgeschrägten Enden des Flacheisens Knickungen in der Windung entstehen, so dass in zusammengedrückter geschlossener Lage ein Ring von gleich massiger Stärke entsteht. Wenn nun der offene gewundene Kettenring nach Art der Schlüsselringe in das fertige Kettenglied eingeschoben bezieh. eingeschlungen und nachher in zwei Absätzen durch Schweissung geschlossen wird, so entsteht ein Kettenglied ohne querliegende Schweissnaht, also ein Kettenglied von verhältnissmässig grosser Sicherheit. Textabbildung Bd. 303, S. 155 Crawshay's Verfahren zur Herstellung von Ketten. Zum Rollen dieser Art Kettenglieder dient die Biegewalzmaschine, welche nach dem englischen Patent Nr. 3127 vom 21. Februar 1889 in Fig. 58 bis 60 dargestellt ist. Auf der von der Fest-Losscheibe durch Räderwerke mit doppelter Wechselübersetzung betriebenen Welle B ist die glatte elliptische Kernwalze A aufgekeilt, welche mit der Riffelwalze E (Fig. 60) in jeder Winkelstellung übereinstimmt, wobei die Stirnräder OG die Winkellage sicherstellen und den Walzbetrieb ermöglichen. Wird nun das Flachdrahtstück in E eingeschoben, so wird es um die Kernwalze A in entsprechender Weise aufgewunden und so die Drahtwindung (Fig. 61) erzeugt, welche bei Lösung der Riffel walze E abgeschoben wird.