Titel: Perlenaufreihmaschinen.
Autor: H. Glafey
Fundstelle: Band 304, Jahrgang 1897, S. 29
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Perlenaufreihmaschinen. Von H. Glafey, Regierungsrath. (Fortsetzung des Berichtes S. 11 d. Bd.) Mit Abbildungen. Perlenaufreihmaschinen. Die von Wilhelm Halstenbach jr. in Barmen im J. 1880 erfundene Maschine besteht, wie die Fig. 25 und 26 erkennen lassen, aus einem Tisch AT, auf welchem eine Anzahl Latten B befestigt ist, die Gabeln entsprechend der Anzahl Perlfäden tragen. An den Enden des Tisches sind Kettenbäume A und A2 angeordnet, während DD zwei Walzen sind, über welche die von den Kettenbäumen kommenden bezieh. nach denselben laufenden Fäden geführt werden. Das Aufreihen der Perlen geschieht in folgender Weise. Zunächst werden sämmtliche Fäden auf einen der beiden Kettenbäume, z.B. A, gewunden, alsdann reiht man die Perlen auf die Fadenenden und zwar so viel, als man zwischen die auf den Tisch befestigten Latten mit Gabeln legen kann. Sämmtliche Fäden werden nun an den Kettenbaum A2 befestigt und auf diesen durch Drehen desselben aufgewunden. Textabbildung Bd. 304, S. 29 Perlenaufreihmaschine von Halstenbach. Die Perlen werden hierbei durch die Gabeln der Latten in Abtheilungen festgehalten, während die Fäden durch dieselben hindurchgezogen werden. Die Latten sind etwa 10 bis 12 cm entfernt und es ist auf diese Weise möglich, die Fäden durch eine 2 m lange Perlenreihe zu ziehen. Sind die Fäden durch die Perlen hindurchgezogen, so werden die letzteren aus den Latten ausgehoben und die Fäden werden mit den Perlen auf den Kettenbaum A aufgewunden. Hierauf erfolgt ein erneutes Aufreihen von Perlen und der ganze Vorgang wiederholt sich. Die Vorrichtung zum Aufhaspeln von Perlfäden unter gleichzeitigem Abtheilen der Perlen von C. A. Burkhardt in Cranzahl im Erzgebirge (D. R. P. Kl. 25 Nr. 89041) besitzt die in den Fig. 27 bis 30 dargestellte Einrichtung. Textabbildung Bd. 304, S. 29 Vorrichtung zum Aufhaspeln von Perlfäden unter gleichzeitigem Abtheilen der Perlen von Burkhardt. In dem aus den durch die Bolzen f verbundenen Seitentheilen b bestehenden Rahmen (Fig. 28) sind zwei Transportwalzen r, an jedem Ende eine, gelagert und zwischen diesen zwei Kämme m angebracht, deren Entfernung von einander geändert werden kann. Der eine Kamm zeigt, wenn der Rahmen wagerecht gehalten wird, mit den Zähnen nach oben, der andere mit den Zähnen nach unten. o ist ein Riemen, welcher die beiden Transportwalzen r verbindet und zu deren Bewegung dient. A ist der auf einen Faden gezogene Perlenvorrath. Der übrige Theil des Fadens ist leer und befindet sich auf der Spule h, deren Bremsung durch die Schleiffeder k erfolgt. Die Arbeit mit der Vorrichtung geht folgendermaassen vor sich: Der Arbeiter erfasst den Theil des von der Spule h ablaufenden Perlfadens, legt ihn über die der Spule zunächst stehende Walze r und zieht ihn zwischen den Zähnen des einen Kammes hindurch bis zur anderen Walze und lässt auf ihn nun so viel Perlen auflaufen, bis der Zwischenraum zwischen den Kämmen, die auf bestimmte Länge eingestellt sind, gefüllt ist. Nachdem dies geschehen, wird der Rahmen um seine Achse gedreht, um die andere Seite desselben nach oben zu bringen, dann dreht man mittels des Riemens o die Transportwalzen r in Pfeilrichtung, und diese ziehen in Folge dessen von der Spule h durch die zwischen den Kämmen befindlichen Perlen so viel Faden nach, wie nöthig ist, um eine zweite Länge mit Perlen von der Perlenseite her zu versehen. Der Rahmen wird dann wieder gewendet und die Arbeit fortgesetzt, bis der Perlfaden in gewünschter Weise aufgehaspelt ist. Ist das Aufhaspeln beendet, so können die Perlfadenlagen an den perlfreien Stellen gebündelt und abgenommen werden. Diejenigen Perlenaufreihmaschinen, welche während des selbsthätigen Aufreihens der Perlen auf die Fäden gleichzeitig ein Abtheilen derselben herbeiführen, sind neueren Datums und besonders von Leopold Myers und Charles Boswarth Ketley in Birmingham (England) ausgebildet worden. Eine Maschine dieser Art, wie sie von den genannten Erfindern im J. 1892 in Vorschlag gebracht worden ist, ist in den Fig. 31 und 31a dargestellt. Textabbildung Bd. 304, S. 30 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Nach dieser Darstellung werden zwei Perlenaufreihmaschinen in der Mitte eines langen Tisches oder Gestells 50 angebracht, gegen dessen Enden hin die beiden Satz von Aufreihnadeln mit ihren Oehren gerichtet sind, in welche Fäden, Drähte oder Schnüre gefädelt sind, auf welche die Perlen von den Nadeln gelangen und auf denen sie entlang bewegt werden. Die Zuführung der Perlen zu den Nadeln erfolgt mit Hilfe einer Trommel, deren Mantel von einem endlosen Band gebildet wird, das derart geführt ist, dass die Nadeln von oben in die von dem Band getragene Perlenmasse hineintauchen können. Die besondere Ausbildung der Zuführvorrichtung ergibt sich aus den Fig. 32 bis 36, welche dieselbe in zwei Ausführungsformen veranschaulichen. Textabbildung Bd. 304, S. 30 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Nach Fig. 32 bis 34 ist die auf ihrem Umfang mit der Aussparung b2 versehene Walze B mit ihren Zapfen b1 in Lagern des Gestells A montirt. Ihr Mantel wird durch das auf den Rändern h1 der Walze laufende endlose Band E aus dünnem Leder o. dgl. gebildet, welches seine Führung einerseits zu beiden Seiten der Trommel durch die Leitwalzen C1C2 und andererseits durch die unter der Trommel angeordnete Spannwalze D empfängt. Die Achse d1 der letzteren wird durch einen gegabelten Hebel d2 getragen, welcher sich um einen festen Zapfen d3 dreht und mit einer Schraube d4 versehen ist, durch deren Mutter d5 der Hebel d2 um seinen Drehzapfen zwecks Senkens oder Hebens der Spannwalze D zur Regelung der Spannung des Bandes E bewegt werden kann. Die aufzureihenden Perlen sind in dem Trichter F vorgesehen, und wenn die Maschine in Gang gesetzt wird, so treten sie durch die Oeffnung am Boden f1 des Trichters heraus und gelangen auf ein gewöhnliches schräges Rüttelblech G, um von hier die schräge Platte H hinab in den Raum b2 zwischen dem Bande E und dem schwachen Theil der Trommel oder Walze B zu gelangen, in welchem sie die umlaufende Bewegung der Trommel B mitmachen. Die untere Kante der Platte H muss den Flanschen b3 der Trommel B möglichst nahe liegen, um zu verhindern, dass Perlen zwischen diese Flanschen und das Band E gelangen. Die Abstreichplatte O ist quer an dem Maschinengestell und nahe dem Bande E befestigt, wo dasselbe über die Führungswalze C1 läuft, und dient dazu, diejenigen Perlen abzustreichen, welche an dem Bande haften geblieben sind, so dass dieselben nicht mit um die Führungswalze C1 geführt werden. Die Rüttelbewegung des Einlaufs G kann durch irgend eine zweckmässige Vorrichtung, z.B. durch den Arm g, an dem Einlauf bethätigt werden, welcher Arm sich gegen die Curvenscheibe g2 auf der Curvenscheibenwelle g4 legt. Mittels der Stellschraube g3, durch welche der Einlauf G von dem Querträger g5 gehalten wird, kann der Druck des Einlaufs G gegen den Boden f1 des Trichters geregelt werden, so dass die Perlen in dem Trichter zurückgehalten werden, wenn die Maschine nicht im Gange ist oder die Anzahl der Perlen geregelt werden kann, welche nach Maassgabe der aufgezogenen der Trommel zuzuführen sind, so dass sich in der Aussparung b2 derselben stets etwa dieselbe Menge Perlen befindet. Die sich beim Umlauf der Trommel auf die Nadeln I aufschiebenden Perlen werden auf diesen durch die rotirende Bürste L entlang nach den Fäden geschoben. Textabbildung Bd. 304, S. 31 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Wenn alle Perlen aus der Trommel B entfernt werden sollen, so kann dies schnell und bequem dadurch geschehen, dass die Mutter d5 der Schraube d4 gelöst wird, so dass der Hebel d2 und die Spannwalze D gehoben werden können. Hierdurch wird das Band E locker und hängt nach unten in den herausnehmbaren Trog N (Fig. 34), in welchen die Perlen durch ein am offenen Ende des Troges eingeführtes Werkzeug hineingefördert werden können. Nach der in den Fig. 35 und 36 dargestellten Ausführungsform kommen zwei Trommeln BB1 zur Verwendung, deren Mantel durch ein gemeinsames Band E gebildet wird, das über die Walzen C1C2C3 läuft. Die Trommel oder Walze B1 wird durch einen Riemen auf der Scheibe M angetrieben und überträgt ihre Bewegung durch das Band E auf die zweite Walze. Der Trog N umgreift beide Trommeln. Der Trichter F mit seinem Schütteleinlauf G ist zwischen den beiden Trommeln angeordnet, und seine Rüttelbewegung wird durch eine Daumenscheibe g2 vermittelt, welche auf dem Zapfen der Führungswalze C2 sitzt. Die Perlen aufnehmenden Fäden befinden sich auf Spulen 53 (Fig. 31, 31a, 37 und 38), welche auf Stiften 51 sitzen, die von den Trägern 52 getragen werden, und laufen von den genannten Spulen parallel neben einander auf dem Tisch 50 zu den Nadeln I (Fig. 31, 37 und 38). Unterhalb der Fäden 54 sind zwei dünne Stahlbänder o. dgl. 55 und 56 vorgesehen (Fig. 31), die an ihren Enden mit den Ketten 57 und 58, 59 und 60 verbunden sind, welche über die Kettenräder 61, 62, 63 und 64 laufen und unter dem Tisch durch Stangen 65 verbunden sind. Die Kettenräder 62, 64 können sich auf einer Achse 66 in dem Träger 67 frei drehen (Fig. 37 und 38), die anderen Kettenräder 61, 63 dagegen erhalten abwechselnd eine intermittirende Drehbewegung, welche eine alternirende schrittweise Bewegung der Bänder 55 und 56 zur Folge hat. Auf den oberen Flächen der Bänder 55 und 56 sind Mitnehmer befestigt. Die Mitnehmer 69, welche auf dem Bande 55 befestigt sind, sind versetzt gegen die Mitnehmer 68 angeordnet, die an dem Bande 56 befestigt sind (Fig. 39 bis 42). Die Längen der Mitnehmer 68 und 69 entsprechen denjenigen Theilen der Fäden oder Schnüre, welche nach Beendigung des Aufreihens durch die aufgezogenen Perlen 70 (Fig. 44) eingenommen werden, und die Zwischenräume zwischen den Mitnehmern 68 und 69 stimmen mit denjenigen freien Stellen der Fäden 54 zwischen den Perlen 70 überein, wo die Fäden zu durchschneiden sind, wenn die Perlen bündelförmig vereinigt werden sollen. Die Mitnehmer sind so construirt, dass sie die Perlen auf den Fäden entlang bewegen und gestatten, dass die aufgereihten Perlen, wenn dies erforderlich, aus denselben entfernt werden können. Zu diesem Zwecke werden die Mitnehmer verschiedentlich ausgebildet. Eine dieser Ausführungsformen ist in den Fig. 43 dargestellt. Jeder Mitnehmer besteht hiernach aus einer Reihe weicher Längsrippen 71, die dicht an einander liegen und von der Fussplatte 72 getragen werden, welche an dem Bande 55 oder 56 befestigt ist. Diese Rippen stimmen mit den Räumen zwischen den Fäden oder Schnüren überein, welch letztere beim Aufreihen der Perlen in den Räumen 73 zwischen den Rippen 71 liegen und in denselben gehalten werden. Diese weichen Rippen 71 der vorstehenden Mitnehmer können zweckmässig aus einem rechteckigen Stück Plüsch, Sammet oder einem anderen geeigneten Webestoff, der genügende Weichheit und Geschmeidigkeit besitzt, hergestellt werden, und es muss dieser Stoff dieselbe Länge wie der vorstehende Mitnehmer haben und etwa dreieinhalb Mal so breit als derselbe sein. Dieses Stück Plüsch u.s.w. wird dadurch an der Unterseite verstärkt, dass es auf steifes Papier, dünnen Carton oder Leinwand geleimt und dann in Längenrichtung zickzackförmig hin und her gebogen wird, um die Rippen 71 zu bilden, die ganz dicht oder fast dicht an einander liegen. Textabbildung Bd. 304, S. 32 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Wenn die Bänder 55, 56 sich in Bewegung befinden, werden die Perlfäden mit den Perlen zwischen die Rippen 71 der Mitnehmer eingedrückt, und zwar geschieht dies mittels einer gerillten Walze T (Fig. 31), die über den Fäden liegt und welche, mit den einzelnen Mitnehmern in Berührung kommend, sich zu drehen gezwungen wird. Die Walze T wird zu diesem Zweck durch ein Hebelgestell getragen, das durch Federn nach abwärts gedrückt wird. Die von den Mitnehmern erfassten Perlen werden dann beim weiteren Fortschreiten der Bänder auf den Perlfäden entlang bewegt. Hat ein Mitnehmer die gerillte Walze T passirt, so hört die Zufuhr der Perlen zu den Fäden auf, weil die genannte Walze keine Drehbewegung mehr ausführt. Wie bereits erwähnt, empfiehlt es sich, die Bänder 55, 56 schrittweise von den Nadeln wegzubewegen, um die Spannung in den Fäden und eine zu starke Beanspruchung der Nadeln zu vermeiden; es können jedoch an Stelle einer schrittweisen Bewegung die Mitnehmer auch eine continuirlich fortschreitende Bewegung ausführen. Die erstgenannte Bewegung ist in den Fig. 39 bis 42 wiedergegeben. Nach Fig. 39 hat das Band 56 mit den Mitnehmern 68 sich nach links bewegt, während Band 55 mit den Mitnehmern 69 stehen geblieben ist. Nach Stillsetzung des Bandes 56 beginnt sich beim Stillstand von Band 55 das Band 55 zu bewegen, seine Mitnehmer 69 kommen somit in Stellung (Fig. 40). Sobald Band 55 stehen bleibt, bewegt sich wieder das Band 56 (Fig. 41), und so erfolgt immer wechselweise ein Vorwärtsschreiten der beiden Mitnehmersysteme, also auch der von denselben gehaltenen Perlen. Da diejenigen Mitnehmer und Perlen, welche sich in Ruhe befinden, dasselbe Maass von Reibung auf die Fäden ausüben und die Fäden mit derselben Spannung halten, welche die andere Hälfte der Mitnehmer veranlasst, die sich nach vorwärts bewegen, so wird nicht mehr Spannung in den Fäden und Nadeln hervorgerufen als durch einen Mitnehmer. Es können auf diese Weise sehr lange Fäden verwendet werden und man erspart auf diese Weise die für das Einfädeln kurzer Fäden erforderliche Zeit. Sobald der erste Mitnehmer am Ende des Tisches 50, z.B. auf der linken Seite, angekommen ist, hört die Bewegung der Bänder auf und der Arbeiter bewegt alsdann eines der Bänder, z.B. 55, um die Hälfte des Raumes zwischen zwei Mitnehmern (Fig. 42), so dass auf diese Weise zwischen den Theilen der aufgereihten Perlen freie Räume gebildet werden, wo die Fäden zu durchschneiden oder zu verknüpfen sind. Zu letzterem Zweck werden die Fäden an den freien Stellen angehoben (Fig. 45). Sobald die linksseitige Aufreihvorrichtung die Perlen aufzieht (Fig. 46 und 47), bleibt die rechtsseitige Vorrichtung in Ruhe und es werden hier die auf den Spulen 53 sitzenden Fäden durch einen Fadengreifer auf einem der Bänder 55, 56 den Nadeln zugeführt (Fig. 46). Sind sodann die rechtsseitigen Nadeln eingefädelt, so laufen die Bänder von links nach rechts, d.h. es fädelt die rechte Seite der Maschine und auf der linken führt ein Fadengreifer den Nadeln neuen Faden zu. Die Fadengreifer werden auf einem der Bänder, z.B. 56, vorn an dem ersten und hinter dem letzten Mitnehmer befestigt. Sie bestehen je aus zwei federnden Backen 74 und 75 (Fig. 46), zwischen welchen die Fäden hindurchgehen; die untere dieser Backen 74 ist an dem Bande 56 befestigt und hat Löcher 76 in den nach oben gekehrten Enden, durch welche Löcher die Fäden hindurchgezogen werden. Die obere Backe 75 erhält die Form eines federnden Hebels, welcher an den Seitentheilen 77 der unteren Backe 74 befestigt ist. Die Seitentheile bilden gleichzeitig Lager für ein gekröpftes Stück Draht 80, durch dessen Drehung die obere Backe 75 auf die untere 74 niedergedrückt und die Fäden gefasst oder aber freigegeben werden können. Die inneren Flächen der Backen 74 und 75 sind mit Gummi, Filz oder anderem geeigneten Stoff bei 81 bekleidet, um die Fäden sicher zu fassen, wenn die Backen geschlossen sind. Textabbildung Bd. 304, S. 32 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Der Mechanismus zur Bewegung der laufenden Bänder und Mitnehmer ist auf der linken Seite des Tisches 50 (Fig. 31 und 31a) dargestellt. Dieser Mechanismus hat folgende Einrichtung: Eine Welle 82 erhält Drehung durch die Stufenscheibe 83. Die Stufenscheibe gestattet, dass die vorstehenden Mitnehmer je nach der Grösse der aufzureihenden Perlen mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegt werden, so dass die Perlen, gleichgültig, ob sie grösser oder kleiner sind, die Fäden etwa mit derselben Geschwindigkeit entlang bewegt werden, mit der sie auf die Nadeln aufgezogen werden. Auf dieser Welle 82 ist ein Kegelrad 84 vorgesehen, welches in ein eben solches Rad 85 greift, auf dessen Rückseite ein Stift sitzt, der in den senkrechten Schlitz einer Coulisse gleitet, welche mit zwei Hebeln gelenkig verbunden ist, die sich um die wagerechten Wellen 91 und 92 drehen können. An den oberen Enden dieser Hebel sind federnde Schaltklinken angebracht, welche mit den Zähnen von Schalträdern in Eingriff kommen, die auf den vorgenannten Wellen 91 und 92 befestigt sind. Auf die Welle 91 sind lose zwei Kegelräder 97 und 98 von gleicher Grösse aufgesetzt, die beide mit dem Kegelrad 99 in Eingriff sind, welches auf der Welle 100 befestigt ist, um deren Kettenrad 63 die Kette 59 gelegt wird, die, wie vorher beschrieben, mit dem Bande 56 verbunden ist. Auf der Welle 92 sind lose zwei Kegelräder 101 und 102 von derselben Grösse vorgesehen, die beide mit dem Kegelrad 103 in Eingriff sind, das auf der Welle 104 befestigt ist; am anderen Ende dieser Welle ist das Kettenrad 61 befestigt, um welches die Kette 57 gelegt ist, die, wie vorher angegeben, mit dem laufenden Bande 55 verbunden ist. Sobald das Kegelrad 85 umläuft, veranlasst dasselbe die genannten Hebel zu einer hin und her gehenden Bewegung, und hierdurch werden die Schalträder und ihre Wellen 91 und 92 abwechselnd in entgegengesetzter Richtung in eine intermittirende umlaufende Bewegung versetzt, d.h. während die Welle 91 in Bewegung ist, steht die Welle 92 still, und umgekehrt. Auf der Welle 91 sitzt eine verschiebbare Zahnkuppelung 105, welche durch einen Hebel hin und her bewegt werden kann, der auf der wagerechten Welle 107 befestigt ist. Auf Welle 92 ist eine ähnliche Zahnkuppelung 108 vorgesehen, die ebenfalls von der Welle 107 aus durch einen Hebel bewegt werden kann. Auf der Welle 107 sitzt ferner ein Hebel 110, welcher durch die Stange 111, den Hebel 112 und die Gleitstange 113 mit dem unteren Arm des Hebels 114 verbunden ist, welcher sich um einen Zapfen 115 dreht (Fig. 31 und 46), der an der Seite des Tisches oder Gestelles 50 befestigt ist. Dieser Hebel 114 wird durch eine Querstange mit einem anderen ähnlichen Hebel auf der anderen Seite der Maschine verbunden, so dass die Kuppelungen 105 und 108 von jeder Seite der Maschine aus bethätigt werden können. Textabbildung Bd. 304, S. 33 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Textabbildung Bd. 304, S. 33 Perlenaufreihmaschine von Myers und Ketley. Wenn der Hebel 114 nach rechts bewegt wird (Fig. 46), so werden die Kuppelungen 105 und 108 entsprechend mit ähnlichen Kuppelungen in Verbindung gebracht, die auf den Kegelrädern 97 und 101 vorgesehen sind, so dass die intermittirende Bewegung der Welle 91 durch die Räder 97 und 99 auf das Kettenrad 63 der Kette 59 übertragen wird und die intermittirende Bewegung der Welle 92 durch die Räder 101 und 103 auf das Kettenrad 61 übertragen wird, wodurch die Bänder 55 und 56 und die Mitnehmer 68 und 69 auf denselben veranlasst werden, schrittweise und abwechselnd nach dem linken Ende des Tisches hin zu laufen, und wenn der Hebel 114 aus der vorgenannten Lage in entgegengesetzter Richtung, d.h. nach links bewegt wird, um die Kuppelungen 105 bezieh. 108 in Eingriff mit ähnlichen Kuppelungen auf den Kegelrädern 98und 102 zu bringen, so wird dadurch bewirkt, dass sich die Räder 99 und 103 intermittirend in entgegengesetzter Richtung drehen, so dass die Bänder 55 und 56, also auch ihre Mitnehmer in entgegengesetzter Richtung, d.h. nach dem rechten Ende des Tisches 50 laufen. Wenn der Hebel 114 in eine Zwischenstellung bewegt wird, so sind die Kuppelungen ausgerückt und die Bänder bleiben stehen. Wenn die Perlen die Fäden entlang fast bis zum Ende des Tisches 50 in jeder Richtung bewegt worden sind, so wird oder kann die weitere Bewegung der Bänder und Perltrommel selbsthätig durch einen von zwei Vorsprüngen abgestellt werden, die auf den laufenden Mitnehmern befestigt sind. Diese Vorsprünge kommen mit der Querstange 116 in Berührung, was die Wirkung hat, dass dieselbe und die Hebel 114, seitwärts bewegt und auf diese Weise die Kuppelungen 105, 108 so verschoben werden, dass sie mit den Kegelrädern 97, 98, 101 und 102 nicht in Eingriff sind. Dieselbe Bewegung der Hebel 114, 117 (Fig. 47) bewegt die Kuppelungsstange 119 derart, dass der Anlauf 121 derselben auf die Zahnkuppelung einwirkt und diese Kuppelung 122 längs der Welle verschoben und ausser Eingriff mit der Kuppelung 124, welche auf der Trommel B befestigt ist, gebracht wird, so dass die umlaufende Bewegung der letzteren, also auch das Auffädeln der Perlen, abgestellt wird. Werden durch die Hebel 114, 117 die Kuppelungen 105, 108 eingerückt, um die Mitnehmer entweder nach der rechten oder linken Seite zu bewegen, so wird der Kuppelungshub 119 bewegt und dies ist die Veranlassung, dass das Aufreihen beginnt. Um die Fäden der Nadeln entweder der rechten oder linken Aufreihvorrichtung, welche zur Zeit nicht aufreiht (Fig. 46), zu heben und zu verhindern, dass sie sich in den laufenden Mitnehmern fangen, sobald die letzteren sich zurückbewegen, ist eine Schieberstange 125 vorgesehen, welche an jedem Ende 126 und 127 abgeschrägt ist (Fig. 46). Diese Stange ist mit dem Hebel 114 derart verbunden, dass, wenn dieser Hebel entweder nach rechts oder links bewegt wird, er diese Stange 125 verschiebt, so dass die Anläufe 126, 127 (Fig. 47) dieser Stange 125 den Hebelarm U mit seiner Walze T und die Fäden der Nadeln der Maschine heben, welche sich in Ruhe befinden, rechts Fig. 46, während der entsprechende Hebelrahmen U und seine Walze T der linksseitigen Maschine fallen gelassen wird, wie dargestellt wird, und die Fäden nach unten drückt, so dass die laufenden Mitnehmer die Perlen bewegen, wie vorher beschrieben wurde. Um die Fäden 54, während die Perlen aufgezogen werden, gespannt zu halten, wird auf jedem Faden ein kleines Spanngewicht 128 (Fig. 31 und 38) angebracht, und um diese Spanngewichte zu heben, wenn die Nadeln eingefädelt werden, werden dieselben durch Schnüre 129 (Fig. 31 und 37) mit den Hebeln 131 und 132 verbunden, die an die Gleitstange 113 angelenkt sind, so dass die Bewegung des Hebels 114 in einer Richtung zwecks Anlassens, z.B. der rechtsseitigen Fädelvorrichtung, und nach Niederbringen der Fäden zwecks Einfädelns der Nadeln der linksseitigen Aufreihvorrichtung die Spanngewichte 128 der Federn oder Schnüre der linksseitigen Aufreihvorrichtung hebt, wodurch die Fäden abgespannt werden und die Spanngewichte 128 der rechtsseitigen Vorrichtung senkt, um die Fäden gespannt zu halten, während die Perlen auf dieselben aufgezogen werden. (Schluss folgt.)