Titel: Materialprüfung.
Fundstelle: Band 312, Jahrgang 1899, S. 70
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Materialprüfung. (Schluss des Berichtes S. 55 d. Bd.) Materialprüfung. Ch. Frémont's Durchstossversuche. Bemerkenswert sind Lochstanzversuche von Materialien, deren Zugfestigkeit ebenfalls bestimmt (Ing. G. Charpy) ist, so dass Vergleiche zwischen Schub- bezw. Abscherfestigkeit und Zugfestigkeit möglich sind. Die Blechdicken δ . πd0 ergeben die Abscherfläche oder den inneren Lochmantel. Der Lochstempelumfang betrug πd = π . 25 ∾ 78 mm, das Matrizenloch hatte πd1= π . 25,6 ∾ 80,4 mm Umfang, so dass πd0 ∾ 80 mm Abscherfläche in Rechnung gebracht werden. In der beifolgenden Tabelle sind nach Bulletin de Ja Société d'Encouragement, 1897 Bd. 96 * S. 1223, die Gesamtabscherkraft Q k, sowie die Abscherfestigkeit qkg/qmm, die Zugfestigkeit pkg/qmm, sowie das Verhältnis p : q zusammengestellt. Frémont's Durchstossversuche. Material Blech-stärkeδ mm Abscher-flächeπ d . δ Abscherkraft Zug-festigkeitpkg/qmm Ver-hält-nisq : p Q kg qkg/qmm Rotkupfer 10,0 800 12200 15,25 21,50 0,70 Messing   5,7 456   8950 19,50 30,00 0,65      „   7,2 576 12500 21,60 30,00 0,72      „ 10,0 800 16900 21,00 31,00 0,68      „ 11,0 880 18000 20,40 30,00 0,68      „ 11,2 896 18500 20,60 30,00 0,69 Stahl A   6,0 480 30000 62,50 87,00 0,71   „     B   6,0 480 27000 56,20 78,70 0,71   „     C   6,0 480 23400 48,70 66,00 0,73   „     D   6,0 480 22100 46,00 61,30 0,74   „     E   6,0 480 20200 42,00 56,60 0,74 C. Wons' Prüfungsvorrichtung für Rohrknie. Um Kniestücke oder Rohrkrümmer verschiedener Form und Bogenausdehnung mittels Presswasser zu prüfen, wird von C. Wons in Gleiwitz die in Fig. 14 bis 16 nach Zeitschrift, 1896 Bd. 40 Nr. 36 * S. 1025, dargestellte Vorrichtung gebraucht. Von einer Standsäule a und zwei Böckchen b wird eine Bogenwange c getragen, auf welcher, um den Zapfen der Standsäule a schwingend, mittels Hand- oder Zahnkranzgetriebe f zwei Flügelwangen d gegenseitige Winkeleinstellung erhalten. Auf diesen sind mittels Schraubenspindeln g Schlittenböckchen h vorgesehen, durch deren Druckschrauben i die Verschlussdeckel l an das Rohrknie k gepresst werden. Dieses wird am Mittelsteg m der Bogenwange c von einem Schlitten n getragen, in welchem mittels Rechts-Linksgangschraube o durch Spannplatten p das Rohrknie gehalten ist, während die Verschlussdeckel l die Rohranschlüsse zur Presswasserleitung erhalten. Textabbildung Bd. 312, S. 70 Wons' Prüfungsvorrichtung für Rohrknie. H. Brier's Vorrichtung zum Prüfen von Hochdruckflaschen. Damit die Stahlflaschen bei der Prüfung nicht überangestrengt und das Material über die Streckgrenze gespannt werde, wird von der Scotch and Irish Oxigen Company in Glasgow die in Fig. 17 und 18 nach Engineering, 1895 I. Bd. 59 * S. 553, dargestellte Vorrichtung gebraucht. Die Hochdruckflasche a wird in einen Cylinder b eingehangen und deren Hals mit dem Verschlussring d im Cylinderaufsatz c eingedichtet. Dieser Verschlussring d enthält einen Gummiboden f mit Wulsträndern, die zwischen einem inneren Doppelringe g und den Deckelstücken ti derart eingeklemmt sind, dass mittels der durch die Handpresspumpe h eingeleiteten Pressflüssigkeit die Randwulste sich sowohl an den Flaschenhals, als auch an die Wandung des Cylinderaufsatzes dichtend anschliessen. Bei der Druckprobe der Flasche a wird die Füllflüssigkeit des Cylinders b durch i in das Manometerrohr h steigen, sofern eine Ausweitung der Hochdruckflasche eintritt. Dadurch kann bei einer den Bestand der Masche gefährdenden Pressung die Prüfung unterbrochen und die geprüfte Flasche zur Verwendung für geringere Gasspannungen zurückgestellt werden. Zur Prüfung wird ein Gewichtsakkumulator mit Scheibengewichten gebraucht, welche der Flüssigkeitsspannung entsprechend einzeln abgesetzt werden. Schlussventile mn und Manometer p sind in die Presswasserleitung o eingeschaltet, während für grosse und kleine Flaschen zwei ungleich weite Manometersteigrohre k vorgesehen sind. Mit zwei Handgriffen l wird der Verschlussdeckel d ausgehoben und die geprüfte Flasche entfernt. Textabbildung Bd. 312, S. 71 Brier's Vorrichtung zum Prüfen von Hochdruckflaschen. A. Kingsbury's Prüfungsmaschine für Schraubenreibung und Drehungsfestigkeit. In der Schulwerkstätte von New Hampshire College, Durham N. H., ist die in Fig. 19 vorgeführte Prüfungsmaschine für Flächenpressungen von 0 bis 1000 kg/qcm gebaut Und zu Versuchen mit Schraubenspindeln in Verwendung gebracht worden. Nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 1 * S. 11, hatten die aus fünf verschiedenen Materialien gefertigten Schraubenspindeln da =di =dm = 1,4261,2781,352 Zoll engl. = 36,16 mm äusseren= 32,46 mm inneren= 34,34 mm mittleren Durchmesser s = = 8,47 mm mittlere Steigung und h = 11/16 = 27,00 mm wirkliche Höhe der Muttern, woraus \frac{1}{2}\,(d_a-d_i)=b=1,85\mbox{ mm} radiale Gewindebreite folgt. Ist ferner π . dm = 107,76 mm Umfang des mittleren Normalkreises und h . π . dm = 1,85 . 107,76 = 200 qmm die Druckfläche eines Gewindes, so wird, weil i=\frac{h}{s}=3,2 die Anzahl der in der Mutter vorhandenen Gewindegänge ist, die Gesamtfläche F = i . h . πdm = 640 qmm = 6,4 qcm sein. Die Versuche wurden mit fünf Schraubenspindeln und zwar aus folgendem Material: 1. weichem Stahl, 2. gewöhnlichem Schmiedeeisen, 3. Gusseisen, 4. Rotguss und 5. weichem Stahl, hart eingesetzt, durchgeführt, wobei vier Muttern aus 6. weichem Stahl, 7. aus gewöhnlichem Schmiedeeisen, 8. aus Gusseisen und 9. aus Rotguss in Wechselreihen gepaart wurden, wobei die folgenden Schmiermittel die Versuchsreihen bildeten und eine maximale Flächenbelastung p = 1000 kg/qcm zur Anwendung kam. Textabbildung Bd. 312, S. 71 Fig. 19. Kingsbury's Prüfungsmaschine für Schraubenreibung und Drehungsfestigkeit. Mittlere Reibungszahlen f Schmiermittel Spez. Gew. Kleinst. Grösst. Mittelwert A. Schweres Maschinenöl 0,912 0,09 0,25 0,11 B. Schweineschmalz 0,919 0,11 0,19   0,143 C. Maschinenöl und Gra-   phit zu gleichen Teilen 0,03 0,15 0,07 Die Beziehung zwischen tangentialer Triebkraft P und achsial gerichteter Last Q ist nach \frac{P}{Q}=\frac{s+f\,\pi\,.\,d}{\pi\,d-f\,.\,s} festgestellt, worin s die Steigung des Gewindes, πd der mittlere Gewindedurchmesser und f die Reibungszahl ist, während in dem Diagramm (Fig. 20) die mittleren Reibungszahlen der Rotgussmuttern als trigonometrische Tangenten der Neigungswinkel der betreffenden Krummlinien sich ergeben. Textabbildung Bd. 312, S. 71 Fig. 20. Diagramm. Die zu diesen Versuchen gebrauchte Prüfungsmaschine hat die in Fig. 19 ersichtliche Einrichtung. Am Cylinder a ist ein Kreuzkopf b angesetzt, der mittels zweier Muttern sich auf zwei parallelen Zugschrauben c mittels Rädertriebwerkes g verstellen lässt. Diese Zugschrauben c sind in Lagerböckchen h und k gehalten und übertragen wie bei jeder Presse die am inneren Cylinderboden zur Geltung kommende Kraft auf das am Lagerböckchen k sitzende Querhaupt l, in welchem die durch Triebrad n bethätigte Spindel o mit Spannfutterkopf u läuft, mittels welchem die zu prüfende Schraube s eingespannt wird. Das Gewinde dieser Prüfschraube s wird durch die Prüfmutter m übergriffen, welche durch einen als Pendelschwinghebel ausgebildeten Schlüssel p gedreht wird, dessen Kraftmoment bekannt ist. Da nun dieser Schlüssel p auf einen 63 mm starken Kolben r geschraubt ist, der wieder mit dem Druckkolben q (Durchmesser 152 mm) der hydraulischen Presse in Verbindung steht, so wird nebst der achsialen Druckkraft Q noch eine Drehkraft P hervorgerufen, deren Masse gegeben oder leicht zu ermitteln sind. Um aber die Drehung frei von Spurzapfenreibung zu machen, ist zwischen l und u eine Lagerung v mit 800 Stück ¼-zölligen Kugeln zwischen 1,6 mm starken, gehärteten Stahlplatten vorgesehen, so dass dieser, das gewöhnliche Schraubenwerk stark beeinflussende Reibungswiderstand hier eliminiert erscheint. Zur Abnahme der Schaulinien dient ein Thomson-Indikator t für Hochdruckpressung und 0,424 Zoll (10,77 mm) grossem Kolben, dessen Trommel mittels eines Schiebers w durch eine Kurvenscheibe x bethätigt wird, welche an der Nabe des Pendelhebels sitzt und eine der Momentengrösse proportionale Verdrehung der Papiertrommel am Indikator t bedingt. Zur Füllung des Presscylinders a dient die mit Hand bethätigte Oelpumpe y, während z der Sammel- und Saugbehälter ist. Um die Presskolben reibungsfrei zu machen, sind Manschettenliderungen vermieden. Uebrigens führt sich der Kolben r im Deckelstück n des Presscylinders a und stützt sich mittels Spurzapfen am Hauptkolben q, während die Seitenlagerung durch ein 240 Stück ¼zöllige Stahlkugeln enthaltendes Lager in der Deckelbüchse n reibungslos gemacht ist. Schmieröl-Prüfungsmaschine der Französischen Ostbahn. Textabbildung Bd. 312, S. 72 Fig. 21. Schmieröl-Prüfungsmaschine der Französischen Ostbahn. Zur Bestimmung der Reibungszahl, des sogen. Reibungskoeffizienten von Schmiermitteln für die Zapfen der Eisenbahnfahrzeuge, durch welche ein Mass für das Verhalten bezw. die Eigenschaften der Schmiermittel unter gegebenen, der wirklichen Betriebsweise entsprechenden Bedingungen, wie Belastung, Geschwindigkeit und Temperatur innerhalb Grenzen möglich sind, wie sie in der Wirklichkeit kaum erreicht werden, dient die in Fig. 21 bis 23, nach Engineering, 1890 I. Bd. 49 * S. 321, gezeigte Oelprüfungsmaschine (vgl. Martern, D. p. J. 1890 276 * 310). Von einem mit 100 minutlichen Umdrehungen gehenden Wellenstrange wird ein mit sechsläufiger Stufenscheibe ausgerüstetes Deckenvorgelege mit Umlaufszahlen von 42,9 bis 255,8 ansteigend bethätigt, welche bei 910 mm grossen Waggonrädern Fahrgeschwindigkeiten von 20 bis etwa 120 Km/Stunden gleichen würde. Von diesem Deckenvorgelege wird mittels Fest-Losscheiben a und b (Fig. 21 bis 23) eine in den Lagern c laufende Stahlachse d betrieben, deren Mittelzapfen r dem eigentlichen Achszapfen mit 90 zu 180 mm entspricht. Um das Oel unter verschiedenen Temperaturen erproben zu können, ist die Achse d längsseits mit einer 25 mm grossen Bohrung versehen, durch welche Kühlwasser in beliebiger Menge bezw. Geschwindigkeit getrieben wird, wodurch die Zapfentemperatur nach Wunsch geregelt werden kann. Darauf wird rittlings die in einer Achsbüchse g sitzende Lagerschale gelegt, an der zwei wagerechte Hebel h und l angeschlossen sind, von denen der erstere h mit Schiebegewicht zur Gewichtsentlastung des Federhebels l dient, dessen Länge l = 10 r dem 10fachen Zapfenhalbmesser r gemacht ist, d. i. l = 450 mm ist Hebelarmlänge für die Kraft der gewundenen Zugfeder f. Auf der Achsbüchse g ist ferner mittels Schneide und Pfanne ein Bügel i aufgelegt, welcher mittels Zugstangen k mit einem unteren Rahmen m verbunden ist, der einen Ringteller o trägt. An diesem ist mittels Deckelringen ein federndes Wellblech angeschraubt, welches mit dem unteren Ringteller o eine Dose bildet, auf welcher der obere Druckteller p liegt, der mittels Stellmutter q und Schraube s eine feste Anlage erhält. Mittels Griffradmutter t erhält dagegen die Schraubenspindel s ihre Anspannung an die Kopfschraube M, die mittels Scheibenfeder v an die Bettplatte w des Gestellrahmens x eingesetzt ist. An dessen Winkelstützen y ist eine Traverse zur Aufnahme des Zeichenwerkes angebracht, während an der oberen Querschiene die Anschlagschrauben z für den Federhebel l mit 1 mm Spiel angeordnet sind. Textabbildung Bd. 312, S. 72 Schmieröl-Prüfungsmaschine der Französischen Ostbahn. An der Verlängerung des Federhebels l ist eine Zugstange 1 (Fig. 21, 24 und 25) angelenkt, welche einen um die feste Achse 2 schwingenden Hebel bewegt, der eine Anschlagschraube 3 trägt, die während der Niedergangswirkung der Zugstange 1 auf eine Nase der um 2 schwingenden Winkelplatte 4 drückt, über deren wagerechte Oberkante das fortlaufende Papierband geführt ist. Ausserdem ist an dem um 2 schwingenden Hebel eine Zahnklinke 5 vorgesehen, welche die Winkelplatte 4 in der vorbeschriebenen Rechtsstellung zurückhält, wobei das Papierband von der zeichnenden Walze 6 abgerückt bleibt. Diese Walze G besitzt einen scharfkantigen vollen Gewindegang, welcher durch die obere Walze 7 beständig mit Druckerfarbe belegt wird, und da diese in festen Lagern gehende Walze 6 mittels eines Zahnbogens 8 bis zu einer vollen Umdrehung gebracht werden kann, so wird die Treffstelle des Gewindeganges mit der wagerechten Papierkante eine wechselnde Höhenlage zum Rande des Papierbandes annehmen. Die Schwingungsgrösse dieser Walze 6 bezw. des zugehörigen Zahnbogens 8wird durch die Zugfeder f, welche an ein Stahlband k angeschlossen ist, bedingt, und das sich auf den Bogenhebel 8 wickelt, an dem gegensätzlich der Zahnbogen angebracht ist. Nun ist ferner auf der Zahnbogenwelle 8 ein Schlitzhebel 9 aufgesteckt, welcher mittels einer Kurbelschubstange 10, welche von einer Kurbelscheibe 11 mittels Zahnräder 12 (Fig. 21 und 22) von der Antriebwelle d betrieben wird, eine Schwingungsbewegung abgeleitet, mittels welcher einer Schlitzkurbel 13, einem Sperrzahnhebel 14 und dadurch der Papiertrommel 15 Schaltung erteilt wird, welche das Papierband von der Wickeltrommel 16 über die bereits früher erwähnte Winkelplatte 4 zieht, während die Wickeltrommel 17 das bedruckte Band aufwickelt. Indem nun durch die von der tangentialen Zapfenreibung beeinflusste Federkraft f die Schwingungsgrösse der Walze 6 bezw. die Ordinate des zeichnenden Treffpunktes am Papierbande bestimmt wird, erfolgt die Lösung der Klinke 5 und der Andruck des Papierbandes an die Walze 6 in dem Augenblicke, in welchem der Federhebel l frei nach aufwärts zwischen den Anschlagschrauben z schwingt, also sobald derselbe unter freier Einwirkung der Federkraft f steht. Textabbildung Bd. 312, S. 73 Schmieröl Prüfungsmaschine der Französischen Ostbahn. Buckton's 100-t-Prüfungsmaschine. Von Buckton und Co. in Leeds ist für das University College in Cardiff die in Fig. 26 bis 33 (nach Engineering, 1898 II Bd. 66 * S. 7) dargestellte, für 100 t Kraftstärke bemessene Prüfungsmaschine gebaut worden. Das System dieser Maschine ist in Fig. 26 schematisch vorgeführt, Während in der Fig. 27 die Hebelverhältnisse besonders angezeigt sind. Textabbildung Bd. 312, S. 73 Buckton's 100-t-Prüfungsmaschine. Ein gusseiserner liegender, 5,5 m langer Führungsrahmen f, welcher an dem Kolben g (Durchmesser = 310 mm, Hub = 610 mm) einer Druckwasserpresse k angeschlossen und im Längsbett h der Maschine geführt ist, trägt mittels Querkeile feststellbar einen Kreuzkopf i (auch Fig. 28 und 29), in welchem das Spannfutter für das Versuchsstück eingesetzt ist. Das zweite Spannfutter sitzt im Kreuzkopf l, welcher an Zugschrauben s mittels Muttern festgelegt wird, die wieder einen Rahmen bilden, an dem die Hebelwage angreift. Dieses Hebelsystem besteht aus einem Winkelhebel (m : n = 8) mit Drehpunkt o, welcher mittels Zugstangen t mit dem oberen gleichschenkeligen Haupthebel in Verbindung steht, dessen Läufergewicht P (½ t engl.) verlegt wird. Das Uebersetzungsverhältnis dieses Winkelhebels kann übrigens durch Austausch auch auf m : n = 4 herabgesetzt werden. Es kann dementsprechend mit dem ½ t schweren Läufer P eine Kraftstärke von q = 100 t bezw. 50 t ausgeübt werden, so dass entweder die Gesamtübersetzung 200 bezw. 100 in Wirksamkeit tritt. Ist W Eigengewicht des am Hebelarm a unterstützten Läuferbalkens und c rechtsseitiger Hebelarm für den Läufer P, sowie b Hebelarm für die Zugstangen t, so wird für eine Zusatzkraft Y in den Zugstangen und für die Zerreisskraft Q = 0 die Beziehung gelten: B . Y + c . P – a . W = 0. Wird ferner das Läufergewicht P um die Wegstrecke x nach links verlegt, so wird die der Zerreisskraft Z entsprechende Stangenkraft (n : m) Z sich entwickeln. Es folgt daher b\,.\,Y+b\,.\,\frac{n}{m}\,Z-(x-c)\,.\,P-a\,.\,W=0 und da nach der vorangehenden Bedingung b . Y + c . P – aW = 0 ist, so folgt b\,.\,\frac{n}{m}\,Z-x\,.\,P=0 oder Z=\frac{x}{b}\,.\,\frac{m}{n}\,.\,P, daher \frac{Z}{P}=\frac{x}{b}\,.\,\frac{m}{n} als Kraftverhältnis gilt. Textabbildung Bd. 312, S. 73 Buckton's 100-t-Prüfungsmaschine. Für den Grenzfall entsteht b\,\left(Y+\frac{n}{m}\,Z\right)-d\,P-a\,W=0, worin \frac{n}{m}\,.\,Z=\frac{100}{8}, d . P = 3,4 . 0,5 = 1,7 mt, a . W = 0,686 . 1,125 = 0,772 mt und h = 0,204 m ist. Das Arbeitsfeld ist zwischen l und g ein kurzes Druckfeld zur Bestimmung der Scherfestigkeit, zwischen den Kreuzköpfen l und i ein Zugfeld und zwischen i und r ein Druckfeld zur Bestimmung der Strebefestigkeit langer Stäbe. Endlich ist der Abschlussrahmen r als Querträger zur Beobachtung der Biegefestigkeit ausgebildet. Der 305 mm grosse Pressenkolben kann einen Hub von 610 mm ausführen, der gusseiserne Rahmen f ist 5,5 m lang, und während die beiden 89 mm starken Zugschrauben s eine Länge von 7,3 m besitzen, kann der Querbalken u für eine Spannweite bis 3,05 m dienen, sowie die Verstellung der beiden Kreuzköpfe Versuchsstücke bis 3 m Länge ermöglicht. Zu bemerken ist noch, dass die Schneiden für den Winkelhebel mn eine Länge von 508 mm besitzen. Textabbildung Bd. 312, S. 74 Buckton's 100-t-Prüfungsmaschine. Ewing's Messvorrichtung für Verdrehungswinkel bei Wellenprüfungen. Wird eine an dem einen Ende festgelegte Welle am anderen freien Ende durch eine bekannte Drehkraft verdreht und wird ferner der Verdrehungswinkel gemessen, so kann gegebener Wellenstärke d der Modul für die Drehungsfestigkeit berechnet werden. Textabbildung Bd. 312, S. 74 Fig. 34. Ewing's Messvorrichtung für Verdrehungswinkel bei Wellenprüfungen. Ist \frac{32}{\pi}\,.\,\frac{M}{d^4}\,.\,l\,.\,\beta=\delta der Verdrehungswinkel für das Drehungsmoment M, so ist β der Schubkoeffizient, d. i. der reziproke Wert des Schubelastizitätsmoduls. Der Schubkoeffizient β ist diejenige Aenderung (in Bogenmass ausgedrückt) des rechten Winkels für das Kilogramm Schubspannung, oder auch die Verschiebungsstrecke zweier um 1 voneinander abstehenden Flächenelemente unter der Einwirkung der Schubspannung von 1 kg. Es ist daher \frac{32}{\pi}\,.\,\frac{M}{d^4}\,.\,\frac{1}{\delta}=\left(\frac{1}{\beta}\right) der Schubelastizitätsmodul. Bei einer Versuchsreihe war die Kreisteilscheibe der Messvorrichtung in Bogenminuten, jede Minute aber in 36 Unterteile (Striche) abgeteilt. Bei einer d = 19 mm starken, zwischen den Klemmfuttern l = 203 mm langen Welle aus Bessemer-Stahl wurde mittels einer Belastung P = 0,4536 kg (1 Pfund engl.) auf l = 381 mm (15 Zoll engl.) langen Hebelarm, also mit einem Drehkraftmoment M = l . P = 381 . 0,4536 = 173 mm . kg ein mittlerer Winkelausschlag von 41 Strichen, also \delta=2\,\pi\,.\,\frac{1}{360}\,.\,\frac{1}{60}\,.\,\frac{41}{36}=\frac{\pi}{9258} erhalten, woraus \frac{l}{\delta}=203\,.\,\frac{9258}{\pi}, also \frac{l}{\delta}=\frac{1879374}{\pi} folgt. Nach Einsetzung dieses Wertes folgt \left(\frac{1}{\beta}\right)=\frac{32}{\pi}\,.\,\frac{173}{130320}\,.\,\frac{1879374}{\pi} \left(\frac{1}{\beta}\right)=8000\ ^{\mbox{kg}}/_{\mbox{qmm}} als Modulus für die Drehfestigkeit. Ewing's Messvorrichtung besteht nach Engineering, 1898 II Bd. 66 * S. 504, aus zwei getrennten Gruppen, welche unmittelbar auf die zu prüfende Welle gesteckt werden, so dass jedes Zwischengestell entbehrlich ist, auch hierzu jede Lage der Welle, wagerecht oder lotrecht, gewählt werden kann. Der eine Teil besteht aus einer Muffe a (Fig. 34 und 35) mit festem Arm b, in dessen Nabe ein Winkelfernrohr c verschiebbar ist, wobei das Okular eine bequeme Lage zum Beobachter erhält. Im Abstande l mm wird auf der Welle d mm eine zweite Muffe f (Fig. 35) mittels drei Stellschrauben festgemacht, auf deren Nabe eine Kreisteilscheibe g festgeklemmt ist, während der nebenan sitzende Kreuzwinkel h verdrehbar ist. An diesem ist ein Visier, eine Transportklemme und ein Nonius mit Lupe, jedes am Ende eines Flügels angeordnet. Um ein sicheres und rasches Zentrieren zu ermöglichen, sind die Stellschrauben mittels Winkelgetriebe durch einen Winkelzahnkranz gleichzeitig anziehbar, wie dies aus Fig. 35 leicht ersichtlich ist. Wird nun die Welle d durch ein Kraftmoment verdreht, so wird nach Einstellung des Kreuzwinkels in die Fernrohrachse der Verdrehungswinkel gemessen werden können. Textabbildung Bd. 312, S. 74 Fig. 35. Ewing's Messvorrichtung für Verdrehungswinkel bei Wellenprüfungen.