Titel: Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der Arbeiter.
Fundstelle: Band 316, Jahrgang 1901, S. 599
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Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der Arbeiter. (Schluss von S. 586 d. Bd.) Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der Arbeiter. X.Kreis- oder ringförmige, sich drehende Roste. Die bisher betrachteten Rostfeuerungen waren sich alle darin gleich, dass die Rostfläche, mochte sie nun wagerecht sein oder schräg stehen, die Form eines Quadrats oder Rechtecks hatte. Abweichend davon zeichnet sich die Feuerung von Charles Groll in Roubaix (Frankreich) dadurch aus, dass ihr wagerecht gelagerter Rost kreis- oder ringförmig ist und langsam um seine Mittelachse rotiert. Fig. 96 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine derartige Feuerung für zwei Kessel XX1, Fig. 97 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 5 – 6 der Fig. 96, Fig. 98 eine Oberansicht des Rostes, Fig. 99 einen wagerechten Schnitt nach der Linie 9 – 10 – 11 – 12 der Fig. 96, die Fig. 95, 100, 101 die Anordnung der Luftkammern in vergrössertem Massstabe, Fig. 102 einen Längsschnitt in Richtung des Gewölbes A, Fig. 103 einen Längsschnitt in Richtung des Gewölbes A1, Fig. 104 einen Längsschnitt des Verteilers, Fig. 105 einen Querschnitt desselben, Fig. 106 die Abwickelung der Oberfläche der Verteilungswalze aus Fig. 104, Fig. 113 einen senkrechten Schnitt durch die Zuführungskanäle für die Kohlen, die Fig. 108 bis 112sind Einzelheiten der Rostlagerung und Fig. 107 ist eine Ausführungsform, bei welcher der Rost ringförmig angeordnet ist. Der unter den Kesseln liegende kreisförmige Rost ist auf einem Zahnrade a gelagert, welches auf Rollen b ruht, die sich auf dem Ringe b1 bewegen. Die Rollen haben Spielraum, damit Spannungen bei Ausdehnung des Rostes infolge der Hitze begegnet werden kann. Von der Nabe G des Zahnrads laufen Arme c und Streben d nach dem Umfange des Zahnrads, die zur Auflagerung der einzelnen Roststäbe dienen. Textabbildung Bd. 316, S. 599 Fig. 95. Das Zahnrad a dreht sich vermittelst seiner Nabe C auf der Säule f. Es empfängt seine Bewegung von einem Zahnrad e) welches auf beliebige Weise angetrieben wird. Die Achse f ist hohl. Sie steht durch Rohransatz f1 und Stutzen f2f3 mit einem Ventilator f4 in Verbindung, der Pressluft nach der zwischen den Gewölben A und A[ gelagerten und durch eine Schicht GG1 feuerfester Steine gegen die Wärmewirkung geschützten Kammer g treibt. Von hier tritt die Pressluft durch den Kanal i1 (Fig. 95 und 101) und die Düsen mm1 und nn1 über den Rost. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 96. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 97. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 98. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 99. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 100. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 101. Die Beschickungsvorrichtung besteht aus einem Behälter p (Fig. 104) mit Verteilungswalze q. Letztere ist in bestimmten Abständen mit Oeffnungen versehen, welchedie Aufgabe haben, die Kohle in gleichmässigem Strome in eine Anzahl geneigter Fächer h1 mit erhabener Oberfläche (Fig. 97 und 113) fallen zu lassen. Zur Reinigung der Walze ist eine Metallbürste q (Fig. 105) vorgesehen, die mittels Feder gegen die Walze gedrückt wird. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 102. Textabbildung Bd. 316, S. 600 Fig. 103. Das Brennmaterial fällt in einem Streifen auf den Rost, der sich in der Richtung der Buchstaben AXX1DA1 (Fig. 99) langsam bewegt. Auf dem Roste erfolgt die Inbrandsetzung der Kohle durch primäre Verbrennungsluft, die unter den Rost geführt wird. Die entwickelten Gase werden durch die aus den Düsen mm1nn1 zugeleitete sekundäre Verbrennungsluft vollständig verbrannt. Den Weg der Verbrennungsgase zeigen die Schnitte nach den Fig. 102, 103 an. Die heissen Gase ziehen zuerst unter dem Gewölbe A entlang, bestreichen darauf den Teil unter der Wand B, die durch Wand D mit den Gewölben AA1 in Verbindung steht, treten unter das Gewölbe A1, gelangen durch die Auslassöffnung A3 (Fig. 103) nach den oberen Kesselteilen, um auch diese zu erwärmen, und entweichen durch den Schornstein A4. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 104. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 105. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 106. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 107. Zur möglichsten Abdichtung des Zahnkranzes gegen das Mauerwerk ist in letzteres ein Ring k (Fig. 96, 97, 98)eingelegt. Die Arme c sind hohl und mit Oeffnungen c1 für den Zutritt von Verbrennungsluft versehen. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 108. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 109. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 110. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 111. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 112. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 113. Bei der in Fig. 107 dargestellten Ausführungsform ist statt der Tellerform die Ringform des Rostes angewendet, und in die Mitte ein starker Mauerpfeiler gesetzt. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 114. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 115. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 116. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 117. Textabbildung Bd. 316, S. 601 Fig. 118. Groll hat die Beschickungsvorrichtung später verbessert, wie die Fig. 114 bis 118 zeigen. Fig. 114 ist ein senkrechter Schnitt in der Richtung der Linie 1 – 2 – 3 – 4 der Fig. 115, Fig. 115 ein senkrechter Längsschnitt in Richtung der Linie 5 – 6 der Fig. 114, Fig. 116 ein wagerechter Schnitt in Richtung der Linie 7 – 8 der Fig. 114, die Fig. 117 und 118 zeigen die Beschickungsvorrichtung in Längs- und Querschnitt. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 119. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 120. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 120a. Auf der feststehenden Trommel i dreht sich eine zweite Trommel j mit verschieden breiten Vertiefungen o (Fig. 117). In die Vertiefungen fallen die Kohlenstückchen und werden bei der Drehung nach unten in die Beschickungskanäle p (Fig. 115) entlassen in der Weise, dass die schmäleren Kanäle p mit den schmäleren Oeffnungen o, die breiteren Kanäle mit den breiteren Oeffnungen zusammenarbeiten zu dem Zwecke, eine gleichmässige Beschickungder vom Zentrum nach der Peripherie zunehmenden kreisförmigen Rostfläche zu ermöglichen. Um zu verhindern, dass sich die Kohle in den Oeffnungen o festsetzt, ist an der Trommel i eine Klappe i1 angebracht, die der Wirkung der Feder i2 unterworfen ist, so dass sich die Klappe i1 beim Drehen der Trommel nach unten bewegt und die Kohle selbstthätig aus den Oeffnungen o herausdrückt. Der Kasten, welcher die Beschickungskanäle p enthält, ist an einer Stange q aufgehängt und führt, durch den Exzenter r angetrieben, eine pendelnde, die Kohlenabschiebung bewirkende Bewegung aus. Die Beschickungskanäle sind in der Kammer F angebracht, die durch Wände gegen die Wirkung der Feuerung geschützt ist. Der Behälter G, welcher der Feuerung die sekundäre Verbrennungsluft in Strahlen u zuführt, befindet sich seitlich von der Kammer F. Das Ganze ist an Stangen v angehängt. Die primäre Verbrennungsluft wird durch das Dampfstrahlgebläse D (Fig. 115) unter den Rost geblasen. Nach einer weiteren Verbesserung hat Groll, um auch Brennstoff von ungleichmässigem Korn verwenden zu können, die Beschickungsvorrichtung durch eine solche mit Förderband ersetzt. Fig. 119 zeigt eine Ansicht der letzteren, Fig. 120 eine Oberansicht, Fig. 120a einen senkrechten Schnitt. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 121. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 122. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 123. Textabbildung Bd. 316, S. 602 Fig. 124. Aus dem Trichter m fällt die Kohle durch ein Verteilungsgitter d, welches sich in die herniederdringende Kohle hineinschiebt und sie abteilt, auf das Förderband ohne Ende b, welches sich auf Rollen c bewegt. Das Förderband entlässt den Brennstoff durch den Rahmen g nach den Beschickungskanälen l. Die beiden letzteren sind schwingend angeordnet, um ein Versetzen der Kohle zu verhindern. Die ganze Vorrichtung ruht auf zwei Querstücken k1. Eine spätere Abänderung führt eine Kettenförderung zum Transport der Kohle auf die Rostfläche ein. Fig. 121 zeigt den Schnitt einer solchen Vorrichtung nach der Linie xx der Fig. 122, Fig. 122 einen Schnitt in der Längsrichtung, Fig. 123 eine Oberansicht zu Fig. 122, Fig. 124 eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 125. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 126. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 127. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 128. Der Brennstoff gelangt aus dem Fülltrichter auf das Förderband b, welches ihn nach dem Verteilungskasten c führt, und zwar erfolgt die Zuführung in einer verschieden starken Schicht entsprechend dem durch Abstreicher d eingestellten Querschnitt a1a2a3a4 (Fig. 121). Unter dem in Fächer geteilten Kasten c ist der Verteiler a angeordnet, auf welchem sich eine Anzahl verschieden langer Ketten (Fig. 123) bewegen, die den Brennstoff in verschiedenen Abständen vom Mittelpunkte auf die Rostfläche fallen lassen. Der verschiedene Querschnitt der Fächer ist der verschieden grossen Fläche des Rostes, welche die einzelnen Fächer zu beschütten haben, angepasst. Da die Kanäle 1 und 2 nur sehr wenig Kohlen zu erhalten haben, müsste ihr Querschnitt sehr klein bemessen sein und könnte daher so gering werden, dass bei n eine Stauung eintritt. Um diesem Uebelstande zu begegnen, ist die Wand gg1, welche die Abteilungen 1 2 trennt, geneigt und reicht nicht bis zur Höhe der anderen Wände. Ferner besitzt die Wand hh1, welche zwischen den Abteilungen 2 3 gelegen ist, in der Mitte eine Oeffnung. Infolge dieser Anordnung bleibt auf jeder Seite der Wand gg1 ein Raum, welcher dem Brennstoff bequemen Durchgang gestattet. Zur Reinigung der Förderketten sind Metallbürsten vorgesehen. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 128a. Anstatt die Förderketten nebeneinander zu legen, kann man sie auch übereinander anordnen, wie das in Fig. 124 dargestellt ist. XI.Schlackenbrechvorrichtungen. Von den bisher betrachteten Rostfeuerungen waren bereits mehrere mit Einrichtungen zur Beseitigung der gebildeten Aschen und Schlacken versehen. Diese Einrichtungen genügen aber nicht zur Entfernung von Schlacken, die an den Roststäben fest anbacken. Man wird daher, besonders wenn man Steinkohlen verfeuert, die grössereMengen anschmelzender Schlacke liefern, andere Hilfsmittel zur Beseitigung der letzteren anwenden müssen. Sehr einfach ist die Schlackenbrechvorrichtung nach Karl Twer in Köln a. Rh., die in den Fig. 125 bis 128 als Ausführungsform an Puddel- und Schweissöfen dargestellt ist. Fig. 125 zeigt eine Anlage in Ansicht, Fig. 126 dieselbe teilweise im senkrechten Schnitt mit niederbewegter Rosthälfte auf der rechten Seite, Fig. 127 einen wagerechten Schnitt, Fig. 128 einen Vertikalschnitt senkrecht zu dem Schnitt nach Fig. 126. Der zweiteilige Rost a ist an beiden Seiten um eine mit Zahnbogen oder Zahnrad c versehene Achse b mit Hilfe des Kurbelrades d bewegbar. Er kann bei kleineren Oefen auch einteilig gemacht werden. Sobald geschlackt werden soll, steckt man durch die Oeffnungen g Eisenstäbe in die Schicht zwischen Kohle und Schlacke, um den Kohlen während des Reinigens eine Unterlage zu bieten, und kippt den Rost herunter. Schlacken und Asche fallen jetzt zum grössten Teil durch ihr eigenes Gewicht hernieder. Was am Roste hängen geblieben ist, wird durch die kegelförmigen Zinken f, welche in die Spalten des heruntergekippten Rostes passen und durch sie hindurchragen, zerstückelt und abgestossen. Darauf bringt man den gereinigten Rost wieder in die wagerechte Lage und entfernt die durch die Oeffnungen g gesteckten Stäbe. In ähnlicher Weise wirkt eine Abschlackvorrichtung nach Joseph Esterer in Münster i. W. und Fr. Beny in Oppenheim, welche in Fig. 128a im Längsschnitt dargestellt ist, nur mit dem Unterschiede, dass hier der Rost festliegt und die Reinigungszinken bewegt werden. Letztere (S) sind um die Welle D drehbar angeordnet. Bei der Drehung der Welle streichen die Zinken zwischen den Roststäben hindurch und entfernen die Schlacke nach dem untergehaltenen Wagen E. Wenig praktisch ist die Art, nach welcher hier der Brennstoff durch die Thür A unmittelbar vor der Feuerbrücke aufgegeben und auf der schiefen Ebene B, der die Rolle einer Verkohlungsfläche zugedacht ist, allmählich nach dem Roste C befördert wird. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 129. Textabbildung Bd. 316, S. 603 Fig. 130. Die Schür- und Schlackenbrechvorrichtung von Joseph Kudlicz in Prag besteht aus mehreren Schürmessern, welche den Rost bearbeiten. Fig. 131 zeigt den Längsschnitt einer Feuerung mit der neuen Vorrichtung, Fig. 132 einen Schnitt nach der Linie xx der Fig. 131, Fig. 133 in der einen Hälfte einen Schnitt nach der Linie yy der Fig. 131 und in der anderen Hälfte die Vorderansicht, Fig. 134 die bewegliche Stütze für die Schürstange und Mg. 135 die Seitenansicht der Stütze, Fig. 136 und 137 die Schür Vorrichtung mit einer anderen Rostbauart; Fig. 138 bis 147 stellen andere Ausführungsformen der Schürvorrichtung dar, Fig. 148 und 149 eine Bewegungsvorrichtung für die Ausführungsform nach den Fig. 144 und 145, Fig. 150 einen Schnitt durch die Anordnung zur Kühlung der Roststäbe bei Verwendung backender Kohle. Die Fig. 129 zeigt die Schürvorrichtung an einem Schrägrost, Fig. 130 an einem Stufenrost. Textabbildung Bd. 316, S. 604 Die Enden der Schürstange E (Fig. 131 bis 135) sind in einem rohrförmigen Kopfstück E1 befestigt. Letzteres trägt mehrere Schürmesser m. In einiger Entfernung von dem Kopfstück sind an der Stange E zwei Haken F angebracht, an welchen sie, wenn geschürt werden soll, auf einer Rundstange C1 aufgehängt wird. C1 und C2 sind Verbindungsstangen eines kleinen, aus den Seitenleisten Bmit Rollen D bestehenden, in den Nuten f der Leisten b unter dem Roste verschiebbaren Wagens. Textabbildung Bd. 316, S. 604 Fig. 133. Textabbildung Bd. 316, S. 604 Fig. 134. Textabbildung Bd. 316, S. 604 Fig. 135. Soll der Rost bearbeitet werden, dann schiebt man die Stange bis fast zu der Querleiste a2, hebt dann die Schürmesser m durch Niederdrücken des Stangenendes und schiebt die Stange bis zur Leiste a2. Dadurch wird das Rostende von den Schlacken, die auf den ausziehbaren Rost J fallen, befreit. Darauf werden die Messer wieder gesenkt, etwas mehr nach vorn gezogen, gehoben, wieder eine kurze Strecke nach rückwärts geschoben und so fort, bis der ganze Rost in dieser Weise behandelt worden ist. H ist der den aufzuschüttenden Brennstoff enthaltende Fülltrichter, c die Thür zum Aschenfall. Die zur Verbrennung erforderliche Verbrennungsluft gelangt in die vorn offenen, hohlen, bei a1 festgehaltenen Roststäbe, strömt durch dieselben und tritt durch Oeffnungen d in den Aschenfall ein, von wo sie zum Brennstoff gelangt. Die auf dem Rost J, welcher auch als Kipprost ausgebildet sein kann (Fig. 144), angesammelten Schlacken werden von Zeit zu Zeit in den Aschenfall befördert. Zur Bewegung des Rostes J dient die Zugstange J1. Die Fig. 136 und 137 zeigen die Einrichtung bei einem Rost, der aus einzelnen kurzen Rostabteilungen zusammengesetzt ist. Textabbildung Bd. 316, S. 604 Bei dem Stufenrost nach Fig. 130 ist je ein Wagen mit besonderen Schürstangen unter jeder Stufe verschiebbar angeordnet. Man kann aber auch alle Stufen mit einer Schürstange bearbeiten. Bei der Einrichtung nach den Fig. 138 und 139 braucht die Schürstange nur hin und her bewegt werden, weil sie sich in senkrechter Richtung selbst führt. Die Stütze C1 hebt sich nämlich und sinkt durch die Anordnung der Führungen U und drehbarer Zungen u derart, dass die Messer m auf dem Wege von vorn nach hinten eine durch die oberen Nuten bestimmte Bahn beschreiben, während sie sich auf dem Wege von hinten nach vorn an der unteren Bahn der Führungen U, also unter dem Roste bewegen. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 140 bis 143 werden die Messer m durch Niederdrücken eines federnden Doppelhebels unter Vermittelung einer Stange S emporgerichtet und durch Loslassen des Doppelhebels geneigt, wobei sie sich um den Bolzen t drehen. Die zwei Ausführungsformen nach den Fig. 144 bis 149 besitzen im Kopfstück selbst ein Getriebe, durch welches die Messer m im ersteren Falle bei der Verschiebung der Schürstange gegen die Feuerbrücke eine cykloidische Bahn (Fig. 144 rechts) und beim Rückgang eine gerade Bahn beschreiben, während im zweiten Falle (Fig. 147) das Umgekehrte geschieht, wie die Pfeile angeben. Die Seitenleisten sind mit Nuten versehen und als Zahnstangen ausgebildet, welche das Rad r drehen. Letzteres sitzt fest auf einem Bolzen (Fig. 149), mit welchem ein Sperrrad s verbunden ist, während sich die Hülse h und die Kurbel k auf demselben lose befinden. Das Kopfstück E1 ist mit einem Zapfen ausgestattet, auf welchem die Kurbel k und die Sperrklinke s1 unter dem Druck der Feder s2 lose aufgesetzt sind. Durch Schieben der Stange E gegen die Feuerbrücke wird vom Sperrrad s die Klinke s1 mitgenommen, welche das Rohr E1 zwingt, sich um den Drehpunkt des Rades r zu drehen. Dadurch gelingt es zu bewirken, dass die Messer m cykloidenähnliche Kurven beschreiben. Beim Rückgange gleitet die Klinke s1 über die Zähne des Sperrrades hinweg, so dass keine Drehung des Kopfes E1 erfolgt, und derselbe wagerecht zurückbewegt wird. Die Bauart nach Fig. 147 ist fast dieselbe, nur mit dem Unterschiede, dass die Gleitnut oben verzahnt ist, das Zahnrad also umgekehrt eingreift und sich umgekehrt zu der Verschiebung bewegt. Ferner sind hier zwei Röhren E1 durch Stangen o1 miteinander verbunden. Zur Kühlung der Roststäbe können dünne Wasserstrahlen vorn in den hohlen Rost eingeführt werden (Fig. 150). XII.Verschiedenes. 1. Feuerdämpfer für Dampfkesselheizungen. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 150a. Wir haben bereits unter dem Abschnitt IV bei dem Efran'schen Beschickungsapparate eine Sicherheitseinrichtung kennen gelernt, durch welche bei Ueberschreitung des zulässigen Drucks im Dampfkessel die Zuführung von Brennstoff unterbrochen, und der Rauchschieber geschlossen wird, so dass jede Gefahr der Ueberheizung und Explosion des Dampfkessels beseitigt werden soll. Will man von der Einführung mechanischer Beschickungsvorrichtungen, wie sie dort angewandt werden, absehen und doch einen Schutz gegen Dampfkesselexplosionen besitzen, dann ist die Anbringung eines Feuerdämpfers nach Chr. Vollmar inRatzeburg zu empfehlen. Es handelt sich hier um die Beseitigung derjenigen Gefahr, welche droht, wenn das Wasser im Kessel unter den niedrigsten Wasserstand gesunken ist. Eine solche Einrichtung ist von besonderem Wert für diejenigen Betriebe, in welchen die Arbeit während der Mittagspause oder während der Nacht ruht, und das Feuer unter dem Kessel nicht vollständig gelöscht, sondern nur gedämpft wird, damit es nach der Pause oder am nächsten Morgen zum Wiederbeginn der Arbeit schneller angefacht werden kann (Ziegeleien, Hammerwerke u.s.w.). Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 151. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 152. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 153. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 154. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 155. Textabbildung Bd. 316, S. 605 Fig. 156. Die Fig. 150a veranschaulicht eine solche Anlage im senkrechten Längsschnitt. Oberhalb des Rostes 1 ist vom Flammrohr 2 aus nach der oberen Kesselwandung 3 ein nach innen durch Chamotteausfütterung gegen die Wirkung der Flamme geschützter Cylinder 5 und über ihm ein grösserer mit Sand gefüllter Behälter 6 angeordnet. Die Oeffnung des Bodens 7 kann durch eine um Zapfen 10 drehbare Klappe 9 verschlossen werden. Die mit letzterer gelenkig verbundene Stange 11 besitzt einen Schlitz 12, durch welchen die mit dem einen Arm des Winkelhebels 13 verbundene und auf dem Ständer 20 ruhende Stange 14 gesteckt ist. Der andere Arm des Winkelhebels greift unter den Anschlag 19 der mit dem Schwimmer 15 verbundenen, durch Stopfbüchse 18 geführten Stange 17. Sinkt der Wasserstand im Kessel unter die festgesetzte Grenze, dann fällt der um Zapfen 16 drehbare Schwimmer und bewegt hierdurch die Stange 17 nach unten, so dass der Anschlag 19 den Winkelhebel 13 mitnimmt und dadurch die Stange 14 aus dem Schlitzende der Stange 11 herauszieht. Die nun frei gegebene Klappe 9 öffnet sich selbstthätig unter dem Druck des den Behälter 6 anfüllenden Sandes und lässt den letzteren auf das Feuer fallen, wodurch eine sofortige Dämpfung der Glut eintritt. 2. Schutz der Arbeiter gegen die von den Feuerungsthüren ausgestrahlte Wärme. Zum Schütze der Arbeiter gegen die von den eisernen Thüren der Feuerungen ausstrahlenden Hitze eignet sich eine Einrichtung von M. Gehre in Rath bei Düsseldorf, die ursprünglich nur dazu bestimmt ist, die strahlende Wärme der Feuerung von der Thür abzulenken, mit diesem Zwecke aber auch den ersten erreicht. Hinter den Feuerthüren a (Fig. 151 bis 156), welche mit Klappen b zum Einbringen der Feuergeräte durch die Thüren versehen sind, werden Klappen oder Schieber f angeordnet. Werden letztere herumgedreht oder entfernt, dann kann man, wie die Fig. 153 bis 156 zeigen, das Gezähe nach Beiseiteschieben der äusseren Klappe b in den Feuerraum bringen, worauf die Klappe b wieder geschlossen wird. Ist die Klappe f drehbar angeordnet, so erfolgt ihr Oeffnen oder Schliessen mit Hilfe eines an der Drehachse angebrachten Hebels c. Die Oeffnung i zwischen Klappe und Thürrahmen dient zur Auflagerung der Schür Werkzeuge. Zwischen den Klappen b und f wird durch Oeffnungen kalte Luft hindurchgeführt, wie die Pfeile in Fig. 152 andeuten. Die Teile b und f sind für gewöhnlich derartig miteinander verbunden, dass sie zusammen drehbar oder aufklappbar sind.