Titel: Nordamerikanische Eisenbauwerkstätten.
Autor: H. Reissner
Fundstelle: Band 320, Jahrgang 1905, S. 628
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Nordamerikanische Eisenbauwerkstätten. Von Dr.-Ing. H. Reissner, Berlin. (Fortsetzung von S. 613 d. Bd.) Nordamerikanische Eisenbauwerkstätten. Anzahl und Leistungsfähigkeil der Werkstätten. Das wichtigste Brückenbau betreibende Unternehmen ist die American Bridge Co. Das „Supplement to the Iron and Steel Works Directory“ 1903 macht über diese Gesellschaft folgende Angaben: „American Bridge Co.“, abhängig von der United States Steel Corporation, umfasst 26 Brückenbauanstalten unter einheitlicher Leitung mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 700000 bis 800000 t. Kapital: 35000000 Dollar Vorzugsaktien, 35000000 Stammaktien. Betriebsdirektor: J. Christie. Oberingenieur: P. L. Wölfel. Dass die Gesellschaft sich aus Rücksicht auf die Trustgesetze in die American Bridge Co. of New York, die „Empire Bridge Co.“ und die American Bridge Co. geteilt hat, braucht nur insoweit betrachtet zu werden, als es einen Einfluss auf die tatsächliche Leitung ausübt. Die vorerwähnten 26 Werke mit Angabe ihrer jährlichen Leistungsfähigkeit sind die folgenden: Eisenbauwerkstätten der American Bridge Co. und deren Leistungsfähigkeit. Ambridge Werk, Ambridge, Pa. (im Bau) 180–240000 t American Werk, Chicago, Illinois, (früher    American Bridge Co.) 24000 t Athens Werk, Athens, Pennsylvania (Union    Bridge Co.) 15000 t Berlin Werk, East Berlin, Conn. (Berlin    Bridge Co.) 18000 t Canton Werk, Canton, Ohio (Canton    Bridge Co.) 12000 t Columbus Werk, Columbus, Ohio (Co-    lumbus Bridge Co.) 4800 t Detroit Werk, Detroit, Michigan 16800 t Edge Moor Werk, Edge Moor, Delaware 30000 t Keystone Werk, Pittsburg, Pa. 48000 t Lafayette Werk, Lafayette, Indiana 3600 t Lassig Werk, Chicago, Illinois 54000 t Milwaukee Werk, Milwaukee, Wisc. 12000 t Minneapolis Werk, Minneapolis Minnesota    (Herzog Gillette Bridge Co.) 16800 t Pencoyd Werk, Pencoyd, Pa. 84000 t Pittsburg Werk, Pittsburg, Pa. (Pitts-    burg Bridge Co.) 18000 t Schultz Werk, Mc Kees Rocks, Pa. 10800 t Schiffler Werk, Pittsburg, Pa. 24000 t Toledo Werk, Toledo, Ohio 36000 t Trenton Werk, Trenton, New Jersey    (Trenton Iron Works) 36000 t Walker Werk, West Homestead, Pa. 16800 t Youngstown Werk, Youngstown, Ohio 14400 t Albany Werk, Albany, New-York 4800 t Brooklyn Werk, Brooklyn, New-York    (Post & Mc Chord) 30000 t Buffalo Werk, Buffalo, New-York 7200 t Elmira Werk, Elmira, New-York 31800 t Rochester Werk, Rochester, New-York 7200 t Die eingeklammerten Namen bezeichnen die frühere Benennung vor der Vereinigung. Von diesen ist das grösste Werk in Ambridge bei Pittsburg im Bau, nach der Vollendung sollen dafür einige kleinere Pittsburger Werke eingehen, nämlich die Anlagen der Keystone-, Shiffler, Pittsburg und Walker Werke, von denen die bekannteste wohl das früher Carnegie gehörige Keystone-Werk ist, das viele der grössten amerikanischen Brücken gebaut hat, aber jetzt in seiner Anlage schon recht veraltet erscheint. Die Schultz Bridge & Iron Works haben nach einem Brande den Betrieb schon jetzt eingestellt. Die wirklichen Produktionsmengen der Werke der American Bridge Co. für die Zeit vom 31. Oktober 1901 bis 31. Oktober 1902 sind mir zugänglich gewesen und in der nachstehenden Tab. 10 angegeben. Nicht unerheblich ist hierin auch die Angabe der Schrotmengen, insofern sie die Arbeit des betreffenden Werkes erkennen lässt. Es ist nämlich die Menge des Schrotabfalles umso grösser, je komplizierter die Arbeit ist, und umso kleiner, je mehr die Tätigkeit der Werkstätte durch Bauträgerarbeit in Anspruch genommen wird. Tabelle 10. Produktion für das Jahr 1. November 1901 bis 31. Oktober 1902 der Eisenbauwerkstätten der American Bridge Co. Oestliche Abteilung. Werk Fertige Eisen-konstruktionen in t Schrot in v. H. Albany Athens Berlin Brooklyn Buffalo Edge Moor Elmira Rochester Trenton   4199169911691922111  60052898126730  584827385 3.525.638.414.345.004.395.572.877.32 155169 Pittsburger Abteilung. Canton Columbus Keystone Pittsburg Schultz Schiffler Toledo Walker Youngstown 88094  38603087515395  927820265212991051910628 4.224.826.114.574.206.877.364.475.09                  130928 Chicago Abteilung. American Detroit Lafayette Lassig Milwaukee Minneapolis St. Louis   21212  14382    3090  35631  10871  10642    7997 3.544.895.054.884.553.682.35 103825                389822 5.30 Pencoyd für 1 April bis31 Oktober 1902 44000 7.4 Ausser den Werkstätten der American Bridge Co. besitzt die United States Steel Corporation auf ihren Walzwerken noch einige Konstruktionswerkstätten, hauptsächlich für Hochbauarbeiten, um sich und den Abnehmern den Transport nach einer besonderen Werkstatt zu sparen. Diese Werkstätten dienen vornehmlich zur Herstellung von Bauträgern, Stützen und von eigenen Gebäuden. Vom Verfasser besichtigt wurden die Anlagen der Carnegie Steel Co. in Homestead Pittsburg, in 33d st. Pittsburg, Illinois Steel Co. in Chicago. Die erste dieser Werkstätten besorgt ausschliesslich das Herrichten von Walzträgern (Lochen, Klinken, Schneiden, Biegen von Trägern und Anpassen und Annieten von Anschlusswinkeln). Die zweite Anlage ist hauptsächlich für die Herstellung von genieteten Säulen eingerichtet. Die dritte macht ausser den genannten auch schwierigere Arbeiten, die sich für die Brückenbauanstalten der U. S. S. Corp. nicht lohnen, aber immerhin notwendig sind, um sich die Abnehmer zu erhalten. Jedenfalls findet aber bei allen wichtigeren Arbeiten eine Vereinbarung zwischen den Leitungen der Walzwerkstätten und denen der Am. Br. Co. darüber statt, wer auf ausgeschriebene Arbeiten bieten soll. Dass man im Eisenkonstruktionsfach noch durchaus nicht von einem Monopol der United States Steel Corporation trotz der oben angegebenen Produktionsmengen sprechen kann, sieht man aus der Zahl, Bedeutung und Rentabilität der unabhängigen Werke. Als Zahl der unabhängigen Brückenbauanstalten in den Vereinigten Staaten gibt das vorher genannte Adressbuch 115 im Betrieb befindliche, 1 im Bau und 5 projektierte an, von denen allerdings nur wenige grosse Bedeutung haben. Anderseits ist diese Liste sicher in bezug auf kleinere Werkstätten noch unvollständig. Von gut eingerichteten und leistungsfähigen, unabhängigen Werken sind zu nennen, nach Staaten geordnet: Wichtige unabhängige Eisenbauwerkstätten und deren Leistungsfähigkeit. Connecticut: Berlin Construction Co., Berlin 6000 t New York: Milliken Brothers Iron Works 36000 t New Jersey: Passaic Steel Co., Paterson 60000 t Pennsylvania: Mc Clintic-Marshall Construction Com-  pany, Pittsburg:        1. Pittsburg-Werk in Rankin 50000 t        2. Pottstown-Werk in Pottstown 35000 t Pennsylvania Steel Co. in Steelton 30–40000 tNeuerdings weiter ausgebaut und vielleicht auf eine Leistungsfähigkeit von 50000 t schwerer Eisenbahnbrücken (sorgfältige Arbeit) gebracht. Phoenix Bridge Works in Phoenixville 50000 t Riter-Conley Manufacturing Co., Pitts-      burg, Werk in Allegheny 70000 tAusserdem betreibt dieselbe Gesellschaft noch grosse und sehr gut ausgestattete Werkstätten in Leetsdale bei Pittsburg für die Herstellung von Blechkonstruktionen (Wasserbehälter, Schornsteine, Kessel, Gasbehälter, Röhren, Mäste usw.) Die obige Angabe über Jahresleistung scheint Verfasser unsicher. Ohio: King Bridge Co., Cleveland 30000 t Illinois: North- Works, Illinois Steel Co., North-  Chicago (U. S. S. C.) 15000 t Wiskonsin: Modern Steel Structural Co., Waukesha 10000 t Wisconsin Bridge and Iron Co., Milwaukee 15000 t Organisation. American Bridge Co. Die Zusammenfassung der einzelnen Werke der American Bridge Co. zu einem grossen Betriebe ist wegen der Mannigfaltigkeit der Arbeiten, der Verschiedenartigkeit der Methoden und der in denselben herrschenden Traditionen naturgemäss viel schwieriger, als für die Hochofen- und Walzwerke der United States Steel Corporation, welche jahrein, jahraus ein einheitliches Produkt erzeugen und sich wirtschaftlich besser vergleichen lassen. Wie vorher bereits gesagt, gliedert sich die American Bridge Co. in: A. American Bridge Co. of New York, der die kaufmännische Leitung des Gesamtunternehmens obliegt, insbesondere die Bewerbung um Lieferungen und auch die Aufstellung der Konstruktionen. B. American Bridge Co. und Empire Bridge Co., die sich wiederum in einen östlichen, einen Pittsburg- und einen westlichen Bezirk gliedern. Jeder dieser Bezirke hat die folgenden Unterabteilungen: 1. Operating Departement (Betriebsabteilung), 2. Purchasing (Einkaufsabteilung), 3. Auditing (Buchhalterei), 4. Engineering (Ingenieurabteilung),           Structural (Bauabteilung),           Mechanical (Maschinenabteilung), 5. Erecting Departement (Montageabteilung), 6. Traffic (Transportabteilg., Spedition). 1. Die Betriebsleitung hat das Fortschreiten der Arbeit und die Wirtschaftlichkeit der Werkstätten zu überwachen, d.h. dafür zu sorgen, dass jede Maschine so dauernd als möglich im Gange sei, dass Schablonen tunlichst oft benutzt werden, dass Leistungsfähigkeit der Maschinen und Kessel ausgenutzt wird, dass keine überflüssigen Kräfte beschäftigt werden, dass die für eine Arbeit notwendigen Vorrichtungen beschafft werden und dass überhaupt die Werke eine möglichst hohe Tonnenleistung herauswirtschaften. 2. Einkaufsabteilung. 3. Buchhalterei. 4. Technische Abteilung: a) Bauabteilung: α) allgemeine für einen Distrikt: Anfertigung von Entwürfen und Kostenanschlägen und Herausgabe von Normalien, β) besondere für jedes einzelne Werk: Anfertigung von Werkstattzeichnungen, Ausarbeitung schwieriger Aufstellungen, zerfällt in       Brückenbauabteilung und Hochbauabteilung. b) Maschinentechnische Abteilung: α) Konstruktion, Aufstellung und Einrichtung der Werkstattmaschinen und Transporteinrichtungen, Entwurf neuer und Neugestaltung alter Anlagen, Festigkeitsprüfungen und wissenschaftlich-technische Versuche, β) Werkstattbetrieb: Ueberwachung der Anlagen, Maschinen, Kräne, Materialien und Verteilung der Arbeiten an die Kolonnenführer. 5. Montageabteilung: Ausarbeitung der normalen Aufstellungen, Instandhaltung der Aufstellungsmaschinen und Materialien, Verteilung der Arbeiten an die verschiedenen Aufstellungsingenieure und ihre Kolonnen, Ueberwachung des Fortschritts und der Kosten der Aufstellungsarbeiten. 6. Transportabteilung (Spedition): Ermittelung der günstigsten Frachtwege für Walzeisen und fertige Konstruktionen und Wagenbeschaffung. Der Gang des Geschäfts ist nun etwa der folgende: Zur Bewerbung um eine Lieferung fordert die American Bridge Co. of New York Kostenanschläge von dem Kalkulationsbureau der technischen Abteilung des Bezirks ein, zu welchem der Ort der Lieferung gehört. Falls die Lieferung zugeschlagen wird, überweist sie den Entwurf zur Durchführung wieder an den Bezirk zurück. Dort verteilt ihn das Betriebsbureau an diejenigen Anlagen der Gesellschaft, die nach den Erfahrungen, statistischen Jahresermittelungen, Lage, Arbeitslöhnen, augenblicklichem Beschäftigungsgrad und maschinellen Einrichtungen sich am besten für die Arbeit eignen, entweder im ganzen oder nach den obigen Gesichtspunkten geteilt. Auf den einzelnen Werken werden nun so schnell als möglich aus dem generellen Projekt die Materialbestellungen gemacht, damit, wenn die Werkzeichnungen fertig sind, inzwischen das dazu nötige Walzeisen angeliefert ist. Die Grundsätze und die Methoden der Walzeisenbestellung der Am. Br. Co. lassen sich nach den vervielfältigten, an die Bureaus verteilten Vorschriften (1903) etwa folgendermassen wiedergeben: Allgemeines. Die Materialbestellung soll die erste für eine Lieferung zu besorgende Arbeit sein, wenn vom verantwortlichen Ingenieur nicht anders bestimmt. Da ungefähr acht Wochen für Lieferung verlangt werden, soll der Hauptteil der Arbeit bestellt werden, wenn auch mehrere Einzelheiten noch der Information bedürfen Solche Einzelheiten sollen durch späteren Auftrag erledigt werden. Es ist besser, mehrere lange Eisen, die geschnitten werden können, zu bestellen, als auf die Festlegung schwieriger Einzelheiten zu warten. Mit solchen Bestellungen soll man nicht geizig sein. Grosse Aufträge müssen in Ladungen oder Böden geteilt und jeder Boden getrennt gehalten werden. Wenn die Arbeit im WalzwerkSiehe Preisverzeichnis dieser Arbeiten auf S. 611. ausgeführt wird, ist Angabe nötig, wann Zeichnungen folgen. Längen sollen so oft wie möglich in geraden Halbzollen angegeben werden. Lager. Wenn Material von normaler Beschaffenheit ist, und wahrscheinlich manches davon vom Werklager genommen werden kann, bestelle man Hauptteile und ungefähre Einzelheiten sofort aus dem allgemeinen Entwurf. Man schicke diese Bestellung, wenn möglich, einen Tag nach Empfang der Unterlagen, an den Leiter des Werkes, in dem das Material bearbeitet werden soll. Wenn der Werkleiter diese Bestellungen mit der Angabe des bereitgestellten Materials zurückgibt, können inzwischen die Austragungen schon vorgeschritten sein und das fehlende kann dann vom Walzwerk besorgt werden. Die erste der Bestellung soll eine kurze Beschreibung der Konstruktion geben. Fixe Längen. Um Extrakosten (siehe besondere Rundschreiben) zu vermeiden und bessere Lieferzeit von Walzwerken zu erlangen, soll Material in fixen Längen bestellt werden, wenn die Werkstatt die genügenden Schneidevorrichtungen hat. Besondere Profile (siehe besondere Rundschreiben) werden so bestellt, dass man ein genaues Vielfaches plus Spielraum für Werkstattarbeit angibt. Gewöhnliche Profile werden nach folgenden Regeln zusammengenommen: Winkel länger als 4,6 m werden nicht in fixen Längen bestellt. Stücke zwischen 3 m und 4,6 m werden nach fixen Längen von 9 m bestellt, vorausgesetzt, dass die bestellte Menge weniger als fünf Stäbe beträgt. Für mehr als fünf Stäbe gebe man genaues Vielfache plus Spielraum für Werkstattarbeit. Für alle Längen unter 3 m bestelle man in 9 m Längen, solange Verschnitt unter 305 mm ist. Wenn Zugabe mehr als 305 mm ist, bestelle trotzdem in 9 m Längen für Mengen unter zehn Stäben. Für Mengen von zehn Stäben an bestelle genaues Vielfache mit richtiger Zugabe für Werkstattarbeit, z.B. für 41 Winkel 1,754 m bestelle neun Stäbe 9,0 m, für 51 Winkel 1,754 m bestelle elf Stäbe 8,85 m. Gewöhnliche Platten (siehe besonderes Rundschreiben) bis zu 356 mm breit und 10 mm stark werden im allgemeinen in fixen Längen von 6,1 m vervielfacht in derselben Art wie Winkel. Wenn mehrere besondere Platten in grossen Stücken genommen werden sollen, bestelle in genauen mit Zuschlag für Werkstattarbeit genommenen Längen von ungefähr 6,1 m. Sägeschnitte. Sägen sind ungefähr 10 mm dick. Wo I-Träger und U-Eisen schiefe Schnitte haben, füge 25 mm für jeden Schnitt hinzu. Bearbeitete Enden. Füge 19 mm zu vorgeschriebener Länge hinzu für zwei bearbeitete Enden und 12 mm für ein solches Ende. -Träger und-Eisen. Ordne Einzelheiten so an, dass 10 mm Willkür plus oder minus erlaubt ist. Bestelle Träger mit Anschlusswinkeln nach besonderem Rundschreiben. Wenn bei besonderen Einzelheiten wie Kranlaufbahnträgern weniger als 10 mm Willkür verlangt wird, gehe folgendermassen vor: Für Profile unter N. P. 60 cm schreibe vor „genau“ und mache bestellte Länge gleich fertiger. Für Träger N. P. 60 mache bestellte Länge 13 mm länger als fertige und bearbeite auf vorgeschriebene Länge in der Werkstatt. Winkel. Bestelle Gurt- oder Flanschwinkel für gewöhnliche Grössen bis zu 6.4. ½ (∾ 150 . 100 . 12) . 12 bis 25 mm zu lang. Schwerere Profile 25 bis 38 mm zu lang. Wenn Winkel in fixen Längen bestellt werden, füge 3 mm für jeden Schnitt und 25 mm für Ungenauigkeit hinzu; für schiefe Schnitte füge 25 mm für jeden Schnitt zu. Bleche. Universalbleche sollen für Deckplatten und überall, wo gewalzte Kanten erforderlich sind, immer vorgeschrieben werden. Die Grenzen in der Breite sind die folgenden: Flacheisen 40 bis 250 mm breit, Universaleisen 150 bis 1220 mm breit, geschnittene Bleche 305 bis 3050 mm breit. Die Grenzbreiten überdecken sich und variieren bei verschiedenen Walzwerken. Für Flacheisen bis 130 mm einschliesslich schreibe keine Abarbeitung vor. Für Bleche von 305 bis 1220 mm, wenn geschnittene Bleche möglich, schreibe vor Universaleisen oder geschnitten. Alle Weiten über 1220 mm müssen geschnitten sein. Halte Breiten in ganzen Zollen wenn möglich. Füge 3 mm in Stärke hinzu, wenn Bleche auf einer Seite, und 4,5 mm, wenn sie auf beiden Seiten gehobelt werden sollen. Schlage 6 mm zu, wenn Kanten zu hobeln. Kurze Platten in fixen Längen zu bestellen, wenn Werkstatt Vorrichtungen zum Schneiden hat. Füge 3 mm für jeden Schnitt und 25 mm für Ungenauigkeit zu. Gitterstäbe. Flacheisen von 50 bis 75 mm breit, 6 bis 7,5 mm stark, werden im Werklager geführt. Gitterstäbe von anderen Dimensionen werden in laufenden Fuss bestellt. Buckelplatten. Bestelle Buckelplatten 25 mm breiter als fertige Breite. Zu der Länge füge 20 mm für jeden Buckel hinzu. Niete. Niete werden auf Lager geführt mit Ausnahme derer aus besonderem Material, wo wir dem Werkleiter die ungefähre zu bestellende Tonnenzahl angeben werden. Blechträger. Gestatte 12 mm bei Versteifungswinkeln für jedes angepasste Ende, so dass sie für einen Anschluss abgefräst werden können, auch füge zu der Länge die Stärke für jede Kröpfung zu. Bestelle Stegbleche 3 mm hinter Endversteifungswinkeln zurücktretend, wo offen, und 6 mm. wo sie gegen andere Teile stossen oder in Mauern eingelassen werden. Für Bleche schmäler als 1220 mm gestatte 6 mm an Stössen, breiter als 1220 mm gestatte 12 mm. Stegbleche niedriger als 915 mm sollen 6 mm niedriger als die Entfernung Rücken zu Rücken Flanschwinkel und, wenn höher als 915 mm, 12 mm schmäler sein.Diese Bestimmungen bezwecken, das Abhobeln der Stegblechkanten unnötig zu machen und zu verhindern, dass Blech über Winkel heraustritt Gebogene Teile. Sorge dafür, dass ein gerades Stück von wenigstens 150 mm an jedem Ende aller gebogener Stücke vorhanden ist. Für schwere Träger und Winkel soll dies Mass auf 300 mm vermehrt werden. Während nun die Konstruktionen in nachher noch zu beschreibender Weise fertiggestellt werden, sind inzwischen von der Speditionsabteilung Wagen beschafft und von der Montageabteilung die nötigen Aufstellungsvorrichtungen, wie Holz für Portalkräne, Dampfwinden, Lokomobilen, Anlagen für Maschinennietung, Draht- und Hanfseile, Balken und Bretter in den gerade benötigten Mengen nach den ausgearbeiteten Aufstellungsplänen besorgt und Arbeiterkolonnen bereitgestellt worden. Während der Aufstellung kontrolliert dann dieselbe Abteilung den Fortschritt der Arbeiten, die Kosten für unvorhergesehene Anschaffungen, die Anstellung von neuen Arbeitern, den Anstrich und schliesslich nach beendeter Montage das Wegschaffen der Vorrichtungen auf andere Bauten. (Fortsetzung folgt.)