Titel: Polytechnische Rundschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 393
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Polytechnische Rundschau. Polytechnische Rundschau. Versuche zur Ermittlung der statischen Längsstabilität der Drachenflugzeuge. Nachdem wir in Heft 7 und 24 D. p. J. über Versuche zur Berechnung der Windkräfte an Platten und anderen Körpern sowie über Versuche zur Bestimmung des Luftwiderstandes von Luftschiffen und Flugzeugen berichtet haben, werden im Anschluß hieran Mitteilungen interessieren, die wir den in Heft 13, 1913, der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure von Wieselsberger gegebenen Veröffentlichungen über Versuche zur Ermittlung der statischen Längsstabilität der Drachenflugzeuge entnehmen. Die vollständige Stabilität eines Flugzeuges ist durch seine dynamische und seine statische Stabilität gegeben. Zur Erfüllung der ersteren ist es erforderlich, daß die durch eine unendlich kleine Störung erzeugten Schwingungen allmählich abklingen. Hierüber liegen bereits eingehende Untersuchungen vor. Zur Erfüllung der statischen Stabilität muß ein Moment vorhanden sein, das nach einer Verdrehung des Körpers um einen beliebigen Winkel die ursprüngliche Lage wieder herzustellen bestrebt ist. Hierüber sind von Wieselsberger neuerdings an der Technischen Hochschule in München Versuche an einem aus einer Kopffläche und einer hinter dieser angeordneten Schwanzfläche bestehendem Drachenflieger ausgeführt. Die Versuche wurden in einem kreisrunden Kanal von 950 mm ⌀ und 4 in Länge angestellt, durch den ein Luftstrom von rd. 7 m/Sek. Geschwindigkeit von einem Schraubenventilator hindurchgesaugt wurde. Durch drei Gleichrichter im Versuchskanal und eine Verteilkammer vor diesem wurden die Wirbelungen der Luft so weit ausgeglichen, daß die größten Abweichungen von der mittleren Geschwindigkeit nur etwa 2 v. H. betrugen. Die Luftgeschwindigkeit im Versuchskanal wurde durch ein Pitot-Rohr, eine Stauscheibe und ein Flügelrad-Anemometer gemessen. Zur Messung der auf den Versuchskörper wirkenden Windkräfte wurde eine besondere Wage konstruiert, mit der es möglich war, die Resultierende der Luftkräfte durch Messung der Auftrieb- und Widerstandskräfte zu bestimmen. Durch eine sinnreiche Einrichtung wurde ferner jeweils der Angriffspunkt der Windkraft festgestellt. Kopffläche und Schwanzfläche des Versuchskörpers waren durch je einen Hebel von 28 mm Länge in veränderlichem Abstande voneinander an einem Kiel von 2 mm Stärke und 10 mm Höhe befestigt. Die Versuche wurden jeweils mit einer ebenen und einer kreisförmig gewölbten Kopffläche aus Aluminiumblech von 1,5 mm Dicke und 35 × 5 qcm Größe ausgeführt. Der Wölbungs-Pfeil der gekrümmten Fläche betrug 3,6 mm. Als Schwanz-Bächen wurden drei ebene Flächen von 1,5 mm Dicke und 45 qcm Inhalt untersucht, und zwar eine quadratische Fläche von 6,17 × 6,17 qcm und eine rechteckige Fläche von 15 × 3 qcm, die einmal breit und einmal lang zur Windrichtung gestellt wurde. Zur Ermittelung der Stabilitätsverhältnisse wurden untersucht: 1. Der Einfluß des Abstandes zwischen Kopf- und Schwanzfläche; 2. der Einfluß des Winkels, den die Ebene (Sehnenebene bei gewölbter Fläche) der Kopffläche mit der Ebene der Schwanzfläche bildet. Der Nebenwinkel dieses Winkels ist als Schränkung a bezeichnet; 3. der Einfluß des Seitenverhältnisses der Schwanzfläche. Die bei einer Drehung des Systems auftretenden Momente wurden aus dem dem geänderten Flugwinkel entsprechenden Luftwiderstand und dessen Hebelarm in bezug auf den Schwerpunkt bestimmt. Die Vergrößerung oder Verkleinerung des Flugwinkels wurde auf einen angenommenen Flugwinkel bezogen, dem eine bestimmte Schwerpunktslage zugeordnet war. Die Versuchsergebnisse sind in dem obengenannten Bericht ausführlich durch Schaulinien dargestellt. Kurz zusammengefaßt zeigte sich hierbei folgendes: Zu 1. Diese Versuche sind mit der quadratischen Schwanzfläche bei einer Schränkung von σ = 4 ° und mit Abständen der beiden Flächen, von Mitte zu Mitte gemessen, von 14, 18 und 22 cm ausgeführt. Es ergab sich, daß mit wachsendem Abstand der beiden Flächen der Hebelarm der zurückführenden Kraft und somit die statische Stabilität des Systems größer wurde. Die Auftrieb- und Widerstandskräfte in Abhängigkeit vom Anstellwinkel waren bei verschiedenen Abständen der Flächen wenig voneinander verschieden. Aus diesen Ergebnissen wurden die Momente ermittelt, die einer Aenderung des Flugwinkels entgegentreten. Hierbei ergab sich, daß allgemein die Stabilität gegen Aufdrehen größer war als die gegen Kippen, besonders aber bei der Anordnung mit gewölbter Kopffläche. Zu 2. Diese Versuche wurden mit gleichem Abstande der Flächen von 18 cm, jedoch bei verschiedenen Schränkungen von 0 °, 4 ° und 8 ° durchgeführt. Die Stabilität wuchs mit zunehmender Schränkung, jedoch zum Teil auf Kosten der Tragfähigkeit. Die Betrachtung dieser Ergebnisse für die Kopf- und Schwanzfläche zeigt, daß Instabilität nur eintritt, wenn die vorausgehende Fläche flacher als die nachfolgende gestellt ist. Zu 3. Diese Versuche wurden für einen Flugwinkel von 5 ° durchgeführt. Die breit zur Windrichtung gestellte rechteckige Schwanzfläche gab die größten rückführenden Momente, die lang zur Windrichtung gestellte Schwanzfläche die kleinsten. Diese letztgenannten wachsen jedoch mit zunehmender Abweichung sehr schnell, und da die kleinen rückführenden Momente in der Nähe des Flugwinkels eine große Steuerfähigkeit bedingen, so ist die lang zur Windrichtung gestellte Schwanzfläche vorzuziehen. Im Anschluß an diese drei Versuchsreihen sind dann noch für eine ebene und für eine gewölbte Fläche von 20 × 10 qcm Größe sowie für eine Verbindung aus Kopf- und Schwanzfläche die metazentrischen Kurven durch Versuche festgestellt, d.h. die Kurven, die sich als Hüllkurven aus den Richtungslinien der zu den verschiedenen Anstellwinkeln gehörigen und durch die entsprechenden Druckpunkte gehenden Windkräfte ergeben, wenn eine Fläche unter allen möglichen Anstellwinkeln von 0 ° bis 360 ° vom Winde getroffen wird. Durch Anwendung der unter 1. bis 3. gefundenen Ergebnisse ist es alsdann möglich, für jede durch die metazentrische Kurve dargestellte Fläche die Bedingungen für stabilen Flug festzustellen. Dipl.-Ing. C. Ritter. –––––––––– Ueber Bildung von Oelrückständen in Zylindern und Lagern von Dampf- und Kraftmaschinen. Die Bildung von festen Rückständen im Zylinder oder in Maschinenlagern kann leicht zu schweren Beschädigungen führen und gehört daher zu den gefürchtetsten Störungen im Maschinenbetriebe. Die Rückstandbildung tritt häufig an solchen Stellen der Maschine auf, die während des Betriebes sich der Kontrolle entziehen, so daß sie meist erst dann entdeckt wird, wenn Zylinder und Kolben verschlissen sind. Beim Auseinandernehmen der Maschine finden sich dann bisweilen starke Ablagerungen an bestimmten Stellen des Zylinders oder Kolbens. Derartige Befunde führen oft zu Ansprüchen an den Maschinen- oder Oellieferanten. Verfasser hat im Königl. Materialprüfungsamt in Groß-Lichterfelde eingehende Versuche über die Rückstandbildung der Schmieröle angestellt und weist an Hand mehrerer Beispiele nach, daß die Bildung von Rückständen und die hieraus entstehenden Betriebstörungen zumeist mit Unrecht den Schmierölen zur Last gelegt werden. Zur Entscheidung dieser Frage ist es erforderlich, sowohl den Rückstand wie auch das zur Schmierung verwendete Oel zu untersuchen. Bei grober Verunreinigung des Oeles kann die Schuldfrage keinem Zweifel unterliegen. Zeigt jedoch das Oel bei der Analyse die Eigenschaften eines normalen Oeles, so sind andere Ursachen für die Rückstandbildung verantwortlich zu machen, für welche die Zusammensetzung des Rückstandes einen Anhalt geben kann. Bei der Beurteilung der Oele bezüglich ihrer Verwendbarkeit zur Schmierung sind auch die zwischen Dampf- und Motorzylindern bestehenden Unterschiede zu berücksichtigen. Verfasser erörtert die Anforderungen, die an die zur Schmierung dieser beiden Maschinenarten dienenden Oele zu stellen sind, und macht nähere Angaben über die chemische Untersuchung solcher Oelrückstände. Aus den angeführten neun Beispielen geht hervor, daß die Ursache für die Bildung von Rückständen in vielen Fällen nicht dem verwendeten Schmieröl, sondern einer Verunreinigung des Zylinders bzw. der Lager zuzuschreiben ist. Solche Verunreinigungen sind entweder auf Fahrlässigkeit oder auf Mängel in der Maschinenpflege zurückzuführen. [Dr. Schlüter, Chemiker-Zeitung 1913, S. 221 bis 223.] Dr. Sander. –––––––––– Die bisherige Magnetochemie. In der Chemischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M. berichtete am 13. Januar E. Wedekind von der Universität Straßburg folgendes: Als magnetische Stoffe gelten im allgemeinen die Metalle Eisen, Nickel und Kobalt. Der Magnetismus scheint also auf einige wenige verwandte Elemente beschränkt zu sein und nicht wie die meisten anderen physikalischen Eigenschaften zwar ungleich, aber doch allen Elementen eigen zu sein. Die erste Andeutung, daß die magnetischen Eigenschaften sich über die Eisengruppe hinaus erstrecken, fand vor mehr als 50 Jahren Fr. Wohler, als er ein stark magnetisches Oxyd des Chroms Cr5 O9 darstellte, dessen Magnetismus freilich beim Glühen an der Luft verloren geht. Später fand F. Heusler, daß das an sich unmagnetische Manganmetall Legierungen bildet, deren Magnetisierbarkeit hinter der des Eisens bzw. Nickels nicht sehr zurücksteht; besonders eingehend untersuchte er die Mangan-Aluminiumbronzen. Dann zeigte sich auch bald, daß bestimmte Verbindungen des Mangans, besonders die mit Antimon, Bor, Wismut usw. magnetisch sind, was um so auffälliger ist, als diese Elemente einzeln diamagnetisch sind. Dabei kann man einige aber schon durch einen kleinen Zusatz von Mangan so stark magnetisch machen, daß sie von einem gewöhnlichen Hufeisenmagnet angezogen werden. Beim Manganbromid Mn B ist der Magnetismus obendrein permanent, so daß man statt aus Stahl aus ihm Magnetnadeln anfertigen kann. Das periodische System der chemischen Elemente war dann der Wegweiser, um nach weiteren Elementen zu suchen, die in Form von bestimmten Verbindungen magnetisch sind. So fand man zunächst magnetische Vanadiumverbindungen. Die magnetischen Eigenschaften werden zwar mit sinkendem Atomgewicht immer schwächer, aber dennoch ist Vanadiumsuboxyd (VO) immer noch halb so gut magnetisch wie das gewöhnliche Eisenoxyd. Bei ihm zeigte sich besonders deutlich eine Beziehung hinsichtlich der chemischen Wertigkeit, die bei den Oxyden des Chroms und Mangans nur angedeutet ist: Mit steigender Wertigkeit des Elements nimmt seine Magnetisierbarkeit ab, so daß das sauerstoffreichste Oxyd V2 O5 so gut wie unmagnetisch ist. Bei den Vanadiumsulfiden hingegen ergab sich die umgekehrte Reihenfolge: Ihre Magnetisierbarkeit erscheint als lineare Funktion ihres Schwefelgehaltes. Eine weitere höchst merkwürdige Gruppe von magnetischen Verbindungen findet sich unter den seltenen Erden. Hier sind besonders die Oxyde des Neodyms, Erbiums, Terbiums und Dysprosiums zu nennen. Diese magnetischen Erdmetalle bilden durchweg gefärbte Oxyde und Salze (wie die übrigen Grundstoffe) und sind dabei durch ganz besonders linienreiche Spektren ausgezeichnet. Die genaue Messung auch sehr schwacher magnetischer Eigenschaften hat es nunmehr ermöglicht, den Magnetismus ebenso als periodische Funktion des Atomgewichts darzustellen, wie die meisten anderen Eigenschaften der Elemente. Die magnetische Reihenfolge der bisher genau untersuchten Elemente ist folgende: Fe Eisen + Cu Kupfer – Co Kobalt Cd Cadmium Ni Nickel Pb Blei Mn Mangan Si Silizium Pd Palladium Au Gold Cr Chrom Zn Zink V Vanadium Hg Quecksilber Ti Titan Ag Silber Rh Rhodium Tl Thallium Pt Platin Sn Zinn (grau) Ta Tantal As Arsen U Uran Al Aluminium Se Selen Ru Ruthenium Te Tellur Mg Magnesium J Jod Na Natrium Br Brom K Kalium C Kohlenstoff (Diamant) W Wolfram S Schwefel Th Thorium B Bor Zr Zirkon P Phosphor Mo Molybdän Sb Antimon Os Osmium Bi Wismut Sn Zinn (Metall) C Kohlenstoff (Bogenlampenkohle) Von besonderem Interesse ist hierbei jedenfalls die Tatsache, daß wie vorstehend Zinn ein und dasselbe Element je nach seinem Zustande paramagnetisch oder diamagnetisch sein kann. Unlängst hat P. Weiss in Zürich eine Theorie des Magnetismus aufgestellt und experimentell begründet. Er nimmt einen universellen Bestandteil der Atome aller Stoffe, das sogenannte Magneton an. Die Zahl der Magnetonen sei für jeden Stoff beim absoluten Nullpunkt der Temperatur ein Maß seiner Magnetisierbarkeit. Diese Magnetonentheorie wird für die sich gegenwärtig kräftig entwickelnde Magnetochemie vielleicht eine ähnliche förderliche Rolle spielen wie für die Elektrochemie das Elementarquantum der Elektrizität, das Elektron. Schneckenberg. –––––––––– Ueber die neuere Entwicklung der Gliederkesselindustrie gibt Dipl.-Ing. Pradel in der Zeitschrift für Dampfkessel- und Maschinenbetrieb Nr. 1 und 2 d. J. eine sehr interessante und lehrreiche Uebersicht. Unter Gliederkesseln versteht man im Gegensatz zu den zur Lieferung von Dampf für Dampfmaschinen bestimmten genieteten Kesseln solche, die aus einer größeren Zahl gußeiserner Glieder zusammengebaut sind. Sie haben in der Regel nur einen sehr geringen inneren Druck auszuhalten. Derartige Gliederkessel gibt es schon lange. Man baute anfangs einfache gußeiserne Hohlringe aufeinander, bis die passende oder in einem einzelnen Kessel unterbringbare Heizfläche erreicht war. Dem Mangel dieser Kessel, daß sich die Heizfläche nur selten in das richtige Verhältnis zu der ein für alle Male durch die freie Kreisfläche des unteren Ringes festgelegten Rostfläche bringen ließ, hat vor etwa 17 Jahren der Ingenieur Josef Strebel in wirtschaftlich und technisch durchgreifender Weise, die auch in der Folgezeit mustergültig blieb, beseitigt. Er legte nämlich nicht mehr runde Glieder flach aufeinander, sondern er wählte eine ovale Form für die Glieder und stellte diese, mit der Längsachse aufrecht, flach nebeneinander. Jedes Glied hatte seinen eigenen angegossenen Hohlrost, der in dem ovalen Hohlraum des Gliedes wagerecht angeordnet war und in einem bestimmten günstigsten Verhältnis zur Heizfläche des Gliedes stand. Durch das flache Aneinanderreihen der Glieder, die beiderseits oben und unten je eine runde Oeffnung zur Herstellung einer Verbindung mit den Nachbargliedern hatte, konnten nun innerhalb weiter Grenzen wirtschaftliche Kessel von beliebig großer Heizfläche hergestellt werden. Der durch die zusammengebauten Glieder entstandene Feuerraum wurde vorn und hinten durch je ein plattenähnliches Hohlglied geschlossen, von denen das eine auch die Feuertür enthielt. Die Feuergase stiegen zunächst hoch und dann in Spalten zwischen den Wasserschenkeln der Glieder auf beiden Kesselseiten wieder abwärts. Ein wagerechter Kanal unter dem Kessel führte die Gase zum Schornstein. Die Kessel wurden zur Wassererhitzung und auch nach Ausrüstung mit einem Dampfsammler, der meistens nur mit den Endgliedern in Verbindung stand, zur Erzeugung von Niederdruckdampf verwendet. Textabbildung Bd. 328, S. 395 Nach dem Ablauf des Strebel-Patentes haben viele Firmen die neue Bauart aufgenommen und dabei eine ganze Anzahl selbständiger, zweckmäßiger Formen geschaffen. Eine dieser Formen veranschaulichen die Abb. 1 und 2 im senkrechten und wagerechten Schnitt. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß die Feuergase oben im Kessel nicht mehr wie bei dem ursprünglichen Strebel-Kessel nach beiden Seiten, sondern nur nach einer Seite ausweichen, wodurch eine bessere Gewähr dafür geschaffen wird, daß die Gase die ganze Heizfläche gleichmäßig bestreichen. Auch sind die Heizkanäle, wie Abb. 2 zeigt, ganz von Wasser umgeben, was bei dem alten Strebel-Kessel nicht der Fall war. Der dargestellte Kessel dient zur Erzeugung von Niederdruckdampf und hat daher einen Dampfsammler. Die Heizkanäle hat man bei anderen Bauarten auch so angeordnet, daß sie wagerecht lagen und nacheinander von den Gasen durchzogen wurden. Die bisher erwähnten Bauarten nennt man Oberbrandkessel, weil die Feuergase bei ihnen vom Rost aus, auf dem der Brennstoff meist sehr hoch liegt, zunächst aufsteigen. Man hat aber auch unter Beibehaltung der allgemeinen Strebelschen Bauart sogenannte Unterbrandkessel entworfen, bei denen die Feuergase gleich oberhalb der glühenden Brennstoffschicht über der sich dann noch Brennstoff in einem Füllschacht befand, nach beiden Seiten in Heizkanäle abgeleitet werden, in denen sie zunächst aufsteigen, und dann ebenfalls abwärts in einen Abzugskanal zu ziehen. Anfänglich hat man die beschriebenen Gliederkessel in Größen bis zu etwa 20 qm gebaut, weil man damit für Villen, Wohnhäuser usw. auskam. Für größere Anlagen wurden meist genietete Dampfkessel verwendet. Man gelangte dabei zu einer kleineren und bequemer zu bedienenden Anzahl von Feuerungen und zu einem einfacheren Rohrplan. Auch hier war es das Strebel-Werk, das zuerst die größeren Anlagen mit Gliederkesseln erfolgreich auszuführen vermochte. Das Werk hatte erkannt, daß die bei Ausführung größerer Anlagen zwischen den einzelnen Kesseln verbleibenden Räume nicht nur zu einem erheblichen Verbrauch an Bodenfläche führen, sondern auch einen fühlbaren Wärmeverlust infolge der großen Ausstrahlungsfläche verursachen. Deshalb wurden die Glieder zu langen Reihen vereinigt, diese Reihen mit den Längsseiten dicht aneinander gerückt und durch Anbringung von oberen Schüttöffnungen dafür Sorge getragen, daß die Beschickung der nun ziemlich langen Rostflächen von oben her stattfinden konnte. Um diese Beschickungsart bequem durchführen zu können, erhielten die Kessel oben ebene Plattformen. Textabbildung Bd. 328, S. 396 Abb. 3. Es gingen dann euch andere Firmen zu dem Bau von Groß-Gliederkesseln über. Um aber zu den nun wünschenswerten großen Feuerräumen und den durch diese bedingten weiten Kanälen für die Ableitung der Feuergase zu gelangen, ohne zu große Gußstücke zu erhalten, mußte man die Glieder in Halbglieder zerlegen. Ein solches aus zwei Halbgliedern zusammengesetztes Kesselglied zeigt Abb. 3. Die Großkessel werden als Ober- und Unterbrandkessel ausgeführt. Abb. 3 bezieht sich auf einen Unterbrandkessel, und die eingezeichneten Pfeile geben die Richtung an, in der die Feuergase die hier wagerechten Heizkanäle durchstreichen. Die zahlreichen Firmen, die den Bau von Gliederkesseln betreiben, sind natürlich auch bei den Großkesseln zu sehr verschiedenen baulichen Lösungen der Gliederform gelangt, je nach den Sonderzwecken, die angestrebt wurden. Alle bisher erwähnten Gliederkessel wurden mit Koks geheizt. Wegen der überaus bequemen Regelung der Kesselleistung, die dieser Brennstoff gestattet, kann man ihn als einen geradezu idealen bezeichnen. Sein Nachteil liegt nur in dem seit Jahren stetig zunehmenden Preise. Um auch hierin Wandel zu schaffen, ist man neuerdings dazu übergegangen, Braunkohlenbriketts zu verfeuern. Hierbei mußten wieder Abänderungen vorgenommen werden, welche die Zufuhr von Sekundärluft ermöglichten. Es sind, wie die eingangs angeführte Quelle an Hand von Zeichnungen nachweist, inzwischen eine Reihe von Kesselformen für Brikettfeuerung entstanden, von denen sich einige gut bewährt zu haben scheinen. Kellmann. –––––––––– Fortschritte in der Gasglühkörperfabrikation. Der Wichtigkeit des Glühkörpers entsprechend befaßt sich die Fachwelt bereits seit der Nichtigkeitserklärung der Auer-Patente mit der Verbesserung des Glühkörpers, und es sind denn auch seit dem Jahre 1886, wo Auer mit seiner Erfindung zum ersten Male an die Oeffentlichkeit trat, bedeutende Fortschritte gemacht worden. Damals leistete das Gasglühlicht für 100 l Gas etwa 18HK, sechs Jahre später 46 HK, in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts bereits 80 HK und heute erreichen wir mit der gleichen Gasmenge 200 HK und noch mehr. Dieser Fortschritt ist zum großen Teil aber auch der Ausbildung der Brenner zu verdanken. Eine besonders bemerkenswerte Vervollkommnung haben die Glühkörper hinsichtlich ihrer Festigkeit und damit ihrer Lebensdauer erfahren. Die Grundgedanken der Auerschen Erfindung sind bis heute im großen und ganzen beibehalten worden, ebenso die von ihm angegebene Kegelstumpfform des Glühkörpers, dagegen sind die Mischungsverhältnisse von Thoroxyd zu Ceroxyd heute ziemlich verschieden, da von den Laien meist die weißleuchtenden, von den größeren Gaswerksverwaltungen dagegen die gelbleuchtenden Glühkörper vorgezogen werden. Bei Glühkörpern für Hochdrucklicht, also für sehr heiße Flammen, kann der Cergehalt auf 2,5 bis 3 v. H. gesteigert werden. Besonders stark haben sich die Faserstoffe, aus denen die Glühkörper hergestellt werden, geändert. Die alten Glühkörper aus Baumwollgarn zeigten die unangenehme Eigenschaft des Sinterns, wodurch Lichtstärke und Festigkeit abnahmen. Da die Ramefaser infolge ihrer größeren Dicke und Länge diese Eigenschaft nicht zeigt, so hat sie die Baumwollfaser fast völlig verdrängt. Ein gefährlicher Konkurrent ist jedoch auch der Ramie in den neuen Kunstseideglühkörpern erwachsen. Die Schwierigkeiten, die sich bei deren Herstellung ergaben, werden näher besprochen. Da die drahtartige Kunstseidefaser beim Tränken mit den Leuchtsalzen stark aufquillt, wird sie beim Veraschen zersprengt und zerfällt. Es zeigte sich bald, daß vor dem Veraschen eine weitere Behandlung der Glühkörper mit Alkali oder Ammoniak erforderlich ist, wobei eine Ausfällung der Erdhydrate auf der Faser stattfindet. Noch zahlreiche andere Fällungsmittel wurden im Laufe der Jahre vorgeschlagen, viele jedoch haben sich nicht bewährt, da der Niederschlag ganz bestimmte Eigenschaften haben muß, um auf der Faser zu haften. Das Haften der Leuchterden kann allerdings durch Anätzen der Faser mit Hilfe von Tonerdesulfatlösung vor dem Tränken befördert werden. Die meisten Fabriken arbeiten nach Geheimverfahren. Von den verschiedenen Kunstseidearten bewährt sich die Viskose am besten. Verfasser schätzt die deutsche Produktion an Kunstseideglühkörpern auf 5 Millionen Stück im Jahre, das sind etwa 2 bis 3 v. H. der Gesamtproduktion. Die Stadt Berlin benutzt für ihre Preßgasstraßenbeleuchtung seit mehr als einem Jahre ausschließlich Kunstseideglühkörper, mit denen sowohl bezüglich der Lichtstärke wie auch der Lebensdauer gute Erfahrungen gemacht wurden. [Dr. W. Bertelsmann, Chemische Industrie 1913, S. 84 bis 86.] Dr. Sander. –––––––––– Wirtschaftliche Interessen der deutschen Technik bei den neuen Handelsverträgen. Das Jahr 1917 soll dem deutschen Volke neue Zolltarife bringen. Bei der ungeheuren Wichtigkeit der Tarifsätze unserer Handelsverträge kann es keinem Zweifel unterliegen, daß ganz besonders Handel, Gewerbe und Industrie lebhaft an der Gestaltung der kommenden Zolltarife interessiert sind. Das trifft in hervorragendem Maße auch auf unsere technischen Branchen zu. Bekanntlich haben die Zolltarife, die im Jahre 1902 beschlossen wurden, im deutschen Reichstage zu außergewöhnlich heftigen parlamentarischen Kämpfen geführt. Es ist hier nicht der Ort, die Frage aufzuwerfen, ob die damals geschaffene Grundlage zu Handelsverträgen gut oder schlecht war. Die Tatsache steht jedenfalls fest, daß auch in unserer Branche durch die Sätze jener Zolltarife recht erhebliche Aenderungen bedingt wurden. Von diesen läßt sich durchaus nicht immer sagen, daß sie günstiger Natur waren. Sehr häufig traf das Gegenteil zu. Unter richtiger Würdigung dieser Gesichtspunkte haben nun die maßgebenden Kreise von Handel, Gewerbe und Industrie ein sogen. „Handelspolitisches Komitee“ ins Leben gerufen. Diese Körperschaft hat mit anerkennenswertem Fleiße die rechtzeitige Interessenwahrung unseres deutschen Gewerbefleißes aller Branchen ins Auge gefaßt. Natürlich ist mit allgemeinen Ermahnungen nichts getan. Wenn auf diesem Gebiete der neuen Zolltarife etwas Gutes für die deutsche Arbeit erreicht werden soll, so muß es sich vielmehr darum handeln, rechtzeitig die nötigen Schritte zu unternehmen. Unter diesem Gesichtswinkel kann man es nur mit Freuden begrüßen, wenn das genannte Komitee schon jetzt alle Kreise von Handel, Gewerbe und Industrie auffordert, das nötige Material im Sinne eines einheitlichen Vorgehens für die verschiedenen Branchen zu sammeln. Um nun für den neuen Zolltarif rechtzeitig die nötige Grundlage zu schaffen, werden schon jetzt seitens des genannten Komitees die Fachvereine ersucht, diesen Fragen ihre Beachtung zu schenken. Es wird daher die besondere Aufgabe der Fachpresse sein, dieser Tätigkeit die systematische Unterstützung zu leihen und auf die Ausarbeitung zolltarifischer Wünsche im Sinne größter Einheitlichkeit und Vollständigkeit des beigebrachten Materials hinzuwirken. Unsere Leser dürfen nicht denken, daß es noch lange Zeit habe, derartige Vorarbeiten zu beginnen, weil Ja bis zum Abschluß der neuen Tarife noch mehrere Jahre verstreichen werden. Man kann gerade den Kreisen von Gewerbe, Handel und Industrie nicht früh genug zurufen, hier möglichst bald auf dem Posten zu sein! Man bedenke doch, daß die wirklich einheitliche Zusammenfassung der sehr oft weit auseinandergehenden Wünsche innerhalb einer Branche allein schon große Schwierigkeiten bereitet und daher lange Zeit zur Durchführung braucht. Aber erst auf Grund dieses Materials der Vorarbeiten ist es möglich, die Verlangen der verschiedenen Gewerbezweige unter dem Gesichtspunkt der zweckmäßigen Einheitlichkeit zu prüfen und die jeweils interessierten Kreise teils von der Aussichtslosigkeit von Spezialwünschen zu überzeugen, teils aber das Einverständnis zu übereinstimmenden Forderungen großer Erwerbsgruppen zu erzielen. Für die Beratungen des neuen Zolltarifs muß sicherlich die Wiederholung des beschämenden Bildes vermieden werden, daß an den Reichstag zahllose Petitionen gelangen, in denen das Bild schlimmsten Interessenkampfes jeder Gewerbegruppe das einzige Merkmal der Einheitlichkeit ist. Petitionsarbeit dieser Art ohne systematische Zusammenfassung ist so zwecklos, daß hoffentlich für die kommenden Zolltarifsätze alle beteiligten Kreise dem Rufe nach Organisation der Vorbereitungsarbeit Folge leisten werden. Zur Begründung von Anträgen für die neuen Zolltarife und Handelsverträge von 1917 hat das Handelspolitische Komitee verschiedene Fragebogen ausgearbeitet. Diese tragen den verschiedenartigen Wünschen der beteiligten Kreise Rechnung. Der Fragebogen I behandelt das Problem der Erhöhung oder Nichtherabsetzung deutscher Einfuhrzölle. Folgende Gesichtspunkte dienen zur Klärung der hier in Betracht kommenden Fragen: 1. Ist der Absatz der Branche auf den inneren Markt angewiesen?Findet auch in größerem Umfange Export statt?Wenn ja, welche Länder kommen hierfür in Betracht? 2. Welche ausländischen Herkünfte stehen mit der eigenen Produktion auf dem inneren Markt hauptsächlich in Konkurrenz? 3. Ist die ausländische Konkurrenz (bzw. welche Herkünfte?) neuerdings mehr als die inländische stärker geworden?Wenn ja, woraus ergiebt sich das?Hierzu werden nähere Angaben über etwaiges Steigen der Einfuhr bei gleichbleibendem Bedarf, günstigere Verkaufsangebote ausländischer Firmen, Uebergang deutscher Abnehmer zu ausländischen Konkurrenten usw. als Informationsmaterial zu beschaffen sein. 4. Beruht die Ueberlegenheit des ausländischen Wettbewerbs auf billigeren Preisen?Sind hierfür vielleicht auch Unterschiede der Qualität maßgebend? 5. Durch welche Umstände wird der Industrie des Auslandes das günstigere Angebot ermöglicht?Nähere Angaben sind zu sammeln in bezug auf folgende Produktionsfaktoren des Auslandes:Geringere Arbeitslöhne?Geringere Abgaben, geringere Rohmaterialspreise, geringere Frachtkosten?Kommen noch andere Faktoren in Betracht? 6. Wie hoch stellen sich die durchschnittlichen Gestehungskosten für die Verkaufseinheit? 7. Wieviel beträgt der heutige deutsche Einfuhrzoll in Prozenten des Warenwertes? 8. Wie hoch müßte der deutsche Einfuhrzoll mindestens normiert werden, um gegen die ausländische Konkurrenz einen Schutz zu schaffen, der nach Meinung der Branche genügt? 9. Um wieviel glaubt die Branche nach solcher Erhöhung des Einfuhrzolles den Preis für die Verkaufseinheit erhöhen zu können? 10. Bestehen für den betreffenden Artikel Preiskonventionen, Kartelle oder dergleichen? Eine objektive Prüfung dieser Fragen zeigt, daß hier in der Tat alles Wichtige zur Klärung im wesentlichen enthalten ist. Natürlich müssen die Interessentenkreise in der Beantwortung die größte Gewissenhaftigkeit üben, wenn wirklich brauchbare Unterlagen geschaffen werden sollen. Unter diesem Gesichtswinkel muß auch die Frage der Gestehungskosten für die Verkaufseinheit richtig bewertet werden, selbst wenn ein solches Verlangen auf den ersten Blick diesen oder jenen Vertreter von Handel, Gewerbe und Industrie nicht angenehm berührt. Eine Geheimniskrämerei in dieser Hinsicht würde sich bitter rächen. Auf Grund unvollständigen Materials kann man natürlich nicht die wünschenswerten zweckentsprechenden Vorbereitungen für die so wichtigen Handelsverträge schaffen. In dem zweiten Musterfragebogen werden die Gesichtspunkte auf Ermäßigung oder Nichterhöhung deutscher Einfuhrzölle zur Diskussion gestellt. Die hierfür gestellten Fragen lauten: 1. Zu welchem Zweck wird der betreffende Artikel in der Branche gebraucht, als Rohstoff? Hülfsstoff? maschineller Apparat? 2. Wie stark wird durch den darauf lastenden deutschen Zoll die Produktion für die Verkaufseinheit etwa verteuert? 3. Wieviel beträgt der heutige deutsche Einfuhrzoll des betreffenden Produktes in Prozenten des Warenwertes? 4. Ist die Branche mit dem Absatz ihrer damit hergestellten Fabrikate lediglich auf den inneren Markt angewiesen, oder exportiert sie auch?Wenn ja, nach welchen Ländern? 5. Welche ausländischen Herkünfte stehen auf dem deutschen Inlandsmarkt oder auf dem Weltmarkt hauptsächlich in Wettbewerb mit den eigenen Erzeugnissen? 6. Um wieviel müßte der deutsche Einfuhrzoll mindestens herabgesetzt werden, um der Branche ein besseres Geschäft in ihren Erzeugnissen zu ermöglichen? 7. Würde die Branche (bei gleichbleibendem Verkaufspreis) mit mehr Gewinn am Stück arbeiten oder (unter Herabsetzung des Verkaufspreises) den Konsum ausdehnen und daher die Produktion steigern können? 8. Besteht für diesen Artikel eine Preiskonvention, ein Kartell oder dergleichen? Die Interessen des deutschen Handels, des Gewerbes und der Industrie liegen aber nicht nur auf den Gebieten, die durch diese beiden Fragebogen zur Diskussion gestellt werden, sondern es kommt auch noch die Frage der Ermäßigung oder Nichterhöhung ausländischer Einfuhrzölle in Betracht. Hierzu werden folgende Fragen aufgeworfen: 1. Beruht die jetzige Ueberlegenheit der nationalen Industrie des Absatzmarktes nur auf billigeren Preisen oder vielleicht auf Qualitätsunterschieden? 2. Welche Umstände ermöglichen der einheimischen Industrie des Absatzmarktes hauptsächlich ihr günstiges Angebot?Hierzu müssen nähere Angaben über deren etwaige geringere Arbeitslöhne, Abgaben, Rohmaterialpreise, Frachtkosten usw. gemacht werden. 3. Wie hoch ist der heutige Einfuhrzoll des betreffenden Absatzgebietes in Prozenten des Warenwertes? 4. Begünstigt dieser ausländische Einfuhrzoll eine entwicklungsfähige nationale Industrie des Absatzlandes oder verteuert und beschränkt er nur den Konsum, ohne die dortige industrielle Entwicklung wesentlich fördern zu können?Wenn letzteres zutrifft, woran liegt es, daß sich die dortige Industrie nicht besser entwickelt? 5. Ist die konkurrierende Industrie des betreffenden aus ländischen Absatzmarktes kartelliert? 6. Auf welchen Betrag muß der ausländische Zoll mindestens herabgesetzt werden, um die Branche auf dem dortigen Markt konkurrenzfähig zu machen oder zu erhalten? 7. Wie hoch sind für die Verkaufseinheit die durchschnittlichen Gestehungskosten? 8. Hat die Branche außer mit der nationalen Industrie des dortigen Absatzmarktes auch mit Herkünften anderer Staaten zu konkurrieren?Wenn ja, welche Staaten kommen als Exportkonkurrenten in Frage? 9. Können die ausländischen Mitbewerber besser als die deutsche Branche mit der dortigen einheimischen Industrie des Absatzmarktes konkurrieren?Wenn ja, worauf ist die höhere Konkurrenzfähigkeit der anderen Exportländer zurückzuführen? Auf Grund des Schemas dieser Fragebogen kann es nunmehr den Interessenten-Vereinigungen nicht schwer fallen, das nötige Material zur Beurteilung aller Wünsche von Gewerbe, Handel und Industrie für den Export sowohl, als auch für den Import zu sammeln. Die Vorlagen haben den großen Vorteil, daß sie die gleichen Grundlagen zur Beantwortung der Fragen geben. Außerdem sind auch wirklich alle erforderlichen Gesichtspunkte berücksichtigt worden. Natürlich kann es in besonderen Fällen darüber hinaus zweckmäßig sein, diesen oder jenen Fragebogen noch durch besondere Zusätze zu ergänzen. Hoffentlich finden die durch vorstehende Fragebogen eingeleiteten Vorbereitungen zu den künftigen Handelsverträgen in allen Kreisen unseres Gewerbefleißes die nötige sofortige Beachtung. In diesem Fall dürfen wir hoffen, die in einigen Jahren zu schaffenden Zolltarife so gestalten zu können, daß sie den Wünschen der deutschen Interessenten in Handel, Gewerbe und Industrie durchaus gerecht werden. P. M. Grempe. –––––––––– Herr Direktor Dr. Otto Feuerlein feierte am 15. Juni 1913 sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum in Diensten der Firma Siemens & Halske, Aktiengesellschaft. Derselbe hat sich in der ersten Zeit seiner Tätigkeit besonders um den Ausbau des Installationswesens bemüht und ist auch viele Jahre lang eines der tätigsten Mitglieder der Sicherheitskommission des Verbandes Deutscher Elektrotechniker gewesen. Als solcher hat er sich große Verdienste um die Ausarbeitung der Sicherheitsvorschriften erworben. Seit zehn Jahren hat der Jubilar im besonderen die Leitung des sehr bedeutenden Glühlampenwerkes der Firma unter sich und ist unter seiner Leitung die bekannte „Tantallampe“ ausgearbeitet worden.