Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, Miszellen, S. 424
Download: XML
Miscellen. Miscellen. Regulator-Schaltwerk von F. Knüttel in Barmen. Textabbildung Bd. 233, S. 424Die Regulatorspindel erhält auf einen gewissen Abstand rechtes und hierauf folgend linkes Gewinde angeschnitten; seitlich hiervon sind zwei Zahnradsectoren a in den verticalen Armen b von Winkelhebeln gelagert, deren horizontale Arme c mit dem Regulatormuff in Verbindung stehen. Dieselben sind so angeordnet, daſs beim Steigen der Schwungkugeln der eine Zahnseetor der Regulatorspindel genähert wird und mit der hier aufgeschnittenen Schnecke in Eingriff kommt, während beim Fallen der Kugeln der zweite Zahnsector in die entgegengesetzt geschnittene Schnecke eingreift. Beide Zahnsectoren sind durch eine Zugstange f mit einander und auſserdem mit der Steuerung verbunden, welche dem entsprechend auf geringere oder höhere Füllung verstellt wird. Sobald nach der einen oder der andern Seite die gröſstmögliche Verstellung erzielt ist, löst sich das Schaltwerk von selbst aus, indem die Theilkreise der Zahnsectoren excentrisch zum Drehpunkt derselben geschlagen sind und somit bei der Verdrehung der Sectoren die Zähne schlieſslich auſser Eingriff kommen. Dies geschieht um so früher, je geringer der Regulatorausschlag gewesen war, und ist dadurch die Abhängigkeit der Schaltwerks ein Wirkung von dem Regulatorausschlag in einfacher Weise erzielt. (Vgl. D. R. P. Nr. 2203 vom 12. Februar 1878.) M. Schmierungs-Controleur. Ch. de Nottbeck in Paris (*D. R. P. Nr. 5032 vom 22. October 1878) schlägt vor, in das Zapfenlager ein kleines Quecksilbergefäſs einzuschrauben, welches derart eingerichtet ist, daſs beim Warmwerden des Zapfens das sich ausdehnende Quecksilber einen Strom schlieſst, der zu einem Läutewerk führt. Consolin's continuirliche Schmierung von Dampfcylindern. Bei den allgemein anerkannten Uebelständen der nichts desto weniger bis jetzt allgemein für die Dampfcylinder angewendeten Methode abgesetzter Schmierung gewinnt jeder glücklich durchgeführte Versuch der einzig rationellen continuirlichen Schmierung erhöhtes Interesse. Wir entnehmen daher untenstehend die im Bulletin de Ronen, 1878 S. 337 veröffentlichten Resultate von vergleichenden Versuchen zwischen zeitweiliger und ununterbrochener Schmierung und erörtern vorher kurz das Wesen der für letztere von Consolin eingeführten Anordnung. Dieselbe beruht auf dem bekannten Princip der Verdrängung des Oeles durch nachrückendes Condensationswasser in einem Oelbehälter, welcher beliebig angebracht werden kann und an seinem unteren Ende die Condensationswasserleitung, oben aber die Oelleitung zum Dampfcylinder besitzt. Auſserdem läſst dieses Gefäſs an einer graduirten Glasröhre den jeweiligen Stand und Verbrauch des Schmieröles erkennen und ist mit Füllschraube und Ablaſshahn versehen. Beide am Oelgefäſs angebrachte Leitungsrohre münden mit ihrem anderen Ende in das Dampfzuführungsrohr zur Maschine und zwar vor dem Absperr- und Drosselventil, um von den hierdurch veranlaſsten Variationen der, Pressungen nicht beeinfluſst zu werden. Während aber das vom Obertheile des Oelbehälters ausgehende Schmierrohr einen ununterbrochenen Fall zum Dampfleitungsrohr erhält, wird das „Condensationsrohr“ direct vom Dampfrohr ab so weit nach aufwärts geführt, daſs dann der nach dem Oelgefäſs absteigende Arm eine Höhe von 1 bis 1m,5 erhält. In diesem absteigenden Arme, welcher erforderlichen Falles durch Anbringung einer Serpentine vermehrte Länge erhält, condensirt sich der aus dem Dampfrohr aufsteigende Dampf und drückt sodann mit einer entsprechenden Druckhöhe von unten auf das im Oelgefäſs enthaltene specifisch leichtere Schmiermaterial. In Folge dessen wird dasselbe durch das Ableitungsrohr zum Dampfrohr gedrängt und gelangt von dort, im feinsten Zustande mit dem Arbeitsdampf gemengt, zu Schieber und Cylinder. Für jeden Tropfen Wasser der durch Condensation in dem absteigenden Schenkel des „Condensationsrohres“ entsteht und von unten in das Oelgefäſs eindringt, entweicht die gleiche Menge Oel zum Dampfcylinder und dem entsprechend läſst sich, indem der Zutritt des Condensationswassers durch einen Wirbel beliebig regulirt wird, der Oel verbrauch bis zu minimalen Grenzen – wie beispielsweise ein Tropfen in der Minute – reguliren. Die Einfachheit der ganzen Anordnung ist augenscheinlich, der Erfolg weist eine bedeutende Oekonomie nach, wie sich dies beim Vergleich mit der jetzt gebräuchlichen, primitivsten Schmiermethode von vornherein erwarten läſst. Unsere Quelle führt an: Eine 50e Maschine, welche früher im Tag 1l Talg zur Cylinderschmierung benöthigte, erfordert bei dem Consolin'schen Apparat nur 0k,3 Möhring'sches Oel (vgl. 1877 224 408. 525). – Eine gekuppelte Balanciermaschine braucht jetzt 10 bis 11k Oel in der Woche gegenüber einem früheren Verbrauch von 22 bis 24k Talg. – Eine ähnliche Maschine von 520e verbrauchte früher 4,5 bis 5k Oel im Tag und Cylinder bei einmaligem Schmieren mittels der gewöhnlichen Hähne; nach Anbringung der continuirlichen Schmierung verminderte sich der Verbrauch auf 2 bis 2k,5. Nach einem Betrieb von 30 Tagen wurden die Kolben ausgezogen und in vortrefflichem Zustand gefunden; die Cylinderwandungen hatten einen dünnen Oelüberzug, so daſs bei Berührung derselben die Fingereindrücke sichtbar zurückblieben. Es muſs somit, abgesehen von der directen Ersparung auch der bessere Erhaltungszustand der Maschine in Anschlag gebracht werden, welche sich auch speciell bei den Luftpumpen darin äuſsert, daſs nicht mehr so leicht ein Verlegen der Ventile durch theilweises Verseifen des intermittirend in groſsen Mengen zugeführten Oeles zu befürchten steht. R. Sicherheitsapparate für Dampfkessel. F. Krupp in Essen (*D. R. P. Nr. 5838 vom 16. November 1878) macht den Vorschlag, zur Anzeige eines etwaigen Wassermangels im Dampfkessel eine leicht schmelzbare Legirung in einen Behälter einzuschlieſsen, in welchem sie bei eintretender Temperaturerhöhung schmilzt und nun in Folge ihres flüssigen Zustandes eine vorhandene Arretirung aufhebt, wodurch ein entsprechendes Signal gegeben wird. Man kann zu diesem Zweck die Zähne eines Rades in die Legirung einsenken, welches beim Schmelzen derselben in Umdrehung versetzt wird; oder es senkt sich ein Stift in die schmelzende Legirung und löst dadurch die Signalvorrichtung aus. E. Hermes und J. E. Broszus in Berlin (*D. R. P. Nr. 4266 vom 28. Mai 1878) bringen den schmelzbaren Pfropfen in ein gebogenes Rohr, welches die Feuerplatte berührt, oben aber zur Dampfpfeife führt. Tritt aus irgend welchem Grunde Ueberhitzung ein, so schmilzt der Pfropf und der durch das Rohr entweichende Dampf läſst die Pfeife ertönen. Ottilie Kuërs, geb. Tiebel, in Sternberg (*D. R. P. Nr. 5748 vom 6. December 1878) hat einen so genannten thermischen Siedeverzuganzeiger angegeben. Von zwei gleichen, an einem gleicharmigen Wagebalken hängenden Hohlkörpern befindet sich der eine im Dampfraume, der andere am Boden des Kessels im Wasser. Bei eintretendem Siedeverzug soll sich dieser heben und eine Dampfpfeife öffnen – eine etwas unwahrscheinliche Angabe. Sachse's Ventilanordnung an Pumpensätzen. Statt der Anwendung mehrerer auf je einer gemeinschaftlichen Platte sitzender Ventilkörper bringt C. Sachse in Orzesche (Oberschlesien) die Anordnung mehrerer Saug- und Druckventile in Vorschlag, von denen jedes ein besonderes Saugrohr bezieh. Druckrohr hat. Durch eingeschaltete Absperrventile soll sowohl die Verbindung jedes einzelnen Ventilkastens mit dem Pumpencylinder, als auch die Verbindung jedes Druckrohres mit dem gemeinschaftlichen Steigrohr unterbrochen werden können, um Reparaturen oder Auswechslungen einzelner Ventile auch während des Ganges der Pumpe zu ermöglichen. In seiner Patentschrift (*D. R. P. Nr. 4462 vom 12. Juni 1878) hat der Erfinder eine beispielsweise Anordnung der Absperrung zweier Saug- und Druckventile angegeben; das Patent wurde auf das Princip der Neuerung ertheilt. Bücking's Apparat zum Aufnehmen von Fluſsprofilen. Wir haben schon in D. p. J. *1874 213 394. 1875 215 207 zwei Apparate von Marian und Obermeier mitgetheilt, welche das mechanische Aufnehmen von Terrainprofilen ermöglichen. Der höchst sinnreichen, wenn auch nicht einfachen Einrichtung derselben stellt sich nun eine neue, speciell zur Aufnahme von Fluſsprofilen bestimmte Vorrichtung von H. Bücking in Bremen (*D. R. P. Nr. 2304 vom 16. December 1877) gegenüber, welche jedenfalls weniger an Einfachheit, als an Brauchbarkeit zu wünschen übrig läſst. Dem Erfinder genügt es nämlich, an ein langes Pendelrohr einen Lagerungsrahmen für ein Meſsrad anzubringen, dessen Drehungen mittels eines auf seiner Achse sitzenden Excenters und einer im Pendelrohr liegenden Schubstange auf eine Kurbelachse übertragen werden, welche durch ein Schneckengetriebe eine Papiertrommel in proportionale Drehung setzt. Das Pendelrohr verlängert sich über seine Drehungsachse in einen Hebel, der ein Lineal mit einem gegen die Papiertrommel gedrückten Schreibstift im selben Verhältniſs über die Horizontale durch die Pendelachse hebt, als das Meſsrad unter dieselbe tritt. Der Schreibapparat mit der Pendelachse wird auf einem Kahn angebracht, mit welchem der Fluſs befahren wird; das Meſsrad läuft hierbei auf dem Fluſsbett, dreht deshalb die Papiertrommel und stellt den Schreibstift ein, welcher nach Ansicht des Erfinders das Fluſsprofil in verjüngtem Maſsstabe auf dem Papier verzeichnen soll. Die Unrichtigkeit dieser Annahme, bezieh. der erhaltenen Profilcurve leuchtet aber ein. Denn durchläuft beispielsweise das Meſsrad eine horizontale Strecke l, so beschreibt bei einem Uebersetzungsverhältniſs von \frac{1}{n} zur Papiertrommel der Stift auf dieser eine Horizontallinie von der Länge \frac{l}{n}. Legt hierauf das Meſsrad dieselbe Strecke unter einem Winkel n zurück, so beschreibt das Pendel den gleichen Winkel und der Schreibstift wird ganz richtig um \frac{l}{n}\ sin\ \alpha verschoben; dagegen dreht sich der Trommelumfang wieder um \frac{l}{n} statt richtig um \frac{l}{n}\ cos\ \alpha. Das gezeichnete Profil ist also gegen das wirkliche zu lang und müſste deshalb erst durch entsprechende Rectificirung der Abscissen richtig gestellt werden. Doch wird eine solche Arbeit in den meisten Fällen kaum weniger mühevoll sein, als eine unmittelbare Profil aufnähme durch Lothung. H–s. Nach einer der Redaction zugegangenen Mittheilung von Hrn. Bauinspector Bücking ist der Apparat, welcher allerdings keine minutiös genauen Profile liefert, beim Entwürfe schon nur für Aufnahmen sehr breiter Fluſsprofile (1000m und mehr) bestimmt gewesen, da hier der Unterschied zwischen der Spiegelbreite und dem benetzten Umfang des Strombettes nicht sehr beträchtlich ist. Teppich-Webstuhl von J. C. Duckworth. Das Neue dieses Webstuhles besteht darin, daſs auf jeder Seite zwei Reihen von Schützenkästen hinter einander angeordnet sind, z.B. in folgender Weise: Auf der linken Seite des Stuhles liegt vorn eine Steiglade mit zwei Kästen, unmittelbar dahinter eine Steiglade mit dem Farbenwechsel entsprechender Kastenzahl; rechts liegt vorn eine Steiglade letzterwähnter Einrichtung, dahinter eine Steiglade mit zwei Kästen. Es communicirt also die Lade mit zwei Kästen links mit der vielkastigen Lade rechts und umgekehrt. Die Schützenkästen erhalten nur Verticalbewegung und werden durch eine Jacquardmaschine gesteuert. Die Folge davon ist, daſs die Lade hinten an verschiedenen Punkten festgehalten werden muſs, je nachdem aus der vorderen oder hinteren Reihe geschossen wird. Aus diesen wenigen Andeutungen geht schon hervor, daſs die Einrichtung des Stuhles äuſserst complicirt ausfallen muſs. Eine Abbildung des Webstuhles – die ebenso wie die beigegebene Beschreibung äuſserst undeutlich ist – findet sich in der Deutschen Allgemeinen Polytechnischen Zeitung, 1879 S. 189. A. L. Jamin's elektrische Lampe. Jamin legt nach La Nature in der Ebene der beiden aufrecht stehenden Kohlenstäbe in einigen elliptischen Windungen um diese den Draht, in welchem der Licht gebende Strom umläuft, und wählt die Verbindungen so, daſs der Strom in jedem verticalen Stücke einer Windung dieselbe Richtung hat wie in dem nächsten Kohlenstabe. Im Lichtbogen ist daher die Stromrichtung dieselbe wie in den obersten, die entgegengesetzte von der in den untersten Theilen der Windungen; daher wird der Lichtbogen von den oberen Theilen der Windungen angezogen, von den unteren abgestoſsen, während auch die seitlichen Windungstheile, da sie den Lichtbogen parallel zu stellen streben, eine ähnliche Wirkung auf ihn ausüben. Ist die Anzahl der Windungen groſs, so ist die Abstoſsung so bedeutend, daſs der Lichtbogen, wenn man ihn zwingt, zwischen den unteren Theilen der Kohlenstäbe überzutreten, mit groſser Geschwindigkeit sich nach oben bewegt; das Licht erlischt, weil der Bogen zu stark nach den oberen Enden der Kohlen hingezogen wird. Bei dieser Anordnung wird der Bogen stark gekrümmt; das Licht zeigt sich sehr verstärkt, weil die Kohlen nicht mehr seitlich abbrennen und Schatten geben. Auch kann man die Lampe umkehren, ohne daſs man zu befürchten hat, daſs der Lichtbogen die äuſsersten Enden der Kohlenstäbe verläſst. E–e. Zur Herstellung von Panzerplatten. Nach dem Vorschlage von Th. Hampton (Iron, 1879 Bd. 13 S. 75) wird in Blöcke gegossener Stahl gehämmert und zu Platten ausgewalzt. Diese werden dann packetirt und in einem Flammofen schweiſswarm gemacht, dann wieder gehämmert und gewalzt, bis die Platten die gewünschte Dicke erreicht haben. Wenn es gefordert wird, so können diese Platten durch Kohlung oberflächlich gehärtet und dann nochmals ausgewalzt werden. Die Compagnie Anonyme des Forges de Chatillon et Commentry in Paris (*D. R. P. Nr. 2185 vom 7. December 1877) füllt zu gleichem Zweck mit kleinen Stäben aus Guſseisen, Spiegeleisen, Ferromangan oder einer anderen entsprechenden Kohlenstoffverbindung Furchen oder Löcher, welche zu diesem Zweck an der Oberfläche der Panzerplatten aus weichem Eisen oder Stahl hergestellt wurden, bedeckt sie mit Lehm oder Sand und erhitzt das Ganze zur Weiſsglut. Die Stäbe werden flüssig und geben mit den umgebenen Theilen der weichen Platte je nach Dauer und Höhe der erreichten Hitze entsprechende Stahlmischungen. J. Yates in Rotherham (*D. R. P. Nr. 4775 vom 15. August 1878) erhitzt die Oberfläche einer Platte aus Schmiedeisen, Stahl oder beiden zusammen bis zum beginnenden Schmelzen, legt ein netzförmiges Gerippe aus Stab- oder Bandeisen auf und gieſst die dadurch erhaltenen Zellen mit Stahl von geeigneter Härte aus. Derselbe soll sich mit der Oberfläche der Grundplatte, nicht aber mit den Wandungen der Zellen verbinden. Diese netzartigen Zellen können dann noch mit einer schmiedeisernen Platte bedeckt werden. – Nach einem zweiten Vorschlage schneidet man in die Oberfläche der Platte Furchen von bestimmter Tiefe und Breite ein und gieſst diese mit einem Metall aus, oder aber man vereinigt die Grundplatte mit den erwähnten Stahlschildern durch Schmelzen oder Schweiſsen. Durch diese Vorrichtung soll die Gefahr eines Durchschieſsens der Panzerplatte wesentlich vermindert werden. J. D. Ellis in Sheffield (*D. R. P. Nr. 4005 vom 10. März 1878) stellt auf eine schmiedeiserne Platte einen Rahmen von Schmiedeisen, dessen Höhe mit der Stärke des aufzubringenden Stahles übereinstimmt, bringt auf Schweiſshitze und füllt den Rahmen mit geschmolzenem Stahl. Die Platte wird dann in bekannter Weise mit Walzen, Hämmern oder hydraulischen Pressen weiter behandelt. F. E. Thode und Knoop in Berlin (*D. R. P. Nr. 2369 vom 28. Juli 1877) erhitzen die Platte aus Schmiedeisen oder Stahl in einem Schweiſsofen, lassen auf die erweichte Oberfläche die erforderliche Menge eines in der Bessemerbirne oder einem anderen Ofen gereinigten Eisens oder Stahles aufflieſsen, heben das Gewölbe des Schweiſsofens ab, legen auf das geschmolzene Metall bis zur Abkühlung eine kalte Deckplatte und verfahren dann wie gewöhnlich. W. Rowlinson in Fallbarrow Windermere (*D. R. P. Nr. 2619 vom 21. August 1877) verbindet die innere und die äuſsere Platte aus Schmiedeisen oder Stahl mittels schmiedeiserner Rohre und gieſst den Zwischenraum mit Eisen oder Stahl aus. Die Rohre werden dann zur Einführung eiserner Bolzen weiter ausgebohrt, die Befestigung und Verbindung somit dadurch erleichtert. E. W. Serrell in New-York (*D. R. P. Nr. 4961 vom 19. October 1878) macht den eigenthümlichen Vorschlag, die Panzerplatten auſsen mit einer oder zwei Reihen von Zellen zu bekleiden, welche mit Wasser gefüllt werden. Zur Herstellung emaillirter Eisenwaaren. Nach F. G. und W. F. Niedringhaus in St. Louis (D. R. P. Zusatz Nr. 5667 vom 26. März 1878; vgl. 1878 230 449) werden die zu emaillirenden Gegenstände mit Kalk zusammen in einer Muffel unter Luftabschluſs bis fast zur Weiſsglut erhitzt, dann langsam abgekühlt. Das dann aufgetragene Email soll sehr fest auf dem Metall haften und ein hübscheres Aussehen haben als sonst. Zur Entfernung abgenutzten oder fehlerhaften Emails schmelzen W. C. L. Thiel in Schwartau und H. Thiel in Braunschweig (D. R. P. Nr. 5924 vom 7. Januar 1879) 20 Th. Kryolith, 8 Th. Porzellanthon (Chinaclay) mit 72 Th. Soda zusammen, dann 36 Th. der erhaltenen Masse mit 16 Th. Soda, 20 Th. Potasche und 28 Th. Kalisalpeter. Das zu entglasende Stück wird mit Karaghenschleim bestrichen, mit der gepulverten Schmelze bestreut und in der Muffel geglüht. Nach dem Erkalten läſst sich das Email leicht durch verdünnte Salzsäure von 60 B., der 4 bis 5 Proc. Zinnsalz zugesetzt ist, entfernen. Verbleiung von Eisen- und Kupferblechen. Nach W. Thorn in Montpellier (D. R. P. Nr. 5966 vom 13. October 1878) werden die Bleche in bekannter Weise verzinnt, auf 220 bis 230° erhitzt und dann mit der erforderlichen Menge von geschmolzenem Blei Uebergossen. Die Bleischicht kann durch Hämmern oder Walzen verdichtet werden. Solche Bleche sollen sich in vorzüglicher Weise zur Herstellung von Abdampfpfannen, Destillirgefäſsen, Säurebehältern u. dgl. eignen. Herstellung giftfreier Zündhölzer. Sudheim und Koppen in Cassel und Hofgeismar (D. R. P. Nr. 6051 vom 22. September 1878) mischen 6 Th. chlorsaures Kalium mit 3 Th. Thon unter Wasserzusatz, fügen dann 2 Th. Mennige, 3 Th. Glaspulver, 1 Th. Leim und 1 Th. amorphen Phosphor hinzu. Die in dieses Gemisch kalt eingetauchten Hölzchen sind schon nach etwa einer Stunde so weit abgetrocknet, daſs sie in ein geschmolzenes Gemisch von 2 Th. Sandarak, 10 Th. Stearin und 1 Th. Naphtalin eingetaucht werden können. Grährverfahren. E. Ritter in Berlin (*D. R. P. Nr. 5331 vom 1. October 1878) macht den Vorschlag, die Maische während des Gährens mittels Flügelrad in Bewegung zu erhalten, ferner atmosphärische Luft einzublasen und die Temperatur durch eine kleine eingesenkte Dampfschlange auf etwa 20° zu erhalten. Neuerungen in der Photographie. A. Lombardi und Ch. Lewinger in Paris (D. R. P. Nr. 5884 vom 10. December 1878) machen Gewebe mittels einer Lösung von Oel in Methylalkohol durchsichtig, bringen auf dasselbe mittels Leim und chromsaurem Kalium, Asphalt u. dgl. ein photographisches Bild und coloriren dasselbe von der Rückseite aus. J. Schumacher in Röm.-Posel (*D. R. P. Nr. 5501 vom 25. Mai 1878) photographirt auf Kreidepapier, colorirt das Bild mit Oelfarbe, klebt es mit der Bildseite auf Leinwand und löst dann das Papier mit Wasser ab. Zur Herstellung sogen. Emailphotographien wird die Photographie nach E. Lewitz in Hamburg (D. R. P. Nr. 6068 vom 4. August 1878) mit feinen Gummifarben colorirt. Ferner wird die Negativplatte auf der Collodiumseite mit einer Glasplatte bedeckt, auf dieser die Umrisse der Figuren mit schwarzem Sprittlack nachgezogen und der Grund mit diesem Lack vollständig ausgefüllt. Nach dem Trocknen legt man diese schwarze Negativmaske genau auf das colorirte Positiv und verklebt beide am Rande mit Papierstreifen. F. Sandtner in Tetschen (D. R. P. Nr. 5977 vom 3. Januar 1879) schlägt vor, mit weiſsem Wachs oder Paraffin getränktes Seidenpapier zur Herstellung photographischer Negative zu verwenden. C. Bolhövener und E. Heidenhaus in München (D. R. P. Nr. 5711 vom 4. October 1878) geben folgendes Verfahren zur Herstellung von Druckplatten für die Buchdruckerpresse an. Eine Lösung von 1k Leim und 20g chromsaurem Kalium gieſst man auf eine mit Rindsgalle überzogene Spiegelplatte, hebt die Schicht nach dem Trocknen im Dunkeln ab, belichtet die Seite, welche das Glas berührt hat, und löst den nicht veränderten Leim in bekannter Weise mit Wasser auf. Das so erhaben dargestellte Bild wird, wenn erforderlich, mittels Stichel nachgebessert, dann wird die Platte auf Holz geleimt und kann wie ein Holzschnitt verwendet werden. (Vgl. 1879 231 243.) Herstellung von Schwefelsäureanhydrid. J. A. W. Wolters in Kalk (D. R. P. Nr. 6091 vom 13. October 1878) macht den Verbesserungsvorschlag zu seinem Verfahren (1878 230 451), die nach der Destillation von Natriumbisulfat mit Magnesiumsulfat zurückbleibenden Salze mittels Mühlen zu zerkleinern, mit Schwefelsäure zu mischen, durch Erhitzen das Wasser zu entfernen und dann das Anhydrid abzudestilliren. Auf 2 Aeq. Salze wird nur 1 Aeq. Säure verwendet, da bei Anwendung gleicher Aequivalente die Hälfte der Säure als wasserhaltige übergeht. Wolters glaubt, daſs sich beim Erhitzen anfangs eine Verbindung der Formel Na2SO4 + 2MgSO4 bildet, welche erst bei stärkerem Erhitzen das noch vorhandene saure schwefelsaure Natrium zersetzt, so daſs unter Entweichen von Anhydrid das Doppelsalz MgNa2(SO4)2 entsteht. (Vgl. den Bericht S. 142 d. Bd.) Quantitative Bestimmung von Stärkemehl in Würsten. L. Medicus und E. Schwab (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1879 S. 1285) behandeln zu diesem Zweck die Wurstmasse mit einem Malzauszug, erhitzen das Filtrat zur Abscheidung des Eiweiſs zum Kochen, filtriren, erwärmen mit etwas Salzsäure und bestimmen den erhaltenen Traubenzucker mit Fehling'scher Lösung. Ueber das Färben von Pelzwerk. Um das Unterhaar weiſser Felle braun oder schwarz zu färben, während die Haarspitzen weiſs bleiben, tragen F. A. Sieglitz und Comp. in Leipzig (D. R. P. Nr. 6095 vom 1. December 1878) mit einer Bärste auf die Haarspitzen eine Mischung von 10 Th. arabischem Gummi, 5 Th. Bleizucker, 10 Th. fetten weiſsen Thon, 10 Th. basisch essigsaures Kupfer und etwas Wasser, trocknen, tauchen die Felle dann in eine Abkochung von Kalkmilch mit Bleiglätte, behandeln mit einer verdünnten Lösung von Schwefelammonium und schlieſslich mit Gallusextract. Nach dem Auswaschen ist das Unterhaar braun, die Spitzen aber sind durch den Ueberzug weiſs geblieben. Prüfung des Albumins. Cordillot veröffentlicht im Bulletin de Rouen, 1879 S. 113 die Methode, nach welcher er die Brauchbarkeit eines Blutalbumins oder Eieralbumins für Dampfalbuminfarben auf Baumwolle prüft. 1 Th. Albumin wird in 40 Th. destillirtem Wasser gelöst. Schon das Aussehen der Lösung gibt einen Anhaltspunkt für die Beurtheilung des Albumins. Zeigt sich insbesondere ein reichlicher, feiner Bodensatz, so wird ein solcher vom Sieb nicht zurückgehalten und eine mit solchem Albumin verdickte Farbe wird sich in die Gravüre einsetzen. Hat sich die Lösung geklärt, so gibt man von derselben 15cc in ein Probegläschen, hängt dasselbe in ein anfänglich kaltes, später zum Kochen erhitztes Wasserbad, worin es ¼ Stunde zu verweilen hat. Ein gutes Albumin trübt sich in dieser Verdünnung bei 50° und coagulirt vollkommen bei 75°. Je concentrirter die Lösung genommen werden muſs und je später sie anfängt, sich zu trüben und zu coaguliren, desto werthloser ist das zu untersuchende Fabrikat. Es gibt Albuminsorten, welche nur bei einer Concentration von 1 Th. Albumin auf 15 Th. Wasser und auch dann noch nicht zu einer wirklich festen Masse coaguliren. Hat man also eine Anzahl von Albuminsorten auf einmal zu prüfen, so beobachtet man in der angegebenen Weise ihr Verhalten neben einander im Wasserbad bei einer Verdünnung von 1 Th. Albumin auf 40 Th. Wasser; kommen hierbei geringere Sorten zum Vorschein, so muſs die Concentration gesucht werden, bei welcher ihre Lösungen rechtzeitig in der Wärme sich trüben und ein richtiges Coaguliren in der Kochkitze bilden, wonach ihr Handelswerth annähernd geschätzt werden kann. Kl. Selbstentzündung von schwarzgefärbter Seide in Strängen. Es ist zu. wiederholten Malen beim Hauptzollamte in Wien der Fall vorgekommen, daſs schwarzgefärbte Seide, welche im feuchten Zustande dicht verpackt war, sich selbst entzündet hat. Das österreichische Handelsministerium fordert deshalb die bei dieser Angelegenheit interessirten Industriellen und Kaufleute auf, bei ihren Seidelieferanten in Frankreich, Italien und der Schweiz auf leichte Verpackung und vollkommene Trocknung der zu versendenden schwarzgefärbten Seidensträhne zu dringen, unter gleichzeitiger Erinnerung der Verordnung vom vergangenen Jahre, nach welcher die hochbeschwerten Cordonnet-, Souple- und Chappeseiden sowie Bourre de soie in Strängen nur in Kisten zum Transport zugelassen werden. Bei Kisten von mehr als 12cm innerer Höhe müssen die darin befindlichen einzelnen Lagen Seide durch 2cm hohe Hohlräume von einander getrennt sein. Diese werden durch je 2cm von einander entfernte quadratische Latten (von 2cm Seite) gebildet, welche an ihren Enden durch zwei dünne Querleisten verbunden sind. In den Seitenwänden der Kisten sind mindestens 1cm breite Löcher anzubringen, welche auf die Hohlräume zwischen den Latten gehen, so daſs man mit einer Stange durch die Kisten hindurch fahren kann. Damit die Kistenlöcher nicht verdeckt und dadurch unwirksam werden können, sind äuſsen an dem Rande jeder Seite 2 Leisten aufgenagelt. Wird Seide zum Transport aufgegeben ohne nähere Angabe der Sorte, so wird sie ohne weiteres als schwarzgefärbte Seide und zwar von oben bezeichneter Gattung behandelt und nur in der für diese angegebenen Verpackung befördert. Kl. Herstellung von Zinkweiſs mit Blanc fixe. Um Mischungen von Blanc fixe und Zinkweiſs zur Bereitung von Oelfarben verwendbar zu machen, will C. A. F. Meiſsner nach dem deutschen Zusatzpatent Nr. 5926 vom 8. März 1878 (vgl. 1879 231 382) eine Lösung von kohsensaurem Natrium so lange mit schwefelsaurem Zink versetzen, als ein Niederschlag von Zinkcarbonat entsteht, dann mit Chlorbarium die sämmtliche Schwefelsäure ausfällen. Der Niederschlag wird ausgewaschen, getrocknet, in einer Muffel geglüht und in kaltes Wasser geworfen. Neue Bildungsweise von Methylviolett. Wenn man nach H. Hassenkamp (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1879 S. 1275) 1 Th. Benzolsulfochlorid mit 2 Th. Dymethylanilin auf dem Wasserbade erwärmt, so tritt alsbald eine tiefblaue Farbenreaction ein, die allmälig intensiver werdend einen mehr violetten Ton annimmt, bis nach einigen Stunden das Ganze eine dickflüssige, dunkle, metallglänzende Masse bildet. Die Reaction verläuft ohne jede Gasentwicklung und mit auſserordentlicher Gleichmäſsigkeit. Das Verhalten des entstandenen Farbstoffes, speciell gegen die Faser, welche davon in schön blauvioletten Tönen angefärbt wird, macht allein schon die Annahme wahrscheinlich, daſs Methylviolettbildung stattgefunden habe. In entsprechender Weise erhält man aus Benzolsulfochlorid und Methyldiphenylamin einen blauen, spritlöslichen Farbstoff, wahrscheinlich Diphenylaminblau. Spectralanalytische Untersuchung der Resorcinfarbstoffe. Die Spectren sämmtlicher Resorcinfarbstoffe haben das Gemeinsame, daſs bei einer Concentration von 1g Farbstoff auf 11 Lösungsflüssigkeit das Roth, Orange und Gelb in vollem Glanz mit den Linien B, C und D erscheint. „Cyanosin“ und „Rose Bengal“ machen eine kleine Ausnahme, weil sie das Gelb erst bei einer Verdünnung auf 4l Flüssigkeit lebhaft auftreten lassen. Fluoresceïn zeigt bei einer Verdünnung auf 1l das Grün; das Blau erscheint erst bei einer Verdünnung auf 32l. Es absorbirt das Dunkelgrün in der Weise, daſs die Linie F sogar bei einer Verdünnung auf 256l noch nicht auftritt. Fluoresceïn gibt also gerade in der Lage dieser Linie ein Absorptionsband. Das Erythrosin oder Tetrajodfluoresceïn zeigt ein sehr deutliches Absorptionsband zwischen den Linien E und b, welches bei einer Verdünnung auf 64l verschwindet. Das Eosin oder Tetrabromfluoresceïn gibt dasselbe Absorptionsband noch bei einer Verdünnung auf 128l. Jod und Brom haben also in den tetrajodirten und tetrabromirten Verbindungen den gemeinsamen Einfluſs auf das Spectrum, daſs sie in der Mitte zwischen den Linien E und b ein Absorptionsband entstehen lassen; beide unterscheiden sich nur dadurch von einander, daſs das Brom diesen Einfluſs seinen Verbindungen auch noch in bedeutend verdünnter Lösung bewahrt. Auſser diesen Anhaltspunkten, welche Ch. Kopp (Bulletin de Mulhouse, 1879 S. 199) sich aus den soeben angeführten, ihrer Zusammensetzung nach bekannten Resorcinfarbstoffen verschafft hat, verfügt Verfasser noch über eine spectralanalytische Reaction, nach welcher der Methylgehalt methylirter Farbstoffe im Spectrum das Dunkelroth von der Linie B aus verschwinden läſst. Mit diesen Hilfsmitteln versucht er nun die nicht bekannte Zusammensetzung einer Anzahl im Handel vorkommender Resorcinfarbstoffe qualitativ zu bestimmen. Man versteht unter „Primerose“ ein äthylirtes oder methylirtes Eosin, und zwar erweist sich nach Obigem das „lösliche Primerose“ als bromirtes und methylirtes Fluoresceïn, während „gelbes Primerose“ Brom, aber kein Methyl, also wahrscheinlich „Aethyl“ enthält. Dagegen ist Rhubinin mit Bestimmtheit ein bromirtes und methylirtes Fluoresceïn, muſs somit auch zu den verschiedenen „Primerosefarben“ gerechnet werden. „Chrysolin“ verhält sich ähnlich wie Fluoresceïn; aber es enthält ein Radical, über welches die Spectralanalyse keinen Aufschluſs gibt. „Phloxin“ ist ein bromirtes Fluoresceïn, also ein Eosin. „Pyrosin“ ist wahrscheinlich bijodirtes Fluoresceïn. „Phtalin“ scheint ein jodirtes, nicht methylirtes Fluoresceïn zu sein. „Cyanosin“ ist ein bromirtes und zugleich jodirtes Fluoresceïn; Methyl scheint im Cyanosin nicht enthalten zu sein. „Rose Bengal“ endlich erweist sich als bijodirtes und bibromirtes Fluoresceïn. Kl. Herstellung aromatischer Diazoverbindungen. Pabst und Girard in Paris (D. R. P. Nr. 6034 vom 17. December 1878) haben gefunden, daſs man durch Destillation von Bleikammerkrystallen, SO2.OH.NO2, mit Kochsalz oder einem anderen Chloride Nitroxylchlorid erhält, welches mit aromatischen Amidoverbindungen, wie Anilin, Toluidin, Xylidin, Naphtylamin, Toluylendiamin u. dgl., die entsprechenden Diazoverbindungen gibt. Zur Herstellung der Diazoverbindung eines Toluidins z.B. löst man dasselbe in Essigsäure und leitet das durch Destillation eines Gemisches von gepulverten Bleikammerkrystallen mit einem Chloride gebildete dampfförmige Nitroxylchlorid. ein. Nach beendeter Reaction, deren Heftigkeit durch Abkühlung gemäſsigt wird, fällt man die gebildete Diazo- oder Amidodiazoverbindung mit kaltem Wasser aus und sammelt dieselbe auf einem Filter. Destillirt man die Bleikammerkrystalle mit den Bromiden, Acetaten oder Nitraten von Natrium, Calcium oder Blei, so erhält man die Verbindungen des Nitroxyls mit Brom, einem Essigsäure- oder Salpetersäurerest, die an Stelle des Nitroxylchlorides verwendet werden können. Die Ammoniaksoda in der Ultramarinfabrikation. Während C. Fürstenau nach der Chemikerzeitung, 1879 S. 441 früher mit Ammoniaksoda sehr schönes Ultramarin erhielt, gab eine neue Sendung trübe Farbe. Es zeigten sich nun, daſs 100cc der ersten Sorte 81g,5, der zweiten Sorte 71g,5, dagegen 100cc österreichische Ultramarinsoda 106g,4 wogen. Die erste Ammoniaksoda schwand über der Spirituslampe von 8 auf 7, die zweite von 12,5 auf 6,4 Volume. In Folge dieser starken Schwindung bilden sich in der Masse beim Brennen Spalten, in denen das Ultramarin leicht violett, roth, selbst weiſs wird. Die Ammoniaksoda sollte daher bei der Herstellung stärker geglüht werden, als bisher geschieht. (Vgl. Ilgen 1879 232 177.) Ueber den Bunsenbrenner aus Glas; von H. W. Vogel. In einer kurzen Notiz in D. p. J. *1878 227 398, welche ich bisher in Folge mehrfacher Reisen übersehen habe, bringt Hr. Rudolf Biedermann die Beschreibung eines Bunsenbrenners aus Glas. Dieser Brenner ist jedoch nichts Neues. Ich construirte ihn bereits im J. 1860 und publicirte ihn in Poggendorff's Annalen, Bd. 111 S. 634, später in meinem Handbuch der praktischen Spectralanalyse (Nördlingen 1877. Beck) S. 81.