Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 248, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 256
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Schmiedeiserne Rahmen für Dampfmaschinen. Von der Maschinenfabrik Hayward, Tyler und Comp. in London werden nach dem Engineer, 1883 Bd. 56 * S. 285 Dampfmaschinen mit schmiedeisernen Rahmen gebaut. Dieselben bestehen im Wesentlichen aus zwei ⊏-Eisen, welche durch mehrere Querstücke mit einander verbunden sind. Sie sind leichter als guſseiserne Rahmen, nicht zerbrechlich und hauptsächlich für ins Ausland gehende Maschinen bestimmt, welche mehrfach umgeladen werden müssen und dabei nicht immer sehr sorgfältig behandelt, werden. Zerstörung eines Dampfkessels durch Prost. Eine Fabrik im Departement des Vosges wurde im J. 1881 durch einen Brand zerstört. Bei dem Wiederaufbau im Frühjahr 1882 fand man, daſs der zur Zeit des Brandes im Betriebe befindliche Dampfkessel während des Winters 1881/82 voll Wasser stehen geblieben war. In Folge dieser Nachlässigkeit waren beide Vorwärmer durch den Frost gesprengt. Der eine derselben zeigte einen Spalt von 4 bis 8mm Breite, welcher ungefähr auf ¾ der ganzen Lange theils längs der Nietreihe, theils im vollen Bleche verlief. Der andere Vorwärmer hatte auſsen auf einer kurzen gebrochenen Linie und innen längs der ganzen Nietreihe einen Riſs. (Nach dem Bulletin de Mulhouse, 1883 * S. 14.) Entladevorrichtung an Silospeichern. Um es zu ermöglichen, aus den einzelnen Zellen eines Getreidespeichers Getreide in kleineren abmeſsbaren Mengen abzulassen und zu verladen, ohne jedesmal einen umständlichen Transportmechanismus, wie Becherwerke, Schnecken o. dgl., in Betrieb zu setzen, wendet die Uerdinger Silo-Speicher-Gesellschaft Büttner und Comp., in Uerdingen a. Rh. (* D. R. P. Kl. 81 Nr. 21 374 vom 4. Juli 1882) ein einfaches Rohr an, welches durch je eine Reihe von Speicherzellen unter entsprechendem Winkel ansteigend hindurchgeführt ist und dicht hinter seinem Eintritte in die einzelnen Zellen je eine Klappe oder einen Schieber besitzt; diese lassen sich mit Hilfe von Drähten und Winkelhebeln o. dgl. von der Ladebühne aus handhaben. Soll aus einer Zelle eine bestimmte Menge Getreide abgelassen werden, so braucht man nur den betreffenden Schieber zu öffnen, worauf das Getreide durch dieses Rohr und durch eine unter letzterem stehende selbstthätige Wage in der gewünschten Menge unmittelbar in untergestellte Säcke gelangt. Selbstverständlich leistet diese einfache Vorrichtung nur dann ihren Dienst, wenn die einzelnen Zellen bis über die Eintrittsöffnung in das Rohr gefüllt sind. R. G. Brown's elektrischer Regulator für Schiffsmaschinen. R. G. Brown in Paris (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 20902 vom 15. Juli 1882) gibt eine Vorrichtung an, um die Geschwindigkeit der Schiffsdampfmaschinen mittels elektrischen Stromes zu reguliren, wenn die Schiffsschraube beim Stampfen des Schiffes theilweise aus dem Wasser auftaucht. Es wird ein Contact an jenem Punkte angebracht, über welchen hinaus die Schraube nicht aus dem Wasser auftauchen darf, ohne eine für die Dampfmaschine gefährliche Geschwindigkeit herbeizuführen; ein zweiter Contact wird dem ersteren möglichst nahe, doch so angeordnet, daſs er stets unter Wasser sich befindet. Beide Contacte sind durch eine Leitung verbunden, in welcher mittels einer von der Schraubenwelle aus betriebenen Dynamomaschine ein elektrischer Strom erzeugt wird. Befinden sich nun beide Contacte im Wasser, so ist durch das Wasser Stromschluſs vorhanden; taucht jedoch die Schraube so weit auf, daſs der eine Contact über Wasser gelangt, so wird der Strom unterbrochen, ein in die Leitung eingeschalteter Elektromagnet läſst einen Anker los, so daſs dieser von einer Feder zurückgezogen werden kann. Die Bewegung des Ankers wird in der Weise ausgenutzt, daſs durch dieselbe eine kleine Hilfsdampfmaschine in Gang gesetzt wird, welche das Dampfabsperrventil schlieſst. Wird der Strom beim Eintauchen beider Contacte wieder geschlossen, so zieht der Elektromagnet den Anker wieder an, und die Hilfsdampfmaschine geht in ihre frühere Stellung zurück und öffnet das Dampfabsperrventil. Es wird auch vorgeschlagen, mehrere Contacte über einander anzuordnen. so daſs der elektrische Strom in jeder correspondirenden Zahl von Elektromagneten geschlossen wird, die dann mittels geeigneter Uebertrager die Dampfeinströmung in den Schieberkasten nach Maſsgabe der Lage der Propellerschraube im Wasser regeln. Anstatt der Feder kann man einen zweiten Elektromagnet zum Zurückziehen des Ankers benutzen. Alsdann wird in die Stromleitung ein Relais so eingeschaltet, daſs bei Schluſs derselben durch die besprochenen Contacte und das Wasser der Strom durch den ersten Magnet hindurchgeht, bei Unterbrechung derselben durch Austauchen der Contactpunkte dagegen das nun ausschlagende Relais den Strom in einer anderen Leitung durch den zweiten Elektromagnet schickt; dieser zieht nun den vom ersten freigegebenen Anker an und so wird die Regulirung in gleicher Weise eingeleitet wie vorhin. Elektrische Steuerung von Luftballons. G. Tissandier hat seine Versuche über die elektrische Steuerung von Luftballons (vgl. 1882 243 496) fortgesetzt und beabsichtigt, einen länglichen Ballon von 900 bis 1000cbm im Freien fliegen zu lassen. Der Motor besteht aus 3 Theilen: einer Schraube mit Flügeln von 2m,85 Durchmesser, construirt nach den Angaben von V. Patin, einer Siemens'schen Dynamomaschine von äuſserster Kleinheit und einer Chromsäurebatterie. Nach dem Génie civil, 1883 * S. 252 wiegt die Schraube nur 7k; die Flügel bestehen aus Seide, die mit Gummilack bestrichen und über Stahldraht gespannt ist. Die vom Pariser Hause Gebrüder Siemens gebaute Dynamomaschine hat eine im Verhältniſs zum Durchmesser sehr langen Anker. Die Montirung besteht ganz aus Guſsstahl auf einem Holzrahmen. Die Maschine wiegt 55k. Die Maschine treibt die Schraubenwelle durch Räderübertragung von 10 auf 1. Sie liefert eine Leistung von 100km in der Sekunde, mit 55 Proc. Nutzeffekt; dabei war die Stromstärke 45 Ampère, die Potentialdifferenz an den Klemmen 40 Volt. Die Batterie mit Kalibichromat besteht aus 24 Elementen, in Hintereinanderschaltung, in 4 Abtheilungen. Jedes Element enthält in einem parallelepipedischen Troge von 4l aus Hartgummi 10 Zinkplatten zwischen 11 Retortenkohlenplatten. Das Gewicht eines Elementes ist 7k. Zur Füllung wird eine sehr concentrirte und sehr saure Lösung genommen, so daſs die Batterie über 2½ Stunden constant bleibt. Die Füllungsflüssigkeit wird aus einem mit Blei belegten Kupfergefäſse durch Röhren jeder Batterieabtheilung zugeführt; sie flieſst in die Elemente ein, wenn das Gefäſs gehoben, und aus ihnen wieder aus, wenn es gesenkt wird. Aus den in Auteuil angestellten Versuchen läſst sich schlieſsen, daſs der Fortbewegungsapparat, bei dem Gesammtgewichte von 3 Mann, 3 Stunden hinter einander regelmäſsig die Arbeit von 12 bis 15 Mann leisten kann, d.h. 75 bis 100mk. Gaulard und Gibbs' System der Elektricitätsvertheilung. Um den Unternehmern es zu ermöglichen, den für eine gröſsere Anzahl von Abnehmern zu liefernden elektrischen Strom mit dem ihnen am bequemsten und in der Herstellung billigsten Potential zu erzeugen und zugleich den Abnehmer vom Lieferer unabhängig zu machen und ihn in den Stand zu setzen, den ihm gelieferten Strom in jeder ihm passenden Weise und für jeden beabsichtigten Zweck zu verwenden, wollen Gaulard und Gibbs den von der Centralstation aus durch die Hauptleiter gesendeten Strom lediglich zur Erzeugung von Inductionsströmen an jeder Stelle benutzen, wo Elektricität abgegeben werden soll. Ihr Inductor, welcher z. Z. in der Westminster-Aquarium-Ausstellung ausgestellt ist, besteht nach Engineering, 1883 Bd. 35 * S. 205 aus 4 aufrecht neben einander angeordneten Rollen, deren jede wieder aus 4 Spulen gebildet ist; die Eisenkerne der Rollen lassen sich mittels Zahnstange und Getriebe mehr oder weniger tief in die Rollen eintauchen; ein vertikaler Walzenumschalter gestattet, die Spulen in beliebiger Weise parallel und hinter einander zu schalten, und das nämliche kann auch mit den Rollen geschehen, da das obere und das untere Drahtende einer jeden Rolle an eine Klemme auf dem oberen Brette des Inductors geführt sind und die Klemmen sich durch kurze Drahtstücke beliebig unter einander verbinden lassen. Ein anderer Umschalter gestattet die Ein- und Ausschaltung der einzelnen primären Rollen, durch welche die Erfinder Wechselströme zu senden beabsichtigen. Den Beweis für eine ökonomische Wirkung dieses Systemes haben Gaulard und Gibbs noch nicht erbracht. Ueberdies weist unsere Quelle darauf hin, daſs im J. 1877 schon Jablochkoff ein englisches Patent auf die Verbindung eines Elektricitätserzeugers mit Inductionsrollen und Lampen genommen und auch De Méritens und Bright vorläufigen Schutz auf Aehnliches nachgesucht, die Sache aber nicht weiter verfolgt hätten. In Deutschland wurde eine ganz gleiche Anordnung für B. H. Enuma in Amsterdam unter Kl. 21 Nr. 20825 vom 22. December 1881 ab patentirt. Heizungs- und Lüftungsanlagen im Bonner Krankenhause. Die 3 chirurgischen Kliniken der akademischen Krankenhausanlage in Bonn haben für die Zimmer Dampfluftheizung, für die Flure und Treppenhäuser direkte Dampfheizung erhalten in Verbindung damit ist Pulsionslüftung angeordnet. Wie Klahr in der Wochenschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1883 * S. 122 mittheilt, wurden im Keller eines jeden Gebäudes mehrere Heizkammern eingerichtet, in welchen guſseiserne, mit Dampf von 2at gespeiste Rippenregister aufgestellt wurden. In diese Heizkammern wird durch Flügelgebläse frische Auſsenluft eingepreſst, welche aus den Höfen entnommen und mittels Luftfilter – bestehend aus mit groſsmaschigem Gewebe überspannten Rahmen, über welche aus Rinnen fortwährend Wasser flieſst – gewaschen wird. Die Luftgeschwindigkeit wird entsprechend den Anemometeranzeigen durch Drosselklappen regulirt. Zur Sommerlüftung wird die frische Luft unmittelbar aus den Heizkammern nach den Krankenzimmern geleitet, ohne durch die Register erwärmt zu werden, wo sie aus den über Manneshöhe angelegten Oeffnungen strömt und die verdorbene Zimmerluft durch Abzugskanäle, deren Mündungen in der Nähe des Fuſsbodens liegen, bis über Dach ins Freie treibt. Bei der Winterlüftung wird die frische Luft an den Heizregistern erwärmt und strömt dann in die zu heizenden Räume; die verdorbene Zimmerluft entweicht hierbei durch dieselben Abzugskanäle wie bei der Sommerlüftung. Bei dieser Anlage ist hauptsächlich Gewicht darauf gelegt, die eintretende Luftmenge stets gleich zu erhalten, und zwar werden für jeden Kranken 100cbm Ventilationsluft gefordert, für den Operationssaal und die Sammlungen ein 2 maliger, für die Flure und Treppenhäuser ein 1 maliger und für die Bäder und Closets ein 3maliger Luftwechsel stündlich. Es sind deshalb auſser den gewöhnlichen Drosselklappen der Luftzuführungs- und Abführungskanäle noch Mischklappen in die von den Heizkammern nach den zu lüftenden Räumen führenden Luftkanäle an den Kreuzungspunkten derselben mit besonderen aus den Heizkammern kommenden Kaltluftkanälen eingeschaltet. Mittels dieser Mischklappen, welche von den Krankenzimmern aus eingestellt werden, läſst sich also je nach Bedarf nur kalte oder warme oder beliebig gemischte Luft von stets gleichem Rauminhalte einführen, während durch die gewöhnlichen Drosselklappen die Heizung nur auf Kosten der eingeführten Luftmenge geregelt werden kann. Herstellung eines Schutzüberzuges aus walzbarem Metall für Metalle, Metallgewebe, Holz u.s.w. J. Hautrive in Lille, Frankreich (D. R. P. Kl. 49 Nr. 21557 vom 10. August 1882) beabsichtigt, Metalle, Metallgewebe, Holz u. dgl. mit einem Ueberzuge zu versehen, welcher dieselben vor der Zerstörung durch äuſsere Einflüsse schützt, wie dies etwa durch Verzinkung erzielt werden kann. Hier wird nun eine Mischung von Firniſs und Bleiweiſs auf den zu überziehenden Gegenstand aufgetragen und diese Schicht mit kleinen Blei- oder anderen walzbaren Metallstücken bestreut. Ist das Bindemittel trocken, so werden die haften gebliebenen Metallstücke ausgewalzt. Ueber die Anstriche eiserner Wasserbehälter. A. Belohoubek in Prag hält es nach den Mittheilungen des Architekten- und Ingenieurvereins in Böhmen, 1882 S. 112 für schädlich, wenn eiserne Wasserbehälter, welche für häusliche Zwecke bestimmtes Moldauwasser aufnehmen sollen, mit einem Anstriche aus Leinöl, Firniſs mit Bleimennige versehen werden. Er empfiehlt statt dessen, einen Asphaltanstrich oder einen solchen aus Colcothar mit Leinölfirniſs anzuwenden. Zur Nachweisung von Glycerin und Holzstoff. Wird eine kleine Menge der auf Glycerin zu prüfenden Lösung mit wenig Pyrogallussäure und mehreren Tropfen Schwefelsäure, welche mit gleichen Raumtheilen Wasser verdünnt wurde, gekocht, so tritt, wie C. Reicht in den Berichten der österreichischen chemischen Gesellschaft, 1883 S. 6 berichtet, bei Anwesenheit der geringsten Mengen Glycerin eine deutliche Rothfärbung ein; mit Zinnchloridlösung gemischt wird diese schön violettroth gefärbt. Kohlehydrate und gewisse Alkohole dürfen nicht zugegen sein, da sie ähnliche Farbenreactionen geben. Wird Holzzellstoff mit etwas Pyrogallussäure und Zinnchloridlösung gekocht, so wird derselbe schön violett gefärbt. Holz läſst sich auf diese Weise schön dunkelviolett färben. Bestimmung des Mangans in Eisenerzen. K. Zulkowsky empfiehlt in den Berichten der österreichischen chemischen Gesellschaft, 1883 S. 3, den Niederschlag von Mangansulfür in einer Platinschale einzuäschern und den Rückstand mit einer wässerigen Lösung von Schwefligsäure zu übergieſsen. Die Flüssigkeit wird auf dem Wasserbade eingedampft, der Rückstand mit Wasser und 2 bis 3 Tropfen verdünnter Salpetersäure gelöst, dann mit Chamäleon titrirt. Zu diesem Behufe wird dieselbe in einen passenden Kolben gebracht, mit Wasser auf 150 bis 200cc verdünnt und zum Kochen erhitzt. In die kochend heiſse Flüssigkeit läſst man die Chamäleonlösung aus einer Bürette absatzweise und unter wiederholtem Aufkochen einflieſsen, bis die über dem braunen Niederschlage befindliche Flüssigkeit eine blaſsrothe Farbe zeigt. Nach der Formel 3MnO + Mn2O7 = 5MnO2 entspricht 1cc Zehntel-übermangansaures-Kalium 1mg,65 Mangan. Ueber die Bildung von Mangansuperoxyd. Dieulafait (Comptes rendus, 1883 Bd. 96 S. 125) fand, daſs Dolomite stets Mangan enthalten, während von Mangnesia freie Kalksteine auch kein Mangan enthalten. Mangansuperoxyd ist seiner Ansicht nach unter Mitwirkung von Meerwasser aus kohlensaurem Mangan entstanden, die im Braunsteine häufig vorkommende Salpetersäure durch Oxydation des aus dem Wasser aufgenommenen Ammoniaks. Berthelot (Daselbst S. 88) zeigt, daſs die Ueberführung von kohlensaurem Mangan durch freien Sauerstoff in Mangansuperoxyd in der That mit Wärmeentwickelung verbunden ist. Zur Prüfung des Wismuthsubnitrates. Nach H. Hager (Pharmaceutische Centralhalle, 1883 S. 129) löst sich Wismuthsubnitrat in 8 Th. Salpetersäure von 1,185 sp. G. klar auf; Wismuthsubarseniat ist ebenfalls in dieser Salpetersäure klar löslich, nicht aber in einer mit Wismuthnitrat gesättigten Lösung. Uebergieſst man dem entsprechend 0g,5 des Subnitrates mit 4g Salpetersäure, so muſs innerhalb ½ Stunde eine klare Lösung erfolgen; sonst ist Arseniat zugegen. Darstellung von Aetzkali und Aetznatron. Nach Löwig in Breslau (D. R. P. Kl. 75 Nr. 21593 vom 31. August 1882) wird ein inniges Gemisch von kohlensaurem Natrium oder Kalium und körnigsandigem Eisenoxyde so lange der lebhaften Rothglühhitze ausgesetzt, bis die Kohlensäure ausgetrieben ist. Die erhaltene Schmelze von Natrium- bezieh. Kaliumferrid wird mit Wasser bei 80 bis 90° behandelt, wobei das Ferrid zerfällt in sich lösendes Aetzkali oder Aetznatron, während Eisenoxyd zurückbleibt und nach dem Trocknen wieder verwendet werden kann. Bei Anwendung von gefälltem Eisenoxyd läſst sich die Schmelze schwierig auslaugen, Rotheisenstein und Eisenglanz sind dagegen am besten geeignet. Trennung von Anilin, Paratoluidin und Orthotoluidin. Zersetzt man nach L. Lewy in Mannheim (D. R. P. Kl. 22 Nr. 22139 vom 26. Juli 1882) die salzsauren Salze der Basen mit phosphorsaurem Natrium, so bilden sich die schwer löslichen Phosphate des Anilins und Paratoluidins und daneben freies Orthotoluidin und leicht lösliches saures phosphorsaures Orthotoluidin. Nach der Zersetzung hält man durch Erwärmen auch die erstgenannten Salze in Lösung, hebert die oben schwimmende Oelschicht von Orthotoluidin ab und läſst dann das Anilin- und Paratoluidinsalz auskrystallisiren. Die Mutterlauge enthält das saure phosphorsaure Orthotoluidin. Bei der Freimachung der Basen durch Natron erhält man das angewendete Natriumphosphat zurück. Verfahren zur Herstellung von mineralischem Weiſs. Nach Th. H. Cobley in Dunstoble (D. R. P. Kl. 22 Nr. 21587 vom 14. Juni 1882) wird zunächst eine Lösung von schwefelsaurem Magnesium durch Chlorcalcium in Chlormagnesium übergeführt. Dann werden 10 Proc. Chloraluminium zugesetzt und aus der gemischten Lösung durch Kalkhydrat ein weiſses Pulver gefällt. Ein billigeres Weiſs erhält man durch Fällen einer Lösung der betreffenden Sulfate mit Kalk.