Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 250, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 47
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Amerikanische Eisenerze. Einem ausführlichen Berichte von A. S. Mc Creath im Iron, 1883 Ed. 22 S. 136 über die Eisenerze aus dem Thale von Virginia entnehmen wir folgende Analysen: I II III Schwefelkies   0   0,064     0 Eisenoxydul   0   0,047     0 Eisenoxyd 76,214 80,618   73,107 Manganoxyd   0,051   0,103     1,334 Kobalt- und Nickeloxyd   0,040   0,060     0,110 Zinkoxyd   0   0,150     0,220 Bleioxyd   0   0,184     0 Kupferoxyd   0 Spur     0 Thonerde   2,365   1,476     1,410 Kalk   0,820   0,750     0,710 Magnesia   0,486   0,515     0,677 Schwefelsäure   0,157   0,092     0,012 Phosphorsäure   0,171   0,110     0,451 Wasser 12,072 11,174   10,576 Silicate   7,480   4,500   11,510 –––––– –––––– ––––––– 99,856 99,143 100,117. Eisenerze aus dem Jabalpur District hatten nach den umfassenden Versuchen von F. R. Mallet (Daselbst S. 138) bis 97,5 Proc. Eisenoxyd neben 0,12 Proc. Phosphorsäure und Spuren von Schwefel. Die Quecksilberproduction Californiens. Nach J. B. Randol (Engineering and Mining Journal, 1883 Bd. 36 S. 32) betrug die Production der Quecksilberwerke Californiens in Flaschen (vgl. 1882 246 203): Nappa GreatWestern Sulphur Bank Redington Grest Eastern New Idria Sonstige New Al-maden Zusammen       1882JuliAugustSeptemberOktoberNovemberDecember      1883JanuarFebruarMärzAprilMaiJuni   380  582  641  580  718  865  590  295  485  530  325  360   410  490  513  516  200  339  390  364  305  294  293  400 57941843037028030028031033531035091 19518422525196311367181202243135165 111388348229306221262156162142164184 16913012926615612611213314276144137 1561157731369484111431310   2522  2432  2766  2844  2619  2379  2497  2150  2230  1756  2344  2214 438146855209512945114633458236003877335437683561 Zusammen 6351   4514 4053 2555 2673 1720 671 28753 51290 Zur Geschichte des Messings. Nach E. Reyer (Berg- und Hüttenmännische Zeitung, 1883 S. 59) erwähnt bereits Plinius, daſs sich Galmei auch in Schmelzöfen bilde (in denen Zink haltige Erze verhüttet wurden). Nach Aristoteles verwendeten zuerst die Messinöken am Schwarzen Meere Galmei, um dem Kupfer eine schöne Goldfarbe zu geben. Die Kupfer-Zinklegirung wurde von den Römern noch nicht besonders genannt; man hielt das Metall nur für ein schön gefärbtes „Aes“. Im Mittelalter wird für das Messing der griechische Name Orichalk, d. i. Bergmetall gebräuchlich. Seit dem 15. Jahrhundert nennen die deutschen Bergleute dieses Metall mit dem noch heute üblichen Namen Mossin oder Messing. Vielleicht bezog sich dieses Wort auf jene Messinöken, welche als die ersten Erzeuger der Zink-Kupferlegirung galten. Ueber die Natur des Messings blieb man bis in die neue Zeit unklar. Die Alchymisten des Mittelalters glaubten gleich den Alten, daſs das Kupfer durch den Galmei einfach gefärbt werde. Das metallische Zink wird erst im 16. Jahrhundert von Paracelsus genannt (vgl. 1883 249 525); aber seine Beziehung zum Messing wurde noch lange nicht erkannt. Nach wie vor verwendete man nur den Galmei, um das Kupfer zu „färben“. Die Messingfabrikation wurde insbesondere in Flandern, Köln, Nürnberg, Paris, Mailand geübt. Sloan's Verfahren zur Herstellung von Holznägeln bez. Holzschrauben. Um einen Nagel zu erhalten, welcher beim Eintreiben in das Holz die Fasern durchschneidet, gestaltet T. J. Sloan in Paris (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 22709 vom 21. September 1882) dessen Spitze nach einer Seite hin flach, so daſs eine Schneide entsteht. Die Stellung dieser Schneide ist durch eine Marke auf dem Kopfe erkennbar, welche parallel der Schneide eingeprägt ist. Textabbildung Bd. 250, S. 47 Die Herstellung dieser Nägel erfolgt in einer gleichfalls patentirten Maschine auf folgende Weise: Nachdem dem selbstthätig zugeführten Drahte ein Kopf von oben erwähnter Form durch ein Fallwerk angestaucht ist, erfaſst eine Zange das Drahtstück, welches durch eine Schere gleichzeitig abgeschnitten wird, und befördert dasselbe auf eine Art Support. Dieser schiebt nun den Nagel der Quere nach zwischen zwei mit entsprechenden scharfen Gewindegängen versehenen Vertikal walzen durch, wobei derselbe das aus der Abbildung ersichtliche Gewinde erhält. In ähnlicher Weise sollen auch Holzschrauben hergestellt werden. (Vgl. K. Heinrich bezieh. H. Simon 1880 238 * 458.) Elektrische Beleuchtung der Kettenbrücke zwischen New-York und Brooklyn. Bei Beginn des Baues der kürzlich dem Verkehre übergebenen Kettenbrücke zwischen New-York und Brooklyn dachte Niemand an die Möglichkeit elektrischer Beleuchtung. In der jüngsten Zeit erst holten die Ingenieure Gutachten bei verschiedenen Gesellschaften ein, welche sich mit der Verbreitung des elektrischen Lichtes in Amerika beschäftigen. Die Vorschläge der Compagnie Edison auf Verwendung von Glühlampen fanden keine günstige Aufnahme; man hoffte unter den vorliegenden Verhältnissen eine vollkommenere Vertheilung des Lichtes und einen geringeren Aufwand an Betriebskraft durch Anwendung von Bogenlichtern erreichen zu können. Unter diesen zog die Commission besonders die Lampen der Compagnie Weston und die der Compagnie Brusk in Betracht; endlich entschied man sich für das System Weston, weil dieses gröſsere Betriebssicherheit und bessere Ausnutzung der Betriebskraft verhieſs; die Brücken-Gesellschaft selbst muſs den Elektrikern die nöthige Kraft liefern. Um Beschädigung von Personen von den metallenen Leitungsdrähten aus möglichst zu verhüten, wurden nach der Revue industrielle, 1883 * S. 254 die Lampen so construirt, daſs die Kohlenstäbe nur sehr wenig von einander entfernt sind; die Bogenlänge miſst nur 0mm,8, während sie bei anderen Lampen 1,5 bis 3mm beträgt. Daher ist auch die Spannung des Stromes geringer als in anderen Fällen; überdies ist der Gleichstrom der Weston-Maschine von geringerer Gefährlichkeit als die Wechselströme, welche die Brush-Maschinen liefern. Die Stromleiter muſsten sorgfältig gegen die Brücke isolirt sein, weil letztere ganz aus Metall besteht. Die nöthigen 70 Lampen liegen in zwei Stromkreisen zu je 35. Die Hauptöffnung hat 14 Lampen, die beiden Zugangs-Öffnungen zusammen 50 erhalten; der Rest kommt auf die äuſsersten Stationen und den Maschinenraum, welcher auf der Seite von Brooklyn liegt. Die beiden Stromkreise sind ganz unabhängig von einander und enthalten 6km Kabel; die auf einander folgenden Lampen liegen abwechselnd in dem ersten und dem zweiten. Jeder Stromkreis wird von zwei hinter einander geschalteten Dynamomaschinen von 20 Lichtern gespeist, welche durch eine Corliſsmaschine getrieben werden. Das Kabel besitzt über dem metallenen Leiter eine Isolirschicht und darüber ein Geflecht. Es ruht in gewissen Abständen auf metallenen Trägern mittels hölzerner, mit Paraffin getränkter Unterlagen. Die Lampen enthalten doppelte Kohlenstifte und dadurch eine längere Brenndauer. Für den an sich höchst unwahrscheinlichen Fall, daſs einmal beide Stromkreise gleichzeitig versagen sollten, hat man dafür gesorgt, daſs man sie an das elektrische Beleuchtungsnetz der Stadt New-York anschlieſsen kann. Verfahren zur Herstellung eines faserigen Gerbmaterials. Nach L. Starck in Mainz (D. R. P. KL 28 Nr. 23251 vom 12. November 1882) wird Moostorf mit concentrirten Gerbstoffextracten getränkt, dann getrocknet. Mit diesem Gerbmateriale sollen die Häute ebenso durch Versetzen in Gruben gegerbt werden als mit Lohe. Verfahren, um Holz und Papier unentzündlich zu machen. Nach J. Winckelmann in Augsburg (D. R. P. Kl. 38 Nr. 23487 vom 19. Januar 1883) werden die unentflammbar zu machenden Stoffe mit einer Lösung getränkt, welche 33g Manganchlorür, 20g Orthophosphorsäure, 12g Magnesiumcarbonat, 10g Borsäure und 25g Chlorammonium auf 1l Wasser enthält. Verfahren zur Darstellung eines von Eisen freien Glaubersalzes. Nach B. Schmaltz und C. A. Loewig in Schönebeck (D. R. P. Kl. 75 Nr. 23378 vom 9. Januar 1883) versetzt man eine Kochsalz haltige heiſse Kieseritlösung von etwa 200 B. mit einer Flüssigkeit, welche durch Uebergieſsen von Glaubersalz mit concentrirter Salzsäure erhalten wird, und filtrirt das Ganze über Steinsalz ab. Aus dem Filtrate krystallisirt eisenfreies Glaubersalz aus. Beim Eindampfen der Mutterlauge erhält man ein mit Bittersalz verunreinigtes, an Wasser ärmeres Glaubersalz, welches man ausschöpft und von Neuem zur Sättigung der Kieseritlösung bei der folgenden Operation mitbenutzt. Herstellung von schwefligsauren Alkalien. Um Sulfite der Alkalien zum Auslaugen von Holz und Faserstoffen herzustellen, leitet man nach F. Ch. Kudelski in Tiffanges, Vendée (* D. R. P. Kl. 75 Nr. 23586 vom 11. August 1882) durch mit Kalkhydrat oder Calciumcarbonat versetzte Lösungen von Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Ammoniumsulfat Schwefligsäure ein. Es bilden sich die Sulfite bezieh. Bisulfite unter Abscheidung von Gyps. Der dazu verwendete Apparat besteht aus einer Reihe von mit Rührern versehenen Kufen, in denen die Lauge und Schwefligsäure sich entgegenströmen.