Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 253, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 476
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[Kleinere Mittheilungen.] [Kleinere Mittheilungen.] Gläserne Handräder für Dampfventile. Nach dem Techniker, 1884 * S. 165 werden neuerdings von Pancoast und Maule in Philadelphia gläserne Handräder für Dampfventile in den Handel gebracht. Es sind dies volle Scheiben aus schwarzem oder farbigem gepreſstem Glase, welches gehärtet ist und eine rauhere Behandlung verträgt. Dieselben besitzen ein vierkantiges Loch für die Ventilstange und werden auf letzterer durch eine Mutter oder Endschraube befestigt, welche in einer Vertiefung der in der Mitte verstärkten Glasscheibe derart untergebracht ist, daſs eine zufällige Berührung derselben beim Oeffnen oder Schlieſsen des Ventiles nicht leicht eintritt. Gegenüber den üblichen metallenen Handrädern für Ventile empfehlen sich diese gläsernen durch Wohlfeilheit und durch ihre geringe Wärmeleitungsfähigkeit, vermöge deren dieselben stets ohne Gefahr des Verbrennens berührt werden können; vor hölzernen Scheiben, welche man des letzteren Umstandes wegen hier und da wohl anwendet, haben diese gläsernen Handräder den Vorzug der Dauerhaftigkeit, Unveränderlichkeit und Sauberkeit. Das Ergebniſs der Zählung für Schafe im deutschen Reiche 1883. Nach der Viehzählung vom 10. Januar 1883 ergeben sich folgende im Deutscher Wollengewerbe, 1884 S. 1265 mitgetheilten Hauptzahlen für das deutsche Reich: Kategorien Stückzahl Verkaufswerth Abnahme seitder Zählungvon 1873 einesStückesM. aller Stückezusammen,1000 M. Stück Proc. Schafe überhaupt 19185362 16 306518 5814044 23,3 Darunter Feine Woll-schafe unter 1 Jahr1 Jahr u. älter   1453459  4951064   916   13750  77621 3186967 33,2 VeredelteFleischschafe unter 1 Jahr1 Jahr u. älter     704888  1592071 1523   10409  36989   179613   7,3 Alle anderenSchafe unter 1 Jahr1 Jahr u. älter 23314868152394 1117   25744142005 2447464 19,2 Die Ergebnisse der Zählung bestätigen ziffernmäſsig die im Allgemeinen bekannte Thatsache, daſs die Schafhaltung im Laufe des Jahrzehnts eine bedeutende Abnahme erfahren hat, und daſs die Abnahmeziffer sich besonders groſs für die feinen Wollschafe herausstellt, entspricht der bekannten Sachlage gleichfalls. Die herabgehende Bewegung im Schafbestande läſst sich mit Hilfe früherer Zählungen noch weiter zurück als bis 1873 verfolgen. Nach Berechnungen betrug die Zahl der Schafe im gegenwärtigen Reichsgebiete im Anfange der 60er Jahre rund 28000000 Stück; bei der 73er Zählung wurden nicht mehr ganz 25000000, bei der neuesten Zählung wenig über 19000000 vorgefunden. Wenn man die Dichtigkeit für die 3 eben genannten Zeiträume berechnet, so kommen Schafe: 1863 1873 1883 Auf 1qkm 52 46 35 Auf 100 Einwohner 73 61 42. Nach den Hauptergebnissen neuerer Viehzählungen verschiedener europäischer Staaten und der Vereinigten Staaten von Nordamerika wurden Schafe gezählt in: Jahr Stück Auf 1qkm Auf 100Einwohner Deutschland 1883 19185362 35,5 41,9 Oesterreich 1880 3841340 12,8 17,3 Ungarn 1880 9252123 33,1 67,4 Italien 1881 8596108 29,0 30,2 Frankreich 1880 22516084 42,6 59,8 Groſsbritannien und Irland 1880 30239620 96,0 86,4 Nordamerika 1880 35192074   3,8 70,2 Als höchste und niedrigste Verkaufswerthe für 1 Stück sind folgende hervorzuheben, wobei von den hauptsächlich städtischen Bezirken (Berlin und Hansestädte) abgesehen wird: a) Feine Wollschafe, 1 Jahr und älter: Die höchsten Werthe sind angegeben für das Fürstenthum Birkenfeld 45 M., den Schwarzwaldkreis 37, Donaukreis 34 und die Rheinpfalz 35; die niedrigsten für Oppeln 9, Gumbinnen und Königsberg 11. Unter 1 Jahr alt: Hier kommen Birkenfeld auf 40 M., Schleswig auf 28, die Pfalz auf 25; Oppeln, Bromberg und Königsberg mit den niedrigsten Preisen gehen hier auf 5 und 7 M. herunter. b) Veredelte Fleischschafe, 1 Jahr alt und älter: 68 M. in Schleswig, 48 im Groſsherzogthum Oldenburg, 16 in Posen, 17 M. in Bromberg. Unter 1 Jahr alt: 32 M. im Groſsherzogthum Oldenburg, 30 in Birkenfeld; nur 9 in Posen, 10 M. in Bromberg und im Oberelsaſs. c) Alle anderen Schafe, 1 Jahr alt und älter: Von 40 M. in Schleswig bis zu 10 M. in Oppeln. Unter 1 Jahr alt: 22 M. Birkenfeld, 20 Fürstenthum Lübeck, 19 Schleswig; nur 6 M. Osnabrück, Oppeln, Bromberg, Köslin. Nach den beiden Zählungen war der Procentantheil der drei Zuchtkategorien am Schafbestande derart, daſs entfielen im Jahre: 1883 1873 33,4 Proc 38,6 Proc. auf feine Wollschafe, 12,0 10,0 veredelte Fleischschafe, 54,6 51,4 alle anderen Schafe. Die Heizungs- und Lüftungsanlage des Krankenhauses zu Nancy. Das Krankenhaus zu Nancy enthält zwei über einander liegende Krankensäle mit je 16 Betten; zur Erwärmung dieser Säle sind kaminartige Schüröfen angeordnet, welche zugleich zur Lüftung dienen. Solcher Oefen stehen je zwei in der Längsachse jedes Saales und ferner befinden sich die beiden Oefen des oberen Saales unmittelbar über denjenigen des unteren Saales. Die Oefen besitzen einen kaminartigen Feuerraum mit offenem Feuer; die Feuergase des unteren Ofens ziehen durch einen in der Ofenmitte angebrachten cylindrischen Kasten und hierauf durch ein Rohr in den gleichartigen Kasten des oberen Ofens, woselbst sie sich mit den Feuergasen dieses letzteren vereinigen und zusammen durch ein lothrechtes Rohr über Dach ziehen. Die Oefen sind mit viereckigem Mantel versehen; in diesen tritt von unten durch je zwei im Fuſsboden liegende und an den Auſsenseiten der Gebäude-Längswände mündende Kanäle frische Auſsenluft ein, zieht durch 8 Röhren, welche lothrecht durch den Heizkasten führen, ferner durch den Zwischenraum zwischen Mantel und Heizkasten, erwärmt sich und tritt theilweise in Kopfhöhe durch vier vergitterte Oeffnungen des Ofenmantels in den Saal aus; theilweise aber wird die erwärmte Luft in einem das Rauchrohr umgebenden Rohre senkrecht durch den Saal geleitet und tritt nahe der Decke desselben in den Saal aus. Diese Luftzuführung ist für beide Säle gleichartig. Für die Entfernung der Abluft sind in jedem Saale in den Wänden desselben je acht lothrechte Kanäle angeordnet, welche in gebräuchlicher Weise für die Sommerlüftung mit einer Mündung nahe der Decke, für die Winterlüftung mit einer solchen nahe dem Fuſsboden versehen sind. Diese Kanäle münden in einen auf dem Dachboden liegenden Sammelkanal, aus welchem je zwei Luftwege zu einem Rohre führen, welches im Dachboden das Rauchrohr umgibt und gleichfalls über Dach führt, woselbst dasselbe unterhalb der Rauchausströmung mit einem Aufsatze versehen ist, aus welchem die Abluft ins Freie gelangt. Unsere Quelle, die Annales industrielles, 1884 Bd. 2 * S. 84 ff., tadelt mit Recht, daſs nicht für jedes Bett ein Abluftkanal angebracht, ferner daſs die ganze Anordnung nur für gleichzeitiges Heizen beider Säle berechnet ist; es erscheint aber auch die Art der Luftzuführung von auſsen nicht empfehlenswerth, da die im Boden liegenden Kanäle nicht gereinigt werden können und für andere Reinigung der Luft keine Vorkehrungen getroffen sind; dann ist die ganze Einrichtung der Lüftung überhaupt nicht zweckmäſsig, da dieselbe nur im Winter wirksam sein wird, im Sommer aber die Einführung der für das Bett verlangten 60cbm frischer Luft nur ermöglicht, wenn in den Oefen nur ein leichtes Lockfeuer unterhalten wird. Zander und Hoff's elektrischer Wächter-Controlapparat. Der elektrische Wächter-Controlapparat von Zander und Hoff in Frankfurt a. M. (Erl.* D. R. P. Kl. 21 Nr. 22016 vom 21. Juni 1881) enthält für jeden Controlbezirk einen Elektromagnet, welcher einen Stich oder ein Schriftzeichen auf den mit Zeittheilung versehenen, gleichmäſsig ablaufenden Papierstreifen hervorbringen kann. Jeder Bezirk kann eine beliebig groſse Anzahl von Controlstellen erhalten, welche von dem betreffenden Wächter in einer bestimmten Reihenfolge begangen werden müssen, wenn der bezügliche Elektromagnet in der Uhr einen Stich oder eine Schrift in bezieh. auf dem Papierstreifen erzeugen soll. Die beabsichtigte Wirkung der Apparate wird dadurch hervorgebracht, daſs durch das Einführen eines Schlüssels o. dgl. in dem der Reihenfolge nach in Betracht kommenden Controlapparat zunächst ein elektrischer Strom für kurze Zeit geschlossen wird, welcher die nächstfolgende Stelle zu dem gleichen Vorgange vorbereitet und worauf eine mechanische Auslösung der ersten Stelle erfolgt. Diese Vorgänge wiederholen sich bei jeder Controlstelle, bis endlich die Bezirksendstelle die Schaltung für die Anfangsstelle wieder hergestellt, gleichzeitig jedoch auch den Anker des Elektromagnetes in der Uhr plötzlich anzieht und dadurch also den Stich bezieh. die Schrift erzeugt. Ueberspringt der Wächter auch nur eine einzige Stelle, oder hält die Reihenfolge derselben nicht ein, so erfolgt ein Stich nur dann, wenn er die Runde nochmals beginnt und richtig vollzieht. Terracotta-Ersatz. Nach G. Schumacher in Hamburg (D. R. P. Kl. 80 Nr. 27 728 vom 4. November 1883) wird zur Herstellung nachgemachter Terracottawaaren aus gefärbter Gypsmasse die aus Gyps, rother Erde und Dextrin bestehende Masse nach dem Trocknen und Formen mit geschmolzenem Stearin getränkt und mit einem Ueberzuge aus einer Lösung von gebleichtem Schellack in venetianischem Terpentin versehen. Der Ueberzug wird mittels Tripel mattgeschliffen. Verfahren zur Herstellung Silicium haltiger Bronze. L. Weiller in Paris (D. R. P. Kl. 40 Nr. 27 570 vom 4. Juli 1883, vgl. 1882 245 * 64) stellt zuerst Legirungen von Natrium mit Kupfer, Zinn oder Bronze her und schmilzt diese mit Kieselfluorkalium oder Kieselfluornatrium oder mit Gemischen aus Kupfer, Zinn oder Bronze mit Natrium und Kieselfluorkalium oder Kieselfluornatrium zusammen. Durch die Einwirkung des Natriums der Kupfer-, Zinn- oder Bronze-Natriumlegirung auf Kieselfluorkalium oder Kieselfluornatrium entsteht freies Silicium, welches sich im Augenblicke der Entstehung mit dem Kupfer, dem Zinne oder der Bronze legirt. Verfahren zur Nutzbarmachung von Anilin haltigen Abfallwassern. Nach F. Gräßler in Cannstatt (D. R. P. Kl. 22 Nr. 27274 vom 4. September 1883) kann man durch Destillation aus den Anilin haltigen Abwassern dieses nur theilweise wieder gewinnen. Er setzt daher zu einer gemessenen Probe des neutralen oder basisch gehaltenen Anilinwassers so lange Chlorkalklösung von bekanntem Gehalte, als noch ein Niederschlag entsteht, und versetzt dann die ganze Wassermasse mit der so ermittelten Menge Chlorkalk. Der Niederschlag wird auf Filter gebracht, von etwa anhängenden Kalktheilen durch verdünnte Säure befreit und getrocknet. Derselbe gibt mit Alkohol eine gelblichbraune Lösung, welche durch etwas Schwefelsäure schwärzlich wird, mit violettrothem Stich, wenn das verarbeitete Wasser hauptsächlich niedersiedendes Anilin enthielt, und ins Braunrothe gehend bei mehr hochsiedendem. Der Niederschlag läſst sich durch Erhitzen mit 3 bis 4 Th. eines Gemisches von gleich viel gewöhnlicher und rauchender Schwefelsäure sulfoniren, ist indeſs auch im wasserlöslichen Zustande von schwachem, wenig ausgesprochenem Färbevermögen. Schmelzt man jedoch das nicht sulfonirte Product mit Anilin, welchem zweckmäſsig salzsaures Anilin zugegeben wurde, zusammen, so löst es sich mit violett- bis blauschwarzer Farbe in Alkohol. Man verfährt z.B. zweckentsprechend so, daſs man 2 Th. schwarzes Reactionsproduct, 1 Th. Anilinöl, und 1 Th. salzsaures Anilin 1,5 bis 2 Stunden bei 175 bis 180° aufsteigend erhitzt, wobei die Umwandlung allmählich weiter schreitet. Durch Salzsäure vom rückzugewinnenden Anilin befreit, wird das getrocknete Product entweder als spritlösliches verwendet, oder behufs Wasserlöslichmachung mit 3 bis 4 Theilen englischer, durch rauchende nur wenig verstärkter Schwefelsäure bei etwa 100° sulfonirt und in üblicher Weise als Natriumsalz fertiggestellt, womit auf der Faser in saurer Flotte die bekannten nigrosinartigen Töne erhalten werden, bei den geringen Kosten der Ausgangsmaterialien erheblich billiger als mit letzterem Farbstoffe. Die Abwasser können auch mit Chlor, Kaliumpermanganat oder Kaliumbichromat und Salzsäure so lange versetzt werden, als noch ein schwarzer Niederschlag erfolgt. Aus diesem wird nicht, wie es bei der bekannten Perkin'schen Mauveïndarstellung geschieht, dieses wenige Procent betragende Theilproduct ausgezogen, sondern das ganze durch Digestion mit verdünnter Säure von den Chromverbindungen befreite Reactionsproduct verwendet, indem man es entweder für sich sulfonirt, oder besser gleich dem Chlorkalkproducte mit Anilin weiter behandelt. Die so erhaltenen Zwischenproducte, wenn auch in ihrem Verhalten zu Lösungsmitteln von dem Chlorkalkproducte etwas verschieden, haben mit demselben doch die Umwandlungsfähigkeit in blauere beständige Stoffe gemein, welche sich dann bezüglich ihres Farbstoff Charakters ganz wie das secundäre Product aus der Chlorkalkreaction verhalten. Nach einem zweiten Verfahren werden die Flüssigkeiten mit einer verdünnten Nitritlösung versetzt, bis Jodkaliumstärke blau wird, dann so lange mit verdünnter β-Naphtollösung als ein orangefarbiger Niederschlag von β-Naphtolazobenzol, C6H5.N2.βC10H6.OH, erfolgt. Ersetzt man das β-Naphtol durch α-Naphtol, so ist der unter den gleichen Bedingungen durch Säurezusatz erhaltene Niederschlag von tiefbrauner Farbe; in beiden Fällen findet auch bei einem Minimalgehalte von Anilin in den Abwassern quantitative Abscheidung statt. Wenn man das β-Naphtol durch Phenol in molekularem Verhältnisse ersetzt, so erfolgt unter Bildung des bekannten Oxyazobenzols die Abscheidung des Anilins durch Ansäuren der Flüssigkeit, wenigstens zum weit gröſsten Theile; ebenso wenn man statt der Naphtole ihre (Schäffer'schen) Monosulfosäuren verwendet. Das β-Naphtolazobenzol läſst sich auſserdem durch gelindes Erwärmen mit 4 Th. gewöhnlicher Schwefelsäure, noch leichter mit einem Gemische von 3 Th. davon und 1 Th. rauchender Schwefelsäure ohne Weiterzersetzung sulfoniren; man erhält so bei der üblichen Weiterbehandlung ebenfalls die wasserlöslichen Natriumsalze, welche, was die β-Verbindung betrifft, als billiger Ersatz des aus Sulfanilsäure dargestellten Orange II des Handels in manchen Fällen dienen, während die so erhaltene α-Verbindung sich von dem Orange I technisch in so fern unterscheidet, als dieselbe eine kastanienbraune, durch Alkalien etwas ins Violette ziehende Färbung ergibt, gegenüber dem viel helleren Orange des sogen. Orange I. Grundirungsanstrich. Nach O. Fischer in Karlsruhe (D. R. P. Kl. 22 Nr. 28066 vom 21. Januar 1884, Zusatz zu Nr. 23 760) wird eine Untergrundfarbe gemischt aus: 100 Th. ungekochtem Blut, 10 Th. ausgebrühtem Leinsamen, 190 Th. Wasser und 10 Th. Kaliumchromat. Durch Vermischen von 275 Theilen dieser Farbe mit 75 Th. Erdöl, 20 Th. Leinöl, 1 Th. Braunstein, 1. Th. Salzsäure und 3 Th. Harz erhält man den Leinölersatz. Verfahren zum Poliren von Cementkunststein. Nach O. F. Jonath in Hanau (D. R. P. Kl. 80 Nr. 27 579 vom 20. November 1883) wird die aus verschieden gefärbten Cementmassen gestampfte Tafel unter Wasser erhärtet und abgeschliffen. Die hierbei zum Vorscheine kommenden Poren werden mit Cementbrei vollgerieben, worauf die Tafel weiter erhärtet und dann abgeschliffen wird. Die Tafel wird mit Wasserglas getränkt und wieder abgeschliffen, dann wird die Oberfläche fein geschliffen, indem man sie mit feinem Schmirgel mittels eines leinenen Ballens, welcher abwechselnd mit Wasserglas und Alaunwasser angefeuchtet wird, bearbeitet. Schlieſslich polirt man mit Schwefelpulver und Zinnasche, wobei man sich eines mit Alaunwasser getränkten Ballens bedient. Herstellung von Bleisuperoxyd. Nach F. M. Lyte in London (Englisches Patent, 1882 Nr. 1721) bildet sich bei gewöhnlicher Temperatur durch Einwirkung von Chlorkalk auf Chlorblei in wässeriger Lösung das Bleisuperoxyd nur langsam nach der Formel: CaO2ClH + PbCl2 + H2O = PbO(OH)2 + CaCl2 + HCl. Beim Erwärmen des Gemisches entwickelt sich Chlor: PbO(OH)2 + 4HCl = PbCl2 + 3H2O + Cl2. Um dies zu vermeiden, wird das Chlorblei, in heiſser Chlorcalciumlauge gelöst, in ein Gemisch von Chlorkalk und Kalkmilch gegossen: 2PbCl2 + Ca(OH)2 + 2Ca.OCl.OH = 2PbO(OH)2 + 3CaCl2. Man erhält ferner Bleisuperoxyd, wenn man in ein Gemisch von 2 Mol. Chlorblei und 3 Mol. Kalkhydrat Chlor einleitet (vgl. 1883 250 92.) Verfahren zur Herstellung von Natrium. Nach C. A. Faure in Paris (Englisches Patent, 1882 Nr. 6058) sollen zur Herstellung von Natrium die betreffenden Stoffe in senkrechte Retorten gefüllt und diese von auſsen möglichst hoch erhitzt werden, wobei die Temperatur der Mischung noch durch Elektricität gesteigert wird. Gleichzeitig soll Wasserstoff eingeleitet werden, oder Stickstoff, wenn man Alkalicyanide gewinnen will.