Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 269, Jahrgang 1888, S. 384
Download: XML
[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Bücher-Anzeigen. Der praktische Flachsspinner. Ein Handbuch für die Flachs- und Wergspinnerei von Leslie C. Marshall. Aus dem Englischen übersetzt von Otto Rechenberger. 470 Seiten nebst Atlas von 10 Foliotafeln und 14 eingedruckten Abbildungen, gr. 8. 1888. Geh. 12 Mk. Weimar. Bernh. Fried r. Voigt. Die Grundlage für die Originalschrift bilden die von 1880 bis 1884 im Textile Manufacturer erschienenen Aufsätze, welche bei der vorliegenden Ausgabe zusammengefaſst und vervollständigt sind. Der Inhalt erstreckt sich auf: I. Die Behandlung des Flachses bis zur Hechelei. II. Flachsvorbereitung. III. Wergvorbereitung. IV. Feinspinnerei. V. Haspeln, Trocknen und Bündeln des Garnes. VI. Werkstatt, Dampfkessel und Dampfmaschine. VII. Anhang (Nachträge, Tabellen u.s.w. enthaltend). Der Text gibt viele praktische Fingerzeige und eine Menge Zahlenanhalte, erinnert aber etwas sehr an die bei den englischen Fachblättern beliebte Breite, die dem an die deutsche gedrängte Schreibweise bei derartigen Handbüchern gewöhnten Leser störend ist. Da, wie der Titel sagt, das Werk für praktische Zwecke bestimmt ist, so mag im vorliegenden Falle der letzterwähnte Mangel sogar als Vorzug gelten! Die beigegebenen Tafeln sind sauber und eingehend. Möge das Werk dazu beitragen, dem edeln Spinnstoffe seine frühere Stellung zurückzuerobern! Bemerkungen über die Anlage von Centralstationen für elektrische Beleuchtung von W. Fritsche. Als Manuscript für Fritsche und Pischon gedruckt. Berlin W., Kronenstr. 22. Die kleine Schrift begründet zunächst die Bejahung der Frage: „Ist die Centralisation der elektrischen Beleuchtung in ähnlicher rationeller Weise wie bei der Gasbeleuchtung heute schon durchführbar?“ Darauf werden die Punkte erörtert, welche für die rationelle Durchführung der Anlage hauptsächlich zu berücksichtigen sind. Als unentbehrliche Unterlage werden möglichst umfangreiche statistische Erhebungen über den Lichtverbrauch in dem zu erleuchtenden Stadtgebiete bezeichnet, die ein möglichst genaues Bild über die Verbrauchsschwankungen während der 24 Tagesstunden zu verschiedenen Zeiten des Jahres geben. Aus denselben ist dann der ökonomische Querschnitt der Leitung zu ermitteln, sowie die leitenden Gesichtspunkte für die Anordnung der Motoren- und Maschinenanlage. Da der Maximalaufwand nur vorübergehend während einer sehr kurzen Zeit auftritt, so wird empfohlen, die Maschinen für eine etwa 20 bis 30 Proc. geringere Leistung zu bemessen, doch so, daſs sie auf kurze Zeit um diesen Procentsatz mehr leisten können. Dabei fallen die Anlagekosten merklich niedriger aus, und die Betriebskosten wachsen nicht dem entsprechend. Als sehr dringend nöthig wird schlieſslich bezeichnet, daſs die Dynamomaschinen unmittelbar mit den Dampfmaschinen gekuppelt werden können, also mit möglichst geringer Umlaufszahl arbeiten.