Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 286, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 69
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Zeilenmesser. Die Firma Gutenberg-Haus, Franz Franke in Berlin, liefert einen Zeilenmesser aus lackirtem Presspan, der Theilungen nach Nonpareille, Colonel, Petit, Borgis, Corpus, Cicero, Concordanzen und Millimetern enthält. Die Anbringung so zahlreicher Maasstäbe wurde durch einen etwa 9 mm breiten Schlitz ermöglicht; welcher aus der Mitte des Zeilenmessers herausgestanzt ist, so dass sich auf Vorder- und Rückseite demgemäss 8 Kanten bieten, welche in der vorgeschriebenen Weise ausgenutzt sind. Die Länge der Maasstäbe für Schriften beträgt 60 Cicero. Der Concordanz-Maasstab ist 17 Concordanzen, der Millimeter-Maasstab 30 cm lang. Ein Lacküberzug schützt gegen die Einwirkungen von Nässe und Schmutz. (Papierztg.) Auf die vorstehende Mittheilung hin haben wir den Zeilenmesser, der uns von dem Fabrikanten zur Verfügung gestellt war, von fachmännischer Seite in Gebrauch nehmen lassen, und erfahren, dass das Hilfsmittel sehr empfehlenswerth ist, weil Zeit ersparend. Dynamoelektrischer Minenzünder der Gebr. Manet. Der dynamoelektrische Minenzünder der Gebr. Manet, welchen eine vorn französischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingesetzte Commission als in Bergwerken mit schlagenden Wettern für allein zulässig bezeichnet hat, hat nach der Revue Industrielle, 1891 * S. 134, folgende Einrichtung: Die Dynamomaschine besitzt auf einer gemeinschaftlichen Achse mit Handkurbel zwei Gramme-Ringe, einen aus dünnem Draht und einen aus starkem Draht; beide laufen in einem gemeinschaftlichen Felde. Zufolge doppelter Räderübersetzung können die Ringe 2000 Umdrehungen in der Minute machen. Das Ganze liegt in einem luftdicht verschlossenen Kasten und eineWergdichtung an der Achse verhütet das Eindringen der entzündbaren Gase. Bei Beginn der Drehung schliesst ein Contacthebel nur den feindrähtigen Ring und sendet durch eine elektrische Klingel den vom remanenten Magnetismus erzeugten schwachen Strom von den Klemmen in die Leitung nach den elektrischen Zündern; das Ertönen der Klingel dabei beweist, dass der Stromkreis nirgends unterbrochen ist. Mit steigender Umdrehungsgeschwindigkeit entfernt sich ein Centrifugalregulator mittels eines Hebels vom Contacte und unterbricht so den Stromkreis; bei grösster Geschwindigkeit aber legt er ihn an zwei andere Contacte und schliesst so den Stromkreis des Ringes aus feinem Draht wieder nach den Zündern, jedoch unter Ausschaltung der Klingel, zugleich aber auch den Stromkreis des starkdrähtigen Ringes durch die Rollen des Feldmagnetes; letzterer wird zufolge der Kurzschliessung sehr stark erregt, und deshalb sendet der feine Ring einen sehr kräftigen Strom nach den Zündern, welcher fast augenblicklich die Platindrähte in den letzteren zum Glühen bringt und das dieselben umgebende Pulver entzündet. Noch ist Fürsorge getroffen, dass nicht etwa die kräftigen Oeffnungs-Extraströme die Maschine beschädigen, oder gar eine Entzündung verursachen können. Beim Nachlassen der Geschwindigkeit und dem Zusammengehen der Kugeln des Regulators hält nämlich ein kleiner Elektromagnet im Nebenschluss den Contacthebel noch so lange an den Contactarm fest, bis der Strom soweit abgeschwächt ist, dass der Extrastrom keinen Funken mehr gibt. W. Thomson's Verbesserung des Goldblatt-Elektroskopes. Unter Nr. 1004 vom 20. Januar 1891 hat Sir W. Thomson in Glasgow eine Verbesserung des zum Messen von elektrischen Spannungsdifferenzen zu benutzenden Goldblatt-Elektromotors in England patentirt erhalten. An einer in dem Gehäuse des Instrumentes an einem Vulkanitstücke befestigten Metallplatte ist das Goldblatt angebracht, ausserdem auch noch eine -förmige Platte, welche, wenn sie aufgeklappt ist, eine Beschädigung des Goldblattes durch eine zu grosse Spannung verhütet, beim Niederklappen dagegen das Goldblatt gegen Beschädigung beim Forttragen schützt. Eine getheilte Scala ist an dem die Vorderwand des Gehäuses bildenden Glase befestigt. Die Rückwand und die Seiten des Gehäuses bilden ein Schild und sind mit der einen Klemme versehen; die andere Klemme stellt durch das Vulkanitstück hindurch die Verbindung mit der Metallplatte her. Ganz die nämliche Anordnung besitzt übrigens ein Galvanoskop, welches im New Yorker Electrical Engineer, 1892 Bd. 14 * S. 80, beschrieben ist, als von Lord Kelvin herrührend. Bei diesem ist indessen auf der Rückseite des Gehäuses eine zweite Scala angebracht, um die Parallaxe beim Ablesen unschädlich zu machen. Blitzableiter von Edison und von Truax und Vaël. Der Blitzableiter von Edison (1892) besteht nach Lumière Électrique, 1892 Bd. 45 * S. 484, aus zwei durch ein Isolirmittel (Papier) von einander getrennten und röhrenförmig zusammengewickelten Kupferblättchen von etwa 0,10 m Länge, welche in eine Metallröhre eingesteckt und gegen diese ebenfalls isolirt sind. Das eine Blättchen ist mit dem zu schützenden Stromkreise, das andere durch einen abschmelzbaren Draht mit der Erde verbunden. Schlägt ein Blitz ein, so geht er von dem einen Blättchen durch das Papier hindurch zum andern und zur Erde, indem er den Abschmelzdraht schmilzt. Der so ausser Dienst gesetzte Blitzableiter lässt sich leicht und billig wieder in Stand setzen. Truax und Vaël in New York hängen ein Pendel mit Metalldraht über einer Platte auf, so dass die Kugel von letzterer nur wenig entfernt ist. Die Platte wird mit der Erde, das Pendel mit dem zu schützenden Stromkreise verbunden. Eine elektrostatische Entladung springt von dem Pendel zur Platte über und verliert sich in der Erde. Wenn aber die Spannung im Stromkreise so gross ist, dass sie einen vom Dynamostrome unterhaltenen Lichtbogen zu bilden vermag, so wird die Luft unter dem Pendel rasch so verdünnt, dass das Pendel zur Seite geschleudert und dadurch der Stromkreis unterbrochen wird. Kehrt darauf das Pendel in seine natürliche Lage zurück, so ist der Blitzableiter wieder in wirksamem Zustande. Siemens und Halske's Verbesserung an Elektricitätsmessern. Ihren unter Nr. 11419 von 1889 in England patentirten Elektricitätsmesser, worin ein mit einem drehbaren Solenoid innerhalb einer von dem zu messenden Strome durchlaufenen Solenoidrolle verbundener Zeiger sich der Stromstärke entsprechend dreht, haben Siemens und Halske nach dem Patent Nr. 14349 vom 11. September 1890 dahin verbessert, dass ein in die Nähe des drehbaren Solenoids gebrachter Magnet das Solenoid nicht beeinflusst. Dies wird dadurch erreicht, dass anstatt eines Solenoids deren mehrere angewendet und diese so auf einer und derselben Achse angeordnet werden, dass zufolge der Abwechselung der Pole dieser Solenoide ein in ihre Nähe gebrachter Magnet auf die eine Hälfte derselben anziehend, auf die andere abstossend wirkt. Asphaltlack. Der im Handel befindliche Asphaltlack ist eine Lösung von Asphalt mit einer Beimischung von schwarzem Pech in Benzol oder auch Terpentinöl und etwas Leinölfirniss. Nach Gawalowski eignet sich der Asphaltlack zum Anstrich von Holz; je nach der gewünschten Färbung verdünnt man ihn mit Benzol. Der Anstrich mit diesem Lack trocknet schnell, hält dicht, blättert nicht ab und ist gegen Wasser, Säuren, Alkalien, Spiritus u.s.w. widerstandsfähig; nur von Benzin und Erdöl wird er angegriffen. Letztere Eigenschaft wird benutzt zur Herstellung von Imitationen. Ausserdem dient der Asphaltlack dazu, um Strohhüte dunkelbraun zu lackiren und gleichzeitig wasserdicht zu machen. (Nach Malerzeitung, durch Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1892 Bd. 24 S. 345.) Herstellung eines gegen Hitze widerstandsfähigen Lackfirnisses aus festen Fetten bezieh. Fettsäuren und Bleioxyden. Odo M. Meissl in Wien unterwirft feste Fette (Talg, Knochenfett, Palmkern, Cocosfett) oder feste Fettsäuren, wie Stearin-, Palmitinsäure, bei einer Temperatur von 250 bis 300° der Destillation mit heissem Wasserdampf so lange, bis der Blaseninhalt zähflüssig geworden und von Fettsäuren thunlichst befreit ist. Dieser Rückstand wird alsdann unter Beimengung von Mennige und etwas Bleiglätte mit auf 400 bis 500° überhitztem Wasserdampf einige Zeit behandelt und sodann das auf 150 bis 200° abgekühlte Product mit Erdöl verdünnt. Der auf solche Weise hergestellte Lack trocknet hart mit glänzender Oberfläche und widersteht einer Temperatur von über 500° trockener und 250° nasser Hitze. (D. R. P. Nr. 60656.) Brenner mit Sicherheitsvorrichtung gegen Explosionsgefahr beim zufälligen Erlöschen der Flamme. P. Altmann construirte einen Gasbrenner, der, wenn durch irgend einen Umstand die Flamme erlischt, die Gaszufuhr selbsthätig absperrt. Die Construction der Absperrvorrichtung des Brenners beruht auf dem Princip der ungleichen Ausdehnung zweier fest mit einander verbundenen Metallstreifen (Compensationsstreifen). F stellt dieses Metallband dar; dasselbe ist mit dem einen Ende an dem Brennerrohr befestigt, während es an dem anderen Ende einen Arm b mit dem im Gelenk beweglichen Hebel k trägt. Wird nun der Brenner angezündet, so wird das Metallband F heiss und bewirkt durch seine Drehung, dass der Hebel k an dem Arm b über die Hahnführungsstange a geht. Sobald nun durch irgend einen Zufall die Flamme erlischt, wird das Metallband F kalt und zieht sich in seine ursprüngliche Lage zurück, wobei der Arm b mit dem Hebel k ebenfalls zurück geht. Dieser Hebel k schliesst aber nun, indem er die Hahnführungsstange mitnimmt, den Gaszufuhrhahn selbsthätig. Textabbildung Bd. 286, S. 70 Die Höhe der Flamme kann durch eine Ventildurchlassschraube S regulirt werden. Zum Schütze der Flamme ist ein Glimmerkonus aufgesetzt. Der Brenner dürfte sich speciell für Thermostaten eignen, überhaupt überall da am Platze sein, wo längere Zeit mittels Gasflamme ohne Aufsicht erhitzt wird. Alle Brenner und Heizvorrichtungen in dieser Anordnung werden von der Firma Dr. Rob. Müncke in Berlin geliefert. (Nach Chemiker-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 989.) Löthmetalle. Um die vielen in den Metallgewerben gebräuchlichen Löthmetalle zweckmässig zu verwenden, ist es nöthig, deren wichtigere Eigenschaften zu kennen. Im Allgemeinen unterscheidet man mehrere Hauptgruppen von Löthmetall, von denen die gebräuchlichsten einer kurzen Besprechung unterzogen seien: 1) Bleiloth: der Schmelzpunkt der gebräuchlichen Bleilothe liegt zwischen 426 und 198°; sie bestehen aus 1 Th. Zinn mit 3 bis 1 Th. Blei; je weniger Blei sie enthalten, desto niedriger liegt der Schmelzpunkt. Als Flussmittel kommt Colophonium in Anwendung. 2) Zinnlothe: bestehen aus 1 Th. Blei und 1,5 bis 2 Th. Zinn; der Schmelzpunkt schwankt zwischen 168 und 171°. Als Flussmittel dient Colophonium oder Zinkchlorid (Löthwasser). 3) Hartlothe: dieselben dienen besonders zum Löthen von Kupfer, Messing, Eisen. Sie bestehen aus Kupfer und Zink; ihr Schmelzpunkt liegt über 426°. 4) Silberloth: die Silberlothe schmelzen ebenfalls über 426°; sie finden Verwendung beim Löthen von Gold, Silber, Blechtafeln, Kupfer, Eisen, Stahl. Ihre Zusammensetzung ist eine wechselnde, je nach ihrer Verwendung. Im Allgemeinen bestehen sie aus Silber, Kupfer und Zink. Als Flussmittel ist durchgängig Borax im Gebrauch. 5) Goldloth: besteht aus 12 Th. Gold, 2 Th. Silber und 4 Th. Kupfer. Schmelzpunkt über 426°; Flussmittel: Borax. 6) Wismuthlothe: zeichnen sich alle durch ihren niedrigen Schmelzpunkt aus; derselbe liegt zwischen 160 und 65°. Als Flussmittel eignen sich Colophonium und Zinkchlorid. Sie enthalten alle Blei, Zinn und Wismuth -(auch Cadmium). Die allgemeinen Regeln, welche beim Löthen zu beobachten sind, sind bekannt und können hier übergangen werden. Erwähnt sei nur noch folgendes: Die leichtschmelzbaren Löthmetalle können für Verbindungen, welche geschmiedet werden sollen, natürlich nicht gebraucht werden. Um Kupfer, Messing oder Eisen zu löthen, muss Hartloth angewendet werden. Am besten würde sich Silber eignen. Dasselbe kommt auch thatsächlich sehr dünn ausgewalzt in Anwendung, wenn es sich um besonders gute Verbindungen handelt. Die Hartlothe werden meist zum Gebrauch gekörnt; die Silberlothe dagegen in dünne Platten gewalzt. Bei der Herstellung der Hartlothe ist zu berücksichtigen, dass beim Zusammenschmelzen von Kupfer und Zink etwa die Hälfte des letzteren verbrennt. Man sucht dies zu vermeiden, indem man eine Schicht gepulverte Kohle auf die schmelzende Masse bringt. (Nach Metallarbeiter, durch Polytechnisches Notizblatt, 1892 Bd. 47 S. 93.) Beitrag zur Kenntniss des Sumachs. Die meisten der vielen Sumachsorten, welche in der Gerberei und Färberei Verwendung finden, stammen von verschiedenen Arten des zu den Anacardiaceen gehörigen Sumachstrauches. Die beste Sorte des Handels stammt aus Sicilien. Den guten Ruf, den diese Handelssorte geniesst, verdankt sie ihrem hohen Gerbstoffgehalt. Letzterer ist, wie W. Eitner neuerdings nachweist, während der verschiedenen Wachsthumsperioden der Blätter durchaus nicht gleichbleibend. Der Gerbstoffgehalt der Blätter ist am grössten dann, wenn die Blätter eben ihre höchste Entwickelung erreicht haben. Auf analytischem Wege wurde dies zuerst nachgewiesen an virginischem Sumach von H. Macagno und vom Verf. am bosnischen bestätigt. Das Ernten des Sumachs zur Zeit des Gerbstoffmaximums hat neben dem Gewinn eines gehaltreichen Sumachs noch den Vortheil, dass dieser Sumach hell gerbt. Man war der Ansicht, dass diese Eigenschaft nur dem von Rhus coriaria stammenden Sumach zukomme. Verf. gelang es, ebenso wie es mit amerikanischem gelungen war, mit bosnischem Sumach, der zu richtiger Zeit geerntet war, rein weiss zu gerben. Die Gelbfärbung dürfte von Quercitin herrühren, das sich in zu spät geernteten Blättern, sowie auch im Holz und in der Wurzelrinde des Sumach Strauches vorfindet. Was die Farbe des Sumachs anbelangt, so ist dieselbe nicht durchgängig maassgebend für diejenige des damit gegerbten Leders. Eine grüne Färbung, welche der Sumach in trockenem Zustande zeigt, rührt von dem Chlorophyll der Blätter her, das in Wasser gänzlich unlöslich ist, mithin das Leder nicht färben kann. Es spricht eine Grünfärbung eher dafür, dass dieser Sumach aus jungen Blättern stammt, die, wenn sie zu richtiger Zeit gesammelt sind, gerade sehr hell gerben. Bedenklich dagegen ist eine gelblichbraune und braune Farbe, denn diese beweist, dass die Blätter vollkommen ausgereift oder überreif waren. Dieser gelblichbraune Farbstoff bildet sich auch rasch in jungen Blättern, wenn diese in noch feuchtem Zustande grellem Sonnenlicht ausgesetzt werden; ferner beim feuchten Lagern der Blätter, wobei Gährung eintritt. In ersterem Falle tritt ein Verlust an Gerbstoff auf; in letzterem Falle nur dann, wenn Schimmelbildung erfolgt. Farbe und Gehalt des Sumachs wird ferner beeinträchtigt durch Beimischung fremder Körper, die entweder absichtlich zugesetzt werden oder als Folge einer unrationellen Behandlung erscheinen, wodurch manche Sumachsorten stark entwerthet werden. Von allen Sumachsorten des Handels ist es nur der sicilianische, der eine sachgemässe Behandlung erfährt und deshalb auch, wie schon erwähnt, besonders gern verwendet wird. (Nach Der Gerber, 1892 Bd. 18 S. 51.) Bücher-Anzeigen. R. v. Fischer-Treuenfeld,Die Fortentwickelung der deutschen Feldtelegraphie. Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn. Der durch seine gediegenen literarischen Arbeiten auf dem Gebiete der Feldtelegraphie rühmlichst bekannte Verfasser, welcher als früherer Chef der Kriegstelegraphen in Paraguay und langjähriger Ingenieur der Firma Siemens Brothers in London sicher ein sachkundiges Urtheil abzugeben berufen ist, tritt in diesem kleinen Schriftchen (31 S.) – dem Sonderabdrucke aus dem diesjährigen Märzhefte des Archiv für die Artillerie- und Ingenieur-Offciere des deutschen Reichsheeres – mit voller Entschiedenheit für eine Weiterentwickelung der deutschen Feldtelegraphie ein und vor allem für die Einrichtung einer eigenen, selbständigen Telegraphentruppe, welche der Eisenbahnbrigade an die Seite zu stellen wäre. Im Anschluss an frühere Aeusserungen des Oberstlieutenants Buchholtz und des Generalmajors z. D. v. Chauvin zeigt der Verfasser, dass es nicht genüge, dass der Telegraphendienst als Nebendienst bei den Pionier-Bataillonen betrieben, dass jährlich einige Unterofficiere und Pioniere als Feldtelegraphisten und eine beschränkte Zahl Officiere im Telegraphendienste ausgebildet werde, wobei jedoch alle im Etat ihrer Truppen bleiben, und betont – unter vergleichendem Hinweise namentlich auf die Zustände in England –, dass die heutige Organisation und die durch diese vorgeschriebene kurze Dienstzeit der Feldtelegraphen – Formationen, trotz aller sonstigen Fortschritte, nothwendig einen beklagenswerthen Mangel an durchaus zuverlässigen Telegraphisten bei den Telegraphenabtheilungen und einen noch mehr beklagenswerthen Mangel an im Telegraphendienste genügend ausgebildeten Officieren hervorrufen müsse, der sich beim Ausbruche eines Krieges, also in einem der wichtigsten Momente, sehr fühlbar machen werde. Zudem bleibt abzuwarten, ob sich bei der nach 1870/71 eingetretenen organischen Umgestaltung der Reichstelegraphie die Entnahme von Beamten aus der Reichstelegraphie für die Feldtelegraphenabtheilung und die Etappentelegraphie nicht als unvortheilhafter erweist als zur Zeit jenes letzten grossen Krieges. Ausser den in v. Fischer's Abhandlung citirten zahlreichen Schriften über Militärtelegraphie mag hier noch auf einen in der Royal United Service Institution gehaltenen (auch im Electrician, 1892 Bd. 28 S. 667 im Auszuge wiedergegebenen) Vortrag des Ingenieur-Majors C. F. C. Beresford über das Telephon im Feld hingewiesen werden. Report of the Director and Treasurer of the Michigan Mining School 1886–1891. Methode zur Zerstörung von Felsen in Flüssen mittels aufgelegter Sprengladungen von J. Lauer, k. und k. Oberst der Geniewaffe. Wien. Spielhagen und Schurich. 60 S. 3 Tafeln. 4,80 M. Die Verdienste des Verfassers um die Sprengtechnik sind unseren Lesern bekannt und verweisen wir auf 1884 251 * 124, 1885 255 * 518, 1891 282 86. Die vorliegende Schrift enthält eine eingehende Darstellung des Sprengverfahrens nebst Beschreibung der Sprengschiffe, sowie eine grosse Anzahl von Versuchen und Erfahrungsergebnissen, denen die zahlenmässig festgestellten Grössen verschiedener Sprengungen zu Grunde gelegt sind. Diese eingehende Behandlung muss die Schrift jedem Sprengtechniker werthvoll machen. Ueber das zur Ventilation von Grubenbauen erforderliche Luftquantum im Allgemeinen und in Braunkohlengrubenbauen des nordwestböhmischen Braunkohlenbeckens im Besonderen. Von K. Balling. Teplitz. A. Becker. 67 S. 2 Mk. Ueber die erforderliche Menge der zuzuführenden Ventilationsluft sind bekanntlich die Meinungen der Betheiligten noch sehr getheilt. Die vorliegende Arbeit gibt zunächst eine Uebersicht über die bisher von Fachleuten aufgestellten Grundsätze und wendet dann diese Grundsätze auf Ausführungen für Braunkohlengruben an. Da die örtlichen Verhältnisse bei Grubenbauten von wesentlichem Einflüsse auf die Ventilation sind, so kann man jede eingehende Untersuchung als Beitrag zur Lösung der Wetterfrage mit Dank begrüssen. Unter dem Gesammttitel Encyclopédie scientifique des Aide-Mémoire, publiée sous la direction de M. Léauté, membre de l'Institut, erscheint in Paris bei Gauthier-Villars et fils (Quai des Grands-Augustins 55) bezieh. G. Masson (Boulevard Saint Germain 120) eine Sammlung technischer Werke aus dem Gebiete des Ingenieurwesens, auf die wir unsere Leser aufmerksam machen möchten. Die Sammlung ist auf 300 Bändchen zu etwa 200 S. berechnet, die auch einzeln zum Preise von 2,50 Fr. zu haben sind und von denen jährlich 30 bis 40 Bändchen erscheinen sollen. Die bisher ausgegebenen Nummern zeichnen sich durch ihre kurze allgemein verständliche Fassung und durch ihre gute Ausstattung aus. Gouilly, Al., Ingénieur des Arts et Manufactures, Répétiteur à l'École Centrale. „Transmission de la force motrice par air comprimé ou raréfié.“ Picou, R.-V., Ingénieur des Arts et Manufactures. „Distribution de l'électricité par installations isolées.“ Magnier de la Source, Dr. L., Expert chimiste. „Analyse des vins.“ Dwelshauvers-Dery, Ingénieur, Professeur à l'Université de Liège. „Étude expérimentale calorimétrique de la machine à vapeur.“ Madamet, Ingénieur de la Marine en retraite, Directeur des forges et chantiers de la Méditerranée. „Détente variable de la vapeur. Dispositifs qui la produisent.“ Madamet, A., Ingénieur de la Marine, ancien Directeur de l'École d'Application du Génie maritime. „Tiroirs et distributeurs de vapeur.“ Appareils de mise en marche et de changement de marche. Alheilig, Ingénieur de la Marine, Professeur à l'École d'Application du Génie maritime. „Recette, Conservation et Travail des bois. Outils et Machines-outils employés dans ce travail.“ Witz, A., Docteur ès Sciences, Professeur à la faculté libre des Sciences de Lille. „Thermodynamique à l'usage des Ingénieurs.“ Lindet, L., Docteur ès Sciences, Professeur de Technologie agricole à l'Institut national agronomique. „La Bière.“ Le Chatelier, H., Ingénieur en Chef des Mines, Professeur à l'Ecole Nationale des Mines, Répétiteur de Chimie à l'École Polytechnique. „Le Grisou.“ Schlösing fils, Th., Ingénieur des Manufactures de l'État. „Notions de Chimie agricole.“ Sauvage, E., Ingénieur des Mines. „Les divers types de moteurs à vapeur.“ Duquesnay, Directeur des Manufactures de l'État. „Résistance des matériaux.“ Picou, Ingenieur des Arts et Manufactures. „La distribution de l'Électricite, usines centrales.“ Die Regulirung des Polzenflusses im Weichbilde von Böhm.-Leipa. Eine Studie unter Mitwirkung von Prof. Laube, Oberingenieur Böhm, Ingenieur Huber, Stadtsecretair Heimrich, verfasst von dipl. Ingenieur F. Steiner. Mit 6 Tafeln und 2 Beilagen. Prag bei H. Dominicus. 4 M. Ueber den Zweck der Schrift äussert sich das Vorwort in nachstehender Weise: „Denkschriften, wie die vorliegende, wecken zunächst lediglich eine rein örtliche Antheilnahme. Wenn wildem ungeachtet die Veröffentlichung für weitere Kreise wagen, so möge dies in dem Umstände seine Berechtigung finden, dass die in vorliegender Arbeit enthaltenen Mittheilungen in ähnlichen Fällen, die leider nicht selten sind, eine Richtschnur zu bieten vermögen.“ Durch das Zusammenwirken der genannten Verfasser ist eine sorgfältig durchdachte Studie entstanden, die für dergleichen Fälle mit Vortheil zu Grunde gelegt werden kann. Gährungstechnisches Jahrbuch. Bericht über die wissenschaftlichen und gewerblichen Fortschritte auf dem Gebiete der Brauerei, Brennerei, Presshefefabrikation, Weinbereitung, Essigfabrikation, Molkerei, Kälteerzeugung, Stärke-, Dextrin- und Stärkezuckerfabrikation. Erster Jahrgang 1891. Herausgegeben von Dr. A. Schrohe, Regierungsrath in Berlin. Mit 251 Textabbildungen. Berlin. Parey 1892. Preis M. 7. Der Verfasser beabsichtigt, wie er in einer kurzen Vorrede angibt, die Ergebnisse der Wissenschaft und Praxis, welche in dem verflossenen Jahre auf dem Gebiete der gährungstechnischen Gewerbe gewonnen worden sind und hier und da zerstreut in den verschiedensten Fachzeitschriften vorliegen, in dem genannten Buche zusammenzufassen. Es ist also ein Jahresbericht der gesammten Gährungstechnik, denen ähnlich, welche für viele wissenschaftlichen Gebiete (Chemie, Botanik u.s.w.) seit vielen Jahren schon bestehen. Das Buch erfüllt diesen Zweck durch seine ganz vortreffliche Anlage in jeder Weise. Jeder der in dem Titel genannten Industriezweige ist ein besonderer in sich abgeschlossener Abschnitt, in welchem die Rohmaterialien des betreffenden Gewerbes (ihr Anbau, Gewinnung, Schädlinge u.s.w.), die Chemicalien, die Gährungsorganismen, die Maschinen und Apparate (mit Hinzufügung von Nummer und Datum des Patents) und die neueren wissenschaftlichen Theorien Aufnahme gefunden haben. Dieser Stoff ist wie in einem Lexicon alphabetisch geordnet und jede Mittheilung mit genauer Quellenangabe versehen. Die eingefügten Abbildungen sind gut und deutlich. Wir können das Buch auf das angelegentlichste empfehlen. Schb. Dictionnaire de Chimie Industrielle par A.-M. Villon, Tome premier, Fascicule 2. Bernard Tignol. Quai des Grands-Augustins 53 bis. Dieses Werk, von dem uns bis jetzt nur die 2. Lieferung des I. Bandes vorliegt, scheint als Encyclopädie der chemischen Technologie gedacht zu sein. Diese 2. Lieferung enthält den wichtigen Artikel „acide“ und zwar Salpetersäure bis einschliesslich Carbolsäure. Bemerkenswerth und werthvoll ist, dass jeder chemischen Verbindung, welche beschrieben wird, ausser dem französischen Namen auch die russische, englische, deutsche, italienische und spanische Bezeichnungsweise beigefügt ist. Die Sulfosäuren der beiden Naphtylamine und der beiden Naphtole von Privatdocent Dr. Ernst Täuber. Berlin 1892. R. Gärtner's Verlagsbuchhandlung. Der Verfasser hat sich der Mühe unterzogen, die in verschiedenen Zeitschriften zerstreute und sehr umfangreiche Literatur über die Sulfosäuren der Naphtylamine und Naphtole übersichtlich zusammenzustellen. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser Substanzen für die Fabrikation der Theerfarbstoffe wird diese Broschüre von den Chemikern zum Zwecke der Orientirung gerne benutzt werden. Contribution à l'étude des Combustibles Determination industrielle de leur puissance calorifique par P. Mahler. Paris 1893 (?). Baudry et Cie. Rue des Saints-Pères 15. Der vorliegende Separatabzug aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale gibt eine vollständige Zusammenstellung der auf Veranlassung der genannten Gesellschaft von P. Mahler ausgeführten Versuche. Die Arbeit ist für Chemiker und Ingenieure, welche sich mit der Untersuchung der Brennstoffe befassen, von Interesse. Cours d'Électricité Industrielle. Quince conférences données aux Ingénieurs de la Compagnie des chemins de fer du Jura-Simplon par A. Palaz, Professeur d'électricité à l'Université de Lausanne. Lausanne. F. Rouge. 416 Quartseiten mit 350 Figuren. Der nächstliegende Zweck der vorliegenden Schrift ist der, den in der Praxis stehenden Ingenieuren, die während ihrer Studienzeit noch nichts über Elektrotechnik erfahren konnten, weil diese noch zu sehr in den Anfängen der Entwickelung stand, eine Uebersicht über das ganze Gebiet der Elektrotechnik nach ihrem jetzigen Standpunkte zu geben. Demgemäss enthält das Werk eine theoretische Einleitung (S. 1 bis 263), die Verwendung der Elektricität zum Bau von Motoren (bis S. 288), die Accumulatoren (bis S. 318), elektrische Beleuchtung, Leitungen, Kraftübertragung. Die Darstellung konnte der vorauszusetzenden Vorbildung der Zuhörer entsprechend knapp gehalten werden. Der Band ist durch gut leserlichen lithographischen Ueberdruck hergestellt. Das Gas als Brennstoff im Dienste der Hauswirthschaft. Unter ausschliesslicher Bedachtnahme auf die neuesten und vorzüglichsten Gas-Koch- und Heizvorrichtungen zum praktischen Gebrauch für Hausfrauen, Installateure und Bautechniker, volksthümlich erläutert von Coglievina. München. Oldenbourg. 52 S. 1 M. Das Hobeln von Metallen von Alfred Haussner, dipl. Ingenieur. Separatabdruck aus den Mittheilungen des k. k. Technologischen Gewerbemuseums. Wien. Selbstverlag des Verfassers. Der Verfasser sucht in dieser beachtenswerthen Studie den Arbeitsvorgang beim Hobeln aufzuklären und die günstigste Form des Meissels zu bestimmen.