Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 288, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 48
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Vergleichende Uebersichtüber die Frequenz der technischen Hochschulen des Deutschen Reiches im Wintersemester 1892/93. Textabbildung Bd. 288, S. 48 Mathematik und Naturwissensch. Studirende, Hospitanten; Ingenieurwesen; Maschinenwesen; Architektur; Chemie; Forstwesen, Bergbau und Landwirtsch.; Keiner Fachschule angehörig; Gesammtzahl der Studirenden, Hospitanten, Hörer; Frequenz im Ganzen; Technische Hochschule; Berlin; München; Karlsruhe; Hannover; Stuttgart; Darmstadt; Dresden; Braunschweig; Aachen Longworth's Rahmenhammer. Dieser mittels Riemenumsetzung betriebene Hammer, welcher von Samuelson und Co. in Banbury gebaut wird, ist durch die Einrichtung zur Regulirung der Stärke der Schläge bemerkenswerth. Nach der beistehenden Figur besteht das Gerüst aus zwei Ständern, an welchen sich Ansätze a zur Führung des Fallblockes befinden. Die Ständer sind oben durch den mit wagerechten Seitenplatten aufliegenden und festgeschraubten Cylinder b, sowie durch den Bolzen c verbunden. An der Trieb welle befindet sich eine Doppelkurbel, deren Zapfen den Block d bewegt, welcher auf einem bei e drehbaren Hebel gleitet und diesen in Schwingung versetzt. Durch zwei an der Welle e befestigte Arme, zwei Zugstangen und ein Querhaupt wird die Bewegung an die Büchse f und von dieser durch die eingeschlossene Luft auf einen Kolben übertragen, an dessen Stange unten der Fallblock befestigt ist. Textabbildung Bd. 288, S. 48 Am Cylinder f sind oben und unten Luftlöcher angebracht, um zu Ende des Auf- und Niederganges Luftkissen zu bilden, welche die Stösse beim Hubwechsel mildern. Beim Aufgange des Cylinders f entweicht anfangs, während der Kolben noch seine tiefste Stellung einnimmt, etwas Luft durch die unteren Löcher; sobald diese den Kolben erreichen, wird die Luft unter demselben verdichtet und ein sanfter Anhub erzielt. Beim Niedergange des Cylinders f strömt zuerst Luft aus dessen oberen Oeffnungen, bis diese vom Kolben überdeckt sind; dann wird die Luft im obersten Cylinderraume verdichtet und die Bewegung des Kolbens ohne Stoss umgekehrt. Zur Regulirung der Stärke der Schläge dient der untere Cylinder b, der gleichfalls einen an der Hammerstange befestigten Kolben enthält und durch fünf Kanäle mit dem oben und unten offenen Kasten g in Verbindung steht. In diesem befindet sich ein Schieber, welcher durch Auftreten auf den nahe dem Boden befindlichen Hebel hh' mittels weiterer Umsetzung abwärts bewegt werden kann und für gewöhnlich durch den Druck der Feder i auf den Hebelarm h' in der höchsten Stellung erhalten wird. Bei dieser Stellung sind alle fünf Kanäle geschlossen, die im Cylinder b unter dem Kolben befindlicheLuft kann nicht entweichen, der Niedergang erfolgt am langsamsten und es ergibt sich der schwächste Schlag. Je weiter der Hebelarm h niedergetreten wird, desto weiter geht der Schieber in g abwärts und desto mehr Austrittskanale werden entblösst, welche die Luft auf einem immer grösseren Theil des Niederganges ausströmen lassen, daher die Stärke des Schlages zunimmt; ihr Maximum erreicht dieselbe bei der tiefsten Stellung des Schiebers, indem dann alle Kanäle offen sind. Am Cylinder b befinden sich nahe unter dem Deckel Oeffnungen, durch welche Luft ein- und ausströmen kann, so dass die Spannung über dem Kolben stets nahezu gleich der atmosphärischen bleibt; am Boden sind zwei nach oben sich öffnende Ventile angebracht, durch welche beim Aufgange Luft eintreten kann. Sind die Ausströmungskanäle für die Luft durch den Schieber g theilweise gedeckt, so wird die Luft beim Niedergange comprimirt, die dazu verwendete Arbeit jedoch beim Aufgange wieder zur Hebung des Hammers abgegeben, daher sich theoretisch kein Verlust ergibt. Der Gang ist leicht zu regeln; durch Auftreten auf den Hebel und baldiges Loslassen desselben kann man den Hammer wenige und auch nur einzelne Schläge verrichten lassen. Derselbe wird mit Fallgewichten von 5 k bis 500 k und für Hubzahlen von 50 bis 500 in der Minute ausgeführt. (Nach Engineering, 1892 Bd. 53 S. 419, durch Oesterreichische Berg- und Hüttenzeitung.) Prüfung des Oeles für Uhren und feine Maschinen. Eine einfache Probe, um sich zu überzeugen, ob ein fettes Oel zum Schmieren von Uhren u. dgl. lange der Luft ausgesetzt werden kann, ohne ranzig zu werden, besteht nach Martens darin, dass man eine etwa erbsengrosse Menge chemisch reinen Kupferoxydes in ein flaches Uhrglas gibt und 6 bis 8 Tropfen des zu prüfenden Oeles hinzufliessen lässt. Alsdann lässt man das Glas auf einer weissen Unterlage längere Zeit der Luft ausgesetzt, aber sorgfältig vor Staub geschützt, stehen. Entsteht keine Grünfärbung des Oeles oder tritt eine Färbung erst nach 18 bis 20 Tagen auf, so ist dasselbe als säurefrei anzusehen. (Nach Techniker durch Polytechnisches Notizblatt, 1893 Bd. 48 S. 5.) Erdöl und seine Verwendung. (Eingesandt.) Vom 19. Juli bis 11. August laufenden Jahres soll in Bolsward (Holland) eine internationale Ausstellung stattfinden, welche in 5 Klassen folgende Gegenstände ausstellt: Klasse I: Erdöl als Grundstoff, Klasse II: Erdölbeleuchtungskörper, Klasse III: Erdölkoch- und Heizapparate, Klasse IV.: Erdölmotoren, Klasse V: Theile von Apparaten und Hilfsmittel. Näheres ist durch den Schriftführer Th. H. van der Meulen zu erfahren.