Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 297, Jahrgang 1895, Miszellen, S. 214
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Papierne Unterkleider. In der Berliner Gesellschaft für Anthropologie theilte Prof. Joest mit, dass er Proben der papiernen Unterkleider (Jacken und Hosen) empfangen habe, welche die japanischen Truppen während des letzten Herbst- und Winterfeldzuges trugen. Ein beim zweiten Garde-Ulanenregiment mit einer Jacke angestellter Versuch zeigte indessen, dass diese Unterkleidung für heisse Witterung ungeeignet ist, denn schon nach 3 Tagen war der Stoff an den Nähten vollständig aufgelöst, auch wurde die Kleidung als zu warm empfunden. Dass selbst ganz dünnes Papier sehr warm hält, ist den Arbeitern in Papierfabriken wohlbekannt; sie umwickeln gelegentlich ihre Beine mit Papier, ehe sie sich ankleiden, um sich an besonders kalten Tagen warm zu halten. Namentlich bei Rheumatismus ist Papier als Schutz gegen die Kälte durchaus nicht zu verachten. Schreiber dieses hat sich öfter rheumatische Schmerzen dadurch vertrieben, dass er auf die leidende Stelle ein Stück dünnes, gut geleimtes Papier klebte und einige Tage darauf behielt. Auch als Schutz gegen kalte Fussböden ist eine Papierlage ein ebenso gutes wie billiges Mittel, das sich selbst der Aermste durch Verwendung alter Zeitungen leisten kann. (Papierzeitung.) Der neue elektrische Leuchtturm auf der Insel Wight. Neuerdings ist bei der Beobachtungs- und Warnungsstation St. Catharine auf der Insel Wight ein 36 m hoher Leuchtthurm errichtet worden, welcher mit elektrischem Licht versehen ist. Um den Fuss des Leuchtthurmes gruppiren sich die Maschinen- und die Wohnhäuser für das Personal. Die in der Kuppel des Thurmes befindliche Laterne hat 16 Felder mit senkrechten Linsen und wird durch den automatischen Apparat gleichmässig um sich selbst gedreht, wodurch in Pausen von je 26 Secunden die Strahlen des elektrischen Lichts je 4 Secunden lang aufblitzen. Die Lichtgarben haben die Intensität von 3 Millionen Kerzen, und man verwendet zur Hervorrufung dieses Effectes mehrere Compoundmaschinen von je 36 , welche die Dynamomaschinen treiben. Die Station besitzt ferner noch als Warnungssignal bei Nebelwetter ein Nebelhorn, welches durch verdichtete Luft bethätigt wird und einen entsetzlichen, meilenweit hörbaren Ton ausstösst. Vier stählerne, mit comprimirter Luft von 12 at Druck gefüllte Kessel, die durch Rohre mit einander und mit dem Nebelhorn verbunden sind, liefern für den Lärmapparat den nöthigen Athem. Bei dichtestem Nebel wird der Schiffer vor der Nähe der gefährlichen Küste durch jenen Ton gewarnt. (Uhland.) Zur Statistik der Technischen Schulen. Textabbildung Bd. 297, S. 214 Laufende Nr.; Ort; Aachen; Aue (Erzgeb.); Barmen; Bremen; Buxtehude; Chemnitz; Cleve; Cöthen (Anh.); Döbeln; Dortmund; Falkenburg i. Pomm.; Genauere Bezeichnung der Schule; Mittlere Fachschule für mechanisch-technische und für chemisch-technische Gewerbe, bei der Oberrealschule mit Fachklassen; Deutsche Fachschule für Blecharbeiter zu Aue i. S.; Gewerbeschule (Realschule mit Fachklassen) zu Barmen; Technicum der freien Hansestadt Bremen. (Das Technicum hat 4 Abtheilungen: a. Baugewerkschule, b. Maschinenbauschule, c. Schiffsbauschule, d. Seemaschinistenschule.); Königliche Baugewerkschule zu Buxtehude; Technische   Staatslehranstalten in Chemnitz. I. Höhere Gewerbschule: Abtheilungen   für  mechanische Technik, chemische Technik, Hochbau und Elektrotechnik; II.  Baugewerkenschule: Baugewerkenschule; III.  Werkmeisterschule: Abtheilungen  für  mechanische Technik    und    für   Elektrotechnik; IV. Färberschule: Färberschule; Landwirthschaftsschule zu Cleve; Höheres Technisches Institut zu Cöthen (Anhalt); Staatlich beaufsichtigte Bauschule Döbeln, Königr. Sachs. (vierklassig); Königliche Maschinenbauschulen zu Dortmund. Abtheilung I: Technische Mittelschule für Maschinenbau; Abtheilung II: Werkmeisterschule f. Maschinenbauer, Schlosser u. Schmiede; Königliche Webeschule zu Falkenburg in Pomm; Erforderliche Vorbildung; Zeugniss für Obersecunda oder Befähigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst; Gute Volksschulbildung, 2 Jahre Praxis als Blecharbeiter; Wie bei 1; Volksschulbildung und praktische Thätigkeit; Gute Volksschulbildung; Reife für Obersecunda eines Gymnasiums oder Realgymnasiums oder Reifezeugniss einer Realschule; Erreichtes Ziel der Volksschule und mindestens 2 Sommerhalbjahre praktische Beschäftigung in einem Baugewerbe; Erreichtes Ziel der Volksschule und mindestens 3jährige Berufspraxis; Erreichtes Ziel der Volksschule und mindestens ½jährige Berufspraxis; Reife für die Tertia eines Gymnasiums oder einer Realschule; Besitz der Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst; Volksschulbildung, 1 Sommer praktische Thätigkeit; Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst und 2jährige praktische Vorbildung; Volksschulbildung und 4jährige praktische Thätigkeit; Absolvirung einer Volksschule von drei oder mehr Klassen; Erstrebtes Ziel; Vorbereitung für die Technik und den Betrieb mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse der mittleren und Grossindustrie. Bezüglich des Staatsdienstes zu vergleichen die Erlasse vom Jahre 1892; Jungen  Leuten  der Blechindustrie  in 3  halbjährlichen Klassen die nöthigen theoretischen, geschäftsmännischen, kunstgewerblichen und praktischen Kenntnisse   für  ihren  Beruf zu  gewähren; Ausbildung von Maschinentechnikern; Werkmeister und Techniker; Die Heranbildung von Baugewerksmeistern und sonstigen Bautechnikern; Wissenschaftliche Ausbildung zukünftiger Fabrikanten, Fabrikdirectoren und Techniker in den verschiedenen Zweigen der mechanischen und chemischen Technik, ferner zukünftiger Architekten und endlich zukünftiger Fabrikanten, Betriebsleiter und Techniker für die Elektrotechnik; Ausbildung praktischer Baugewerken; Theoretische Ausbildung angehender Maschinenbauer, Meister und Werkführer in Maschinenfabriken, Spinnereien, Webereien, Papierfabriken, sowie von Mühlen- und Brunnenbauern und Monteuren elektrotechnischer Anlagen; Theoretische Ausbildung von Färbern, Bleichern und Appreteuren; Neben gründlicher Fachbildung die Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst; Ausbildung von Ingenieuren und Betriebsleitern der masch.-technischen, techn.-chemischen, chemischen und keramischen Branchen; Theoretische Ausbildung von Baugewerksmeistern, Bauunternehmern, Baubeamten u.s.w.; Betriebsbeamte und Constructeure für die Maschinentechnik und die mit ihr verwandten Fächer. Vorbereitung zu den mittleren  technischen Beamtenstellen im Staatsdienst; Ausbildung von Werkmeistern, Zeichnern, Aufsehern u. dgl. für die Maschinentechnik und die mit ihr verwandten Fächer. Ausbildung künftiger Besitzer kleinerer Werkstätten, Bauschlossereien u. dgl. Ausbildung für die Werkmeisterstellen im Staatsdienst; Heranbildung von Webern, Färbern, Werkmeistern, Kaufleuten und Fabrikanten für alle Zweige der Wollenindustrie; Anzahl der Abiturienten; Ostern 1895; Letztes Semester 1895; Semester 1894/95 (Die Anstalt ist seit Oct. 1894 eröffn.); Schuljahr 1894/95 36, 6,  15 u. 3, zus. 60; Wintersem. 1894/95; Erstes Sem. 1894|95; Letztes Semester 1894/95 6 Tagessch.; Anzahl der Fachschüler im Ganzen; z. Z. 52; (April 1894 bis April 1895); Bei Errichtung der Schule Sem. 1894/95; 11 Tages- u. 15 Abend- bez. Sonntagsschüler. Textabbildung Bd. 297, S. 215 Laufende Nr.; Ort; Frankfurt a. Main; Gotha; Hagen i. W.; Holzminden; Höxter; Idstein im Taunus; Königsberg i. Pr.; Lemgo; Mittweida; Mülheim am Rhein; Nienburg (Weser); Reutlingen; Roda; Sorau, N.-L.; Strassburg im Elsass; Strelitz; Stuttgart; Verviers; Zerbst; Genauere Bezeichnung der Schule; Elektrotechnische Lehranstalt des Physikalischen Vereins Frankfurt a. M.; Herzogl. Sächs. Baugewerbeschule; Gewerbeschule Hagen, Realschule mit Fachklassen; Herzogliche Baugewerkschule (a. Abtheilung für Bauhandwerker, b. Abtheilung für Maschinen- und Mühlenbauer.); Königliche Baugewerkschule zu Höxter a. Weser; Königl. Preussische Baugewerkschule; Königliche Baugewerkschule; Technicum Lemgo i. Lippe. (Fachabth.: Bau-, Steinmetz-, Tischler-, Schlosser-, Ziegler-, Heizerfachschule.); Technicum Mittweida; Webeschule, verbunden mit Färbereiabtheilung; Königliche Baugewerkschule zu Nienburg (Weser); Fachschule für Spinnerei, Weberei, Wirkerei und Färberei; Altenburgische Bauschule Roda, S.-A.; Königliche Webeschule Sorau, N.-L.; Kaiserliche technische Schule. (Abtheilung für a. Hochbau, b. Tiefbau.); Technicum Strelitz i. Meckl.; Die Königliche Baugewerkschule in Stuttgart (eine technische Mittelschule, besteht aus drei Fachschulen [Kl. III bis VI] und einem gemeinschaftlichen Unterbau [Vorkl., Kl. I u. II]); École Professionnelle; École supérieure des Textiles; Anhaltische Bauschule zu Zerbst (besteht aus einer Baugewerkschule, einer Fachschule für Eisenbahn-, Strassen- und Wasserbautechniker und aus einer Steinmetzschule); Erforderliche Vorbildung; Bestandene Lehrzeit und Gehilfenthätigkeit, Sicherheit im Zahlenrechnen, in Congruenzsätzen, Aehnlichkeitsätzen, im Lösen einfacher Gleichungen der Algebra; Volksschulbildung; Besitz des einjährigen Dienstrechtes und womöglich vorhergegangene Praxis; Erfolgreicher Besuch einer Volksschule; Mindestens eine gute Elementarschule, praktische Thätigkeit von 2 Bausommern; Volksschulbildung und 2jährige praktische Thätigkeit; Elementarschule; Erfolgreicher Besuch der Volksschule und 1–3jährige praktische Thätigkeit; Im Programm enthalten; Elementarschule bis zum 15. Jahre; Mindestens gute Volksschulbildung; Wird je nach den Abtheilungen von Fall zu Fall bestimmt; Wie bei 12; Gute Elementarbildung; 2jährige praktische Thätigkeit; Wie bei 4; Zum Eintritt in die Fachschulen, wenigstens was Mathematik und Zeichnen betrifft, die Kenntnisse eines Obersecundaners der Realschule oder des Realgymnasiums; Instruction primaire; Instruction moyenne (Degré supérieur); Absolvirung einer Bürgerschule und 1–2jährige praktische Vorbildung in einem Bauhandwerk; Erstrebtes Ziel; Ausbildung von Monteuren, Mechanikern, Werkstattsbeamten der Elektrotechnik; Theoretische Ausbildung für den Beruf als Bautechniker und Baugewerksmeister; Ausbildung mittlerer Techniker und Fabrikleiter; Ausbildung von a. Baugewerksmeistern, b. Werkmeistern; Selbständige Baugewerksmeister, mittlere technische Carriere bei der Staatsbauverwaltung; Baugewerksmeister, theoretische Ausbildung; Ausbildung von Baugewerbetreibenden und mittleren Baubeamten; Ausbildung zum praktischen Gewerksmeister, in den ersteren Abtheilungen auch zum Werkführer, Zeichner, in der letzteren zum praktischen Kesselheizer und Maschinenwärtern; Ausbildung von Maschineningenieuren, Elektrotechnikern, Werkmeistern; Je nach Vorbildung: Fabrikant, Fabrikdirector, Werkmeister, Musterzeichner und Kaufmann für Textilbranche; Theoretische Ausbildung zum Bautechniker mittleren Ranges, insbesondere zum Baugewerksmeister; Textiltechniker, Musterzeichner u.s.w.; Reifeprüfung nach der Prüfungsordnung vom 6. September 1882 des preussisch. Ministeriums; Erwerben von Kenntnissen zur Leitung der Fabrikation leinener, halbleinener und Baumwollgewebe; Ausbildung von Bauunternehmern, Wiesenbaumeistern u.s.w.; Elektro- und Maschineningenieure, Werkmeister, Baugewerksmeister; Theoretische Heranbildung von a. Bautechnikern (ausübenden Baugewerksmeistern, mittleren Baubeamten und Wasserbautechnikern), b. Maschinenbauern, c. Feldmessern und Culturtechnikern; Formation de Contre-maîtres et Employés industriels; Formation d'Ingénieurs pour l'Industrie textile; Junge Techniker und Handwerker zu Baugewerksmeistern und Bauunternehmern heranzubilden; Anzahl der Abiturienten; Letztes Semester 1894/95; Schuljahr 1894/95; Wintersem. 1894/95 a.  127 b.  16; Letzt. Sem. Winter 54 Sommer 25; Letzt. Sem. 1894/95; Letzt. Sem. 1895; Letztes Semester 1894/95; Letzt. Sem. 1894/95 8 Tagessch.; Letztes Semester 1894; Wintersem. 1894/95 44*; Anzahl der Fachschüler im Ganzen; höchstens; a. 841 b. 135 zus. 976; Winter 300 Sommer 100; 64 Tagessch.; 17 Tages-, 26 Abendsch. u. 4 Hospit.; Schuljahr 1894; Sommer 1895**; * 27 Werkmeister, 15 Wasserbautechniker und 2 Culturtechniker. ** 131 Bautechniker, 95 Maschinentechniker und 26 Geometer. Die Mineral- und Metallproduction der Vereinigten Staaten in den Jahren 1893 und 1894. R. P. Rothwell, der Herausgeber des Engin. and Min. Journ. und von The Mineral Industry of the Unit. States, eines ungemein lehrreichen Werkes, bereitet den dritten Band von letzterem vor und hat die Güte gehabt, der Redaction aus demselben die nachstehende Productionsübersicht der Jahre 1893 und 1894 nebst begleitendem Text zu übersenden. Der Gesammtwerth der mineralischen Producte der Vereinigten Staaten betrug nach folgender Tabelle im J. 1893 615887108 Doll. und im J. 1894 553352996 Doll. Nr. Producte 1893 1894 Quantität.MetrischeTons Werth amProduc-tionsort Quantität.MetrischeTons Werth amProduc-tionsort Nichtmetalle. Doll. Doll.   1  2  3  4  5  6  7  8  9101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960 AlaunAntimonerzeAnthracitAsbestAsphaltBarytBausteine, geschätztBauxitBleiweissBituminöses GesteinBoraxBromCement, natürlicher    hydraulischerCement, PortlandChromerzCobaltoxydCorund u. SchmirgelDachschieferEdelsteineFeldspathFlusspathGlimmerblätterGlimmer, gemahlenGranatGraphitGraphit, amorphGypsKalksteinKalksteinflussKaolinthonKieselsäureKohle, bituminöseKoksKupfervitriolMagnesitManganerzeMarmorMergelMineralfarbenMonazitMühlsteineNaturgasOnyxPetroleum, rohPhosphatePyritRothSalz, Siede-Salz, Stein-SchieferSchleifsteineSoda, natürlicheSodasulphat, natürl.Talk, fasrigerTalk und SeifensteinThon, feuerfestTripel und Infusions-    erdeVitriolWetzschieferZinkweiss 8709377142960116109316624161–      1122280286284894173158101323891715164621585237014–      1727488003308137940015342995825443164381037527382304814116869397811024524492103792974293992038144055959141–      166704385799714096529341232392245838–      4113322688233113182352916591122616204172622679 288000041000746058856000686821331603800000055205946950011475268992587100501095810521731600054521405892956895200000850006307054782952255800397318996927615300000002250000205667330824123899415147065441822500800060000208775854000072616076002359140000002875032223505343469028500040000494558367806447568134592012500450337625366825482248325625134520895501875000 6530415047183345227408021548–      10908781553101859621721074179100352269731106204656–      2365581654377907349150260834514832636014582224632061010695331177068462721512431192443309322862235200340269–      1106788974967485109192371163508297438–      33922–      145835917190873061794163413511157420697 21600009075808794043750756549503230000000429288445174148120919841986554397407108064435125884310950025512592500001164006400011103359573500034639125284992528375000212663618516934795110384246712654558201600048647489021772806075006622624500044471100000029000407629622856465466466456004608275788681499578335800–      –      396000401892405088536687104100844501711275 Summe der Nicht-    metalle 377517086 353760877 Metalle. 61626364656667686970 AluminiumAntimonBlei, Werth in New    YorkGoldKupferNickel, feinesQuecksilber, Handels-    werthRoheisenSilberZink 14231815208054093114844111745110467156782188173169178 2028006300012434178359550003517999712429110852793888309473110006214782 371205145906598241160392–      10566764572155038767135 49056039200105850483976120533540489–      109584071966364314035315209882 Summe der MetalleNicht specificirte Pro-    ducte 2323700226000000 1940921195500000 Hauptsumme 615887108 553352996 1 Kilogramm. Das letzte Jahr zeigt also einen Rückgang an Werth (nicht an Menge) von 62534112 Doll. oder 10 Proc. Um den wahren Werth zu bestimmen, ist zu berücksichtigen, dass manche Producte doppelt aufgeführt worden sind, so Kohle als solche und als Koks, Kupfer als solches und als Kupfervitriol, ferner Blei und Bleiweiss u.s.w. Nach sorgfältiger Schätzung müssen daher von dem Gesammtwerthe im J. 1893 15000000 Doll. und im J. 1894 13000000 Doll. abgezogen werden. Bei der grossen Mannigfaltigkeit der Producte und der grossen Verschiedenheit der Maasseinheiten ist das aber nicht möglich, man kann daher nur den Werth zu Grunde legen. Der Rückgang im Preise ist bei den meisten Producten viel grösser, als der Rückgang der producirten Mengen. Im J. 1894 war der Preis, wie noch nie zuvor, gesunken, wahrscheinlich in Folge der Ansammlung von Kapital und der fortgesetzten Verbesserung der Processe, wo dann die Production grösser geworden ist, als der Verbrauch; es muss deshalb naturgemäss ein Zeitpunkt eintreten, wo die Production mit dem Bedarfe wieder einigermaassen in Uebereinstimmung gesetzt wird. Solch ein Zeitpunkt, unter welchem die Producenten litten, war nun das Jahr 1894. Dennoch war der Rückgang in der Production nicht so gross, wie befürchtet wurde. So zeigte z.B. die Production der bituminösen Kohle, trotz des Strikes, nur einen Rückgang von 11000000 t oder 9 Proc., während die Production des Anthracits um 4700000 t oder 10 Proc. vermehrt wurde, so dass der wirkliche Productionsrückgang nur 3½ Proc., dagegen der Preisrückgang 7 Proc. betrug. Bei Roheisen betrug der Rückgang nur 400000 t, und zwar nur am Anfang des Jahres, während am Ende 1894 der Hochofenbetrieb so gesteigert war, dass die Production des Jahres 1895 über 9000000 t hinausgehen wird; eine so hohe Production ist bisher noch nicht erreicht worden. Kupfer wurde mehr producirt und es wurde der geringere inländische Verbrauch durch bedeutende Vergrösserung des Exportes aufgewogen. Auch die Silberproduction war grösser, als allgemein erwartet wurde. Im J. 1893 wurden 4500000 Unzen weniger producirt als im J. 1892, wo die Production ihren Höhepunkt erreichte. Der niedrige Silberpreis im J. 1894 und die Abschaffung der Shermanbill liessen vermuthen, dass die Production wenigstens um so viel zurückgehen würde, wie die Regierungsankäufe unter jenem Gesetz betrugen, also 54000000 Unzen. In Wirklichkeit betrug der Rückgang im J. 1894 nur 10654000 Unzen oder ungefähr 18 Proc., so dass die Vereinigten Staaten noch immer das grösste Silber producirende Land bleiben. Bemerkenswerth ist die grössere Goldproduction. Allmählich haben sich Kapital und Arbeit von den Silbergruben weg zu den Goldgruben gewandt. Man hat neue Goldgruben in Betrieb gesetzt und alte verlassene, in Folge der verbesserten Gewinnungsmethoden, wieder aufgenommen. Ein vollständiger Erfolg lässt sich aber erst im J. 1895 voraussehen, so dass die Erwartungen einer bedeutenden Goldproduction im J. 1894 getäuscht sind, indem die Mehrproduction im J. 1893 380600 Doll. und im J. 1892 6764000 Doll. betrug. In der Goldproduction concurriren bedeutend mit den Vereinigten Staaten Australien und Südafrika. – Das oben erwähnte Missverhältniss zwischen Preis- und Mengenrückgang möge an einigen Beispielen erläutert weiden. So ist die Kupferproduction um ungefähr 12000 t vermehrt worden, während der Werth für producirtes Kupfer im J. 1894 1640000 Doll. weniger betrug als im J. 1893. Die Zinkproduction war bloss um 2000 t oder ungefähr 3 Proc. zurückgegangen, während der Preis 1000000 Doll. oder 16,6 Proc. weniger betrug. Das Roheisen war um 390000 t oder 5,5 Proc. zurückgegangen, die Mindereinnahme betrug aber 21900000 Doll. So könnte man noch an anderen Beispielen der Tabelle zeigen, dass der Werth der mineralischen Production um 62534112 Doll. oder 10 Proc. weniger betrug, während der Rückgang des Gewichtes wahrscheinlich nicht über 5 oder 6 Proc. ausmachte. (Nach Zeitschrift für Berg–, Hütten- und Salinenwesen.) Bücher-Anzeigen. Ueber Gefahren für die Arbeiter in chemischen Fabriken, Unfallverhütungsmittel und Arbeitsbedingungen. Eine durch den englischen Parlamentsbericht von 1893 veranlasste kritische Besprechung englischer und deutscher Industrieverhältnisse. Von Dr. Konrad W. Jurisch, Docent an der Königl. Technischen Hochschule zu Berlin. R. Gaertner's Verlag, H. Heyfelder, Berlin SW. 130 S. mit 4 Tafeln. 6 M. Dieses Werk wurde veranlasst durch den englischen Parlamentsbericht von 1893, welcher bei aller Gewissenhaftigkeit doch einer kritischen Besprechung dringend bedarf. Durch zahlreiche Vergleiche mit deutschen und französischen Verhältnissen hat der Verfasser nachgewiesen, wie sehr die deutsche chemische Industrie in allen hygienischen Einrichtungen, namentlich seit 1889, die englische Industrie überflügelt hat. Das statistische Material über Gesundheit, Alter und Sterblichkeit der Fabrikarbeiter findet sich in grösser Reichhaltigkeit zusammengetragen. Das Werk enthält eine Fülle neuer technischer Einzelheiten. Chemiker, Fabrikleiter, Verwaltungsbeamte, Socialpolitiker u.s.w. werden das Werk mit lebhaftem Interesse entgegennehmen.