Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 159 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Statik. Leitfaden für den
Unterricht an Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von A. Schau, Kgl. Baugewerkschuldirektor und
Regierungsbaumeister in Essen-Ruhr. I. Teil: Grundgesetze. Anwendung der statischen
Gesetze auf Trägeranordnungen, einfache Stabkonstruktionen und ebene Fachwerkträger.
Mit 177 Figuren. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis M 2,40.
Das vorliegende Werk ist als ein Unterrichtswerk für die
Besucher preußischer Baugewerkschulen verfaßt und ist deshalb auch genau
entsprechend der Vorbildung der Schüler gehalten. Der erläuternde Text ist klar, und
die große Anzahl gut gewählter Abbildungen erleichtert das Verständnis des gebotenen
Stoffes. Auch über die Ausführungen zeichnerischer Berechnungen werden
beherzigenswerte Angaben gemacht. Die gewählte Art der Hinweise dürfte nicht sehr
zweckmäßig sein, eine einfache Angabe der Seite würde dem gewünschten Zwecke besser
dienen. In dem Kapitel VI ist der Abschnitt F unvollständig behandelt, da er die
Gelenkträger gar nicht erwähnt, die doch in der Praxis ausgiebig verwendet werden. Die
Gründe für das Fehlen dieser wichtigen Anwendungsform der statischen Gesetze sind
nicht ersichtlich.
Seite 19 Mitte muß es heißen V2 = – P2 . sin a2 statt V2 = – P2 . cos a2. Die am Schlusse angeführte Sammlung
empfehlenswerter Werke düifte sehr unvollständig sein. Der eventl. in der Praxis
eintretende Techniker, der für seine weitere Ausbildung selber sorgen will, wuß
unbedingt auf die bedeutendsten Erscheinungen auf diesem Gebiete hingewiesen
werden.
Druck und Aufmachung des Buches sind für den geringen Preis sehr gut.
A.
Ueber den Zuverlässigkeitsgrad von
Festigkeitsversuchen. Von A. Martens, Direktor
des Königl. Materialprüfungsamtes Groß-Lichterfelde-W. Sonderabdruck aus den
Mitteilungen aus dem Königl. Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West. Heft 5
und 6. Berlin 1911. Julius Springer.
Diese Veröffentlichung des in den weitesten Kreisen der Fachgenossen wohlbekannten
Verfassers verdient die größte Verbreitung, da sie auf Tatsachen hinweist, deren
Kenntnis keineswegs in dem richtigen Verhältnis zu ihrer Wichtigkeit sieht.
Besonders die Ausführungen über die Probenauswahl und die Verwendung der äußersten
Einzelwerte von Versuchsreihen dürften wohl die Zustimmung aller derjenigen
erfahren, denen an der Erhaltung des Vertrauens in das öffentliche Prüfwesen gelegen
ist.
Der Protest des Verfassers gegen das vom Deutschen Ausschuß für Eisenbeton und vom
Deutschen Betonverein eingeführte Prüfverfahren B für „praktische“ Versuche
(auf der Baustelle) wird durch das angeführte Material stark gestützt. Es dürfte die
weitesten Kreise interessieren, mit welcher Berechtigung hiergegen die auf
breitester Grundlage gewonnene Erfahrung zu Aenderungen geschritten worden ist und
noch weiter gegangen werden soll.
Die zum Schluß angeregten Vergleichsprüfungen verschiedener Prüfämter scheinen in
hohem Grade beachtenswert. Wer Gelegenheit gehabt hat, manche Prüfstellen und ihre
Ergebnisse in der Privatindustrie zu beobachten, wird davon überzeugt sein, daß ein
Streben nach Vervollkommnung für die Oeffentlichkeit von größtem Nutzen sein
muß.
A.
Der Unterricht an
Baugewerkschulen. Eine Sammlung von Leitfäden. Herausgeber: Professor M.
Girndt, Oberlehrer an der Kgl. Baugewerkschule in
Magdeburg. Heft 42 und 43: „Gestaltungslehre“ von Otto
Frick, Architekt und Oberlehrer an der Kgl. Baugewerkschule in Königsberg
i. Pr. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis: I. Teil geh. M 2,–, II. Teil
geh. M 2,20.
Der am 1. Juni 1908 festgelegte neue Lehrplan für den Unterricht an den Königl.
Preußischen Baugewerkschulen hatte zur Folge, daß an Stelle der Vorführung von
Einzelformen aller Stilarten, namentlich des Klassizismus, deren Verwendung im
bürgerlichen Wohnbau nicht in Frage kommen konnte und daher meist nur in
mißverständlicher Weise geschah, eine Ueberweisung in der Durchbildung einfacher
Bauwerke in schlichter, aber zweckentsprechender Bauart trat. In einem Aufsatz
„Gestaltungslehre“ behandelt der Verfasser an Hand zahlreicher
Abbildungen in sehr anschaulicher Weise die Gestaltung bürgerlicher Wohnhäuser, und
zwar im ersten Teil die freistehenden Landhausbauten einschließlich der Garten- und
Nebenanlagen, und im zweiten Teil die eingebauten zwei- und mehrstöckigen Wohnhäuser
sowie die Ausbildung der Innenräume, dabei von dem Grundsatz ausgehend, daß die
schönheitliche Erscheinung eines Hauses in erster Linie durch die Gesamtgestaltung
desselben (Form des Baukörpers, besonders des Daches, Verteilung und Form der
Oeffnungen, Art und Farbe des Materials bezw. des Anstriches usw.) bedingt ist.
Dementsprechend beschäftigen sich die einzelnen Abschnitte der Schrift mit der
Stellung des Gebäudes auf dem Bauplatze, der Anordnung der Baumassen, der Gestaltung
und Gliederung der Mauerflächen, der Ausbildung des Daches einschl. der Giebel und
Dachaufbauten, mit der Wahl des Materials und der Behandlung der Flächen in bezug
auf Farbe und Technik usw. Der Leitfaden soll in der Hauptsache ein Hilfsmittel für
den Unterricht sein und namentlich das zeitraubende Diktieren und das Skizzieren an
die Tafel teilweise ersetzen, so daß der Lehrer in seinen Vorträgen mehr Gelegenheit
fände, an Hand des Leitfadens Einzelheiten in größerem Maßstabe und namentlich
Beispiele aus der heimischen Bauweise durch Tafelskizzen oder in Gestalt von
Lichtbildern vorzuführen. Eine zweckmäßige Handhabung des Leitfadens im Unterricht
vorausgesetzt, ist derselbe jedenfalls geeignet, den gröbsten Verunstaltungen von
Stadt und Land entgegenzuarbeiten. Man möchte daher auch der vorliegenden Schrift
eine möglichst weitgehende Verbreitung wünschen in denjenigen Kreisen, denen zurzeit
die ganze bürgerliche Baukunst in Kleinstädten und auf dem Lande fast ausnahmslos
anvertraut ist, den Baugewerks- und den Kreisbaumeistern.
Was den weiteren noch folgenden Abschnitt des besprochenen Kapitels anbetrifft,
welcher die Gestaltung größerer Wohn- und Geschäftshäuser und die Ausstattung von
Innenräumen behandeln soll, so möchte man wünschen, daß sich hier der Verfasser
möglichst auf die konstruktive Durchbildung beschränken möchte, da zur Bewältigung
größerer Baumassen und zur Abstimmung von Innenräumen eine künstlerisch reifere Hand
nicht entbehrt werden kann, die auszubilden nicht der Zweck der Baugewerkschulen
sein soll. Daß es in dieser Hinsicht noch manches zu tun gibt, beweisen einige
Abbildungen aus dem Abschnitt II des zweiten Teiles der vorliegenden Schrift,
welcher die Fassadengestaltung eingebauter Miethäuser betrifft. Der Verfasser würde
sich auch hier ein großes Verdienst erwerben, wenn er in seiner zweiten Auflage den
Versuch machen würde, die ästhetisch noch unbefriedigende Lösung der Schaufenster in
Wohn- und Geschäftshäusern und der schweren freischwebenden mehrgeschossigen Erker
in konstruktiv und ästhetisch gleich befriedigender Weise zum Ziele zu führen.
E. Maul.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Alcool Méthylique Vinaigres. Von Louis Calvet. Paris und Liège 1912. Ch. Béranger. Preis
Frcs. 6,–.
Zeitschriftenschau der gesamten Eisenbetonliteratur
1911. Gesammelt in der Zeitschrift „Beton und Eisen“ und nach den Kapiteln
des „Handbuchs für Eisenbetonbau“ geordnet von R. Hoffmann und A. Fitzinger, Ingenieure. Berlin
1912. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,60.
Die Krankheiten des stationären elektrischen
Blei-Akkumulators, ihre Entstehung, Feststellung, Beseitigung, Verhütung.
Für Batteriebesitzer, Betriebsleiter, Maschinenmeister und Installateure. Von F. E.
Kretzschmar. Mit 83 Figuren. München und Berlin 1912.
R. Oldenbourg. Preis M 6,–.
Kleingewerbliche Werkstättenhäuser. Plan eines
Erwerbsunternehmens zur Förderung des Kleingewerbes. Von Emil Schiff. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 0,80.
Elementare Berechnung der Dampfmaschinen. Dargestellt
am Beispiel einer Heißdampf Tandemmaschine. Von Dr. phil. W. Grabowsky, Ingenieur. Mit 62 Figuren, 2 Tafeln und vielen Tabellen. Berlin
1912. Polytechnische Buchhandlung. A. Seydel. Preis geh. M 4,–.
Herstellung feuerfester Erzeugnisse. Von Gustav Benfey, Fabrikdirektor a. D. Fachlehrer an der
städt. Zieglerschule zu Lauban. Mit 39 Figuren. Hannover. Dr. Max Jänecke. Preis M
3,20.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Die Einfuhr von Kautschuk.
(Nachdruck verboten.)
Eine ganz bedeutende Steigerung hat die Einfuhr von Kautschuk innerhalb des
letzten Jahres erfahren. An der Einfuhr dieses Artikels beteiligten sich auch
unsere Kolonien. Nicht mit Unrecht hat man gerade dem Kautschukhandel in Kamerun
große Aufmerksamkeit gewidmet, da gerade in dieser Kolonie sich durch Fleiß viel
zur Hebung des Kautschukhandels erreichen lassen wird. Ein Vergleich der Einfuhr
in den letzten fünf Jahren ergibt sich in Doppelzentnern unter gleichzeitiger
Berücksichtigung der Haupteinfuhrländer folgendes Bild:
1907
1908
1909
1910
1911
Gesamteinfuhr
158085
147409
155504
187053
199478
Davon aus
Mexiko
10270
9496
11405
13472
20987
Brasilien
49488
51247
47936
56864
68144
Kongo
18347
19394
18560
22535
19145
Deutsch-Ostafrika
3058
2442
4028
4757
6016
Kamerun
10107
10175
11362
19357
18056
Togo
1582
794
1000
1290
1198
Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Gesamteinfuhr um 41393 dz gestiegen. Als
Haupteinfuhrländer kommen Brasilien und Mexiko in Betracht. Nicht unerheblich
hat auch die Einfuhr aus Kamerun zugenommen. Der Kautschukimport
Deutsch-Ostafrikas hat sich in der Vergleichsperiode fast verdoppelt. Die Zufuhr
aus Togo hat nachgelassen. Von 1582 dz im Jahre 1907 ging die Einfuhr innerhalb
des nächsten Jahres um mehr als die Hälfte zurück. Dieser Rückschlag ist nicht
wieder ausgeglichen. Zwar machte sich in den beiden nächsten Jahren
abermals eine Steigerung bemerkbar. Doch das Jahr 1911 brachte einen neuen
Rückgang um 92 dz., so daß sich die Einfuhr seit 1908 nur um 404 dz gehoben hat.
Im Vergleich zum Jahre 1907 ist Togos Kautschukimport um 398 dz zurückgegangen.
Erwähnenswert ist auch, daß im Jahre 1911 sich zum ersten Male China an dem
Kautschukimport mit 117 dz beteiligt hat. Der Wert der Gesamteinfuhr stieg im
letzten Jahre von 222,24 auf 236,98 Millionen Mark.
Absatz von Wassermessern und Gasartikeln nach
Japan.
Die Einfuhr von Wasser- und Gasmessern nach Japan dürfte auch künftig hohe Werte
aufweisen, da in mehreren Städten Ausdehnungen oder Anlagen von Gas- und
Wasserleitungen geplant sind.
Das Kapital der neuen Gas-Aktiengesellschaft in Kioto, deren Maschinen deutschen
Ursprungs sind, beträgt 1400000 Yen, ihre tägliche Produktionsfähigkeit 600000
Kubikfuß Gas und ihre wirkliche Produktion bis jetzt 400000 Kubikfuß.
Nach Zeitungsnachrichten gibt es in Japan 33 Gasanstalten mit einem eingezahlten
Gesamtkapital von 27 Millionen Yen und einer Jahreserzeugung von 2500 Millionen
Kubikfuß. Außerdem sind 25 Anstalten mit 11 Millionen Yen in der Bildung
begriffen oder geplant, darunter im Konsulatsbezirk von Kobe in den Städten
Okayama, Hiroshima, Tokushima, Nara, Himeji und Takamatsu. Das Gas wird
vorwiegend zu Beleuchtungszwecken gebraucht. Zur Heizung dient selbst in einer
großen Stadt kaum der dritte Teil der Produktion, und die Krafterzeugung durch
Gas soll sich in
Textabbildung Bd. 327
ganz Japan nur auf 11000 Pferdekräfte stellen, jedoch
gerade in neuester Zeit außerordentlich rasch zunehmen. Im allgemeinen steht der
Ausbreitung des Gases sein hoher Preis im Wege, der in den Großstädten 2,20 Yen
bis 2,50 Yen für 1000 Kubikfuß beträgt. Auch soll viel Gas aus den undichten
Röhren entweichen. Die Gasanstalten übernehmen auch die Installation der Lampen,
Heiz- und Kochöfen, Röhren, Gasometer und dergleichen. Die Gasometer sind häufig
billig und unzuverlässig, so daß bessere Fabrikate einen wohltuenden Einfluß auf
das Gasgeschäft ausüben würden. Gebraucht werden vorzugsweise Meter für kleine
Mengen.
Mit der Zunahme der Gaserzeugung vergrößert sich auch die bisher nur bescheidene
Gewinnung von Nebenprodukten, wie Teer, schwefelsaurem Ammoniak, Benzol,
Naphtha, Naphthalin, Kreosot, leichten Oelen usw.
In letzter Zeit ist viel von einer Gasvereinigung die Rede gewesen, die sämtliche
japanische Gasanstalten umfassen und ihre gemeinsamen Interessen wahren sollte.
Doch ist dieselbe bisher nicht zustande gekommen.
Gasmotoren wurden in letzter Zeit viel verlangt. Nach einer Zeitungsnotiz waren
allein in Osaka im Sommer 1910 592 derartige Maschinen in Auftrag gegeben, die
zusammen 3411 Pferdekräfte erzeugen sollten, was gegen den bisherigen Bestand
eine sehr erhebliche Vergrößerung bedeutet.
(Aus einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Kobe.)
Hochschulnachrichten.
Technische Hochschule in Darmstadt. Unsere Leser
machen wir auf die im Annoncenteil unseres Blattes enthaltene
Bekanntmachung der Technischen Hochschule zu Darmstadt aufmerksam. Dieselbe
gewährt eine vollständige wissenschaftliche und künstlerische Ausbildung für den
technischen Beruf. In besonderen Abteilungen werden Architekten, Bau-Ingenieure,
Kultur-Ingenieure, Maschinen-Ingenieure, Papierfabrikations-Ingenieure,
Elektro-Ingenieure, Chemiker, Elektro-Chemiker und Apotheker ausgebildet:
desgleichen in der allgemeinen Abteilung Lehrer für Mathematik und
Naturwissenschaften sowie Geometer. Auch Frauen werden zum Studium zugelassen.
Akademisch gebildete Personen und selbständige Männer, die ihrer äußeren
Lebensstellung nach nicht als Studierende oder Hörer eintreten können, ebenso
Frauen können als Gäste zum Besuch einzelner Vorlesungen und Uebungen zugelassen
werden. Die Technische Hochschule hat das Recht, auf Grund besonderer Prüfungen
den Grad eines Diplom-Ingenieurs und die Würde eines Doktor-Ingenieurs zu
erteilen. Infolge Vertrags zwischen der Großh. Hessischen und Königl.
Preußischen Landesregierung besteht Gleichstellung und gegenseitige Anerkennung
für die Vorprüfung und erste Hauptprüfung für den Staatsdienst im Hochbau-,
Ingenieurbau- und Maschinenbaufache sowohl hinsichtlich der seitherigen vor dem
technischen Prüfungsamte abgelegten Staatsprüfungen, als auch hinsichtlich der
an Stelle derselben getretenen, auf Grund neuer Diplomprüfungsvorschriften
abzuhaltenden Diplomprüfungen. Ferner werden an der Technischen Hochschule
Fachprüfungen abgehalten. Für die Reichsprüfung der Apotheker ist der Besuch der
Technischen Hochschule demjenigen einer Universität gleichgestellt, auch ist der
pharmazeutischen
Textabbildung Bd. 327
Prüfungskommission zu Darmstadt durch
Bundesratsbeschluß die Berechtigung zur Erteilung für das ganze Reich gültiger
Approbationen gegeben worden. Die Vorbereitung zum höheren Staatsdienst des
Großherzogtums Hessen im Forstfach kann teilweise auf der Technischen Hochschule
erlangt werden; für die Vorbereitung zum Gymnasial- und Real-Lehramt, soweit
dieselbe Mathematik- und Naturwissenschaften betrifft, wird das Studium an der
Technischen Hochschule dem Studium an Universitäten bis zu drei Halbjahren
gleichgerechnet. Besonders ist noch hervorzuheben, daß durch die eingerichteten
Herbst- und Osterkurse es ermöglicht ist, zu Ostern oder im Herbst mit dem
Studium zu beginnen und somit ohne Zeitversäumnis nach je vier Semestern die
Vorprüfung und nach je acht Semestern die Hauptprüfung abzulegen.
Ausschreibungen und Projekte.
Chemische Industrie.
Türkei. Lieferung von Zündschnüren für
Schnellfeuergeschütze, Angebote an die Generalinspektion des
technischen Dienstes und der befestigten Plätze beim Kriegsministerium in
Konstantinopel.
Eisenbahnmaterial.
Aegypten. Lieferung von 8700 t Vignole-Schienen.
Aegyptische Staatseisenbahnen und -Telegraphen in Kairo, 15. März 1912,
vormittags 10 Uhr. Das Lastenheft, das nur an solche Firmen versandt wird, die
auf der amtlichen Liste der Verwaltung verzeichnet sind, ist daselbst für 4
Schilling erhältlich.
Verschiedenes.
Spanien. Lieferung verschiedener Rohmaterialien. 20.
März 1912, 3 Uhr, Artilleriewerkstätten in Trubia. Für den ausländischen
Wettbewerb kommen in Frage: 19300 kg Oel für Transmissionen zu 0,95 Pesetas
(Höchstpreis), 3400 kg Oel für Zylinder zu 1,30 Pesetas (desgl.), 300 kg
Aluminium zu 3,03 Pesetas (desgl.), 7500 kg Ferrosilicium zu 0,49 Pesetas
(desgl.), 150 Zentner Ferromangan zu 26,02 Pesetas (desgl.), 4400 kg Wasserblei
zu 0,97 Pesetas (desgl.), 680 Bohlen Kiefernholz zu 12 Pesetas (desgl.).
Näheres an Ort und Stelle sowie in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger. Der
spanische Wortlaut der Ausschreibung mit näheren Angaben kann inländischen
Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind an das Bureau der
„Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8,
Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Rumänien. Städtische Arbeiten in Bukarest. Nach einer
Mitteilung im Bukarester Tagblatt soll das Ministerium des Innern die
hauptstädtische Bürgermeisterei ermächtigt haben, zur Vornahme verschiedener
größerer Arbeiten zunächst eine Anleihe von 12 Millionen Lei aufzunehmen. Als
solche werden u.a. angeführt: Ergänzung der großen Aufnahme- und Abflußkanäle;
Umbau des Dimbovitzabassins und Errichtung von neuen Filtern; Herbeileitung von
Trinkwasser aus den gebirgigen Gegenden; Schaffung von Transportmitteln und
Sanierung des Sft. Eleftereviertels; Arbeiten zur Vollendung des Generalplanes
der Stadt; Anlage von Parks
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und öffentlichen Plätzen; Ausdehnung der Gas- und
elektrischen Beleuchtungsanlagen; Pflaster- und Asphaltierungsarbeiten; Bau von
sechs Kommunalschulen; Vergrößerung des städtischen Schlachthauses; Schaffung
von Hallen und Plätzen für den Verkauf von umfangreichen Waren; Errichtung einer
Fabrik zur Transformierung der Fäkalien.
Da die Bureaus der Bukarester Behörden in diesen Tagen der Feiertage halber
geschlossen sind, war es nicht möglich, nähere Erkundigungen über die zunächst
vorzunehmenden Arbeiten einzuziehen. Sobald die erforderlichen Feststellungen
möglich sein werden, wird ein weiterer Bericht erstattet werden. Den deutschen
Lieferanten und Unternehmern, die sich an den betreffenden Arbeiten zu
beteiligen beabsichtigen, kann schon jetzt empfohlen werden, geeignete Vertreter
in Bukarest zu bestellen, die ermächtigt sind, ihre Interessen bei den einzelnen
Vergebungen zu vertreten. Auf Antrag wird das Kaiserliche Konsulat in Bukarest
bereit sein, hierfür geeignete Persönlichkeiten namhaft zu machen. (Bericht des
Kaiserl. Konsulats in Bukarest vom 5. Februar 1912.)
Italien. Erneute Ausschreibung der Herstellung von neuen
Molen in Fano. Verhandlung beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten
in Rom und gleichzeitig bei der Präfektur in Pesaro, 11. März 1912, vormittags
10 Uhr. Voranschlag 344435 Lire. Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung
(25000 Lire) bis zum 2. März 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der
Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Italien. Ausbau der Brücke über den Fluß Agri bei
S. Arcangelo und der anstoßenden Straßen. Verhandlung beim Ministerium der
öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig bei der Präfektur in Potenza am
12. März 1912, vormittags 10 Uhr. Voranschlag 352173 Lire. Zeugnisse und
vorläufige Sicherheitsleistung (15000 Lire) bis zum 3. März 1912. Endgültige
Sicherheitsleistung 1/10 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer
Sprache beim Reichsanzeiger.
Serbien. Oeffentliche Bauten. Nach dem in dieser
Skuptschinasession verabschiedeten Gesetz über die Verwendung von Geldern aus
dem Schul- und Sanitätsfonds sollen dem Schulfonds entnommen werden: 800000
Dinar für Universitätszwecke, und zwar zur Errichtung eines Gebäudes für die
technische Fakultät; 400000 Dinar für den Bau einer Nationalbibliothek; 200000
Dinar Beihilfe zur Errichtung eines Gebäudes für die Akademie der
Wissenschaften; ferner sind ausgeworfen als Beihilfe für den Bau von Gymnasien
250000 Dinar, von Lehrerpräparandien 250000 Dinar, von Volksschulen 200000
Dinar, und außerdem sind 300000 Dinar für weitere Lehrerschulen reserviert. Aus
dem Sanitätsfonds sind bestimmt: 1600000 Dinar für eine Landesirrenanstalt;
1245000 Dinar für Komplettierung der Baulichkeiten und Installationen des
Allgemeinen Krankenhauses in Belgrad; 2800000 Dinar für Errichtung von
Krankenhäusern im Innern des Landes und etwa 700000 Dinar für die Verbesserung
in den Einrichtungen von drei serbischen Badeorten.
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