Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 223
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Bücherschau. Bücherschau. Motorwagen und Fahrzeugmaschinen für flüssigen Brennstoff. Ein Lehrbuch für den Selbstunterricht und für den Unterricht an technischen Lehranstalten. Von Dr. techn. A. Heller, Berlin. Mit 650 Abbildungen. Berlin 1912. Julius Springer. Preis geb. M 20,–. Nach einer kurzen Einleitung über die geschichtliche Entwicklung des Motorfahrzeugbaues und einer Würdigung der Verdienste zweier deutscher Firmen – Daimler und Benz – um die Entstehung des Motorfahrzeuges tritt der Verfasser in eine systematische Erörterung des Stoffes ein. Ungefähr je eine Hälfte des Buches ist dem Antriebsmotor und der Konstruktion des Wagens gewidmet. Es wäre vielleicht angebracht gewesen, das Buch dementsprechend in zwei Hauptteile zu trennen; dies um so mehr, als im ersten Teil auch Flug- und Luftschiffmotoren behandelt werden, die mit dem anschließenden zweiten Teil direkt nichts zu tun haben. Zunächst werden die Betriebsbedingungen besprochen, denen die Motorfahrzeuge ausgesetzt sind: Rollwiderstand, Widerstand auf Steigungen, Luftwiderstand, Adhäsion usw. Weitere Kapitel handeln allgemein von den Baustoffen, den Brennstoffen, dem Vergaser und der Zündung. Der folgende Abschnitt bringt die spezielle Anwendung auf die Fahrzeugmaschine und deren besondere Konstruktionsgrundlagen. Gegenüber älteren Lehrbüchern tritt hier besonders angenehm in Erscheinung, daß der Verfasser sich bemüht, an Hand von klaren Diagrammen, die sich auf neuere Versuche stützen, die gegenseitige Abhängigkeit von Zündzeitpunkt, Zündstromspannung, Verdichtung und Mischungsverhältnis zu zeigen. Auch den dynamischen Verhältnissen des Kurbeltriebes wurde einige Beachtung geschenkt, und an Hand einiger Massenkraft- und Massenmomentendiagramme wenigstens das wichtigste veranschaulicht. Es wäre jedoch zu begrüßen und würde durchaus nicht über den Rahmen des Buches hinausgehen, wenn der Verfasser in einer späteren Ausgabe des Buches hier auch etwas auf die analytische Seite eingehen würde, um namentlich Studierenden und Anfängern die Benutzung des Buches zu erleichtern. Bei Besprechung der Knight-Motoren sind dem Verfasser offenbar einige falsche Anschauungen unterlaufen, wenn er die Hauptschwierigkeit für die Einführung der Knight-Motoren in der Anpassung an hohe Umdrehungszahlen erblickt, oder wenn er die zwischen den Schiebern befindliche Oelschicht für ein Wärmeisolationsmittel hält. Im Gegenteil, es muß eine reichliche Oelschicht zwischen den Schiebern vorhanden sein, um eine sichere Ableitung der Wärme zu ermöglichen, wie erst vor einiger Zeit die Versuche von Riedler gezeigt haben. Den Zweitaktmotoren hätte der Verfasser billigerweise einen etwas breiteren Raum widmen sollen. Namentlich hätten einige der vielen amerikanischen Konstruktionen und vielleicht auch einige deutsche, die vor kurzem auf dem Markte auftauchten, besprochen werden können. Man vermißt ferner einen klaren Hinweis darauf, warum die angeführten Versuche schlechte Resultate lieferten. Der nur durch Schlitze gesteuerte Zweitaktmotor liefert nur dann gute Resultate, wenn bei einer bestimmten Normaltourenzahl die Spül- und Auslaßschlitze erstens im richtigen Verhältnis, zueinander stehen und zweitens so dimensioniert sind, daß sie die günstigsten Gasgeschwindigkeiten ergeben. Da es also für jede Maschinentype bei zweckentsprechendster Konstruktion nur eine einzige richtige Umdrehungszahl gibt, erklärt es sich ohne weiteres, warum sich der mit Vergasung arbeitende Zweitaktmotor in den Automobilbetrieb nicht einführen konnte. Der zweite Teil des Buches behandelt in vorwiegend beschreibender Weise den Wagenbau und zeigt viele gute Detailabbildungen. Die Ausstattung des Buches ist gut, wie man dies vom Springerschen Verlag gewöhnt ist. Einige Druckfehler hätten sich vermeiden lassen. Pöhlmann. Die Entropie-Diagramme der Verbrennungsmotoren einschließlich der Gasturbine. Von Dipl.-Ing. P. Ostertag. 64 Seiten. 8°. Mit 17 Abbildungen. Berlin 1912. Jul. Springer. Der namentlich durch sein Werk über Kolben- und Turbinenkompressoren rühmlichst bekannte Verfasser zeigt in der vorliegenden Arbeit unter Benutzung der Gasentropietafel von Verbrennungsmotoren von Stodola die Verwendung dieser Entropietafel zur Berechnung der Verbrennungsmotoren. Den Ausgangspunkt bildet dabei der Brennstoff von gegebener Zusammensetzung, der mit einem gewählten Luftzusatz die Ladung mit bekanntem Wärmeinhalte gibt. Nach Behandlung einiger Grundbegriffe (Kilogramm-Molekül, spezifische Wärme, Luftbedarf, Heizwert, bezogen auf das Kilogramm-Molekül usw.) werden die Kreisprozesse der Kolbenverbrennungsmotoren (Otto, Diesel, Humphrey) besprochen. Besonders fesselnd ist der dritte Abschnitt, der von den Kreisprozessen der Gasturbine handelt. Sowohl die Gleichdruckturbine mit und ohne Wassereinspritzung, wie die Explosionsgasturbine werden besprochen und die erzielten wie die erzielbaren Wirkungsgrade kritisch beleuchtet. R. Vater. Sammlung Göschen. Graphische Statik mit besonderer Berücksichtigung der Einflußlinien. Von Dipl. Ing. Otto Henkel. Erstes Bändchen: Zusammensetzung und Zerlegung der Kräfte in der Ebene. Schwerpunkte. Trägheitsmomente. Spannungen in geraden Stäben. Der einfache Vollwand- und Fachträger. Der Dreigelenkbogen. Gewölbe. Mit 121 Abbildungen. Berlin und Leipzig 1912. Bei einer graphischen Statik liegt naturgemäß der Hauptwert in der graphischen, zu deutsch zeichnerischen Darstellung, und man wird nicht umhin können, dem Verfasser seine Bewunderung dafür auszusprechen, wie es ihm gelungen ist, trotz des kleinen Formats so ausnahmslos vorbildlich klare Abbildungen zu bringen. Ueber den Inhalt gibt der erweiterte Titel genauere Auskunft. Die Erläuterung der schönen Abbildungen ist klar und übersichtlich, so daß das kleine Buch namentlich Studierenden zum Nachlesen des in der Vorlesung gehörten und vielleicht nicht ganz verstandenen sehr willkommen sein wird. R. Vater. Ueber die Wirkungsweise des Gefällevermehrers nach Cl. Herschel in Verbindung mit einer Turbine. Von Dr. Ernst Dübi, Dipl.-Masch.-Ing. 140 Seiten. Groß-Oktav. Mit vielen Abbildungen u. Diagrammen. Zürich u. Leipzig 1912. Rascher & Co. Bei Niederdruck-Wasserkraftanlagen wird bekanntlich das Gesamtgefälle beim Eintreten von Hochwasser stark verringert, da der Unterwasserspiegel steigt. Herschel schlug daher vor, die bei Hochwasser vorhandene überschüssige Energie dazu zu benutzen, um vermöge einer Art von Strahlpumpe den Unterdruck im Saugrohr von Turbinen zu erhöhen und so gewissermaßen das Gefälle und damit die Leistung zu vergrößern. Verfasser hat nun nach den in Zeitschriften veröffentlichten Angaben einen solchen Gefällevermehrer bauen und im Maschinenlaboratorium der Technischen Hochschule in Zürich bei der dort vorhandenen Niederdruckturbine anbringen lassen. Er hat damit eine Reihe von Versuchen angestellt und berichtet nun über die Erfolge, die mit einem solchen Gefällevermehrer erzielt wurden. Im ersten Teil der Arbeit wird, nach einer Schilderung der Versuchseinrichtungen, über Vor- und Hauptversuche eingehend berichtet und eine Darstellung der Versuchsergebnisse gegeben. Der zweite Teil enthält eine sehr fesselnde umfangreiche Besprechung der Versuchsergebnisse und theoretische Betrachtungen, die sich an diese Versuchsergebnisse knüpfen. Wenn auch durch diese Versuche endgültige Ergebnisse und Klarstellungen nicht immer erzielt wurden, so dürften sie doch als Anregung zu weiteren Studien sehr wertvoll sein, wozu die klare, übersichtliche Darstellungsweise des Buches nicht wenig beitragen wird. R. Vater. Die Industrie des Steinkohlenteers und des Ammoniaks. Von Dr. G. Lunge und Dr. H. Köhler. (Neues Handbuch der chemischen Technologie, herausgegeben von Dr. C. Engler, Wirkl. Geh. Rat und Professor an der Technischen Hochschule Fridericiana in Karlsruhe.) Fünfte gänzlich umgearbeitete Auflage. Erster Band: Steinkohlenteer. XVIII und 1040 Seiten mit 354 Abbildungen. Zweiter Band: Ammoniak. XII und 476 Seiten mit 6 Tafeln und 163 Abbildungen. Braunschweig 1912. Wilhelm Vieweg & Sohn. Preis Bd. I geh. M 29,–, geb. M 30,50. Bd. II geh. M 15.–, geb. M 16,50. Das Erscheinen einer neuen Auflage dieses fundamentalen Werkes über die Teer- und Ammoniakindustrie wird von allen Fachgenossen mit großer Freude begrüßt werden, um so mehr, als in den 12 Jahren seit dem Erscheinen der letzten Auflage in der Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung der beiden wichtigen Produkte Teer und Ammoniak zahlreiche Neuerungen zur Einführung gelangten. Die Verfasser haben mit sachkundiger Hand das umfangreiche Material übersichtlich zusammengefaßt und kritisch behandelt, so daß die beiden starken Bände im wahrsten Sinne des Wortes eine Fundgrube chemisch-technischen Wissens sind. Daneben wurden aber auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre gebührend berücksichtigt, und erfreulicherweise nehmen auch die statistischen Angaben in der neuen Aufjage einen breiteren Raum ein, als in den früheren. Der erste Band behandelt sehr eingehend die Quellen des Teers, in welchem Zusammenhang auch die Fortschritte der Leuchtgasindustrie und die in den letzten Jahren besonders lebhafte und erfolgreiche Entwicklung der Nebenproduktenkokerei einer näheren Betrachtung unterzogen werden, ferner die Eigenschaften des Teers und seiner Bestandteile, die Verwendung des rohen Teers, seine Destillation und die dabei entstehenden Produkte. Im zweiten Bande findet man eine sehr gründliche Zusammenstellung der Eigenschaften des Ammoniaks und seiner Salze, ferner interessante Angaben über das natürliche Vorkommen des Ammoniaks sowie über die Quellen für seine industrielle Gewinnung, wobei außer der Destillation der Steinkohle auch die Torf- und Schlempevergasung sowie die gegenwärtig im Vordergrunde des Interesses stehende Synthese des Ammoniaks von den Verfassern näher erläutert wird. Die folgenden Kapitel behandeln die Analyse des Ammoniakwassers und seine Verarbeitung, die Erzeugung von Salmiakgeist und verflüssigtem Ammoniak, die Herstellung des Ammoniumsulfats und der anderen technisch wichtiger Ammoniaksalze. Hinweise auf die Zeitschriften- und Patentliteratur sind in großer Zahl vorhanden, auch das Namen- und Sachregister ist recht ausführlich und mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Das Bildermaterial sowie die übrige Ausstattung des Werkes entsprechen allen Anforderungen, so daß man die beiden vorliegenden Bände als eine sehr wertvolle Bereicherung unserer chemisch-technischen Literatur bezeichnen darf. Der Preis des Werkes, das allen Fachgenossen bestens empfohlen sei, ist in Anbetracht seines wertvollen Inhalts nicht hoch zu nennen. A. Sander. Eaux douces et eaux minérales. Von Dr. F. Diénert, Chef du Service de surveillance des eaux d'alimentation de Paris. 363 Seiten. Mit 45 Abbildungen. Paris und Lüttich 1912. Ch. Béranger. Preis geb. 6 Frcs. Verfasser, der auch in den Kreisen der deutschen Wasserfachmänner wohl bekannt ist, behandelt in dem vorliegenden neuen Band der bekannten Sammlung „Manuels pratiques d'analyses chimiques“ die in Frankreich gebräuchlichen Methoden zur Untersuchung von Süßwasser und Mineralwasser. Er gibt zunächst einen allgemeinen Ueberblick über den Nachweis der Verunreinigungen im Wasser, über den Zweck und den Nutzen der chemischen und bakteriologischen Untersuchung sowie über die verschiedenen Arten der Probenahme, je nachdem es sich um die Untersuchung von Oberflächenwasser, Quellwasser, Grundwasser oder Mineralwasser handelt. Der genaue Gang der Wasseruntersuchung an Ort und Stelle sowie im Laboratorium wird eingehend geschildert, und zwar sowohl die chemische Untersuchung wie auch die bakteriologische und physikalische Untersuchung (elektrische Leitfähigkeit, Radioaktivität, Emanation usw.). Die folgenden Kapitel behandeln die Bewertung der Wässer auf Grund der Untersuchungsergebnisse und die Klassifikation der Mineralwässer, deren chemische Zusammensetzung und Radioaktivität in mehreren Tabellen übersichtlich zusammengestellt ist; (leider sind hierbei die Namen mehrerer deutscher Quellen falsch widergegeben). Als Anhang findet sich, wie in allen Bändchen dieser hauptsächlich für den Gebrauch in öffentlichen Untersuchungsämtern bestimmten Sammlung, eine große Zahl von gesetzlichen und polizeilichen Bestimmungen über die Reinhaltung der Gewässer, den Schutz der Mineralquellen, die Einfuhr ausländischer Mineralwässer u.a. Die Ausführungen des Verfassers sind recht klar und verständlich und werden durch die Abbildungen bestens unterstützt; da Verfasser an zahlreichen Stellen auch Angaben aus seinen reichen praktischen Erfahrungen macht, wird das Buch auch für die deutschen Fachgenossen von Interesse sein. A. Sander. Wirtschaftliche Rundschau. Bau von Eisenbahnwagen und Lokomotiven in den Vereinigten Staaten von Amerika 1912. Nach einer Mitteilung der „Railway Age Gazette“ ist die Zahl der in den Vereinigten Staaten von Amerika einschl. Kanadas gebauten Eisenbahnwagen und Lokomotiven im Jahre 1912 bemerkenswert größer als 1911 gewesen, hat sich aber andern Jahren gegenüber nicht so günstig gestellt. Die Gesamtzahl der Wagen wurde in fünf der letzten 14 Jahre übertroffen. Dabei sind 1912 neben den Wagenbauanstalten auch die Werkstätten der Eisenbahnen berücksichtigt, deren Erzeugung früher außer Betracht blieb. Im Jahre 1912 (und 1911) wurden 152429 Frachtwagen (72161), 3060 Personenwagen (4246) und 4915 Lokomotiven (3530) hergestellt. Der Verkauf war im Jahre 1912 höchst zufriedenstellend, obgleich die Preise höher als in den Vorjahren seit 1906 standen. Die Voraussicht einer großen Ernte veranlagte die Bahnen zu flotten Bestellungen so lange, als Lieferung bis zu der Zeit, wo die Ernte zur Versendung kam, versprochen werden konnte; später gingen die Aufträge wieder auf ein normales Maß herab. Die Wagenfabriken arbeiteten unter möglichst völliger Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeit. Im Oktober und November wurden die Aufträge wiederum außerordentlich stark, und zu Anfang 1913 war die Bestellung von etwa 50000 Wagen noch zu erwarten. Von den im Jahre 1912 gebauten Frachtwagen waren 148357 für den inländischen Dienst und 4072 für die Ausfuhr bestimmt, von den Personenwagen 2822 für das Inland und 238 für das Ausland. Von den Frachtwagen waren 66250 ganz aus Stahl oder mit Stahl-Untergestell versehen, 18576 aus Holz, und für 67603 fehlten nähere Angaben. Von den Personenwagen waren 1418 ganz aus Stahl oder mit Stahl-Untergestell, 745 aus Holz, 897 nicht näher beschrieben; 215 davon waren Wagen für elektrische oder Untergrundbahnen. In den Jahren seit 1906 gestaltete sich der Bau von Eisenbahnwagen, wie folgt: Jahr Frachtwagen Personenwagen Zusammen 1906 240503 3167 243670 1907 284188 5457 289645 1908   76555 1716   78271 1909   93570 2849   96419 1910 180945 4412 185357 1911   72161 4246   76407 1912 152429 3060 155489 Von den fertiggestellten Lokomotiven waren 4403 für das Inland und 512 für die Ausfuhr bestimmt; 239 waren Compound-Maschinen, 3796 einfache Dampfmaschinen, 212 elektrische und 668 nicht näher beschrieben. Der Lokomotivenbau wies seit 1906 folgende Ausbeute auf: 1906: 6952, 1907: 7362, 1908: 2342, 1909: 2887, 1910: 4755, 1911: 3530, 1912: 4915. (Nach Bradstreet's.) –––––––––– Die Wasserversorgung auf der Internationalen Baufach-Ausstellung. Auf dem Gelände der Internationalen Baufach-Ausstellung sind nennenswerte Mengen von Wasser, die zur Versorgung der Ausstellung Verwendung finden können, nicht vorhanden. Das erforderliche Wasser wird daher von dem Wasserwerk der Stadt Leipzig für sämtliche Bedürfnisse der Ausstellung geliefert. Um allen Anforderungen entsprechen zu können, namentlich aber in Rücksicht auf den Feuerschutz der Ausstellung, war der Ausbau eines größeren Rohrnetzes erforderlich. An Hauptleitungen wurden verlegt: 1020 m Rohre von 200 mm Durchmesser, 230 m Rohre von 150 mm Durchmesser und 2500 in Rohre von 100 mm Durchmesser. Außerdem wurden 135 m Bleileitungen Textabbildung Bd. 328 von 35 mm Durchmesser und 1680 m von 24 mm Durchmesser, die vorher zum Besprengen der Anlagen dienten, zur Versorgung der Ausstellung herangezogen. Finden Feuerschutz sind außerhalb der Gelände 51 Ueberflurhydranten aufgestellt. Die Hydranten werden von verschiedenen Fabriken nach besonderen Anlagen der Feuerwehr ausgeführt und für die Dauer der Ausstellung kostenlos überlassen. Die Versorgungsleitung der Ausstellung ist an zwei vereinzelt und abhängigen Stellen mit dem Versorgungsnetz der hohen Zone Süd des Wasserwerks verbunden, so daß eine ungestörte Wasserlieferung gewährleistet ist. Außerdem sind am Rohrnetz der Ausstellung nur 36 Stück Absperrschieber angebaut, so daß bei Störungen innerhalb des Ausstellungsgeländes nur kleine Teile in Mitleidenschaft gezogen werden. Der gesamte Wasserverbrauch der Ausstellung wird durch einen Woltmannmesser mit Umgangsmesser festgestellt. Den Verbrauch der einzelnen Abnehmer bestimmt die Ausstellungsleitung durch besondere Messer. Einfuhr von Maschinen und Apparaten in Oesterreich. In der zuletzt erschienenen Nummer des Vereinsorgans des „Industriellen Klubs“ in Wien wird die steigende Einfuhr von Maschinen und, Apparaten besprochen. Danach beträgt die Einfuhr in den Jahren 1907: 102,3, 1908: 110,7, 1909: 98,9, 1910: 116,5 und 1911: 129,8 Millionen Kronen. Fast die gesamte Einfuhr (über 96 v. H.) kommt nur aus vier Ländern, dem Deutschen Reich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Schweiz. Der Hauptanteil fällt dem Deutschen Reich zu. Es beträgt nämlich die Einfuhr im Jahre 1911 aus Deutschland 95,6, aus Großbritannien 17,5, aus den Vereinigten Staaten von Amerika 8,4 und aus der Schweiz 3,5 Millionen Kronen. Rußlands Naphtha-Ausbeute 1912. Die Gesamte Naphtha-Ausbeute im Kaukasus und in Transkaspien betrug im Jahre 1912 im Vergleiche zum Vorjahr wie folgt: 1912 1911 Millionen Pud a) Bakuer Rayon:In den alten Bohr-    distrikten:   Balachany 65,2 63,8   Sabuntshy 170,9 176,0   Romauy 78,2 83,1   Bibi-Eybat 104,7 419,0 102,5 425,4 In Surachany: ––––– –––––   Dunkle Naphtha 32,1 19,7   Weisse      „ 0,6 32,7 0,2 19,9 In Binigadi ––––– 10,2 ––––– 9,0 Auf Swjatoi Ostrow 3,3 2,6 Durch Handschöpfung 9,2 474,4 6,0 462,9 b) Grosnyi ––––– 64,6 ––––– 75,2 c) Maikop 9,2 7,9 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Im ganzen im Kaukasus     Ausserdem: 548,2 546,0 Auf der Insel Tscheleken     (Transkaspien) 12,0 12,0 Dank der größeren Ausbeute in den neuen Distrikten des Bakuer Rayons ist dort die Gesamtausbeute um 11,5 Mill. Pud gegen das Vorjahr größer gewesen, während die Gesamtausbeute im Kaukasus infolge der Minderausbeute in Grosnyi nur um 2,2 Mill. Pud gestiegen ist. Bei der emsigen Bohrtätigkeit in Grosnyi, wo 1912 17021 Faden gegen 10430 Faden im Vorjahr gebohrt wurden, ist auch dort wohl in diesem Jahre eine größere Ausbeute zu erwarten. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Baku.) Textabbildung Bd. 328 Neue Dienstanweisungen für die Zollämter. Der Finanzminister hat am 7. Dezember 1912 die nachstehenden Dienstanweisungen bestätigt: a) Dienstanweisung; für die Beamten der Zollanstalten bei der einzelpersönlichen Besichtigung der Waren; b) Dienstanweisung für die Prüfung der von dem Plenum der Zollanstalten zu entscheidenden Sachen. Danach sind für die Besichtigung der Waren in den Zollämtern vom 1. Januar 1913 ab besondere Stellen von Kontrolleuren eingerichtet worden, auf die alle Rechte und Obliegenheiten übergegangen sind, die nach den geltenden Zollvorschriften den Zollamtsmitgliedern zugewiesen waren. In den Zollämtern werden die Waren von den Kontrolleuren, in den niederen Zollanstalten, wo keine Kontrolleurstellen bestehen, von den Vorstehern der betreffenden Zollanstalten oder ihren Gehilfen einzelpersönlich besichtigt. Die Beamten, welche dis Waren besichtigen, tragen einzelpersönlich die volle Verantwortung für die Richtigkeit des Besichtigungsbefundes. Vom Plenum der Zollanstalten sind diejenigen Sachen zu prüfen, deren Entscheidung durch das Zollreglement und sonstige Gesetze und Vorschriften dieser Stelle vorbehalten ist. Der Vorsteher der Zollanstalt ist befugt, außer den vorstehend genannten Sachen auch andere besonders wichtige Angelegenheiten und grundsätzliche Fragen dem Plenum vorzulegen. Bei Prüfung von Tarifierungsfragen und Fragen, betreffend Verhängung von Strafen für unrichtige Warenerklärung, werden die Wareneigentümer oder deren Bevollmächtigte zur Sitzung des Plenums zugelassen, um die erforderlichen Erläuterungen zu den von ihnen eingelegten Einsprüchen zu geben. Die Zollanstalten sind verpflichtet, den Wareneigentümer oder seinen Bevollmächtigten davon zu benachrichtigen, wann seine Sache geprüft wird, sofern bei Erhebung des Einspruchs gegen die Tarifierung durch einen Vermerk auf der Besichtigungsliste schriftlich der Wunsch bekundet worden ist, persönlich im Plenum Erklärungen zur Sache zu geben; dieser Vermerk ist stempelpflichtig. In denjenigen Zollämtern und Nebenzollämtern, wo kein Plenum gebildet werden kann, wird in Sachen, die vom Plenum zu entscheiden sind, statt einer Plenarentscheidung eine Entscheidung des Zollamts oder Nebenzollamts abgefaßt, die in Zollämtern vom Vorsteher und dem Kontrolleur, in Nebenzollämtern vom Vorsteher und dem Vorstehergehilfen, wenn ein solcher im Nebenzollamt vorhanden ist, unterschrieben und von dem Beamten, welcher die Sekretariatsgeschäfte besorgt, gegengezeichnet wird. Bedarf des Auslandes. Mineralien. Metalle. Maschinen. Frankreich. Legung gußeiserner Rohre. 12. April, 11 Uhr, Mairie d'Annonay (Ardèche). Anschlag 135724 Fr. Sicherheit 6800 Fr. Näheres auf der Mairie. (Bulletin Commercial.) Belgien. Verkauf von 2851 t alten Eisenbahnschienen, 4452 t altem Eisen verschiedener Herkunft, etwa 680 t Gußeisen, etwa 11000 t altem Stahl verschiedener Herkunft usw. 56 Lose. Demnächst, Salle de la Madeleine in Brüssel. Sicherheitsleistung 5 Fr. für jede Tonne. Textabbildung Bd. 328 Rußland. Hau eines Getreideelevators. Die russische Reichsbank hat beschlossen, bei der Station Millerowo der Südostbahn im Donezkreise einen Getreideelevator zu erbauen. Die Kosten der Anlage sind auf 405000 Trubel veranschlagt. Die Lagerfähigkeit des Elevators wird etwa 600000 Pud betrafen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Charkow.) Verschiedenes. Kreta. Erweiterung der Telegraphen- und Telephonleitungen. Mit einem Kostenaufwand von 105000 Fr. sollen vorläufig innerhalb zweier Jahre folgende Linien zur Ausführung gelangen: 1. Telegraphenlinien: Canea-Rethymo-Candia-Neapolis, 160 km; Canea-Suda-Wamos-Rethymo-Panormos, 70 km. 2. Telephonlinien: Canea-Kissamos, 37,5 km: Canea-Suda, 7 km; Canea-Womas-Sfakia, 49 km. Das erforderliche Material für die Herstellung der Anlagen. wie Stangen, Leitungsdraht und Apparate, soll durch die griechische Regierung beschafft werden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Canea.) Marokko. Instandsetzung des „Place d'Espagne“ genannten Platzes in Tetuan. Anschlag 48000 Fr. Vergebung durch das Comité Spécial des Travaux Publics in Tanger am 5. Mai 1913, 11 Uhr vormittags. Ein Exemplar des Lastenheftes (in französischer Sprache) kann inländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten. Textabbildung Bd. 328