Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 224 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Versuche an Doppeldeckern zur
Bestimmung ihrer Eigengeschwindigkeit und Flugwinkel. Von Dipl.-Ing. C. Th.
Wihelm Hoff Berlin. Julius Springer.
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich damit, wissenschaftliche Messungen am
fliegenden Flugzeug durchzuführen und wissenschaftlich zu verwerten. Die Flüge haben
im Frühsommer 1912 an Flugzeugen der Albatroswerke, Johannisthai, stattgefunden, und
zwar wurde bei ihnen unter Zuhilfenahme eines Registrierinstruments die relative
Luftgeschwindigkeit, die Aufkippung der Flugzeuglängsachse zur Wagerechten und der
Winkel zwischen Luftstrom und Flugzeuglängsachse gemessen.
Die relative Luftgeschwindigkeit wurde erhalten durch Aufzeichnungen des auf eine
Kreisscheibe ausgeübten Winddruckes. Die Eichung hierzu hatte in den
Versuchsanstalten Aachen und Göttingen sowie später auf einem Kraftwagen
stattgefunden Die Neigung der Flugzeuglängsachse zur Wagerechten wurde durch eine
stark gedämpfte Pendelscheibe aufgezeichnet, während endlich der Einfallwinkel des
Stromes zur Flugzeuglängsachse durch die Ausschläge einer wagerechten Windfahne
erhalten wurden. Die Messungen sind zwischen den beiden Tragdecken des Doppeldeckers
möglichst weit von Steuerorganen und vom Propeller vorgenommen, so daß eine
Beeinflussung nach Möglichkeit ausgeschaltet wurde. Als wichtigste Ergebnisse stellt
Hoff fest, daß ein Flug mit gleichbleibender
Geschwindigkeit (Behanungszustand) nicht erreicht worden ist, vielmehr ein
fortwährendes Steigen und Fallen stattfand. Die Einwirkung verschiedener Böen auf
das Flugzeug ließ sich feststellen, besonders ein interessanter Wechsel von einer
Beschleunigung von + 5 msec.– 2 auf eine
Verzögerung von – 3 msec.– 2 innerhalb einer
Sekunde gemessen. Aus den Anstellwinkeln und den zugehörigen Fluggeschwindigkeiten
ließen sich bei Kenntnis des Gesamtgewichtes die Antriebskoeffizienten der
Tragflügel ermitteln, die gute Uebereinstimmung mit den Modellversuchen ergaben. Bei
Abschätzung des Propellerwirkungsgrades und der Motorleistung wurde der
Widerstandskoeffizient des Flugzeuges als Ganzes aufgestellt; es ergab sich etwa der
doppelte Wert wie bei Modellversuchen, so daß also der schädliche Widerstand dem
aerodynamischen Widerstand bei dem Flugzeuge gleichgesetzt werden konnte. Wenn auch
alle diese Schlußfolgerungen nicht mit absoluter Sicherheit erfolgen können, so
zeigt sich doch aus der recht übersichtlich gehaltenen Dissertation, vor allen
Dingen aus dem umfangreichen Zahlenmaterial, daß es schon mit einem verhältnismäßig
einfachen Meßinstrument möglich ist, die Flugeigenschaften eines Flugzeuges
festzustellen und Aufschluß über den Wert seiner Tragflächen zu erhalten. In dieser
Feststellung liegt wohl der Hauptwert der Hoffschen
Arbeit.
Béjeuhr.
Leitfaden der bautechnischen Chemie
zum Gebrauch an bautechnischen Fachschulen. Von Professor M. Girndt. 3. Auflage. 8°. 60 Seiten mit 31 Abbildungen.
Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis geh, 1,20 M.
Das Büchlein trifft eine zweckentsprechende Auswahl aus den Tatsachen der
anorganischen und organischen Chemie. Auch die Darstellung ist im allgemeinen gut Im
einzelnen sind mir einige Fehler aufgestoßen. Auf S. 8 sagt der Verfasser: „Nur
ein kleiner Teil des aufgelösten Kohlendioxyds verbindet sich chemisch mit dem
Wasser und bildet Kohlensäure. Daher sind auch die sogenannten kohlensauren
Flüssigkeiten nur sehr schwach sauer. Die Kohlensäure ist eine schwache
Säure.“ Diese seltsame Begründung ist natürlich falsch; denn die Schwäche
der Kohlensäure beruht auf ihrer sehr geringen elektrolytischen Dissoziation und hat
mit dem Gleichgewicht zwischen Kohlendioxyd und Wasser an und für sich nichts zu
tun. Schwefel siedet nicht bei 420° (S. 10), sondern bei 450°. Auf S. 15 sagt der
Verfasser: Nur den sehr starken und anhaltenden elektrischen Erschütterungen
gelingt es, den Widerstand des Stickstoffes gegen die Verbindung mit Sauerstoff
zu überwinden. Bekanntlich kann man auch durch genügend hohes Erhitzen ohne
elektrischen Strom Stickoxyd erzeugen. Der Verfasser scheint die bedeutenden
Arbeiten von Nernst über die Stickoxydbildung nicht zu
kennen. Auf S. 21 wird Mangan als zwei- und dreiwertig aufgeführt, während schon auf
S. 16 die Formel MnO2
mitgeteilt wird, in welcher Mangan vierwertig ist. Beim Gasglühlicht wird der
Glühstrumpf nicht durch eine kleine (S. 26), sondern, wovon sich leicht ein jeder
überzeugen kann, durch eine große Bunsenflamme erhitzt. Aluminium wird nicht lieber
in Legierungen (S. 39), sondern als möglichst reines Metall von der Technik in
ausgedehntestem Maße verarbeitet, z.B. zu Gefäßen bis 50000 l Fassungsvermögen. Beim
Sintern (S. 39) verschwinden keineswegs die Poren; sie werden bei keramischen Massen
erst durch die Glasur verschlossen. Zum Rosten (S. 46) ist Kohlensäure nicht nö'ig.
Die Formeln von Thoroxyd und Ceroxyd (S. 14) dürften entbehrlich sein; wenn sie der
Verfasser dennoch bringt, so möge er sie auch richtig schreiben: ThO2 und CeO2, nicht aber ThO und CeO.
Ich wäre nicht auf diese Mängel des Büchleins so ausführlich eingegangen, wenn nicht
fast alle Schulbücher, die mir in den letzten Jahren zur Besprechung zugingen,
derartige leicht zu beseitigende Fehler aufwiesen. Ich möchte die Herren Verfasser
recht energisch bitten, sich um den neuesten Stand der Wissenschaft zu kümmern und
auch in Kleinigkeiten nicht auf ältere Bücher blindlings zu vertrauen.
K. Arndt.
Neue Bahnen der physikalischen
Erkenntnis. Von M. Planck. Rektoratsrede an der
Universität Berlin 1913. Leipzig 1914. A. Barth. Preis 1,– M.
Der Redner legt dar, daß der großartige Aufschwung, den die experimentelle
physikalische Forschung seit etwa einem Menschenalter genommen hat, die Wellen der
drahtlosen Telegraphie, die Elektronen, die Röntgenstrahlen, die Erscheinungen der
Radioaktivität das Interesse weitester Kreise wachgerufen haben, und weiter, wie
diese glänzenden Entdeckungen unser Verständnis der Natur und ihrer Gesetze
beeinflußt und gefördert haben. Es wird festgestellt, daß die neueste Entwicklung
der theoretischen Physik durch den Sieg der großen physikalischen Prinzipien über
gewisse tief eingewurzelte, aber doch nur gewohnheitsmäßige Annahmen und
Vorstellungen ihr Gepräge erhalten hat. Von diesen Sätzen, die sich als unhaltbar
oder als mindestens zweifelhaft erwiesen haben, werden drei erörtert: Die
Unveränderlichkeit der chemischen Atome, die gegenseitige Unabhängigkeit von Raum
und Zeit, die Stetigkeit aller dynamischen Wirkungen.
Jahnke.
Der Brückenbau. Von M. Struckel, Professor an der Finnländischen Technischen
Hochschule in Helsingfors. Zweiter Teil. Leipzig 1913. A. Twietmeyer.
Dieser schön ausgestattete Band von 237 Seiten behandelt bewegliche und steinerne
Brücken. Das Buch scheint aus Vorlesungen hervorgegangen zu sein – seiner klaren
Systematik halber, die den Verfasser auch dazu berechtigt, sein Buch unter anderm
ein Nachschlagebuch zu nennen. Es enthält zahlreiche wohlgelungene Photographien und
Zeichnungen zu ausgeführten Brücken. Auch ist den Brückengelenken und den
Lehrgerüsten ein besonderes Kapitel geweiht. Von eisernen Brücken sind gebracht:
Roll-, Hub-, Zug-, Klapp-, Dreh-, Kran-, Fähr- und Schwimmbrücken, von steinernen
Brücken: die Balkenbrücken und die gewölbten Brücken. Jedes Beispiel wird allgemein
besprochen und in großen Zügen rechnerisch behandelt, so daß der Leser einen
Ueberblick über das umfangreiche Gebiet gewinnen kann.
Ewerding.
Wirtschaftliche Rundschau.
Schweiz. Außenhandel in Automobilen im Jahre
1913.
Nach der Zusammenstellung des Zolldepartements für 1913 ist die schweizerische
Automobilausfuhr nicht nur weit zurückgeblieben hinter den Erwartungen, zu denen
die Zahlen für das erste Halbjahr 1913 berechtigten, sondern es ist zum
erstenmal seit 1908 eine Verminderung des
Ausfuhrwerts von 14315622 Fr. auf 13955073 Fr. oder um 360549 Fr.
eingetreten.
Die Ausfuhrwerte für die drei letzten Jahren haben
sich folgendermaßen entwickelt:
Art der Ausfuhr
1913Fr.
1912Fr.
1911Fr.
Motorräder:
ohne Lederüberzug
663520
760002
696516
mit Lederüberzug
3840
8500
5922
Motorwagen:
ohne Lederüberzug
9092037
10919864
8965899
mit Lederüberzug
4195676
2627256
1632809
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
13955073
14315622
11301146
Der Rückschlag bei der Ausfuhr von Motorwagen ohne
Lederüberzug ist um so auffälliger, als gerade der Bau von Lastwagen, die hauptsächlich auf diese Kategorie entfallen seit Jahren
eine geschätzte Spezialität der schweizerischen Ausfuhr bildet. Ob die
Verschiebung damit zusammenhängt, daß die größte schweizerische Firma dieser
Art den ausländischen Bedarf neuerdings mehr durch ihre Zweigfabriken im
Ausland zu decken sucht als vorher, oder ob andere Gründe mitwirken, läßt sich
vielleicht später an Hand der Statistik nach Ländern eher beurteilen. Der
Ausfall ist übrigens durch die Steigerung der Ausfuhr von Motorwagen ohne Lederüberzug beinahe
gutgemacht worden, indem hier mehr als das Anderthalbfache des vorjährigen
Wertes erreicht wurde. Die Motorradausfuhr dagegen ist sogar unter die Ziffern
für 1911 zurückgegangen.
Die Einfuhr von Automobilfahrzeugen ist von 7923477
Fr. im Jahre 1912 auf 9447418 Fr. im Jahre 1913 gestiegen, hat also um 1523941
Fr. oder nahezu um ein Fünftel zugenommen, hauptsächlich infolge der vermehrten
Einfuhr fertig karossierter Personenwagen. Die Zahlen für die drei letzten Jahre
sind für die oben erwähnten Bauarten folgende:
Art der Einfuhr
1913Fr.
1912Fr.
1911Fr.
Motorräder:
ohne Lederüberzug
345720
264320
192404
mit Lederüberzug
8100
12600
7200
Motorwagen:
ohne Lederüberzug
3902686
3750597
3713325
mit Lederüberzug
5190912
3895960
2979080
–––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
9447418
7923477
6892009
Textabbildung Bd. 329
Zum Schluß sei noch eine Uebersicht der Ein- und Ausfuhrzahlen der gesamten
Automobilindustrie seit den ersten Jahren ihrer handelsstatistischen
Ausscheidung gegeben:
EinfuhrFr.
AusfuhrFr.
1906
2946000
4401000
1907
3214000
5355000
1908
2338000
3945000
1909
3543000
6297000
1910
4931000
8707000
1911
6892000
11301000
1912
7923000
14315000
1913
9447000
13955000
(Neue Zürcher Zeitung.)
Rußland. Harkoffer Eisenmarkt im Februar 1914.
Die Lage des Eisenmarktes im Februar war unverändert. Die Preise blieben fest wie
im Vormonat. Zu bemerken wäre, daß die ganze Erzeugung von Gegenständen, die
nicht zum Syndikate der Gesellschaft Prodameta gehören, wie Gußeisen, gußeiserne
Röhren, schwarzer Stahldraht, ferner Halbzeug, geschmiedete und gepreßte
Knüppel, schon bis Ende 1914 verkauft ist. Diese Gegenstände sind daher, wenn
kleinere Geschäfte darin gemacht werden, nur aus zweiter Hand und zu höheren
Preisen zu beziehen.
Ueber die Grundpreise gibt die nachstehende Zusammenstellung Auskunft;
Preise auf Gußeisen, Eisen und Stahl für Februar 1914:
Engrospreise pro
PudKarkofferloko Fabrik Rayon oderCharkow
Einzelpreisepro Pudauf d.
Nieder-lagen inKarkoff
Kopeken pro Pud
Roheisen, Nr. 1
70–72
–
85–88
„ umgeschmolzenes
–
–
–
Knüppel, geschmiedet
105–110
–
–
„ gepreßt
–
–
–
Luppen
125–135
–
–
Sorten und Bandeisen*)
–
149–158
170–175
Eisen- u. Kesselblech*)Universalblech, Breite 8'' u.
mehr*)Würfelblech*)
–
170–178
190–195
Dachblech, Ural 10 Pfd. I. Sorte
–
258–268
–
„ „ 10. „ II. Sorte
–
248–258
–
„ südlich
210–220
–
–
Draht, 5–11 mm
–
145–150
175–180
Träger:
Profil von 80–320 mm*)
–
146–154
170–175
„ mehr als 320 mm*)
–
151–159
180–185
Schwellen
–
153–160
180–185
Schienen für Grubenbahnen*) Gew. bis 10
Pfd.
–
149–158
170–175
„ von 10½ bis 15 Pfd.
85–105
–
100–105
Eisenbahnschienen
112
–
–
Schienen, Ausschuss nach In- spektion von 32–18
Pfd.
85–105
–
100–105
Gusseiserne Muffenröhren*) für
Wasserleitungen
130–140
–
170–175
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Karkoff.)
Textabbildung Bd. 329
Frankreich. Kohlennot.
Die Gruben des St. Etienner Gebiets sind zurzeit nicht imstande, den Bedarf der
Industrie von St. Etienne an Kohlen zu decken, so daß sich der Kohlenmangel dort
bereits fühlbar macht. Der Präfekt, die Senatoren und Deputierten des
Loiredistrikts und die Mandelskammer von St. Etienne haben daher einen Antrag an
den Minister der öffentlichen Arbeiten gerichtet, die Eisenbahngesellschaft
Paris-Lyon–Mittelmeer zu ermächtigen, für den Kohlentransport auf der Strecke
Belfort–Loiregebiet vorläufig ermäßigte Tarife zu gewähren. Diese Ermächtigung
ist erteilt worden und wird, Zeitungsnachrichten zufolge, bis zum 30, April 1914
in Kraft bleiben.
Die Eisenbahngesellschaft P.-L.-M. hat demnach die Transportpreise für Kohlen
ermäßigt und berechnet nunmehr auf Grund des Tarifs „P.-L.-M. Allemand“
für die Fracht von Belfort nach der St. Etienner Gegend bei gleichzeitigem
Versand von mindestens sechs Waggons zu 20 t für jede Tonne 7,35 Fr. und bei
Benutzung von Waggons von 10 t für jede Tonne 9 Fr. Der Gesamtpreis der Fracht
von Straßburg ab stellt sich daher jetzt auf 13,60 bzw. 11,95 anstatt auf 16,30
bzw. 15,65 Fr. und von Saarbrücken ab auf 15,90 bzw. 14.25 Fr. anstatt auf 18,60
bzw. 17,95 Fr. für die Tonne.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lyon.)
Geschäftliches.
„Nordstern“ Versicherungs-Actien-Gesellschaften zu
Berlin. Die „Nordstern“Lebens-Versicherungs-Gesellschaft zeigte im
abgelaufenen Geschäftsjahr eine befriedigende Weiterentwicklung. Der Neuzugang
betrug 11309 Versicherungen über mehr als 57 Mill. M Versicherungssumme;
der Versicherungsbestand steigt damit auf 627335441 M Kapital und 2652864 M
Rente. Der Ueberschuß wuchs auf 5736911,97 M gegen 4888576,58 M in 1912 und
4597297,34 M in 1911. Der Aufsichtsrat beschloß, bei der Generalversammlung zu
beantragen, daß den Versicherten 4283740,68 M gegen 3909946,65 M in 1912), den
Reserven zusammen 372008,50 M gegen 67258,39 M in 1912), dem Gewinn-Vortrag
204214,45 M und den Aktionären 504000 M überwiesen werden.
Die Ergebnisse der „Nordstern, Unfall-, Haftpflicht- und Feuer-Versicherungs-Gesellschaft“ waren gleichfalls befriedigend.
In der Unfall- und Haftpflicht-Branche wurden neugeschlossen 14105
Versicherungen über 878330,21 M Jahresprämie. Die Prämieneinnahme der Feuer- und Einbruchdiebstahl-Abteilung stieg von 452828,65 M auf 679545,80 M; die
versicherte Summe beträgt am Jahresschluß 450302926 M. Die gesamte
Prämieneinnahme der Gesellschaft stieg auf 5371667,46 M. Der Ueberschuß beträgt
787969,72 M (gegen 652104,69 M in 1912 und 626485,45 in 1911). Von dem
Ueberschuß sollen die Aktionäre 378000 M (d. i. 63 M pro 1000-M-Aktie) erhalten,
der Reserve für unvorhergesehene Bedürfnisse 127240,07 M überwiesen und auf neue
Rechnung 190000 M vorgetragen werden.
Die Generalversammlung beider Gesellschaften findet am 29. April statt.
Bedarf des Auslandes.
Eisenbahnmaterial.
Bulgarien. Lieferung von Eisenbahnbedarf: 1.: 14.
April 1914, Kreisverwaltung in Sofia. Lieferung von Wolldecken für die
bulgarische Eisenbahnverwaltung nach dem Verzeichnis
Textabbildung Bd. 329
Nr. 457. Anschlag 4000 Pranken. Sicherheit 200 Pranken.
2.: 14. April 1914 ebenda. Lieferung von Eisten- und Eisendraht nach dem
Verzeichnis Nr. 668. Anschlag 14 707,64 Pranken. Sicherheit 736 Pranken.
3.! 15. April 1914 ebenda. Lieferung von (Gummimaterialien nach dem Verzeichnis
Nr. 646. Anschlag 34 956 Pranken. Sicherheit 1748 Pranken.
4. 15. April ebenda. Lieferung von Anstrichfarben für Güterwagen nach dem
Verzeichnis 663. Anschlag 6200 Franken. Sicherheit 310 Pranken.
5.: 16. April 1914 ebenda. Lieferung von Tapezierermaterialien nach dem
Verzeichnis Nr. 66. Anschlag 13 136 Franken. Sicherheit 657 Franken.
6.: 16. April 1914 ebenda. Lieferung von weißem Eisenblech nach dem Verzeichnis
Nr. 670. Anschlag 1925 Pranken. Sicherheit 96 Franken.
Die Lastenhefte, Verzeichnisse sowie sonstigen Unterlagen zu den obigen
Lieferungen liegen an Werktagen in der Materialabteilung der Generaldirektion
der bulgarischen Eisenbahnen zur Einsicht auf.
Mozambique. Lieferung von Eisenbahnmaterial. Am 18.
Mai d. Jg.; um 3 Uhr nachmittags, findet im Sekretariat der Inspektion der
öffentlichen Arbeiten der Kolonie Mozambique die Entgegennahme und Eröffnung von
Angeboten statt für die Lieferung folgenden Eisenbahnmaterials für die
Quelimane-Eisenbahn – Spurweite 1,067 m, geliefert im Hafen des Orts Quelimane
gemäß den Bedingungen der Ausschreibungsanzeige und des bezüglichen Lastenhefts,
und zwar: 3600 t Stahlschienen von einem Gewichte von annähernd 30 kg für 1 m
Länge; 10200 Paar Winkel-Schienenlaschen; 41000 Laschenschrauben; 73400
Metallschweilen, geschlossen an den Enden, von einem Gewichte von nicht weniger
als 35 kg das Stück, nebst dem dazugehörigen Material zur Befestigung einer
jeden Schwelle oder Schiene sowie außerdem weitere 2% Reserve-Befestigungsmaterial und 20 Weichen.
Sämtliches Material muß von bester Beschaffenheit und nach den vollkommensten, in
der Praxis gebräuchlichen Methoden hergestellt sein.
Der vorläufig zu hinterlegende Betrag zur Zulassung zum Wettbewerbe beträgt
zweitausend Escudos (2 : 000 $).
Ausschreibungsanzeige und Lastenheft liegen im Sekretariat der Inspektion der
öffentlichen Arbeiten in Lourenco Marques an allen Werktagen während der
Geschäftsstunden offen.
Bei Bewerbungen um Lieferungen in Mocambique ist die peinlichste Befolgung
sämtlicher Ausschreibungs- und Legalisierungsbestimmungen unumgänglich
notwendig.
Textabbildung Bd. 329