Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 333, Jahrgang 1918, S. 63
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Bücherschau. Bücherschau. Die Entropietafel für Luft und ihre Verwendung zur Berechnung der Kolben- und Turbokompressoren. Von P. Ostertag. 46 Seiten Groß-8° mit 18 Textabbildungen und zwei Diagrammtafeln. Zweite Auflage. Berlin 1917. J. Springer. Preis 4,80 M. Bisher wurde bekanntlich angenommen, daß die spezifische Warme der Luft vom Druck unabhängig sei. Erst die in jüngster Zeit angestellten Versuche von Holborn und Jakob zeigten, daß das nicht der Fall ist, sondern daß die spezifische Wärme der Luft bei höheren Drücken nicht unbeträchtlich zunimmt. Diesen neueren Forschungsergebnissen Rechnung tragend hat der Verfasser seine bekannte Entropietafel für Luft umgearbeitet. Das Werk enthält zwei solcher Tafeln, die in großem Maßstabe auf festem Papier sehr klar gezeichnet sind. Die eine, anwendbar für niedrige Drücke, innerhalb deren die spezifische Wärme als gleichbleibend angesehen werden kann, besteht aus den Entropiewerten als Abszissen und den Temperaturen als Ordinaten. Leider fehlt auf der Tafel die Bezeichnung dieser Einheiten. Die zweite Tafel berücksichtigt die Zunahme der spezifischen Wärme und besteht aus den Entropiewerten als Abszissen und den Wärmeinhalten der Luft als Ordinaten. Dabei ist unter Wärmeinhalt verstanden diejenige Wärmemenge, welche abgeführt werden müßte, um 1 kg Luft von der Temperatur t bei gleichbleibender Spannung auf 0° C abzukühlen. Außerdem enthalten die Tafeln noch v-, p- und t-Kurven, so daß jedem Punkte der Tafeln ein ganz bestimmter sofort abzulesender Zustand der Luft entspricht. Der Text enthält zunächst eine kurze klare Erläuterung über die Entstehung der Tafeln, dann wird besprochen, wie sich die wichtigsten Zustandsänderungen, die dazu erforderlichen Wärmemengen usw. in den Tafeln darstellen, und schließlich wird anhand einer großen Anzahl von Beispielen gezeigt, in welch eleganter Weise sich eine Fülle von Aufgaben aus dem Gebiete der Luftverdichtungsmaschinen mit Hilfe der Tafeln lösen lassen. Die klare Darstellungsweise des Verfassers ist zu bekannt, als daß es einer besonderen Empfehlung des Werkes bedürfte. Die Ausstattung des Buches und Ausführung der Tafeln sind vorzüglich. R. Vater. Elektrische Meßtechnik. Theorie und Praxis der elektrischen und magnetischen Messungen. Von Wilhelm Jäger. 533 Seiten mit 583 Abbildungen im Text. Leipzig. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 21,– M, geb. 23,– M. Immer größer werden die elektrischen Energiemengen, die wir in unseren Zentralen erzeugen, immer weiter die Gebiete, die mit ihnen versorgt werden müssen, immer mannigfaltiger ihre Anwendung, immer größer daher auch die Anforderungen, die an die elektrische Meßtechnik gestellt werden. Nicht nur immer kleinere Größen, auch große Werte sollen mit immer höherer Genauigkeit gemessen werden. Dabei müssen die Instrumente auch bei dem oft recht rauhen Betrieb der Praxis einwandfrei arbeiten, was bei den zarten Laboratoriumsinstrumenten meistens nicht der Fall ist. Die elektrische Meßtechnik hat sich daher in einem Maße entwickelt, daß jeder, der nicht gerade Fachmann auf diesem Sondergebiet ist, eines Führers bedarf, um sich zurechtzufinden. Dabei sind zum vollen Verständnis umfangreiche theoretische Kenntnisse sowohl physikalischer als auch mathematischer Natur erforderlich, so daß man beim Studium der einschlägigen Literatur oft genötigt ist, in physikalischen und mathematischen Werken nachzuschlagen. Man muß dann meist das dort Gebotene erst gründlich verarbeiten, um es auf den vorliegenden Sonderfall anwenden zu können. Es ist daher zu begrüßen, daß man dieser zeitraubenden Mühe in dem Werke Professor Jägers enthoben wird, der der Behandlung der Instrumente und Meßmethoden. eingehende theoretische Betrachtungen über die physikalischen Grundlagen vorausschickt, auf denen sich die elektrischen Meßmethoden und Instrumente aufbauen, und indem er den Leser in einem besonderen Kapitel mit dem mathematischen Rüstzeug versieht, mit dem den oft recht verwickelten Vorgängen beizukommen ist. Nach der Behandlung der elektrischen Einheiten und Normale werden die Meßinstrumente und Hilfsapparate sowie die Meßmethoden für Gleich- und Wechselstrom und endlich die magnetischen Messungen in eingehender Weise sowohl ihrem Wesen nach, als auch in der praktischen Ausführung besprochen. Der Verfasser, ein langjähriges Mitglied der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, hat hier eine Fülle von Stoff zusammengetragen, dessen Kenntnis für den Techniker wie für den Wissenschaftler in gleicher Weise erforderlich und nutzbringend ist. Im letzten Teil ist die Anwendung elektrischer Meßmethoden bei Strahlungs- und Temperaturmessungen sowie beider drahtlosen Telegraphie kurz behandelt. Hinsichtlich der, weiteren zahlreichen Anwendungsgebiete, so namentlich der Prüfung von elektrischen Maschinen, Elektrizitätszählern usw. ist auf Sonderwerke verwiesen. Zahlreiche Literaturangaben ermöglichen es dem Leser, sich auf einzelnen Gebieten noch eingehender zu unterrichten. Bei der Fülle des Gebotenen ist es leider nicht möglich, auf die einzelnen Kapitel näher einzugehen. Es sei hier nur noch darauf hingewiesen, daß in erster Linie die Laboratoriumsmessungen physikalischer und technischer Natur berücksichtigt worden sind. Das Bestreben des Verfassers, das ganze umfangreiche Gebiet klar und übersichtlich geordnet darzulegen, ist als gelungen zu betrachten, so daß jeder, der mit elektrischen Messungen zu tun hat, in diesem Buche Belehrung und Anregung finden wird. Dr.-Ing. Bachmann. Leitfaden für den Unterricht in der Artillerie auf der Marineschule, Schiffsartillerieschule und an Bord der Schulschiffe. VI und 145 Seiten. II. Teil: Pulverlehre, theoretische Ballistik und Schußwirkung. Herausgegeben von der Inspektion des Bildungswesens der Marine. Fünfte neubearbeitete Auflage mit zahlreichen Abbildungen. Berlin 1914. E. S. Mittler & Sohn. Ueber die Güte des weitbekannten Buches (vom Inhaltsverzeichnis erwähnen wir: I. Pulver und Sprengstoffe, II. Theoretische Ballistik, III. Angewandte Ballistik, IV. Schußwirkung) braucht nichts gesagt zu werden, wir hoffen aber, daß es auch in den Kreisen weitere Freunde findet, für die es nicht direkt bestimmt ist. P. B. Fischer. Die Lilienfeld Röntgenröhre. Koch & Sterzel, Dresden A. Druckschrift Nr. 205. 46 Seiten. Diese kleine Reklameschrift wendet sich ihrem Inhalt und Form nach im wesentlichen an Aerzte. Unter Gegenüberstellung von schematischen Abbildungen werden die Unterschiede zwischen den üblichen gasgefüllten Röntgenröhren und den neuen Konstruktionen mit Glühkathoden erläutert. Weiterhin werden die Abweichungen, welche die Lilienfeldrohre den letzteren gegenüber aufweist, und die Vorteile, die sich daraus ergeben, aufgeführt. Berndt. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher Sammlung Göschen. Einführung in die Hochspannungstechnik. Von Dr.-Ing. K. Fischer. Zweite Auflage. Mit 98 Abb. Berlin und Leipzig 1918. G. J. Göschen. Preis geb. 1,25 M. Hannoversche Maschinenbau-Aktiengesellsch. vorm. Georg Egestorff. Katalog über Steilrohrkessel (Hochleistungskessel) Zeugnisse, Versuchsergebnisse, ausgeführte Anlagen. Ausgabe Oktober 1916. Die Treibmittel der Kraftfahrzeuge. Von Ed. Donath und A. Gröger, Professoren an der k. k. Deutschen Franz-Joseph-Technischen Hochschule in Brunn. Mit 7 Abb. Berlin 1917. Julius Springer. Preis geh. 6,80 M. Ueber die Grundrente und den Tilgungsdienst bei Zinshäusern. Eine zeitgemäße Studie. Von Ziviling. Ottokar Stern. Mit 4 Tab. Wien u. Leipzig 1918. Karl Harbauer. Werkstattwinke für den praktischen Maschinenbau und verwandte Gebiete. Zusammengestellt für Industrielle, Techniker, Werkmeister, Schlosser, Monteure, Maschinisten und dergleichen. Von Ludwig Hammel, Ziviling. Dritte vermehrte Auflage. Mit 142 Abb. Frankfurt a. M.-West. Johann Hammel. Preis geb. 4,80 M. Deutsche Zukunftsaufgaben und die Mitwirkung der Ingenieure. Von Dr. A. von Rieppel. Berlin 1918. Selbstverlag des Ver. deutscher Ing. Preis geh. 1,60 M. Textabbildung Bd. 333