Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 333, Jahrgang 1918, S. 240
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Bücherschau. Bücherschau. Deutsche Zukunftsaufgaben und die Mitwirkung der Ingenieure. Von A. v. Rieppel. 60 Seiten 8°. Berlin 1918. Selbstverlag des Vereins deutscher Ingenieure, im Buchhandel durch Julius Springer. Preis geh. 1,60 M. Vier Vorträge aus verschiedenen Gebieten der nicht nur auf die unmittelbare Herstellung von Bauten oder Maschinen gerichteten Ingenieurtätigkeit, die bereits in den letzten Jahren in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure veröffentlicht sind, hat der Verein mit dankenswerter Unterstützung des Verfassers für seine Kriegsbücherei zu weiter Verbreitung bei den Berufsgenossen im Felde neu abgedruckt und zu einem anregenden Heftchen vereinigt. Der „Erziehung des Industriearbeiters“, von der der erste Vortrag handelt, hat der Verein ja schon lange ein ganz besonderes Augenmerk zugewendet; die Wege zur Erziehung gelernter und ungelernter Arbeiter im Ausland und in Deutschland werden hier kurz gezeichnet, Vorschläge und Ausblicke gegeben, über die die Erörterung wohl noch lange nicht abgeschlossen ist und sein wird, die aber doch eine Fülle wertvoller Anregungen enthalten. In nahem Zusammenhang damit steht der Stoff des zweiten Vortrages: der Ingenieur als Förderer der Volksbildung kann durch seine Einwirkung auf die Arbeiterschaft sehr viel zur Aufwärtsentwicklung des Volkes und auch zur Milderung der Klassengegensätze beitragen. Die beiden letzten Vorträge, „Richtlinien für die Zukunftsaufgaben der deutschen Ingenieure“ und „Ingenieur und öffentliches Leben“ führen auf wirtschaftliche, technische und organisatorische Aufgaben zur Festigung der deutschen Industrie gegenüber dem Wettbewerb des Auslandes und auf die Steigerung der tätigen Anteilnahme des Ingenieurs in der Gesamtheit unseres Staats- und Wirtschaftslebens, auf die Forderung einer Durchdringung der Gedankenwelt unserer Volkswirtschaft und Verwaltung mit den Gedankengängen, die den Ingenieur bei seiner Arbeit leiten und in der „Erziehung zum Wirkungsgrad“, d.h. der bestmöglichen Ausnutzung begrenzter Mittel ihren Ausdruck finden. Dipl.-Ing. W. Speiser Max Planck zur Feier seines 60. Geburtstages. Heft 17 der „Naturwissenschaften“ 6. Jahrgang 1918. Berlin. Julius Springer. Preis 4,– M. Es ist allmählich Sitte geworden, vom 60. Geburtstage, wenigstens amtlich, nicht mehr Notiz zu nehmen. Es gibt aber Ausnahmen, wo es geradezu Pflicht ist, von dieser Regel abzuweichen, und wo wäre wohl mehr Anlaß dazu gewesen, als bei dem 60. Geburtstage von Geheimrat Planck, dem Professor der theoretischen Physik an der Universität Berlin und einem der kühnsten Neuerer auf diesem Gebiete. Sein Lebenswerk gliedert sich im wesentlichen in zwei Stufen, zuerst den Ausbau der Thermodynamik, der seine Krönung in Plancks bekanntem Lehrbuch findet, und dann der Erforschung der Strahlung, die schließlich zur Aufstellung des nach ihm benannten Strahlungsgesetzes des schwarzen Körpers führte. Die Erreichung dieses Zieles wäre indessen auf Grund der bisherigen Anschauungen nicht möglich gewesen, so daß Planck hier ganz neue Wege einschlagen mußte, die ihn zur Hypothese der Quantentheorie führten. Diese revolutionierend wirkende Tat ist eine der größten Schöpfungen auf physikalischem Gebiete, hat doch ihr weiterer Ausbau immer mehr zur Vereinheitlichung des physikalischen Weltbildes beigetragen. Einen ausgezeichneten Ueberblick über dieses bisherige Lebenswerk Plancks bietet das von den Naturwissenschaften herausgegebene Sonderheft. In acht Aufsätzen wird hier von hervorragenden Forschern, die zum Teil selbst wichtige Bausteine zum Ausbau der Quantentheorie beigetragen haben, eine vorzügliche Darstellung der wissenschaftlichen Leistungen des Jubilars gegeben, nämlich von A. Sommerfeld, E. Warburg, W. Wien, W. Nernst, M. v. Laue, F. Reiche, S. Epstein, M. v. Smoluchowski. Berndt. Das Rosten des Eisens und seine Verhütung. Von Dipl.-Ing. P. Medinger, Chemiker am Staatslaboratorium in Luxemburg. Mit 12 Abbildungen im Text. Luxemburg 1918. P. Worre-Mertens. Preis 3,– M. In diesem Büchlein ist der Inhalt einer Reihe von Vorträgen zusammengestellt, die der Verfasser im Laufe des Jahres 1917 vor der chemisch-physikalischen Sektion der Gesellschaft Luxemburgischer Naturfreunde gehalten hat. Im einzelnen sind folgende Themata behandelt: I. Was ist Rost? II. Wie entsteht der Rost? III. Das Rosten der Schußwaffen und seine Verhütung. IV. Das Rosten der Gas- und Wasserleitungen unter dem Einfluß der Bodenagentien. V. Das Rosten der Gas- und Wasserleitungen unter dem Einfluß der Wanderströme. VI. Der Angriff der Wasserleitungsröhren durch das Leitungswasser. VII. Verhütung, Entfernung und Konservierung des Rostes. Die wissenschaftliche Grundlage des Ganzen bildet die elektrolytische Theorie des Röstens. Die im einzelnen recht interessanten Ausführungen gewinnen dadurch an Wert, daß sie teilweise eigene Versuchsergebnisse des Verfassers enthalten. Wer sich mit der Frage des Röstens beschäftigt, sollte nicht versäumen, sich das kleine Buch zu beschaffen. Loebe. Photochemie. Von G. Kümmell. Zweite, verbesserte Auflage. Mit 23 Abb. im Text und auf einer Tafel. (Aus Natur und Geisteswelt, 227. Bändchen.) Leipzig und Berlin 1918. B. G. Teubner. Preis geh. 1,20 M, geb. 1,50 M. Den Hauptinhalt des Buches macht natürlich die photographische Chemie aus, obgleich diese nicht etwa von dem Verfasser bevorzugt ist. Nach einer kurzen geschichtlichen Entwicklung im 1. Kapitel folgt im 2. Kapitel Allgemeines über die chemische Wirksamkeit des Lichtes. Im 3. Kapitel werden die wichtigsten photochemischen Reaktionen behandelt, im 4. Kapitel die chemischen Wirkungen der Spektralfarben und im 5. Kapitel chemische Umwandlungen als Quellen von Leuchterscheinungen (Phosphorerszenz, Chemilumineszenz, Beequerelstrahlen). Die beiden letzten Kapitel sind ausschließlich der Photographie gewidmet, und zwar bringt das 6. Kapitel die Theorie der photographischen Bilderzeugung und das 7. Kapitel die Photographie in natürlichen Farben. Die Darstellung ist, dem beschränkten Umfange des Buches und dem reichen Stoff entsprechend, kurz aber gut verständlich. Sehr angenehm ist es, daß überall die Erfinder und Autoren, bzw. Bearbeiter von wichtigen Aufgaben angegeben werden. Bei der Lippmannschen Farbenphotographie hätte wohl auch H. Lehmann erwähnt werden können. Chr. v. Hofe. Die Telegraphen- und Fernsprechtechnik in ihrer Entwicklung. Von H. Brick. (Aus Natur und Geisteswelt Band 235.) Zweite Auflage. 113 Seiten mit 65 Abb. im Text. Leipzig und Berlin 1918. B. G. Teubner. Preis geb. 1,25 M und 30 v. H. Teuerungszuschlag. Das jetzt in zweiter Auflage vorliegende Bändchen bezweckt, eine populäre Darstellung der Entwicklung und des gegenwärtigen Standes der Telegraphen- und Fernsprechtechnik zu liefern. Man kann leider nicht zugeben, daß dieses Ziel restlos erreicht ist. Abgesehen von gewissen Unklarheiten in der die physikalischen Grundlagen behandelnden Einleitung, leidet es hauptsächlich darunter, daß es technisch so außerordentlich komplizierte Dinge, wie zum Beispiel den Hughes-Telegraphen, auf einer Seite, noch dazu ohne schematische Abbildung, erklären will. Günstigstenfalls wird dadurch erreicht, daß dem doch nicht technisch vorgebildeten Laien eine dunkle Ahnung aufgeht, wie es vielleicht bei diesem Apparat zugehen könnte, der Mehrzahl derselben wird aber der Hughes Apparat, wie leider auch verschiedene andere, immer noch ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Viel zu knapp und ihrer Bedeutung in keiner Weise entsprechend sind auch die Eisenbahnsicherungen behandelt. Abhilfe kann hier nur geschaffen werden, wenn der mehr als reichliche Stoff – unter Zurückstellung veralteter Konstruktionen – auf zwei Bände verteilt wird. Vielleicht entschließt sich der Verlag dazu bei der nächsten Auflage, dann wäre es vor allem auch möglich, die Beschreibungen durch einfache Abbildungen zu unterstützen, wie es, um nur eins zu nennen, bei dem elektrischen Wecker dringend nötig wäre. Bemerkt sei noch, daß die Abb. 13 und 15 vertauscht sind. Berndt. Der Betrieb von Generatoren. Aus der Praxis für die Praxis. Von Dipl.-Ing. Dr. R. Geipert, Berlin. Mit 10 Abbildungen im Text. München und Berlin 1918. R. Oldenbourg. Preis geh. 2,– M. Die Arbeit ist als eine Anleitung zur zweckmäßigen Behandlung des Generatorofens gedacht. Der Inhalt gliedert sich in folgende Abschnitte: Der Generatorofen, die Inbetriebsetzung von Oefen, die Außerbetriebsetzung von Oefen, die Temperaturmessung, die Zugmessung, die Gasanalyse und die Ermittelung des Feuerungsverbrauchs. Zur Bestätigung der gegebenen Anweisungen ist dem Büchlein noch ein rechnerischer Abschnitt beigefügt. Das Heft ist jedem, der mit dem Ofenbetrieb zu tun hat, als zuverlässiger Wegweiser zu empfehlen. Loebe. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Herstellen und Instandhalten elektrischer Licht- und Kraftanlagen. Von Frh. v. Gaisberg. 8. Aufl. Berlin 1918. Julius Springer. Preis M 3,20. Thermosbau. Von Paul A. R. Frank. Hamburg 1918. Boysen & Maasch. Preis M 1,35. Die Atomtheorie in ihrer neuesten Entwicklung. Von Dr. Leo Graetz. Stuttgart 1918. J. Engelhorns Nachf. Preis M 2,50. Technischer Literaturkalender 1918. Von Dr. Otto. München. R. Oldenbourg. Preis M 12,–. Diktator Rathenau. Von Walther Lambach. Hamburg 1918! Deutsch-Nationale Verlagsanstalt A.-G. Preis M 1,50. Die Arbeitsschauuhr. Ein Beitrag zur praktischen Physiologie. Von Dr. Poppelreuter. Langensalza 1918. Wendt & Klauwell. Preis M 4,–. Grundlagen zur Berechnung der Gasrohrleitungen. Von Dr. B. Biegeleisen. München u. Berlin 1918. R. Oldenbourg. Preis M 9,–. Die neue Wasserturbinen-Versuchsanstalt von Briegleb, Hansen & Co. in Gotha. Von Dr. D. Thoma. Druck und Verlag der Engelhard-Reyher'schen Hofb. in Gotha. Leben und Wissenschaft, Wissenschaft und Leben. Von Dr. Hermann Th. Simon. Rektoratsrede zur Jahresfeier der Georgia Augusta am 26. Juni 1918 an der Universität Göttingen. Leipzig. S. Hirzel. Textabbildung Bd. 333