Titel: Bücherschau.
Autor: Wimplinger
Fundstelle: Band 337, Jahrgang 1922, S. 81
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Bücherschau. Bücherschau. Fehlands Ingenieur-Kalender. Herausgegeben von Professor P. Gerlach. 44. Jahrgang. Berlin. 1922. Julius Springer. 25 Mk. Das vorliegende Handbuch hat sich seit geraumer Zeit als ein wertvoller Ratgeber für Maschinen- und Hütteningenieure bewährt. Es erfuhr in diesem Jahre einige bemerkenswerte Erweiterungen. In den Abschnitt Mathematik sind beispielsweise die wichtigsten Formeln und Sätze der Differential- und Integralrechnung aufgenommen worden. Die Behandlung der Statik, Dynamik und Festigkeit hat eine Umarbeitung erfahren. Dasselbe gilt in noch höherem Maße von den Ausführungen über Maschinenteile, Wärmekraftanlagen und Hebezeuge. Der Herausgeber war mit Erfolg bemüht, den Fortschritten der letzten Zeit in jeder Hinsicht Rechnung zu tragen. Die Beschaffung des durch zahlreiche Illustrationen ausgezeichneten Kalenders kann daher Ingenieuren und Technikern durchaus empfohlen werden. Schmolke. Kraft. Kalender für Fabrikbetrieb. 31. Jahrgang. Fürstenwalde a. Spree. 1922. Robert A. Ruhland. 10 Mk. Der von Ingenieur Ernst Prüfer redigierte Kraft-Kalender soll ein Handbuch für Kraftanlagenbesitzer, Fabrikanten, Techniker, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer sein. Aus diesem Grunde erfahren die Wärmekraftmaschinen eine besonders eingehende Behandlung. Der etwa 400 Textseiten umfassende Inhalt ist reich illustriert und sorgfältig daraufhin durchgesehen, ob es sich empfiehlt, ältere Angaben durch neue zu ersetzen. Die Schrift wird daher unzweifelhaft den Angehörigen der obengenannten Kreise in vielen Fällen gute Dienste leisten. Schmolke. Die amerikanischen Turmbauten, die Gründe ihrer Entstehung, ihre Finanzierung, Konstruktion und Rentabilität. Von Dr. rer. pol. Karl Fritz Stöhr, Diplom-Ingenieur. Mit 55 Abbildungen. München und Berlin 1921. R. Oldenbaurg. Der Verfasser bringt ein Werk zur Veröffentlichung, welches auf Grund persönlicher Eindrücke an Ort und Stelle den richtigen Einblick in die Gründe der Entstehung, der Finanzierung, Konstruktion und Rentabilität der amerikanischen Turmbauten ermöglicht. Zuerst bespricht Verfasser „die Turmbauten in älteren Zeiten“, die ihre Entstehung vornehmlich religiösen Gründen, während die amerikanischen Turmbauten rein materiellen Gesichtspunkten ihr Dasein verdanken Diese Gedanken werden vom Verfasser in leicht faßlicher Weise klargelegt. Ferner wird der Bau eines Wolkenkratzers beschrieben, woraus hervorgeht, daß der Amerikaner eine ganz andere Art zu bauen hat als wir Deutsche. Es ist immerhin möglich, daß die eine oder andere Bauweise, wie sie in dem vorliegenden Werk behandelt wird, auch bei uns mit Vorteil angewendet wird. Dies dürfte um so mehr der Fall sein, als für den Bau von Hochhäusern auch bei uns bald die Zeit gekommen sein dürfte. Die Anschaffung des sorgfältig ausgestatteten Buches kann daher nur empfohlen werden. Professor Marx. Wasserkraftausnutzung und Wasserkraftmaschinen. Von Dr.-Ing. F. Lawaczek. Leipzig und Berlin 1921. B. G. Teubner 732. Band der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“. Das kleine Buch gibt einen Ueberblick über das Wesen und die Bedeutung von Wasserkraftanlagen. Nach einer wertvollen Betrachtung über den wirtschaftlichen Wert und das Vorkommen von Wasserkräften werden zunächst die technischen Grundlagen einer Anlage: die verschiedenen Arten der Wassermessungen, die Regelung des Abflusses, die Herstellung der erforderlichen Fallhöhe, sowie die Leitung des Kraftwassers eingehend behandelt. Hieran schließt sich ein Abschnitt über die Wirkungsweise des Wassers in den Wasserkraftmaschinen und eine kurze Besprechung der Wasserräder sowie eine etwas ausführlichere über die verschiedenen Turbinenbauarten und sonstigen Wasserkräftmaschinen (Wassersäulenmaschine, Hydrokompressor). Auf die von Prof. Dr. Kaplan aufgestellte neuartige Turbinentheorie und auf die Kaplanturbine, deren Brauchbarkeit heute erwiesen ist, ist der Verfasser nicht eingegangen. Sie darf aber in einem neuzeitlichen Buch über Wasserkraftmaschinen nicht mehr fehlen und müßte daher in einer Neuauflage Berücksichtigung finden. Um sich einen kurzen Ueberblick über Wasserkraftanlagen zu verschaffen, ist das kleine Buch, besonders auch wegen seiner schönen klaren Abbildungen, vortrefflich geeignet. Fritz Schmidt. Elektrotechnische Skizzierübungen. Von Eugen Baumgartner 2. Aufl. Karlsruhe 1922. G. Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag. 24 Mk. Die vorliegende Schrift soll den Schüler in das Wesen der Schaltungen einführen. Es wird daher das Hauptgewicht auf klare Darstellung einfacher Aufgaben gelegt und nicht auf die Beschreibung besonders verwickelter Anlagen. Unzweifelhaft ist es dem Verfasser gelungen, das ihm vorschwebende Ziel zu erreichen. Die Ausführung der Skizzen läßt nichts zu wünschen übrig. Sie können nicht nur von Elektroinstallateuren, sondern auch von Angehörigen anderer Berufe mit Erfolg benutzt werden. Allen denen, die eine leicht faßliche Einführung in das behandelte Gebiet wünschen, ist somit die Benutzung der Schrift durchaus zu empfehlen. Auch zur Verwendung an Gewerbeschulen dürften sich die Skizzierübungen als geeignet erweisen. Schmolke. Die Vorkalkulation im Maschinen- und Elektromotorenbau nach neuzeitlich-wissenschaftlichen Grundlagen. Von Ing. Friedrich Kresta. Berlin 1921. Julius Springer. 60 Mk. In einer auch für den Laien leicht verständlichen Form bespricht der Verfasser die moderne Vorkalkulation. Er will vor allem den Betriesbeamten, welche keine Möglichkeit hatten, sich durch den Besuch technischer Lehranstalten eine abgeschlossene Ausbildung zu verschaffenh Gelegenheit geben, Kenntnisse auf dem genannten Gebiete zu ei werben, über dessen Bedeutung für die Fabrikation kein Zweifel bestehen kann. Dabei wird die Darstellung an keiner Stelle flach oder oberflächlich. Es wurden vielmehr die neuesten Erfahrungen hinsichtlich der zulässigen Vorschübe, Schnittgeschwindigkeiten, Spantiefen sowie der Wechselbeziehungen zwischen diesen Größen verwertet. Eine Fülle von Tabellen und zeichnerischen Darstellungen erleichtet das Verständnis ungemein und gibt dem Betriebsmann gerade das, was er sucht, nämlich Zahlenwerte, die ihn der Notwendigkeit überheben, unsichere Schätzungen vorzunehmen. Beim Akkordieren dürften die vorliegenden, sicheren Rechnungsgrundlagen wertvolle Dienste leisten. Manche Unstimmigkeit zwischen Unternehmer und Arbeiter wird in Fortfall kommen, wenn der letztere sieht, daß die Festsetzung des Akkordpreises nicht systemlos, sondern nach festliegenden Grundsätzen erfolgt. Die Austattung der Schrift ist vorzüglich. Deren Lektüre ist daher in jeder Hinsicht empfehlenswert. Schmolke. Die Saugstrahlturbine. Von Professor Dr. Hans Baudisch. Leipzig und Wien 1922. Franz Deuticke. Preis geh. 10 Mk. Unter Saugstrahlturbinen versteht der Verfasser alle diejenigen Wasserturbinen, für welche die Beziehung c_1\,>\,\sqrt{2\,g\,.\,\eta\,.\,H} gilt, worin \eta=1-\rho-\frac{{c_2}^2}{2\,g\,H} ist unter Bezugnahme auf die von Prof. Camerer eingeführten Bezeichnungen. Nach Aufstellung der Arbeitsgleichung wird die Wirkung verschiedener Saugrohrformen behandelt und der Einfluß einer plötzlichen, dem Laufrade vorgeschalteten Umlenkung um einen Winkel ϕ (ϕ – Umlenkung) sowie einer hinter dem Laufrade eingefügten plötzlichen Umlenkung um einen Winkel ψ (ψ – Umlenkung). Die ϕ – Umlenkung gibt eine Energie-Rückgewinnung, die ψ Umlenkung dient dazu, das aus dem Laufrade austretende Wasser möglichst verlustfrei zu beruhigen. Weiterhin werden insbesondere behandelt: das Saugstrahllaufrad, der Einfluß mehrfacher Umlenkungen- und der allmählichen Umlenkungen, die Hochdrucksaugstrahlturbine, die Regelung der Saugstrahlturbine durch die Leitschaufeln sowohl wie durch verstellbare Laufschaufeln. Bei Durcharbeitung des Werkchens ist man versucht, zu glauben, es handle sich um eine Theorie der von Prof. Kaplan angegebenen Turbine, wie auch der Verfasser selbst die Saugstrahlturbine und die Kaplanturbine in einem früheren Aufsatze in Beziehung zu einander gebracht hat. Kaplan selbst hat das jedoch abgelehnt. Durch die Abhandlung von Baudisch ist jedenfalls ein Weg gewiesen, der zu einer Erklärung der großen Steigerung der spezifischen Drehzahl der Saugstrahlturbine zu führen vermag. Im Anschluß an entsprechende Versuche wird eine nähere Prüfung dieser inneren Zusammenhänge möglich sein und von der Benutzung reiner Erfahrungswerte bei der Konstruktion derartiger Turbinen frei machen. Versuche werden auch beweisen, ob die theoretischen Entwickelungen Baudischs zu Recht bestehen. Auf alle Fälle stellt seine Schrift einen äusserst wertvollen Beitrag zur Theorie der Wasserturbinen dar. Dipl.-Ing. Ritter. Ingenieur-Holzbau von A. Jackson. Stuttgart 1921, Verlag von Konrad Wittwer. Preis gebunden 42 Mk. Das Buch ist das erste, das zielbewußt die Berechnung der Konstruktionselemente, also im vorliegenden Fall der Holzverbindungen sachgemäß durchzuführen versucht. Ihnen sind die ersten 106 Seiten gewidmet, dann folgt auf 67 Seiten die Erörterung der hauptsächlichsten Holzbauweisen für große Spannweiten. Eine große Zahl von Versuchsergebnissen, die teilweise noch nicht veröffentlicht worden waren, wird als Grundlage der Berechnungsmethode beigebracht, so daß das Buch das größte Interesse aller beteiligten Kreise finden wird, selbst wenn man an manchen Stellen anderer Ansicht als der Verfasser sein sollte. Dem Berichterstatter will scheinen, als ob bei der Festlegung der Berechnungsweise zu sehr von den groben Formänderungen ausgegangen wird, die die Verbindungen bei den Beanspruchungen bis zum Bruch erfahren. Bei der ordnungsmäßigen Beanspruchung, die ja bei der Berechnung stets vorausgesetzt wird, sind die Formänderungen häufig anderer Art, was auch die angeführten Versuchsreihen erkennen lassen. Ferner ist das natürliche Schwinden des Holzeß entschieden zu hoch veranschlagt worden. Die Seite 12 gemachte Bemerkung, daß lufttrockenes Holz zum völligen Aufquellen bis auf die ursprünglichen Ausmaße etwa 2 Monate im Wasser liegen muß, lehrt ohne weiteres, daß man mit ausreichender Sicherheit rechnet, wenn man als praktisch vorkommendes Schwindmaß von baureifem Holz etwa die Hälfte der Seite 9 stehenden Zahlenwerte ansetzt. Berücksichtigt man nun die im vorliegenden Buch erstmalig bekanntgegebenen niedrigen Elastizitätsziffern für die federnde Dehnung in radialer Richtung der Jahresringe, so ergibt sich beispielsweise für die vom Berichterstatter im letzten Jahrgang von D. p. J. mitgeteilte Berechnung auf Grund der Reibung die dort vorausgesetzte dreifache Sicherheit. Tatsächlich hat der Berichterstatter trotz häufigen Suchens an Holzbauten für Drahtseilbahnen noch keine lose gewordenen Schraubenverbindungen gefunden. Selbst wenn weitere Versuche, die zur völligen Klärung mancher Einzelfragen noch nötig sind, zeigen sollten, daß einzelne Rechnungen nicht genau zutreffen, so gebührt dem Verfasser entschieden das Verdienst, das Gebiet als erster systematisch durchgearbeitet zu haben. Stephan. Die Selbstkostenberechnung industrieller Betriebe. Von Friedrich Leitner. 7. vermehrte Auflage: Frankfurt a. Main. 1921. J. D. Sauerländers Verlag. Geb. 65 Mk. Es unterliegt keinem Zweifel, daß zur Ueberwindung der gegenwärtigen, mutmaßlich noch lange bestehenden Wirtschaftskrisis eine Vervollkommnung der Methoden für die Feststellung der Selbstkosten erheblich beiträgt. In diesem Sinne soll die vorliegende Schrift wirken, und mm kann sagen, daß es dem Verfasser gelungen ist, das ihm vorschwebende Ziel zu erreichen. Das Werk dürfte in der Hand sowohl des Kaufmanns wie des Technikers gute Dienste leisten. Vor allem ist es den Fabrikanten und den auf dem Gebiete der Verwaltung tätigen Ingenieuren zu empfehlen. Aus dem Inhalte sei besonders auf das Kapitel über die Bestimmung der Unkosten, bekanntlich eine der schwierigsten Aufgaben der Kalkulation, hingewiesen. Ferner verdienen die Abschnitte über Abschreibungen, Gründungsvoranschläge, Rentabilitätsrechnungen und Normalkalkulationen Beachtung. Auch die Feststellung der Material- und Arbeitskosten wird eingehend besprochen. Zahlreiche, geschickt ausgewählte Beispiele erläutern die theoretischen Ausführungen. Die Ausstattung des Werkes läßt nichts zu wünschen übrig. Schmolke. 14. Beiheft zum Gesundheits-Ingenieur. Reihe 1. Arbeiten aus dem Heiz- und Lüftungsfach. Herausgegeben von Dr. techn. K. Brabbée. München und Berlin, 1921. R. Oldenbourg. Geh. 20 Mk. Die Schrift enthält zunächst eine Arbeit von Frenckel über die Druckverhältnisse in Niederdruck-Dampfheizungen. Sie kann auf die Beachtung der Techniker Anspruch machen, welche im Heizfach tätig sind, denn Dampf von geringer Spannung findet aus wirtschaftlichen Gründen in neuerer Zeit immer mehr Verwendung. Insbesondere versucht der Autor, Beiträge für die Berechnung des Rohrnetzes zu geben. An diese Ausführungen schließt sich eine Abhandlung von Brabbée über Verfahren zur Untersuchung von Kachelöfen an. In derselben wird als Ergebnis von mehrjährigen Arbeiten eine Methode zur Prüfung von Oefen mitgeteilt, die einerseits zuverlässig, andererseits praktisch leicht durchführbar ist. Der Verfasser zeigt bei dieser Gelegenheit, daß die früher üblichen Untersuchungsverfahren nicht zu einwandfreien Schlüssen führten. Das Studium der Arbeit ist Fachkreisen durchaus zu empfehlen. Schmolke. Maschinenuntersuchungen und das Verhalten der Maschinen im Betriebe. 2. Auflage. Von Prof. Dr.-Ing. A. Gramberg. Berlin, 1921. Julius Springer. Geb. 130 Mk. Das vorliegende Buch soll ein Leitfaden für den Unterricht in Maschinenlaboratorien sein, der den Lehrenden bei der Anordnung und Durchführung von Versuchen unterstützt und den Studierenden anleitet, deren Ergebnisse voll auszuwerten. In gleichem Maße wird das Buch dem im Prüffeld einer Fabrik tätigen Ingenieur gute Dienste leisten. Indessen dürfte auch derjenige Vorteil von dem Studium der Schrift haben, welcher sich über die Wirkung einer beabsichtigten Aenderung in der Bauweise einer Maschine unterrichten will. Er wird nämlich aus den aufgeführten Versuchsreihen wertvolle Schlüsse ziehen können. Als Einleitung zur Lektüre des Werkes hat derselbe Verfasser eine Abhandlung über „Technische Messungen“ herausgegeben. Im Anschluß daran bespricht er in der neu erschienenen Schrift nach einem Kapitel, in welchem unter anderem auch die juristische Bedeutung von Abnahmeversuchen behandelt wird, die Prüfungen von Wärmekraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren, Ventilatoren und Kühlanlagen. Ein besonderer Abschnitt ist den Regelungsvorgängen gewidmet. Aus dem Inhalte sei das über die Ausnutzung von Abdampf Gesagte hervorgehoben. Gerade die hierauf bezüglichen Ausführungen dürfen gegenwärtig auf besondere Beachtung Anspruch machen. Recht ausführlich sind ferner die Kapitel, welche sich mit Dampf-, Gas- und Oelmotoren beschäftigen. Indessen kann auch der Inhalt der übrigen Abschnitte als wissenschaftlich durchaus einwandfrei und für die Praxis wertvoll bezeichnet werden. Die Ausstattung der Schrift genügt allen berechtigten Ansprüchen und die Preisstellung ist bei Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse als durchaus angemessen zu bezeichnen. Die Beschaffung des Werkes kann daher den Kreisen, für die es bestimmt ist, durchaus empfohlen werden. Schmolke. Die Maschinenelemente. Von Richard Vater, weil. Geh. Bergrat, ord. Professor an der Technischen Hochschule Berlin. Vierte, erweiterte Auflage, bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. Mit 183 Abb. im Text. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Kart. Mk. 6,80; geb. Mk. 8,80. Wieder erlebt eins der bekannten „Vater-Bändchen“ der Sammlung ANuG eine Neuauflage. Und man muß es dem langjährigen Assistenten und Freunde des nur zu früh verstorbenen meisterlichen technischen Pädagogen zugeben, daß er es versteht, die Weiterherausgabe der Bändchen im Geiste ihres Schöpfers zu pflegen, berechtigten neuen Wünschen und dem unaufhaltsamen technischen Fortschritt Rechnung zu tragen und ihnen doch all die Vorzüge der Darstellungsweise des Meisters zu bewahren, über deren Zweck dieser sich in den Vorworten zu den ersten Auflagen klar aussprach: „Nicht zum wenigsten denke ich an unsere jungen Studierenden der Technischen Hochschulen, Bergakademien usw., denen nach Verlassen der Schule während ihrer praktischen Beschäftigungszeit vor Beginn des eigentlichen Fachstudiums eine Fülle von technischen Ausdrücken begegnet, über welche sie sich kurz zu unterrichten wünschen, ohne auf alle Einzelheiten, insbesondere auch ohne auf die Berechnung der einzelnen Teile einzugehen“. Diesem Ziel strebt das Werkchen unter dem Schutz seines neuen Bearbeiters in den bewährten Bahnen auch weiterhin mit bestem Erfolge zu. Heilmann. Aufgaben aus der technischen Mechanik. I. Bewegungslehre, Statik und Festigkeitslehre. Von Prof. N. Schmitt, Oberlehrer in Dortmund. Für den Schul- und Selbstunterricht. 240 Aufgaben und Losungen. Mit zahlreichen Figuren im Text. Sammlung: Aus Natur- und Geisteswelt. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Kart. 6,80 Mk., geb. 8,80 Mk. Das Bändchen schöpft seine Zweckbestimmung aus der alten Erfahrung, daß die Gesetze der Mechanik erst dann wirklich in den Besitz des Lernenden übergegangen sind, wenn sie durch dauernde Uebung an zahlenmäßigen Beispielen Fleisch und Blut erlangt haben. Es ist allerdings keine eigentliche Neuerscheinung. Im Grunde nur eine erweiterte Umarbeitung einer schon bestehenden Aufgabensammlung: „Bewegungslehre und Statik“, die in verbesserter Form heute die beiden ersten Abschnitte des vorliegenden Büchleins lieferte. Der Restabschnitt bringt dann Aufgaben „aus allen Gebieten der Festigkeitslehre der Bau- und Maschinentechnik“. Der zweite in nächster Zeit erscheinende Band soll „Aufgaben aus der Dynamik“ mit Einschluß der Hydrostatik enthalten. Man kann dem Büchlein nur recht viele fleißige Benutzer wünschen: die Freude am Erfolg wird die Mühe des Verfassers lohnen. Heilmann. Meßgeräte und Schaltungen zum Parallelschalten von Wechselstrom-Maschinen. Von Werner Skirl, Berlin 1921. Julius Springer. Geb. 36 Mark. Infolge der großen Ausdehnung von Wechselstromnetzen, auf die verschiedenartig angetriebene Stromerzeuger parallel arbeiten, erfordert das Parallelschalten von Netzen mit Leitungen einzelner Stromerzeuger und mit Maschinen untereinander nicht bloß Umsicht und Geistesgegenwart, sondern auch gutes Verständnis aller der beim Parallelschalten vorkommenden Vorgänge, um ein Fehlschalten zu vermeiden. Solches Fehlschalten kann bei ausgedehnten Netzen und den in letzter Zeit ins Riesenhafte gesteigerten Maschinensätzen sehr schlimme Folgen haben. Es müssen daher von vornherein übersichtliche Schaltungen getroffen und zuverlässige Meßgeräte ausgewählt werden, um die Aufgabe des Parallelschaltens zu erleichtern. Es ist daher verdienstvoll, daß alle die bewährten Schaltungen mit und ohne Meßwandler, die Meßgeräte und die zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen übersichtlich zusammengestellt worden sind. Es werden in dem Buche die Bedindungen für das Parallelschalten von Gleichstrom- und Wechselstrommaschinen gegenübergestellt. In einfacher und übersichtlicher Darstellung wird die Ausführungsmöglichkeit des Parallelschaltens in Dunkel- und Hellschaltung behandelt, und es werden die inneren Vorgänge auf Grund der Schwebungskurven klargelegt. Die mehr oder weniger empfindlichen verschiedenartigen Meßgerate, die für das Parallelschalten von Wert sind, wie Doppelfrequenzmesser, Lampenapparat, Synchronoskop mit den Nebenapparaten werden beschrieben, durch Diagramme wird ihre Wirkungsweise erklärt. Von großem Wert sind auch die vielen Schaltbilder in den verschiedenartigsten Verbindungen, wie sie im Betriebe vorkommen können mit und ohne Wandler oder in der Schaltung mit Meßkondensatoren im Abzweig von den Metallbelegen der Hochspannungsdurchführungen, in Dunkel- oder Hellschaltung oder mit dem vom Verfasser angegebenen Umkehrtransformator, der die Vorteile der Dunkelschaltung mit denen der Hellschaltung vereinigt. Auch die selbsttätige Parallelschaltung, die in neuerer Zeit erhöhte Bedeutung erlangt hat, wird eingehend besprochen. Zum Schluß werden elektrische Meßgeräte beschrieben, die zur Verständigung zwischen Schalttafelwärter und Maschinenwärter dienen, die in räumlich ausgedehnten Anlagen von großem Wert sind. Das Buch enthält in übersichtlicher Weise somit alles für das Parallelschalten Wissenswerte. Die Darstellung ist einfach und leicht verständlich, sodaß der Inhalt sowohl für den Studierenden wie für den im Betriebe Stehenden jede wünschenswerte Aufklärung gibt. Dr. Michalke. Die technische Mechanik des Maschineningenieurs mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungen. Von Regierungsbaumeister Dipl.-Ing. Professor P. Stephan. Dritter Band: Bewegungslehre und Dynamik fester Körper. Mit 264 Textfiguren und 252 Seiten. Berlin 1922, Julius Springer. Geb. M. 61. Der dritte Band des vorliegenden Lehrbuches stellt sich den beiden früher erschienenen (vgl. die Besprechung in Heft 4 des 337. Bandes) würdig an die Seite. Er will dem Maschineningenieur die Hilfsmittel an die Hand geben, die zur Lösung der in der technischen Praxis vorkommenden Aufgaben aus der Bewegungslehre und Dynamik erforderlich sind. Seine Stärke liegt in dem erstklassigen Aufgabenmaterial, das fast durchgängig der Praxis entnommen ist. Mit welcher Sorgfalt der Verfasser in der Sammlung geeigneter Aufgaben vorgegangen ist, zeigt das Eingehen auf Untersuchungen der allerjüngsten Zeit. Als Beweis möge das Beispiel 124 auf Seite 165 dienen, wo auf die neuesten Untersuchungen mit dem Beschleunigungsmesser von Jahnke-Keinath in Schachtförderanlagen hingewiesen wird. Die Darstellung und die Abbildungen sind durchweg einfach und klar gehalten, die Formeln so geschrieben, wie sie sich für die rechnerische Behandlung am einfachsten ergeben. Eine Eigenart des Buches besteht darin, daß die zum Verständnis notwendigen mathemathischen Kenntnisse an höherer Mathematik in kürzeren Abschnitten zusammengestellt sind. So enthält der vorliegende Band einiges über die Fouriersche Reihenentwicklung und das Rechnen mit imaginären Zahlen. Wenn natürlich hierbei Gründlichkeit und Vollständigkeit nicht erzielt werden kann, so werden doch viele Benutzer des Buches dem Verfasser danken, daß sie das mathematische Rüstzeug kurz angegeben finden und nicht erst zu anderen Darstellungen greifen müssen. An Druckfehlern seien bemerkt S. 51 Zeile 19 v. o. + statt – und in der Figur 88 S. 71 du statt u und in dem ersten Bande S 103 Zeile 3 v. o. b bzw. a statt a bzw. b. A. Baruch. Das Atom. Eine gemeinverständliche Darstellung der neueren Ergebnisse der physikalischen Strahlenforschung von Dr. Martin Weiser, Röntgenarzt in Dresden. Dresden 1922, Verlag Emil Pahl. Geh. M. 5.– Unsere Anschauungen vom Aufbau der Materie haben sich in den letzten Jahren von Grund auf geändert. Galt vor 25 Jahren noch die absolute Unveränderlichkeit der chemischen Elemente als oberstes Gesetz, so haben die Forschungen der folgenden Jahre seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen, der Becquerelstrahlen und des Radiums eine gründliche Revision dieser Theorie herbeigeführt. Der Verfasser der vorliegenden Schrift hat es unternommen, denen, die durch ihren Beruf von den Naturwissenschaften abgekommen sind, in einfacher Weise von dem Wandel der Atomistik der letzten 25 Jahre Kenntnis zu geben. In leicht verständlicher Darstellung ziehen die verschiedenen Vorstellungen von der Beschaffenheit der Atome an uns vorüber, ihre Vor- und Nachteile werden erörtert, und so wird allmählich zu der Kernladungstheorie übergeleitet, wonach jedes Atom eines Körpers aus einem zentralen Kern besteht, der nahezu die gesamte Masse und eine Anzahl positiv geladener Einheiten enthält und umkreist wird von einer ebenso großen Anzahl negativ geladener, sogenannter Elektronen von äußerst geringer Masse. Eine Reihe beigefügter Abbildungen und Skizzen tragen zur Erleichterung des Verständnisses bei. A. Baruch. Spreng- und Zündstoffe. Von Prof. Dr. H. Kast, Regierungsrat und Mitglied der Chemisch-technischen Reichsanstalt. 548 Seiten mit 94 Abb. Braunschweig 1921, Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. 70 Mk., geb. 78 Mk. Das vorliegende Werk stellt eine Neubearbeitung des im Jahre 1895 erschienenen Buches von Guttmann, Die Industrie der Explosivstoffe, dar und gibt einen sehr umfassenden Überblick über dieses wichtige Sondergebiet, auf dem durch die im Kriege gemachten Erfahrungen zahlreiche Neuerungen und Fortschritte zu verzeichnen sind. Nach einer interessanten geschichtlichen Einleitung behandelt Verfasser zunächst die wissenschaftlichen Grundlagen der Sprengtechnik, die Auslösung der Sprengstoffenergie sowie die Begleiterscheinungen und das Wesen der Explosion. Hieran schließt sich eine sehr anschauliche und gründliche Besprechung der Fabrikation der Sprengstoffe, ihrer Eigenschaften und Anwendung an. Das Schwarzpulver und die ihm verwandten Sprengmittel werden nur kurz behandelt, um so ausführlicher aber die neuzeitlichen rauchschwachen Schießpulver und die brisanten Sprengmittel in ihren zahlreichen Abarten Zwei weitere Abschnitte betreffen die Zündmittel und die Feuerwerkstoffe. Am Schluß findet man eine Anleitung zur Vernichtung von Sprengstoffen, die wichtigsten gesetzlichen Vorschriften sowie wertvolle Mitteilungen über Unfallverhütung. Die Darstellung ist sehr klar und übersichtlich, auch über Erzeugung und Verbrauch der verschiedenen Sprengstoffe enthalten die einzelnen Abschnitte nähere Angaben. Das Buch kann daher bestens empfohlen werden, es wird sicherlich gleich seinem Vorgänger einen großen Leserkreis finden. A. Sander. Deutscher Kalender für Elektrotechniker, 39. Jahrgang 1922. Begründet von F. Uppenhorn. Herausgeg. von Dr.-Ing. h. c. G. Dettmar. In zwei Teilen mit 268 Textabbildungen. 52 M. R. Oldenbourg, München. Der nun schon in seinem 39. Jahrgange stehende Kalender besteht wieder aus 2 Teilen und bildet bei der Fülle seines Inhaltes immer mehr ein wertvolles Handbuch der Elektrotechnik. Die Einteilung ist in diesem Jahre aber wesentlich geändert. Die frühere Bezeichnung als Teil I und Teil II ist verändert in Hauptband und Ergänzungsband. Der zweite soll nun nicht mehr in jedem Jahre neu hergestellt werden, sondern für mehrere Jahre ausreichen. Ihm sind deshalb die Gesetze und Vorschriften, die sich für längere Jahre nicht ändern werden, zugewiesen, ebenso die Abschnitte über Mathematik, Maßeinheiten, Mechanik u. s w. Die Errichtungs- und Betriebsvorschriften sind indessen wegen ihrer Wichtigkeit und häufigen Benutzung in den Hauptband aufgenommen. Zur weiteren Vervollkommnung des Inhaltes ist eine Reihe von Abschnitten neu bearbeitet, auch ist in der Einteilung eine größere Uebersichtlichkeit angestrebt. Die Fernmeldetechnik ist in den Hauptband übernommen, sodaß dieser auch dem Schwachstrom-Techniker den gesuchten Anhalt bietet. Rotth. Praktische Statik. Einführung in die Standberechnung der Tragwerke mit besonderer Rücksicht auf den Hoch- und Eisenbetonbau. Von Rudolf Saliger, Dr.-Ing., ord. Professor an der Technischen Hochschule in Wien, usw. Mit 568 Abbildungen im Text. Wien und Leipzig. Franz Deuticke 1921. 120 Mark. Das vorliegende Werk ist im wesentlichen die Vorlesung, welche der im Schrifttum bestens bekannte Professor Saliger über die „Praktische Statik“ an der Technischen Hochschule Wien hält. Demgemäß behandelt Verfasser das ganze Gebiet der modernen Statik, also die Kräfte- und Festigkeitslehre von den einfachsten Kräftezusammensetzungen bis zu den schwierigsten Problemen. Es ist selbstverständlich, daß dabei von den höheren Rechenmitteln ausgieoigst Gebrauch gemacht wird. Besonders eingehend sind die im Hochbau alltäglich vorkommenden Balkenträger auf 2 und mehreren Stützpunkten besprochen und die verschiedenen Arten von Steifrahmen, die Bogen, Kuppeln und Gewölbe. Das Werk enthält somit alles das, was man unter „Praktischer Statik“ versteht und dürfte daher mit großem Vorteil in der Praxis benutzt werden können, dem Studierenden aber ist es meines Erachtens ein Wegweiser für die Anfertigung statischer Berechnungen und Untersuchungen, dem Ingenieur ein recht bequemes Nachschlagebuch, da das ganze Wissensgebiet in einem Bande behandelt wird. Die Sprache ist klar und deutlich; das Gleiche gilt von den Figuren. Die Ausstattung ist gediegen, so daß der Preis des Werkes als entsprechend bezeichnet werden muß. Es kann daher bestens empfohlen werden. Diplomingenieur Professor Marx. Eisenbahnfahrzeuge, von H. Hinnenthal. I. Die Dampflokomotiven. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Berlin-Leipzig 1921. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. Preis 6 M. Das kleine Taschenformat der Sammlung Göschen ist für technische Darstellungen wenig günstig, und die Unterbringung von größeren Zeichnungen hat schon manchem Verfasser Schwierigkeiten bereitet. Am deutlichsten tritt das vielleicht bei dem vorliegenden Heftchen hervor, wo notgedrungen auf die vollständige Wiedergabe technischer Einzelheiten verzichtet werden mußte, glücklicherweise nicht zum Schaden der Darstellung. Denn der Verfasser hat es verstanden, das Wesentliche der betreffenden Anordnung in abgekürzten, oft garnicht maßstäblichen Skizzen zu veranschaulichen, sodaß der Mangel des Formates entschieden ausgeglichen wird. Eine angehängte, mehrfach zusammengelegte Tafel bringt außerdem 10 Gesamtbilder neuzeitlicher Lokomotiven verschiedenster Bauart nach Photographien. Ein nicht immer bemerkbarer, hier freilich stark auffallender Mangel der Göschenhefte ist ferner der geringe Umfang, der für eine gleichmäßige Darstellung größerer technischer Gesamtgebiete einfach nicht ausreicht. Immerhin ist auch hier dem Verfasser anzuerkennen, daß das Wesentlichste gebracht und vieles mindestens erwähnt worden ist. Das 130 Textseiten mit 95 Abbildungen umfassende Heft ist als erste Einführung in die Sache und gedrängteste Zusammenfassung des heutigen Lokomotivbaues von hohem Wert; es bringt außerdem eine Menge interessanter geschichtlicher Angaben, z.B. auch Lokomotivtypen aus der Zeit vor Stephenson. Zwei freilich nebensächliche Aenderungen möchte der Berichterstatter für die nächste Auflage vorschlagen: Zu S. 19 ist zu sagen, daß die Gesetze der Reibung zwar schon lange durch Amontons und Parant 1699 und 1700 und später 1785 von Coulomb erforscht und veröffentlicht worden waren, aber den englischen Ingenieuren, die damals, genau so wie im allgemeinen heute noch, unbekümmert um ausländische Forschungen an die Sache herangingen, gänzlich unbekannt geblieben waren. Die S. 28 stehende Bemerkung über die Lage der Gegengewichte im Rade gilt nur für die Kuppelräder, was auch die Tafel erkennen läßt. Stephan. Prüfung von Balken und Würfeln zu Kontrollversuchen, hergestellt auf Baustellen. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Heft 50. Bericht erstattet von Dr.-Ing. W. Petry, Regierungsbaumeister, Direktor des Deutschen Betonvereins. Mit 8 Abbildungen. Berlin 1922. Wilhelm Ernst und Sohn. Geh. 18 M. Der Verfasser berichtet in dem Heft über Vergleichsversuche an Betonbalken und -Würfeln, die auf Baustellen unter praktischen Verhältnissen hergestellt und auf diesen Baustellen bez. in Versuchsanstalten geprüft wurden. Die Versuchsergebnisse umfassen ein umfangreiches Material und lassen deutlich den Einfluß der verschiedenen Prüfungsstellen erkennen. In den Versuchsanstalten wurden naturgemäß Maschinen verwendet, die geeicht waren, während auf den Baustellen neben Maschinen auch Hebel mit direkter Gewichtsbelastung benutzt wurden. Es hat sich nun gezeigt, daß für die Würfelfestigkeit in den Versuchsanstalten gleichmäßigere Ergebnisse erhalten wurden; die Balkenprobe lieferte jedoch auf den Baustellen keine ungleichmäßigeren Werte als in den Versuchsanstalten. Das Verhältnis der Biegefestigkeit zur Druckfestigkeit errechnete sich bei den Versuchen in den Anstalten zu 1,76 und an den Baustellen zu 1,71, das Gesamtmittel betrug 1,74. Der Verfasser fordert mit Rücksicht auf die Ergebnisse für die Zukunft eine Statistik über vergleichsweise Balken- und Würfelproben bei Ausführung von Neubauten an den verschiedensten Baustellen, um die Frage der Kontrollbalken zur weiteren Klärung zu bringen. Professor Dr.-Ing. W. Müller. Griechisches Mittelmeergebiet. Von Otto Maul. „Jedermanns Bücherei“, Abt. Erdkunde. Ferdinand Hirt, Breslau 1922. Kart. Mk. 12,50; geb. Mk. 15,–. Auch dieses Bändchen der neuen Büchersammlung muß als wohlgelungen bezeichnet werden. Seine Aufgabe kennzeichnet der Verfasser im Vorwort wie folgt: „Die vorliegende Darstellung des griechischen Mittelmeergebietes wagt den Versuch, eine empfindliche Lücke der geographischen Literatur in doppelter Weise zu schließen: einmal eine kleine moderne Länderkunde von Griechenland, die schon lange fehlt, zu geben und zugleich die längst bekannte kulturgeschichtliche Einheit des griechischen Mittelmeergebietes erstmalig als einen geschlossenen geographischen Lebensraum zu erweisen“. Mit freudiger Anerkennung soll ihm zugestanden werden, daß es ihm gelungen ist, „ein sorgfältig durchgezeichnetes, lebenswahres länderkundliches Bild zu entwerfen“, wozu ihm seine ausgezeichnete Beherrschung der gesamten Fachliteratur nicht minder wie seine eigenen Studien im Lande befähigten. Besonders erwähnt sei die Beigabe vorzüglicher neuer Lichtbilder, die zum größten Teil eigene Aufnahmen des Verfassers sind. Für den tiefer Schürfenden ist eine über 100 der hervorragendsten Werke umfassende „Auswahl“ des bei der Arbeit benutzten Schrifttums zu weiterem Studienanreiz beigegeben. Das Büchlein wird sich seinen Platz im erkundlichen Schrifttum erobern. Heilmann. Politische Erdkunde. Von Arthur Dix. „Jedermanns Bücherei“, Abt. Erdkunde; herausgegeben von Kurt Krause und Rudolf Reinhard. Ferdinand Hirt, Breslau 1922. Kart. Mk. 12,50; geb. Mk. 15,–. Der vorliegende Band ist einer der ersten der im genannten Verlage soeben erschienenen Sammlung: „Jedermanns Bücherei“, einer Sammlung, die sich die Aufgabe gestellt hat, in 16 Abteilungen gegliedert, „eine Gesamtdarstellung unseres Wissens, mit bewußter Beschränkung auf das Wesentliche zu bringen“. Fürwahr eine hohe Aufgabe, zu deren Bewältigun# Sonderkenner jedes Faches gewonnen sind, die von hoher Warte, in literarisch hochstehender Form ihre Arbeitsgebiete in gemeinverständlichen Darstellungen allen bildungsuchenden Teilen unseres Volkes geben wollen. Behandelt sollen werden die Gebiete: Religionswissenschaft, Philosophie, Erziehungswesen, Geschichte, Rechts- und Staats-, Sozial-, Wirtschaftswissenschaft, Literaturgeschichte, bildende Kunst, Musik, Erdkunde, Völkerkunde, Land- und Forstwirtschaft, Naturwissenschaft, Medizin, Mathematik und Technik. Etwa 300 Einzelbändchen sind vorgesehen, von denen die ersten fünf bereits erschienen sind. Daß der Mut zum Neuen und Notwendigen durch den Erfolg belohnt wird, zeigt bereits das vorliegende Bändchen von Dix. Dieser ist in Deutschland als Verfasser einer Anzahl weltpolitischer Schriften kein Unbekannter mehr. Mit glücklichem Griff und sicheren Strichen zeichnet er wohldurchdacht die grundlegenden Gedanken einer allgemeinen politischen Erdkunde, die ja – wie uns der Krieg so furchtbar gelehrt hat – von allen, selbst den führenden Köpfen unseres Volkes in unverantwortlichem Maße vernachlässigt worden ist. Und wenn, wie der Verfasser im Vorwort anführt, das dadurch bedingte Fehlen „eines klaren Ueberblicks und eines treffsicheren Urteils über die außenpolitische Lage und über die weltpolitische Stellung der Gegner Deutschlands“ nicht zuletzt zum deutschen Zusammenbruch geführt hat, so können wir heute unter der fast unumschränkten Herrschaft des blinden Parteidoktrinarismus der Jetztzeit das gleiche Urteil keineswegs ersparen. Da will und kann das bescheidene Büchlein die Augen öffnen helfen. Es ist so handlich, umfaßt keine 100 Seiten enthält aber eine solche Fülle von Stoff und Gedanken, wie sie dickleibige Bände oft vermissen lassen. Einige Abschnittüberschrifen sollen Fingerzeige geben: Wirtschaftsgeographische Lebensbedingungen und wirtschaftspolitische Ziele der Staatsvölker; Verkehrsgeographische Lebensbedingungen und verkehrspolitische Ziele der Staatsvölker; Machtpolitische Triebkräfte und Ziele der Staatsvölker; Erdkundliche Betrachtungen der neueren und neuesten Weltpolitik; Das neue Weltbild. Für den zu eingehenderem Studium Geneigten schließt sich ein Verzeichnis des noch recht spärlichen einschlägigen Schrifttums an. Das Büchlein wird imstande sein, seinen Lesern Zusammenhänge aufzuzeigen, die bewußt zu erkennen uns Deutschen gerade in unserer größten Bedrängnis nicht genug gepredigt werden kann. Möge es fleißig studiert werden. Heilmann. Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Linke-Hofmann-Werke, Aktiengesellschaft, Breslau, Köln-Ehrenfeld, Warmbrunn. Die Entwicklung des Werkes von 1871–1921 wird in einer vornehm ausgestatteten Druckschrift auf 103 Seiten Großformat mit etwa 200 schönen Abbildungen geschildert. Der Stellmacher Gottfried Linke hat bereits im Jahre 1839 den Grund gelegt zur heutigen Weltfirma. Seine Söhne übernahmen das Erbe, um es zu vergrößern. Im Jahre 1871 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Gleichzeitig mit der Linkeschen Waggonfabrik entwickelte sich in Breslau die Waggonfabrik Gebrüder Hofmann & Co., Aktiengesellschaft. Im Jahre 1912 vereinigten sich die beiden Werke, um die Zahl ihrer Erzeugnisse bei zweckmäßiger Arbeitsteilung überhöhter Werkökonomie zu vergrößern. Im Jahre 1917 gelang es den Linka-Hofmann-Werken, die Waggonfabrik, A.-G, vormals P. Herbrand & Co. in Köln-Ehrenfeld, sich anzugliedern. Im Jahre 1920 trat das Werk in enge Beziehungen zur Aktiengesellschaft Lauchhammer, um in der Rohstoffversorgung unabhängig zu sein. Das Blühen, Wachsen und Gedeihen schreitet weiterhin fort, die Entwicklung der Linke-Hofmann-Werke gilt als noch nicht abgeschlossen. Machtvolles Vorwärtsschreiten – Vorwärtsdrängen ist bis zur letzten Gegenwart das Kennzeichen der Firma. Zahlen beweisen die Größe des Werkes: Das Aktienkapital beträgt zur Zeit etwa 124 Millionen Mark. Hierzu kommen 70 Millionen Schuldverschreibungen. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten war 1920 rund 11500. Für Löhne und Gehälter wurden 115 Millionen Mark ausbezahlt. Der Lokomotivbau in Breslau beginnt mit dem Jahre 1860 und entwickelte sich nach und nach. Die Lieferungszahl stieg 1908 auf 118 und im Jahre 1920 auf 258 Lokomotiven. In diesem Jahre kam die 2000. Lokomotive zur Ablieferung. Der allgemeine Maschinenbau des Werkes befaßt sich mit dem Bau von Pumpen, Fördermaschinen, Kompressoren, Dampfkesseln, Dampfmaschinen und Dreschmaschinen. Die Abteilung Wagenbau bildet eine Fabrik für sich. In den vergangenen 50 Jahren sind 100000 Güterwagen, 12000 Personenwagen, 2700 Post- und Gepäckwagen und 2000 Straßenbahnwagen hergestellt worden. Wimplinger. Textabbildung Bd. 337