Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 337, Jahrgang 1922, S. 232
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Bücherschau. Bücherschau. Eignungs-Psychologie. (Employment Psychology). Anwendung wissenschaftlicher Verlahren bei der Auswahl und Ausbildung von Angestellten und Arbeitern. Berechtigte Uebertragung von Henry C. Link, Ph. D. von I. M. Witte. Mit einem Vorwort von Dr. C. Piorkowski. 212 Seiten mit 5 Abb. Oldenbourg, München und Berlin 1922. Geh. 75 Mk., geb. 95 Mk. Nach den langen Kriegsjahren unserer völligen Abgeschlossenheit von Freund und Feind in Europa und den fremden Weltteilen werden allmählich viele der abgerissenen Fäden wieder neugeknüpft. Besonders der wissenschaftlichen Betätigung fallen da dankbare Aufgaben zu. Hat Deutschland und besonders auch seine Wissenschaft während der schweren Zeit nicht geruht, so haben die anderen nicht gerastet. Es ist auch „drüben“ fleißig gearbeitet worden und wir können recht wohl aus den Ergebnissen der andern lernen und Nutzen ziehen. So ist die Uebersetzung des ersten amerikanischen Buches über Berufseignungs-Psychologie, Links: „Employment Psychology“ durch einen unserer unermüdlichen Vorkämpfer auf dem Gebiete der Psychotechnik nur freudig zu begrüßen, gibt er uns doch damit ein bequemes Hilfsmittel an die Hand, vergleichend zu schauen, wie weit die „andern“ in durchaus selbständiger Arbeit gekommen, was wir von ihnen lernen und übernehmen konnten, oder worin wir selbst tiefer gedrungen sind. Der Leser braucht keineswegs Fachgelehrter zu sein. Links Werk ist gemeinverständlich, breit, ausführlich, jeder Schritt der Entwicklung seiner Arbeiten wird dargelegt, oft geradezu „erzählt“, begründet, das Für und Wider erwogen und ist durchaus geeignet, auch Laien in den sie vielleicht spröde anmutenden Stoff einzuführen. Das anschließende Studium des deutschen, nicht mehr so ursprünglichen, mehr systematischen, abstrakteren, tiefer eindringenden, eben, echt wissenschaftlich-deutschen Fachschrifttums kann dann die Augen besser zur Kritik öffnen. Das Sachliche der Gründe für das teilweise Uebereinstimmen, aber auch das teilweise Auseinanderklaffen der Wege und der Ergebnisse der deutschen und der amerikanischen Arbeit erörtert und begründet Piorkowski in seinem einführenden Aufsatz glücklichst. In Formfragen des psychotechnischen Fachschrifttums hat der Berichterstatter bereits gelegentlich der Besprechung von Moedes: „Experimentelle Massenpsychologie“ (s. D. P. J. 1921 S. 140) sein herbes Urteil gefällt. So schöpferisch unsere Leuchten rein fachlich auf ihrem Gebiet sind, so – erhaben sind sie über Fragen der Sprachreinheit und -Schönheit. Einige Jahre der Entwicklung in dieser Hinsicht weiter, und es wird eine dankbare Aufgabe sein, für die ahnungslosen Benutzer dieser Schriften ein mehrbändiges Verdeutschungswörterbuch zu schaffen! Piorkowskis „Einführung“ ist wieder ein Musterbeispiel grausamster Mißhandlung und Nichtachtung der deutschen Sprache. Witte erreicht diese „Hemdsärmlichkeit“ des Ausdrucks glücklicherweise nicht ganz. Aber Wortungetüme wie „Funktionalisierung“ (S. 23) fließen ihm anscheinend mühelos aus der Feder. Ich schlage vor, die arme deutsche Nachsilbe.. ung darin wenigstens durch eine würdige, stolze welsche, etwa.. ation zu ersetzen. Heilmann. Zeitgemäße Betriebswirtschaft. I. Teil. Grundlagen. Von Dr.-Ing. G. Peiseler. 182 Seiten. Mit 30 Textabbildungen. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner. Das in dem vorliegenden Buch behandelte Gebiet der zeitgemäßen Betriebswirtschaft hat sowohl für die deutsche Industrie wie auch für den Wiederaufbau Deutschlands gerade in der heutigen Zeit eine erhöhte Bedeutung. Der Verfasser geht hierbei von dem Grundgedanken aus, daß ein Aufbau unserer Wirtschaft nur dann erfolgreich ist, wenn alle vorhandenen Kräfte sinngemäß ausgenutzt werden – was jedoch nicht mit einer unwürdigen Ausbeutung zu verwechseln ist –, und wenn bei einem möglichst kleinen Aufwand an Energie stets eine größtmögliche Leistungsfähigkeit herausgeholt wird. Statt eines willkürlichen und ungeordneten Arbeitens verlangt er ein planmäßiges, unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Grundgedankens streng geregeltes Ineinandergreifen aller Teile eines industriellen Unternehmens. Nach einer kurzen Einleitung über die Voraussetzung einer zeitgemäßen Betriebswirtschaft, die der Verfasser in die Worte „Wahrheit und Klarheit auf allen Gebieten“ zusammenfaßt, werden nacheinander behandelt: Die neue deutsche Wirtschaft, der wirtschaftliche Aufbau des Einzelunternehmens, die wirtschaftliche Fertigung, der Einkauf, das Technische Büro, Statistik, der wirtschaftliche Vertrieb, die Geldentwertung und die deutsche Wirtschaft, Bilanzen, die Selbstkostenberechnung, die Preisbildung, Taylorsystem und deutsche Wirtschaft, der Betriebsrat als Wirtschaftsfaktor, die Sozialisierung der Wirtschaft und die Psychologie als Wirtschaftsfaktor. Mit einer Betrachtung über die Gesundung und Erneuerung unseres Wirtschaftslebens schließt das inhaltsreiche Werk. Das lehrreiche Buch ist überaus anregend geschrieben und bringt eine klare Darstellung über Zweck, Ziele und Aufgaben einer zeitgemäßen Betriebswirtschaft. Es wird mit seinen vielen wertvollen Ratschlägen allen denen, die es angeht, von großem Nutzen sein. Fritz Schmidt. Technischer Selbstunterricht für das deutsche Volk. Herausgegeben von Ing. Karl Barth. I. Fach band. München und Berlin, 1922. R. Oldenbourg. Preis geh. M. 8.–. Durch 18 Selbstunterrichtsbriefe will der Herausgeber die technische Bildung des deutschen Volkes heben. Ob das letztgenannte Ziel ohne die Tätigkeit eines Lehrers erreichbar sein wird, ist sehr fraglich. Gegen die im vorliegenden Briefe gebrachten Ausführungen über Physik, Stoffkunde, Technologie und Zeichnen läßt sich sachlich nichts einwenden. Schmolke. Die Heizerschule. Vorträge über die Bedienung und die Einrichtung von Dampfkesselanlagen mit einem Anhang über Niederdruckkessel für Heizungsanlagen. Von F. O. Morgner, Regierungsgewerberat, Leiter der Heizer- und Maschinenkurse in Chemnitz. Dritte umgearbeitete und vervollständigte Auflage. Mit 158 Textabbildungen. Berlin, Julius Springer. Das in seiner dritten Auflage vorliegende Buch enthält in erweitertem Umfange die Vorträge des Verfassers über die Bedienung von Dampfkesselanlagen und ist auf den vom Reichswirtschaftsministerium festgesetzten Richtlinien zur Ablegung der staatlichen Heizerprüfung aufgebaut. Wenn man bedenkt, daß unsere neuzeitige Energiewirtschaft auch die wirtschaftliche Ausnützung sowohl hochwertiger wie minderwertiger Brennstoffe in Dampfkesselanlagen verlangt, und daß diese daher nur durch solche Arbeitskräfte bedient werden sollten, die nach ihrer Veranlagung und Befähigung in jeder Beziehung dazu geeignet sind, so kann man den Wert eines derartigen zweckentsprechenden Leitfadens für Heizer nicht hoch genug einschätzen. In dem 148 Seiten starken Buche werden nicht nur die verschiedenen Brennstoffe und der Verbrennungsvorgang besprochen, es werden auch die mannigfaltigen Bauarten und die Einzelteile von Hochdruck- und Niederdruckkesseln beschrieben, sowie auf die Bedienung der Kesselfeuerung, auf die Verhütung und Beseitigung des Kesselsteins u.a.m. näher eingegangen. Das wertvolle, anregend und leicht faßlich geschriebene Buch kann allen denjenigen, die es angeht, nur bestens empfohlen werden. Fritz Schmidt. Techno-Diktionär, englisch-deutsch. Von Hubert Hermanns, beratendem Ingenieur. Eine Sammlung nur technischer Fachausdrücke aus Hütte, Gießerei und Werkstatt. The Penton Publishing Company in Berlin-Pankow. Geschenkgabe für die deutschen Bezieher von The Iron Trade Review, The Foundry, Abrasive Industry, Marine Review, Power Boating. Heißt es der oder das Diktionär? Ich schlage vor: das – – Wörterbüchlein! Aber sachlich war der Gedanke des Verlages sehr glücklich, den Beziehern der oben genannten englisch-amerikanischen Fachzeitschriften das nur 70 Druckseiten umfassende Büchlein mit der Zusammenstellung der wichtigsten einschlägigen Fachausdrücke geschenkweise zu überreichen. Besonders unsere technischen Studierenden und Ingenieure, die erst beginnen, das ausländische Fachschrifttum zu verfolgen und häufig viel Zeit mit dem Nachschlagen und mühsamen Heraussuchen der einzelnen ihnen von der Schulbank her ziemlich unbekannten Fachausdrücke aus den großen allgemeinen Wörterbüchern oder auch größeren Technischen Wörterbüchern verbringen, werden das niedliche Heftchen mit Freuden begrüßen. Hoffentlich gibt es der Verlag – soweit möglich – auch an Nichtbezieher der Leser seiner Zeitschriften ab, denn das sind wir deutschen Einzelingenieure und technischen Kaufleute ja dank unserer Valuta wohl größtenteils. Der Preis kann nicht hoch sein. Im übrigen ladet das Büchlein geradezu ein, es nach Quartanerart in überflüssigen Minuten planmäßig als Vokabellernbuch zu benutzen. Man ist schnell damit durch. Heilmann. Der praktische Maschinist und Maschinenbetriebsleiter. I. und II. Teil. Von F. Wilcke, Oberingenieur und Lehrer an der Heizer- und Maschinistenschule zu Leipzig. 3. Auflage, Leipzig, Arthur Felix. Die Tatsache, daß die beiden vorliegenden Bücher bereits in der dritten Auflage erscheinen, beweist ihre Zweckmäßigkeit für die Kreise, für die sie bestimmt sind, nämlich für die angehenden Maschinenführer. Im ersten Band, werden nach einer kurzen Erläuterung der grundlegenden mechanischen Ausdrücke und der Leistungsberechnung der Kolbendampfmaschinen ihr Aufbau und ihre sachgemäße Bedienung besprochen. Der zweite Band enthält eine Beschreibung der anderen Wärmekraftmaschinen und ihre Behandlung. Ein besonderer Abschnitt ist weiterhin wärmewirtschaftlichen Betriebs fragen gewidmet, und in einem Anhange wird die Berechnung einfacher Triebwerke dargetan. Neben einer übersichtlichen Anordnung des umfangreichen Stoffes ist das sehr sorgfältige Inhaltsverzeichnis, das die Benutzung der Bücher wesentlich erleichtert, sowie der deutliche Druck des Textes und der Abbildungen hervorzuheben. Mit ihrer kurzen, sachlichen Darstellung und den vielen praktischen Winken und Ratschlägen werden die beiden Bücher dem angehenden Maschinenführer sicherlich recht nützliche Dienste leisten. Die auf Seite 2 des ersten Bandes aufgeführte Dimension für die Leistung ist \frac{\mbox{mkg}}{\mbox{sek}} und nicht \frac{\mbox{sek}}{\mbox{m kg}}, desgleichen ist auf Seite 3 die „Leistung“ irrtümlich in mkg angegeben. Fritz Schmidt. Wärmewirtschaft und Betriebskontrolle in Dampfkesselanlagen. Von Oberingenieur Wilhelm E. Germen. Druckschrift herausgegeben von Bopp & Reuther, Mannheim-Waldhof. In der beachtenswerten kleinen Druckschrift wird dargetan, daß mit einer zweckmäßigen Betriebskontrolle die Leistung einer Dampfkesselanlage wesentlich gesteigert werden kann. Im besonderen werden Dampf- sowie Speisewassermesser und zwar Venturiapparate kurz besprochen. Die Firma ist bereit, Interessenten auf Wünsch diese und ähnliche Drucksachen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Fritz Schmidt. Beitrag zur Berechnung der Dampfturbinen auf zeichnerischer Grundlage. Von Dr.-Ing. Erich Henne. Berlin 1922. Verlag des Vereins deutscher Ingenieure. Für den Buchhandel: Julius Springer. 50 Mk. Die Berechnung vielstufiger Dampfturbinen für hohe Spannungen und Temperaturen zur Ausnutzung großer Wärmegefälle verursacht viele Mühe. Es ist im allgemeinen notwendig, zunächst vorläufige Rechnungen aufzustellen, von denen man durch Probieren zu den endgültigen Ergebnissen gelangt. Eine Vereinfachung dieses bisher üblichen Verfahrens stellt zweifellos einen bedeutenden, in erster Linie für die Praxis wertvollen Fortschritt dar. Es ist nun bereits vor geraumer Zeit gelungen, Zusammenhänge zwischen dem Verhältnis der Summe der Quadrate der Umfangsgeschwindigkeit im mittleren Raddurchmesser zur Summe der adiabatischen Wärmegefälle sowie dem Mittelwert des Verhältnisses von Umfangsgeschwindigkeit zur absoluten Austrittsgeschwindigkeit des Dampfstrahles aus der Leitschaufel zu finden. Diese von Loschge aufgestellten Beziehungen verbindet Erich Henne mit Ausdrücken für die Wirkungsgrade der Beschaufelung am Radumfange von Banki und Stodola und gelangt zu Gleichungen, deren Werte er in Kurventafeln zusammenstellt, aus denen man die für eine eindeutige Berechnung von Turbinen mit großer Stufenzahl erforderlichen Größen ablesen kann. An Berechnungsbeispielen wird das beschriebene Verfahren erläutert. Das Studium der geistreichen Abhandlung kann warm empfohlen werden. Der im Turbinenbau tätige Ingenieur wird den größten Nutzen davon haben. Schmolke. Untersuchungen an Kondensations-Luftpumpen. Von Dr.-Ing. K. Hoefer. Heft 253 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens. Verlag des Vereins deutscher Ingenieure, Berlin 1922. Zu beziehen durch die Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin W. 9, Linkstr. 23/24. Preis 60 Mk.; für Mitglieder des V. d. I. 20 v. H. Ermäßigung. Aus dem Gedanken heraus, daß die große Verschiedenheit der Luftpumpenarten für Kondensationsanlagen dem heutigen Streben nach Vereinfachung und Normalisierung widerspricht, hat der Verfasser Untersuchungen darüber angestellt, ob nicht eine bestimmte Luftpumpenart in wirtschaftlicher und betriebstechnischer Beziehung als die beste bezeichnet werden kann, und dabei sein Augenmerk insbesondere auf die Verwendbarkeit der Dampfstrahlsauger gerichtet. Er hat zum Vergleich herangezogen: Kolbenluftpumpen (trocken und naß), Wasserstrahlluftpumpen und Dampf strahlluftpumpen. Um letztere leicht in den Vergleich einschließen zu können, hat er nicht den Kraftbedarf, sondern den Dampfverbrauch als Grundlage gewählt, und ferner die Kondensattemperatur als Maß für die theoretisch mögliche Luftleere. Die Unterlagen für die vergleichenden Zusammenstellungen des Verfassers haben außer Daten aus der Literatur Versuche an Luftpumpen für Bordzwecke gegeben, die bei der ehemals Kaiserlichen Werft Kiel durchgeführt sind. In mehreren Fällen konnten Vergleichsversuche an zwei Pumpenarten unter gleichen Bedingungen vorgenommen werden. Berücksichtigt sind bei den Vergleichen Dampfverbrauch, theoretisch mögliche Luftleere, Schmierölverbrauch. Anschaffungskosten, Betriebssicherheit, Gewicht und Platzbedarf. Die Ergebnisse sind übersichtlich in Schaubildern und Tabellen zusammengestellt. In der Zusammenfassung stellt Hoefer fest, daß der Dampfstrahlsauger Bauart B (Hoefer) mit Kondensatpumpe zwar bei kleiner Belastung der Hauptmaschine etwas unwirtschaftlicher arbeitet als die anderen Luftpumpenarten, daß der Strahlsauger aber bei größeren Belastungen und in jeder anderen Beziehung allen anderen Luftpumpenarten überlegen ist. Die Arbeit von Hoefer stellt eine wertvolle Bereicherung der bisher spärlichen Literatur über dieses Gebiet dar und kann zum Studium hierüber sehr empfohlen werden. Dipl.-Ing. Ritter. Die Ausbildung für den technischen Beruf in der mechanischen Industrie (Maschinenbau, Schiffbau, Elektrotechnik). Ein Ratgeber für die Berufswahl). Herausgegeben vom Deutschen Ausschuß für technisches Schulwesen. 4. Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig, Berlin 1922. 7.20 Mk. Der Deutsche Ausschuß für technisches Schulwesen hat vorstehende Schrift nunmehr bereits in vierter, erweiterter Auflage erscheinen lassen. Mit dankbarer Freude können die beteiligten Kreise, nämlich die jungen Leute, welche sich dem technischen Berufe zuwenden wollen, und deren Eltern und Berater dieses Heftchen begrüßen. In rein sachlicher Weise werden die Anforderungen, die dieser Beruf stellt, hervorgehoben und die zweckmäßigsten und in den Hauptpunkten durch die Vorschriften der verschiedenen Bildungsanstalten bestimmten Ausbildungsgänge klargelegt. Besondere Beachtung verdienen die Ausführungen über die Wahl der Schulen, worin auf die Notwendigkeit eines gewissen Zwanges zum Lernen hingewiesen wird. Auch der Fehler einer häufig unberechtigter Weise empfohlenen frühzeitigen Spezialisierung auf Kosten der Gründlichkeit ist mit Recht besonders hervorgehoben. Angefügt ist das vom Deutschen Ausschuß für technisches Schulwesen ausgearbeitete „Merkblatt für Praktikanten“ über die praktische Unterweisung in der Maschinenindustrie und ein Verzeichnis der technischen Hochschulen und der staatlichen und empfehlenswerten privaten technischen Mittelschulen. Dem Ratgeber ist im Interesse der Sache weiteste Verbreitung zu wünschen. Dipl.-Ing. Ritter. Maschinenbau im Zusammenhang mit den Problemen der Zeit. Rede gehalten bei der Uebernahme des Rektorats der Technischen Hochschule Stuttgart am 3. Mai 1922 von Wilhelm Meier. Stuttgart 1922, Konrad Wittwer. 4,51) Mk. Wilhelm Meier weist in seinem sehr beachtenswerten Vortrage auf die Probleme technischer, wirtschaftlicher, organisatorischer und rein menschlicher Natur hin, die den Kern des zukünftigen Ausbaues der Technischen Hochschulen bilden. Eine weite Verbreitung der von diesem Verständnis für die gegenwärtig im Vordergrunde stehenden Fragen sowie von warmem patriotischen Empfinden zeugenden Schrift wäre durchaus wünschenswert. Schmolke. Flugtechnik. Von Dipl.-Ing. C. Eberhardt, Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt. Mit 62 Figuren. Sammlung Göschen Nr. 841. Luftschiffahrt. Von Dipl.-Ing. C. Eberhardt, Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt. Mit 38 Figuren. Sammlung Göschen Nr. 842. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10 und Leipzig. Sowohl das Buch über „Flugtechnik“ wie jenes über die „Luftschiffahrt“ geben einen umfassenden, tieferen Einblick in das in den Kriegsjahren zur ungeahnten Höhe emporgeblühte Luftfahrwesen Sie bieten nicht nur wichtige Betrachtungen über die physikalischen Grundlagen der Luftschiffe, jener Luftfahrzeuge, deren spezifisches Gewicht kleiner ist als dasjenige der umgebenden atmosphärischen Luft, bezw. über die Anwendung aerodynamischer Gesetze auf Flugzeuge, es werden auch die Bauart und die Ausrüstung dieser Verkehrsmittel eingehend behandelt. Die überaus anregend und anschaulich geschriebenen Bücher, deren Wert durch lehrreiche Abbildungen noch erhöht wird, sind für den auf diesen Gebieten tätigen Ingenieur ebenso wertvoll wie für Studierende. Fritz Schmidt. Erdkunde. Von Albert Müller, Lehrer an der Eisenbahnfachschule in Magdeburg. I. Teil: Deutschland und sein Verkehrsnetz. Mit 44 Zeichnungen. Bücherei des Verbandes deutscher Eisenbahnfachschulen (E. V.), Band 6. Teubner, Leipzig 1922; kart. 18.75 Mk. Das handliche Büchlein ist als Leitfaden für den erdkundlichen Unterricht auf Eisenbahnfachschulen gedacht und in Anlage, Inhalt und Darstellung mit größter Folgerichtigkeit auf diesen Zweck hin zugeschnitten; auf nur 89 Seiten in straffster Zusammenfassung, übersichtlicher Gliederung, gedrängter Darstellung eine Fülle erdkundlichen Wissens über unser Vaterland, einheitlich aus verkehrsgeographischem Gesichtswinkel gesehen. Keine weitschweifigen Beschreibungen, nur Tatsachen, Zahlen, knapp und klar, übersichtliche schematische Darstellungen der Verkehrsadern sowohl grösserer Bezirke als auch einzelner Städte und Städtegruppen. Die Entwicklungsnotwendigkeiten springen dabei schlaglichtartig in die Augen. Ueber seine eigentliche Aufgabe, dem Eisenbahnfachschulbesucher als Leitfaden und Hilfsmittel zur Unterstützung des Unterrichts zu dienen, kann es jedem Erdkunde Lernenden, nicht zuletzt auch den Lehrenden aller Schulbetriebe warm empfohlen werden, durch das Studium des kleinen Heftes einmal die Länderkunde Deutschlands einheitlich aus besonderem u. durchaus wichtigem Gesichtswinkel anzusehen. Würdig und erhebend ist die Art der Behandlung der dem deutschen Vaterlande in seiner gegenwärtigen Ohnmacht entrissenen Gebietsteile. Mannhaft wird hier Unrecht Unrecht genannt. Möge das in Aussicht gestellte II. Bändchen: „Verkehrsbeziehungen Deutschlands zum Auslande“ in gleicher Weise glücklich gelingen. Heilmann. Argentinien. Seine Bedeutung für die Weltwirtschaft. Von Dr. Ernst Wilhelm Schmidt. 36 Seiten, kart. 15 Mk. Mexiko. Seine Bedeutung für die Weltwirtschaft. Von Oswald Collmann. 58 Seiten, kart. 20 Mk. Spanien. Seine Wirtschaftsgeographie und seine Stellung in der Weltwirtschaft. Von Dr. Hermann J. Held. 53 Seiten, kart. 20 Mk. Sammlung: „Kaufmann und Weltwirtschaft.“ Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1922. Neben aller entsetzlichen Not und Knechtschaft, die der verhängnisvolle Abschluß des Weltkrieges Deutschland auferlegt, brachte er doch auch wenigstens einiges Befreiende. So hob er die nahezu völlige Abgeschlossenheit unseres Vaterlandes von den wenigen uns durchaus wohlwollenden Fremdstaaten in Europa und der weiten Welt auf. Bald regte denn auch der deutsche Unternehmungsgeist, die deutsche Tatkraft und auch die Auswandererlust wieder ihre Flügel und wandte naturgemäß ihren Blick vor allem den uns auch in schwerster Stunde ehrlich neutral gebliebenen Fremdstaaten zu. Schwierig aber ist die Frage nach einer wahrheitsgemäßen Aufklärung über die gegenwärtigen Zustände, besonders wirtschaftlicher Art, in denen sich diese Länder befinden. Der Weltkrieg ist an keinem spurlos vorübergegangen; vieles ist von Grund auf verändert, Altes gestürzt, Neues erstanden. Das Schrifttum über Land und Leute von vor dem Kriege ist meist hoffnungslos veraltet. Da ist es bezeichnend, daß die Hanseatische Verlagsanstalt es unternommen hat, in einer Reihe kleiner Hefte kurz, knapp und klar, bis in die neueste Zeit hineinreichend, aus berufener Feder das für den über die Grenzpfähle hinausschauenden Wirtschaftler Wichtigste zusammenstellen zu lassen. Die drei oben genannten Hefte sind die ersten. Solche über Brasilien, Chile und China sollen in Kürze folgen. Die Bändchen bringen auf gedrängtem Raum viel Stoff und reichliche Belehrung in durchaus würdiger Form. Der Preis ist gering im Verhältnis zu dem Nutzen, den sie stiften können. Eine kleine stilistische Eigenart des Verfassers des Heftes „Spanien“ sei gerügt. „In 1918“ ist englisch; die deutsche Sprache kennt nur „im Jahre 1918“. Der Ausdruck wird in jenem Heft zu häufig angewandt, als daß es unerwähnt bleiben könnte. Doch überstrahlt die Güte der sonstigen Arbeit diesen winzigen Fehler der Form. Den drei Bändchen sind fleißige Leser zu wünschen. Heilmann. Textabbildung Bd. 337 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Die Lokomotive in Kunst, Witz und Karikatur. Hanomag Hannoversche Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft, vorm. G. Egestorf, Hannover-Linden, 1922. Preis 60 Mk. Alfred Schlomann, Aus Handel, Industrie und Technik. Briefwechsel und Musterbeispiele. Heft 1–6. Verlag von R. Oldenbourg, München-Berlin. Preis: z. Zt. 660 Mk. Walther/Diefke, Kommentar zum Reichsmietengesetz nebst den Ausführungsvorschriften der wichtigsten Länder und den Ortsverordnungen von Berlin, Frankfurt am Main, Köln, Leipzig. Verlag von Otto Liebmann, 1922. Preis kart. 135 Mk. Wärmestrom-Bilder (Sankey-Bilder) aus dem Eisenhüttenwesen. Nach eigenen Versuchen oder Versuchen der angeschlossenen Werke gesammelt und herausgegeben von der Wärmestelle Düsseldorf. (Ueberwachungsstelle für Brennstoff- und Energiewirtschaft auf Eisenwerken). Verlag Stahleisen m. b. H. Düsseldorf 1922. Preis 120 Mk. Prof. Dr. A. Benrath, Die Nichtmetalle und ihre Verbindungen. Band 1 und 2. Sammlung Göschen 211/212. Vereinigung wissenschaftl. Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig. Preis des Bandes 72 Mk. Dr. Ernst Blumer, Die Erdöllagerstätten und übrigen Kohlenwasserstoffvorkommen der Erdrinde. Grundlagen der Petroleumgeologie. Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart. Preis geh. 405 Mk. Hans Neumann, Die Verbrennungskraftmaschinen in der Praxis. Handbuch f. d. Anlage, Wartung, Betrieb u. Konstruktion d. modernen Verbrennungskraftmaschinen. 4. Aufl. (Bibl. d. ges. Technik Bd. 220). Verlag von Dr. Max Jaenecke, Leipzig. Stephan, Die technische Mechanik des Maschineningenieurs, 4. Bd. Die Elastizität gerader Stäbe. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis geb. Grundzahl 7. Dr. Wilhelm Hort, Technische Schwingungslehre, 2. Aufl. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis geb. Grundzahl 20. M. Seiliger, Graphische Thermodynamik und Berechnen der Verbrennungs-Maschinen und Turbinen. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis Grundzahl 6, 4 geb. 8. Leuckert und Hiller, Maschinenbau und graphische Darstellung. Einführung in die Graphostatik und Diagrammentwicklung. 2. Aufl. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis Grundzahl 1,8. Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. II. Band. Zum Gedenken des Gründungstages des Hauses Siemens & Halske. 1847, 12. 10. 1922. Verlag Julius Springer, Berlin. Paul Schimke, Neuere Schweißverfahren. Heft 13 der Werkstattbücher. Verlag Julius Springer, Berlin. Werkstatts-Technik, 3. Sonderheft: „Drehbänke“. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis 150 Mk. A. Rotth, Wilhelm von Siemens. Ein Lebensbild. Gedenkblätter zum 5jährigen Bestehen des Hauses Siemens & Halske. Verlag der Vereinigung wissenschaftlicher Verleger. J. Herrmann, Elektrotechnik. Einführung in die Starkstromtechnik. II. Die Gleichstromtechnik. III. Die Wechselstromtechnik. Sammlung Göschen, Band 197/198. Preis je 110 Mk. (Oktober 1922). Oswald Meyer, Elektrische Oefen. Sammlung Göschen, Bd. 704. Preis 110 Mk. (Oktober 1922). M. Großmann, Darstellende Geometrie. I. Teil. Teubners Technische Leitfaden, Band 2.) Preis 114 Mk. M. Foerster, Leitfaden der Baustoffkunde. (Teubners Technische Leitfaden, Band 15.) Preis 222 Mk. H. Pohl, Die Montage elektrischer Licht- und Kraftanlagen. 11. Auflage. (Bibl. d. ges. Technik, Band I.) Verlag von Dr. Max Jaenecke, Leipzig. Theodor Vaillant, Tafeln und Tabellen zum schnellen Bestimmen von Querschnitt-, Spannungs- resp. Leistungsverlust, Gewicht, Abmessungen, Widerstand und zulässiger Belastung elektrischer Leitungen. Ausgabe A. 3. vermehrte Auflage. (Bibl. d. ges. Technik, Band 166.) Verlag von Dr. Max Jaenecke, Leipzig. Dr. Ludwig Thiele, Leim und Gelatine. 2. neubearbeitete Auflage. (Bibl. d. ges. Technik, Band 274.) O. D. Chwolson, Lehrbuch der Physik. 2. verbesserte Auflage, 3. Band, 1. Abteilung. Die Lehre von der Wärme. Herausgegeben von Gerhard Schmidt. Preis Grundzahl 15, geb. 17.50 Dr. jur. Georg Strutz, Handausgabe der Vermögensteuergesetze. 1. Vermögensteuergesetz. 2. Vermögenszuwachssteuergesetz. Dr. jur. Georg Strutz, Handausgabe des Einkommensteuergesetzes. 2. Nachtrag. Ges. vom 20. 7. 1922. (Verlag von Otto Liebmann, Berlin.) Textabbildung Bd. 337