Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 338, Jahrgang 1923, S. 73
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Bücherschau. Bücherschau. Ausnutzug und Veredelung deutscher Rohstoffe. Unter Mitarbeit von Fachmännern herausgegeben von Prof. Dr. A. Kessner. 398 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Berlin 1921, Verlag des Vereins Deutscher Ingenieure. Preis kart. 60 Mk. und Zuschlag. Das vorliegende Buch ist eine Erweiterung und Neubearbeitung der Schrift „Rohstoffersatz“, die im Kriege vom Verein Deutscher Ingenieure zur Aufklärung der Industrie über den möglichen Ersatz ausländischer Rohstoffe durch heimische Erzeugnisse herausgegeben wurde und bereits damals eine sehr beifällige Aufnahme gefunden hat. Seit dem Erscheinen der letzten Auflage im Jahre 1916 sind zahlreiche neue Ersatzstoffe auf sämtlichen Gebieten der Technik aufgefunden worden, von denen sich viele so gut bewährt haben, daß sie auch künftig anstelle der früher benutzten ausländischen Erzeugnisse Anwendung finden werden. Eine Fülle von Versuchsergebnissen und Erfahrungen aus der Praxis ist jedoch, seitdem die während des Krieges gebotene Schweigepflicht aufgehoben ist, in Vorträgen und Abhandlungen veröffentlicht worden, noch weit umfangreicher ist aber sicherlich das Material, das in den Berichten der verschiedenen Fachausschüsse und Beratungsstellen niedergelegt und bisher nur einem verhältnismäßig kleinen Kreise bekanntgeworden ist. Aus diesem Grunde ist es sehr zu begrüßen, daß Professor Kessner sich nunmehr mit Unterstützung von 11 auf diesem Gebiete besonders erfahrenen Mitarbeitern der Aufgabe unterzogen hat, dieses umfangreiche und höchst wertvolle Material allen technischen Kreisen zugänglich zu machen. Etwa die Hälfte des ganzen Buches ist der Metallversorgung und den Ersatzmetallen in den verschiedenen Zweigen der Technik gewidmet, die übrigen Abschnitte behandeln Betriebstoffe für Motoren, Gummi, Treibriemen, Faserstoffe, Graphit, Schmiermittel und Kalziumkarbid. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, darf man sagen, daß das Buch eine wertvolle Bereicherung unserer technischen Literatur darstellt und für jeden Betriebsleiter und Konstrukteur ein wirklich unentbehrliches Nachschlagewerk darstellt. A. Sander. Elektrische Meßtechnik, Theorie und Praxis der elektrischen Messungen. Von W. Jaeger. Zweite verbesserte Auflage mit 581 Abbildungen im Text und einer Fluchttafel. Leipzig, J. A. Barth, 1922. Die zweite Auflage des vorliegenden, hauptsächlich für den Laboratoriumsgebrauch bestimmten Buches, weist gegenüber der ersten Auflage mancherlei Umarbeitungen, Erweiterungen und Streichungen auf, durch die das Werk zweifellos an Wert gewonnen hat. Jeder, der mit elektrischen und magnetischen Messungen zu tun hat, wird das Buch gern in die Hand nehmen. Wenn ich auch der Ansicht bin, daß die in ihm enthaltenen theoretischen Grundlagen an vielen Stellen zu summarisch sind – der Abschnitt über Kugelfunktionen z.B. besteht nur aus wenigen Zeilen; die Elektronentheorie umfaßt kaum 3 Seiten usw., – so weisen doch die zahlreich gegebenen und gegen früher vielfach berichtigten Literaturangaben auf solche Werke hin, in denen der Leser eingehendere Bearbeitungen der einzelnen theoretischen Gebiete findet. Der Inhalt des Buches zerfällt in folgende Teile: I. Teil (S. 1–142) „Theoretische Grundlagen“. Teil 11 (S. 143–162) behandelt die elektrischen Einheiten und Normale. Im III. Teil (S. 163–253) werden die elektrischen Meßinstrumente beschrieben. Ist hier auch vieles im Gegensatz zur ersten Auflage nach dem modernen Stande der Dinge umgearbeitet worden, so muß man doch bedauern, daß noch so manches viel zu kurz behandelt wird. Ich will nur den Abschnitt über die „Saitengalvanometer“ erwähnen, der, wie schon früher bemängelt, auch jetzt wieder nur wenige Zeilen umfaßt, und durchaus, wie die ganze Behandlung der Galvanometer überhaupt, nicht dem jetzigen Stande der Wissenschaften entspricht. Der IV. Teil (S. 254–289) behandelt die Hilfsapparate und Hilfsvorrichtungen für Gleichstrom und Wechselstrom. Teil V (S. 290–363) bringt die Meßmethoden für Gleichstrom und Teil VI (S. 364–460) diejenigen für Wechselstrom. Die früher im Anhang befindliche „Drahtlose Telegraphie“ ist als letztes Kapitel unter dem Titel „Hochfrequenz-Messungen“ den Wechselstrommessungen angegliedert. Teil VII (S. 461–481) handelt dann von magnetischen Messungen, und der letzte Teil VIII (S. 482–489) bringt die elektrischen Temperatur- und Strahlenmessungen. In einem Anhang werden die absoluten Maße behandelt und Tabellen und Konstanten angegeben, die dem Leser von Nutzen sein können. Es ist natürlich viel leichter, ein Buch zu kritisieren, als selber besser zu machen; und wenn man bedenkt, daß es fast ganz ausgeschlossen ist, das ein einzelner ein so umfangreiches Gebiet wie das hier behandelte völlig übersieht und beherrscht, so kann man nur wünschen, daß das Jaegersche Buch, das schon jetzt viel Gutes bringt, recht viele Leser findet, die für den weiteren Ausbau Verbesserungsvorschlage machen. F. Güldenpfennig. Die Spezialstähle, ihre Geschichte, Eigenschaften, Behandlung und Herstellung von Dipl.-Ing. G. Mars, Budapest. Zweite neu bearbeitete Auflage. 675 Seiten mit 225 Abbildungen. Stuttgart, Ferdinand Enke. Geh. 4200 Mk. Das Buch wendet sich an Hersteller und Verbraucher von Edelstahlen jeder Art, jedoch scheint mir, daß der Verbraucher eher auf seine Kosten kommt, wenn er sich bei den ihm auftauchenden Fragen über zu fordernde Eigenschaften Klarheit holen will, als der Hersteller, der weitgehende Einzelheiten über die Fabrikation sucht. In sehr übersichtlicher und auch bei der Erörterung schwieriger Probleme leichtverständlicher Schreibweise werden behandelt: Geschichtliches, Metallographisches, Wärmebehandlung, Warm- und Kaltbearbeitung, Kohlenstoffstähle, Sonderstähle aller Art im Bezug auf ihre Geschichte, ihre Herstellung, Erstarrung und Abkühlung, Schmiedbarkeit, Schweißbarkeit, Zustandsdiagramme, Kleingefüge, Wärmebehandlung, spezifische Gewichte, elekrische Eigenschaften, Wärmedehnung, Festigkeiten, Härteeigenschaften, chemische Widerstandsfähigkeit, Anwendungen. Besonders wichtig, lehrreich und interessant ist der letzte Abschnitt über die Herstellung der Spezialstähle, der eine kurze, aber treffende Kritik der verschiedenen Herstellungsverfahren vom Ofen bis zum fertigen Block bringt. Es werden dabei die verschiedenen Gefahren beleuchtet, die selbst der im Ofen einwandfreie Stahl auf seinem Wege über die Giespfanne und die Blockform ausgesetzt ist und Wege zur Verminderung der Gefahren gezeigt. Es wird dadurch mancher unmöglichen Forderung des Verbrauchers das Wasser abgegraben werden. Ein Ausblick auf die zukünftige Entwickelung der Stahlerzeugung beschließt das Buch. In der nächsten Auflage dürfte unter anderem auf die Erhöhung der Feuerfestigkeit der Stähle durch Aluminium, das sogenannte „Kalorisieren“ oder „Alitiereb“ näher eingegangen werden. Ueber Einzelwünsche werden zwar die Meinungen stets auseinander gehen. Es ist zu wünschen, daß das Buch seinen Weg in die Hand jedes technisch Höherstehenden kommt, der größere Ansprüche an Edelstahl machen muß. Die Verhinderung von Härterissen in Werkzeugstahl von Shipley N. Brayshaw. Deutsche Ausgabe von Hans von Jüptner, Wien. Sammlung technischer Forschungsergebnisse, 11. Band. Leipzig 1922, Arthur Felix. 129 Seiten, 44 Abbildungen. Das Büchlein bringt den Vortrag des englischen Verfassers über eine 17jährige Arbeit vor dem Mai-Meeting des Iron and Steel Institut in London mit der daran anschließenden Diskussion. Der Zweck der Versuche, über die in dem Vortrag berichtet wird, war, die Verhältnisse während und nach dem Härten einer gewissen Standart-Stahlsorte (1,1 % C, 0,8 % Wo., 0,2 % Cr.) bei verschiedener Wärmebehandlung und verschiedener Art des Abschreckens zu untersuchen. Die Brauchbarkeit der verschiedenen Behandlungsmethoden wurde an 262 Probestäben und 102 besonders schwierigen Werkstücken (Fräser mit außerordentlich schroff und stark wechselnder Wandstärke) studiert. Die Materialverteilung in den Versuchsstücken war derartig, daß alle Stücke Härterisse bekamen, jedoch ließ sich aus der Form und Art der Risse neben den Untersuchungen auf Härte nach Brinell und Shore und auf Längenänderungen allerlei Schlüsse ziehen. Sämtliche Fräser und rechteckige Probestücke wurden zunächst eine Stunde lang auf 825 ° erhitzt, dann in der Luft abgekühlt. Dann erfolgte eine verschieden lange Erhitzung (7,5 Minuten bis 16 Stunden) auf verschieden hohe Temperaturen zwischen 706 und 900 °, z. T. in verschiedenen Oefen und darauf eine Abschreckung in Wasser oder Sand. Die Ergebnisse der Versuche sind in sehr ausführlichen Zahlentafeln zusammengestellt Der Praktiker wird allerdings zunächst mit den Versuchsergebnissen nicht viel anzufangen wissen, weil nur eine einzige Stahlsorte untersucht wurde. Aber es liegt nichts im Wege, auch andere Stahlsorten in der gleichen Weise zu untersuchen und die günstigste Behandlung, die die richtige Mitte zwischen größter anzustrebender Härte einerseits und Vermeidung der Spannungen und Risse andererseits einnimmt. Sehr interessante Beschreibungen der Versuchseinrichtungen werden nicht ohne Wert für den Praktiker sein. Auch in der Diskussion kommen zahlreiche wertvolle Winke ans Tageslicht. Ernst Preger. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart, unter Förderung des Reichsverkehrsministers in Beiträgen hervorragender Mitarbeiter, herausgegeben vom Staatsminister Hoff, Staatssekretär Kumbier und Ministerialdirektor Anger. 2 Bände. In Halbl. geb. Gz. 20. Verlag von Reimar Hobbing in Berlin. J. Herrmann, Elektrotechnik. Einführung in die Starkstromtechnik. IV. Die Erzeugung und Verteilung der elektrischen Energie. Sammlung Göschen. Bd. 657. Preis Gz. 1. Dr. Fr. Beckmann, Das Zelluloid, seine Rohmaterialien, Fabrikation Eigenschaften und technische Verwendung. 4. verb. u. verm Aufl. A Hartlebens Verlag, Wien. Preis Gz. 3. Julius Hoch, Der Schlosserlehrling. (Leitfaden f. d. Schlosserlehrling). Bibl. d. ges. Technik, Bd. 290. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Fr. Weickert, Berechnung elektr. Leitungsquerschnitte. 7. Aufl. Bibl. d. ges. Technik, Bd. 161. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. E. Schulz, Formeln für Entwurf und Berechnung von Gleichstrommaschinen, Drehstrom- und Einphasenmotoren. 4. Aufl. Bibl. d. ges. Technik, Bd. 219. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Hermann Recknagels Hilfstabellen zur Berechnung von Warmwasserheizungen. Herausgeg. von Dipl.-Ing. Otto Ginsberg. Verlag von R. Oldenbourg, München. 4. verm. u. verb. Aufl. Prs. Gz. 3, 5. Dipl.-Ing. Wilhelm Schwaab, Gas- und Wasserversorgung der Gebäude. (Sammlung Göschen Nr. 412. Prs. Gz. 1.) Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin. Herzog-Feldmann, Ströme und Spannungen in Starkstromnetzen als Grundlage elektrischer Leitungsberechnungen. 2. verb. Aufl. Verlag von Walter de Gruyter & Co. (Samml. Goschen Nr. 456.) Sagajewski-Löblich, Arbeitsvorgänge im Maschinenbau. Eine Ergänzung der Werkstattausbildung durch die Berufsschule. Verlag von Julius Beltz, Langensalza. Arno Hock, Technisches Praktikum. Vollständig neubearbeitet und ergänzt von Ober-Ingenieur G. Herrn. Röder. 2 Bände. Verlag von Otto Herm. Hörisch, Dresden N 6. A. Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde. 1. Abt. EinführungEinführuug in die Eisenhüttenkunde. Neubearbeit von v. Jüptner. 6. Aufl. Verlag von Arthur Felix in Leipzig. C. Beckmann, Telephon- und Signal-Anlagen. 3. Aufl. Verlag von Julius Springer in Berlin. E. Orlich, Anleitung zum Arbeiten im Elektrotechn. Laboratorium. 1. Teil. Verlag von Julius Springer in Berlin. Christmann-Baer, Grundzüge der Kinematik. 2., umgearb. und vermehrte Auflage. Verlag von Julius Springer in Berlin, A. Fettweis, Wie man einstens rechnete. (Mathem. -Phys. Bibl. Band 49.) B. G. Teubner, Leipzig. A. und O. Föppl, Grundzüge der Festigkeitslehre. (Teubners Technische Leitfäden, Bd. 17.) Jessen-Girndt, Baustofflehre. 7. Aufl. (Der Unterricht an Baugewerkschulen, Bd. 1.) Dr. Emil Müller, Lehrbuch der darstellenden Geometrie für technische Hochschulen. 2. Band. 3. Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. Preis geh. Gz. 4, geb. Gz. 5, 5. Alfred Birk, Der Wegebau. In seinen Grundzügen dargestellt für Lernende und Ausübende. 1. Teil: Erdbau und Straßenbau. 3. und 4. erweiterte Auflage. Verlag von Franz Deuticke. Wien, Fritz Hoppe, Wie stellt man Projekte, Kostenanschläge und Betriebskostenrechnungen für elektrische Anschluß- Anlagen auf? 9. Auflage. Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig. Preis Gz. 9. Georg J. Erlacher, Organisation von Fabrikbetrieben. 6. Aufl. Dr. Max Jänecke, Leipzig. Textabbildung Bd. 338