Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 344, Jahrgang 1929, S. 189
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Bücherschau. Bücherschau. Der Kampf um das Kausalgesetz in der jüngsten Physik. Von Hugo Bergmann. Sammlung Vieweg 98. X + 78S. Braunschweig 1929. 4,50 RM. Von der Annahme ausgehend, daß die neueste Entwicklung der Physik: Quantenlehre, Relativitätslehre, Elektronenlehre usw. einwandfrei als richtig erwiesen seien, wird die Frage, ob das Kausalgesetz, wie es sich unter Mitwirkung der Physik in der Philosophie entwickelt hat, noch seine Gültigkeit hat oder ob es abgeändert werden muß, untersucht. Verf. kommt zum Schluß, daß man es erweitern muß zu dem Satz: „daß dasjenige, was die größere mathematische Wahrscheinlichkeit besitzt, in der Natur auch in entsprechendem Maße häufiger vorkommt“. Die Darstellung ist gut und fesselnd und, wenn man jene Voraussetzung anerkennt, auch zwingend. Das Buch muß jedem, welcher sich über diese Fragen unterrichten will, sehr empfohlen werden. Der Unterzeichnete hält die oben genannten Lehren für eine falsche Entwicklungsrichtung der Physik, welche auf dem Umweg über die Mathematik zu einer Naturphilosophie führt, schlimmer als die von Schelling-Hegel vor 100 Jahren (vgl. Dingl p J 1929. 98). Die namentlich von M. Planck aufgestellte Forderung, daß die Physik bewußtseinsfremd sei, welche also z.B. ablehnt, den Temperaturbegriff auf die sinnlichen Beobachtungen heiß, warm, lau, kühl, kalt zurückzuführen, wird hier fortgebildet zur Forderung, daß die Natur durch die Gesetze der mathematischen Wahrscheinlichkeitslehre, welche ja doch nur eine Schöpfung des menschlichen Geistes ist, geregelt werden soll. Beobachtung der Natur durch die Sinne wird als fruchtlos bezeichnet. Bemerkenswert ist der sich mehrfach wiederholende Satz: „Der Empirismus, welcher glaubte zeigen zu können, daß wir die physikalischen Begriffe aus der Erfahrung herausklauben, scheiterte.“ Uebrigens macht auch der Verf. mehrfach auf Widersprüche der neueren Physik aufmerksam, ohne allerdings daraus dieselben Folgerungen zu ziehen, wie der Unterzeichnete. Daß jene neueren Anschauungen der Physik durch Beobachtung erwiesen seien, ist ein Irrtum, denn über jedem Versuch, welcher sie vermeintlich beweist, steht als Sinnspruch „Und was er heimlich wünschte, gelang.“ (DpJ aaO.) Dr. K. Schreber. Der vierdimensionale Raum. Von Roland Weitzenböck. Band 80 der Sammlung „Die Wissenschaft.“ VI + 142 S. Braunschweig 1929. 9 RM. In dem kleinen Heftchen wird alles, was von den verschiedensten Menschen als vierdimensionaler Raum bezeichnet wird, zusammengefaßt und in einer sehr guten, leicht verständlichen Weise, ohne oberflächlich zu werden, beschrieben. Verf. beginnt mit dem vierdimensionalen Raum, abgekürzt R4, der Geometrie, welchen er vom dimensionslosen Punkt ausgehend über die eindimensionale Linie, die zweidimensionale Ebene und den dreidimensionalen Raum der unmittelbaren Erfahrung ganz allmählich durch Vermehrung der Veränderlichen von 0 über 1, 2 und 3 bis 4 entstehen läßt. In ihm sind die vier Veränderlichen einander gleichwertig. Dagegen sind in dem dann besprochenen R4 der einfachen Relativitätslehre, welcher in neuerer Zeit so viel Aufsehen erregt hat, die vier Veränderlichen nicht gleichwertig, sondern drei entsprechen den Dimensionen des durch die Erfahrung gegebenen Raumes und die vierte ist die Zeit, welche stets in Verbindung mit der Lichtgeschwindigkeit in die Gleichungen eingeht. Das ist die vierdimensionale Welt Minkowskis. Schließlich wird dann noch die vierdimensionale Welt der allgemeinen Relativitätslehre Einsteins besprochen. Selbst diese, große Ansprüche an die Denkfähigkeit stellenden Abschnitte hat der Verf. in recht schöner und trotzdem vollständiger Weise besprochen. Im nächsten Hauptstück, in welchem der vierdimensionale Raum in den nichtmathematischen Wissenschaften besprochen wird, ist der Abschnitt über den R4 in der Astronomie von Wichtigkeit. Hier wird die schwierige Frage erörtert, ob unser Himmelsraum unendlich oder unbegrenzt ist. Die weiteren Abschnitte dieses Hauptstückes besprechen den Mißbrauch, welcher mit dem vierdimensionalen Raum in Religion, Spiritismus, Metaphysik und Mystik getrieben wird. Das letzte Hauptstück behandelt den R4 in dem phantastischen Schrifttum. Geben die letzten Abschnitte dem Verf. Gelegenheiten zu zeigen, welcher Unfug mit dem Wort vierdimensionaler Raum getrieben werden kann, so bringt doch der Hauptteil des Heftes, wie ich nochmals wiederhole, eine sehr schön geschriebene vollständige Darstellung alles dessen, was die ernsthafte Wissenschaft mit dem Begriff vierdimensionaler Raum bezeichnet. Dr. K. Schreber. Höhere Mathematik für Mathematiker, Physiker und Ingenieure. Theil II. Von Dr. Rudolf Rothe, ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Berlin. Mit 96 Figuren im Text. VIII und 201 Seiten. Leipzig und Berlin 1929. B. G. Teubner. Preis kart. 6,40 RM. Nachdem der erste Theil, der erstmalig 1925, in zweiter Auflage dann 1927 erschienen ist, die Differentialrechnung und die Grundformeln der Integralrechnung behandelt hat, enthält der vorliegende zweite Theil zunächst in weiterem Ausbau die Integralrechnung, sodann einen längeren Abschnitt über unendliche Reihen, einen dritten über Integrale, die von einem Parameter abhängen, Linienintegrale und Integrationen im komplexen Gebiet, schließlich einen vierten über Determinanten und Vektoren (Vektorrechnung) nebst Anwendungen. 86 Aufgaben sind auf sieben Uebungen verteilt worden. Auch von diesem Theil gilt das gleiche wie für den ersten, überall zeigt sich das Lehrgeschick des Verfassers, der aus dem Vollen schöpft und den dargebotenen Stoff klar und ansprechend dem Leser nahe bringt. Sauber gezeichnete Figuren und zahlreiche Hinweise auf Anwendungen nebst einem reichhaltigen Aufgabenmaterial erhöhen den Wert des Buches. A. Barneck. Die Handhabung des Rechenschiebers. Von Dipl.-Ing. Dr. H. Schütze. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Mit 44 Abbildungen und 117 praktischen Uebungsbeispielen. 48 Seiten. Dieck & Co., Verlag der „Technik für Alle,“ Stuttgart. Die Handhabung des Rechenschiebers läßt sich nach Durcharbeitung des Büchleins und Lösen der zahlreichen Uebungsaufgaben sehr wohl sicher erlernen. Die gut ausgewählten Beispiele zeichnen sich durch Vielgestaltigkeit aus und gehen auch auf die Ausnutzung kleiner Rechenvorteile ein. Von der Theorie des Rechenschiebers bringt der Verfasser – was mancher bedauern wird – gar nichts, es wird lediglich gezeigt, was man zu tun hat, um mit dem Rechenschieber eine vorgelegte Aufgabe richtig zu lösen. A. Barneck. Die Elemente der Differential- und Integralrechnung in geometrischer Methode dargestellt von Prof. Dr. K. Düsing. Für höhere technische Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Neunte, verbesserte Auflage bearbeitet von Prof. Ernst Wilde. Leipzig 1929. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung. Preis 3,60 RM. Ich freue mich feststellen zu können, daß die vorliegende Auflage erhebliche Verbesserungen aufweist. Die in der Besprechung der letzten bemängelte Entwicklung der Grundbegriffe der Differentialrechnung hat einer sachgemäßeren Platz gemacht. Damit hat das Buch, das sich an technischen Lehranstalten großer Beliebtheit erfreut, an Wert erheblich gewonnen. Vielleicht kann sich der Bearbeiter entschließen, noch einen Schritt weiterzugehen und den allzu sehr in den Vordergrund tretenden Begriff des Differentialquotienten durch den Begriff der Ableitung zu ersetzen, der dem Anfänger erfahrungsgemäß leichter fällt und ihn vor dem Fehler behütet, sich darunter einen Quotienten „unendlich kleiner“ Differentiale vorzustellen. a. Barneck. Einführung in die Algebra für gewerbliche Schulen, Fortbildungsschulen und zum Selbstunterricht. Von Prof. Dr. K. Düsing. 6. verbesserte Auflage. Bearbeitet von Prof. E. Wilde. Leipzig 1929. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung. Preis 1,80 RM. Die vorliegende Auflage weist keine nennenswerten Veränderungen gegenüber der vorigen auf, ein Zeichen, daß das Buch Lehrenden und Lernenden in gleicher Weise gefällt. A. Barneck. Mathematische Quellenbücher. IV. Infinitesimalrechnung. Von Dr. H. Wieleitner, Oberstudiendirektor und Privatdozent in München. Mit 29 Abbildungen irn Texte. VIII und 168 Seiten. Berlin 1929. O. Salle. Wer das Werden einer Wissenschaft recht verstehen will, muß zu den Quellen zurückgehen. Auch in dem Unterrichtsbetrieb unserer höheren Schulen sucht man heutzutage mehr als früher gelegentlich Quellenstudien zu treiben. Eine Reihe dazu geeigneter Quellenbücher sind bereits in den letzten Jahren erschienen, das vorliegende führt in die Werkstatt der Infinitesimalrechnung, die ja bekanntlich bis auf das Altertum zurückgeht. Es enthält Proben von Archimedes, Euklid, Aristoteles, Valerio, Kepler, Cavalieri, Torricelli, Fermat, Pascal, Barrow, Leibniz, Newton, Johann Bernoulli und Euler, die von dem Herausgeber ins Deutsche übersetzt wiedergegeben und treffend erläutert werden. So bietet es ein vorzügliches Mittel, um rasch und bequem die Entwicklung der Infinitesimalrechnung von ihren Wurzeln an zu Verfolgen. A. Barneck. Vierstellige Tafeln zum logarithmischen und Zahlenrechnen. Von Oberstudiendirektor Dr. H. Lötzbeyer. Dritte Auflage. Leipzig und Berlin 1928. B. G. Teubner. Preis kart. 1,60 RM. Die vorliegende Tafel, deren dritte Auflage in kurzer Zeit nothwendig geworden ist, weicht in ihrer Anordnung von den meisten übrigen insofern wesentlich ab, als sie eine ausgesprochene und folgerichtig durchgeführte Spaltenanordnung enthält. So stehen beispielsweise die Logarithmen aufeinander folgender Zahlen nicht neben-, sondern untereinander, und zwar stets die größere über der kleineren Zahl, so daß das Auge, wenn es eine Spalte schnell von unten nach oben durchfliegt, am schnellsten und mit geringster Mühe zu der gewünschten Stelle gelangt. Eine große Reihe von Hilfstafeln, graphische Rechentafeln und eine Formelsammlung kommen den Bedürfnissen des praktischen Rechners in weitem Maße entgegen. A. Barneck. Kulturgeschichte der Technik. I und II. Skizzen von Dr.-Ing. eh. Franz Maria Feldhaus. Mit 60 bzw. 47 Abbildungen im Text. 154 bzw. 209 S. Berlin 1928. O. Salle. Die beiden Bucher bieten eine interessante und dabei äußerst lehrreiche Lektüre. In einer großen Zahl von Einzelartikeln werden als wichtige Beiträge zur Kulturgeschichte Ausblicke auf die sachliche und geistige Entwicklung der Technik gegeben. Von der Steinzeit an werden die Großleistungen der Technik an Beispielen aufgeführt bis hin zum Kinematographen. Sowohl zur ununterbrochenen Lektüre als auch als erstes Nachschlagewerk eignen sie sich in gleicher Weise. Zahlreiche Figuren und eingehende Register erhöhen ihren Wert. Den bisherigen Schriften des Verfassers stellt sich diese Veröffentlichung würdig an die Seite. A. Barnech. Die Grundzüge der technischen Wärmelehre. Von Dipl.-Ing. Gustav Puschmann, Studienrat an den staatlichen Vereinigten Maschinenbauschulen in Dortmund. Vierte erweiterte Auflage. 274 S. mit 85 Abbildungen. Leipzig 1929. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung. Preis geh., 6,60 RM. Es gibt einige ausgezeichnete Werke auf dem Gebiet der mechanischen Wärmetheorie, die sich aber wohl deshalb für Anfänger nicht in besonderem Maße eignen, weil erstens die Art der Darstellung höhere Anforderungen in mathematischer Hinsicht stellt und sodann zu wenig praktische Anwendungen den Text durchziehen. Dem Verfasser ist es gelungen, ein Werk zu schaffen, das zwar in seiner schlichteren Darstellung zunächst für die Studierenden von Fachschulen bestimmt ist, aber angesichts der glücklichen Auswahl zahlreicher Beispiele und der ausreichenden Berücksichtigung wissenschaftlicher Grundlagen auch höheren Ansprüchen Genüge leistet. Besonders ist dies von denjenigen Abschnitten zu sagen, die sich mit der Theorie und grundlegenden Berechnung der Verbrennungsmotoren und Dampfturbinen befassen. Das Buch ist daher auch als Kompendium für die Studierenden der Hochschule anzusprechen, wie für Jeden, der Wärmelehre gründlich verstehen will. Dazu kommt, daß auch über den Heißdampf und seine Verwendung bei den höchsten Drucken alles Wesentliche hervorgehoben ist. Das Buch ist außerordentlich preiswert und zur Anschaffung zu empfehlen. Sa. Industrieöfen. Von W. Trinks, Professor des Maschineningenieurwesens am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh, Pa. U.S.A. Bd. 1: Grundlegende Theorien und Bauelemente. Mit 283 Abbildungen. Berlin, VDJ-Verlag, GmbH. 1928. Preis in Leinen geb. 16 RM. Das in Amerika erschienene Werk des vorgenannten Verfassers „Industrial Furnaces“ hat in seinem Mutterlande so raschen Absatz gefunden, daß der V.D.J. sich entschloß, eine deutsche Uebersetzung desselben herauszugeben. Wiewohl die Literatur nicht arm ist bezüglich der Abhandlungen über Theorie und Bau von Verbrennungsöfen, sind hier, vielleicht zum ersten Mal, für den praktischen Gebrauch wirklich brauchbare Zahlen veröffentlicht worden, die bisher von den Erbauern für das Berechnen und Entwerfen von Industrieöfen als Geheimnis gehütet wurden. Man denke dabei nur an unsere recht mangelhafte Literatur auf dem Gebiet der Keramik, der Trockenanlagen usw., wo es bis heute noch an einem wirklich zuverlässigen Ratgeber ermangelt. Die einzelnen Kapitel behandeln: Leistungsfähigkeit der Oefen, Brennstoffausnutzung, wärmesparende Konstruktionen, Festigkeit und Haltbarkeit, Bewegung der Gase. Außerdem finden sich in dem angegliederten Anhang wertvolle Angaben über Zusammenhang zwischen Zeit, Raum und Temperatur bei Erwärmung und Abkühlung fester Körper, Brennstoffverbrauch verschiedener Ofengattungen, Oxydation von Stahl- und Eisenlegierungen u.a.m. Der VDJ-Verlag hat keine Mühe gescheut, die begleitenden Bilder von allem Unwesentlichen zu befreien und so die Möglichkeit zu einem raschen Einblick in die Wirkungsweise der Industrieöfen zu schaffen; die überaus zahlreichen graphischen Darstellungen tragen hierzu noch in sehr wirksamer Weise bei, so daß das Buch sowohl für die Studierenden der technischen Hoch- und Fachschulen, wo kein eigentlicher Lehrstuhl für den Ofenbau vorhanden ist, einen guten Ratgeber bildet wie für den Hüttenfachmann, der sicherlich wertvollste Anregungen für seine praktische Betätigung in ihm finden wird. Sa. Soluble Silikates in Industry. By James G. Vall, Chemical Director, Philadelphia Quarz Company. American Chemical Society Monograph Series. Book Department: The Chemical Catalog Company, Inc., 419 Fourth Avenue, at 29th Street, New York (U.S.A.). 1928. Price 9 $ 50. Das Buch stellt eine Monographie der Silikatlösungen und löslichen Silikate dar. Eine Einführung gibt einen Einblick in die historische Entwicklung ihrer Herstellung und Verwendung. Es folgen dann ihre Zusammensetzung und Eigenschaften, das natürliche Vorkommen im Wasser, Pflanzen und Tieren (Diatomeen), das Verhalten von Silikatlösungen, kolloidale Eigenschaften, Gelbbildung, elektrische Eigenschaften u.a. Das dritte Kapitel bringt bestimmte lösliche Silikate, Natron-Kali-, Lithium-und Rubidiumsilikate, in weiteren Kapiteln folgen die verschiedenen Reaktionen beim Ausfällen, Stoffe, die es verursachen, wie Alkohol, Ammoniak usw. Ihre Aufbereitung sowohl als nasse, die Herstellung von Lösungen, trockene Aufbereitung, Drehöfen usw. Die landesüblichen Formen und Eigenschaften des Rohmaterials, der Anhydrite, Gläser, sonstige physikalische Eigenschaften, Viskosität und ihre Prüfung. Die Silikate als Bindemittel, Zemente, Bildung durch Abgeben von Wasser, durch Reaktionen, Silikazemente als Beimengungen zu anderen, säurefeste Zemente, Schleif- und Poliermittel, feuerfeste Zemente, wasserfeste usw. Die Silikate als Anstrich- und Imprägnierungsmassen, für Verpackungen, als Isoliermittel, die Herstellung solcher, z.B. von Wellpappe, die Holzkonservierung, Farben. Die Bildung von Niederschlägen aus Lösungen durch Silikate und ihre Bedeutung in den verschiedensten Industrien, wie in der Seifen-, Oel-, Ton- usw. Industrie wird erläutert. Die Verwendung von gelatineartigen Ueberzügen auf Metallen als Schutz gegen Korrosion, zur Konservierung von Lebensmitteln wird beschrieben. Es folgen die Gele, ihre Bildung und Bedeutung z.B. für die Kälteindustrie, als Absorptionsmittel in der chemischen, für Gase und Dämpfe, wie Gasolin, SO2 und Azeton. Die Verwendung der Silikate zur Wasserreinigung (Permutite) in Zuckerfabriken, Gerbereien und in der Textilindustrie, beschließen das Buch. Zahlreiche Abbildungen und Kurven erläutern den Text, ein eingehendes Sach- und Namensverzeichnis, sowie reichliche Literaturangaben im Text machen das Buch zu einem guten Nachschlagewerk für alle, die mit den obengenannten Verfahren, Materialien usw. zu tun haben. Dipl.-Ing. E. Kuhn. Animal Survey of American Chemistry. Volume III. July 1. 1927 to July 1. 1928. Edited by Clarence J. West, Director Research Information Service National Research Council. Published for National Research Council, by The Chemical Catalog Company, Inc., 419 Fourth Avenue, New York (N.Y.). 1928. Price 3 $. Das Jahrbuch der amerikanischen chemischen Wissenschaft enthält eine Uebersicht über die im oben genannten Zeitraum erschienenen wichtigsten Arbeiten und Veröffentlichungen, eine kurze Beschreibung der wesentlichsten Ergebnisse von Forschungsarbeiten und Versuchen auf den Gebieten der anorganischen und organischen Chemie. Es werden neben vielen anderen behandelt physikalische Chemie, die Thermodynamik der chemischen Reaktionen, die Katalyse, Metalle, seltene Erden, Zuckerchemie, Biochemie, Nahrungsmittel, Wasser, die Chemie von Ton und Kalk, der Kohle, Petroleum, die gasförmigen Brennstoffe, Papier und Zellstoff, Sprengstoffe, Farben und Lacke, Leder, Gummi usw. Ein reichhaltiges Inhaltsverzeichnis (Autorenregister) weist auf die zahlreichen Literaturangaben im Text hin. Kuhn A Survey of Nitrocellulose Lacquer. By Bruce K. Brown (Formerly with Commercial Solvents Corporation) and Francis M. Crawford, Director of Patent and Research Information Departments Commercial Solvents Corporation. Book Department: The Chemical Catalog Company, Inc., 419 Fourth Avenue, at 29th Street, New York (U.S.A.). 1928. Price 7 $ 50. Das Buch enthält nach einer kurzen Einleitung über die „Nitrozellulose-Lacke,“ die ja bekanntlich heute eine große Bedeutung erlangt haben, eine Zusammenstellung der wichtigsten Patente über diese in den nachstehenden Staaten: Vereinigte Staaten von Nordamerika, England, Canada, Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Japan und Holland, danach ein reichhaltiges Literaturverzeichnis, sowie ein solches über die in den Patenten enthaltenen Gegenstände und die Inhaber der Patente bzw. Verfasser der entsprechenden Literatur. Das Buch dürfte für die Patentabteilungen der Firmen, die mit diesen Lacken zu tun haben, von großem Nutzen sein. Kuhn. Department of Engineering Research University of Michigan Ann Arbor. A Vapor-Pressure Chart for Hydrocarbons. Hai B. Coats. George Granger Brown. Circular Series No. 2. December 1928. Price: One Dollar. Das von der oben genannten Forschungsabteilung veröffentlichte: „Dampfdruckdiagramm von Kohlenwasserstoffen“ enthält die Dampfdrücke und Temperaturen der verschiedensten Kohlenwasserstoffe in Abhängigkeit vom Molekulargewicht. Druck und Temperaturen sind in mm Hg und o C, durch Curvenscharen dargestellt, die Temperaturen außerdem auch noch in o. F. Behandelt sind Propan, Isobutan, Butan, 2-Methyl-Butan, Pentan. Düsopropyl, 2-Methyl-Pentan, Hexan, Hexamethylen, Benzin, 2-Methylhexan und Heptan. Für die Paraffin-Kohlenwasserstoffe sind noch in einer Tabelle die Siedepunkte angegeben. Der dem Diagramm beigegebene Text erläutert die Ableitung der zu ihm benützten Formeln und Berechnungsmethoden, sowie die ihnen zugrunde liegenden Arbeiten anderer Forscher, und Literaturangaben. Das Diagramm hat als weitere Grundlage ausgedehnte Versuchsreihen, deren Ergebnisse mit den theoretischen Berechnungen in Einklang gebracht worden sind, so daß es eine Genauigkeit von ± 0,5 ° C beanspruchen kann. Das Diagramm dürfte für alle die Betriebe, Laboratorien und Forscher, die sich mit der Fraktion der oben genannten Stoffe bei den verschiedensten Drücken, (es umfaßt diese von 0-20000 mm Hg und – 150 ÷ + 280° C) zu befassen haben, von großem Nutzen sein. Dipl.-Ing. E. Kuhn. Heimtechnik. Von Dr.-Ing. Ludwig Schultheiß. Einführungswort von Geheimrat Christian Prinz, o. Prof. der technischen Hochschule München. Mit 127 Abbildungen und 23 Zahlentafeln. Verlag von R. Oldenburg, München und Berlin. 1929. Preis geh. 8,50 RM. Das Buch, im Anschluß an die Ausstellung „Heim und Technik“ verfaßt, zeigt, daß es nicht genügt, die bekannten Apparate und Maschinen beschreibend aneinander zu reihen, sondern, daß es erforderlich ist, sich ein vollkommenes Bild von der Zweckmäßigkeit und besonders der Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen zu machen. Es wendet sich in erster Linie an die Ingenieure, Architekten und andere Kreise, die diese Einrichtungen herzustellen und einzubauen haben. Weiterhin wird es auch der Hausfrau, die dann mit diesen Maschinen zu arbeiten hat, mancherlei Anregungen und Auskünfte geben können. Im einzelnen werden folgende Abschnitte behandelt: Wissenschaftliche Betriebsführung im Haushalt, Raumanordnung, Stellung der Möbel und wirtschaftliche Einrichtungen in den Räumen. Die technischen Einrichtungen der Küche, diejenigen zur Reinigung der Wäsche, sowie die sonstigen technischen Einrichtungen im Haushalt. Ein ausführliches Literaturverzeichnis beschließt das Buch. Die oben genannten Gesichtspunkte werden durch zahlreiche Abbildungen, Diagramme und Zahlentafeln erläutert. Die wichtigsten Richtlinien für ihre zweckentsprechende Anordnung und Verwendung gegeben. Besonders wird darauf hingewiesen, daß vielfach in erster Linie die Platzfrage geklärt sein muß, ehe man an solche Maschinen herangehen kann. Gerade dies wird bei der heutigen Bauweise, Anlage der Licht- und Kraftleitungen, oft übersehen. Die zahlreichen Tabellen ermöglichen es, vor Beschaffung solcher Maschinen, deren Wirtschaftlichkeit nachzuprüfen, oder die schon vorhandenen zu berechnen. Das Buch zeichnet sich durch guten Druck, klare Abbildungen und übersichtliche Anordnung aus. Es dürfte nicht nur für die bereits eingangs erwähnten Kreise von Nutzen sein, sondern auch als Lehrbuch für Haushaltungsschulen, Technische Lehranstalten, große Haushaltungen, und nicht zu mindesten auch für die Fabrikanten solcher Geräte. Dipl.-Ing. E. Kuhn. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher: R. R. Mirus, Die Organisation der AEG-Zählerfabrik (Musterbetriebe Deutscher Wirthschaft Band 9) 2,75 Reichsmark. Organisation Verlagsgesellschaft m. b. H. (S. Hirzel), Berlin W 8. M. Dolch, Betriebsmittelkurode für Chemiker. Ein Lehrbuch d. Allgemeinen Chemischen Technologie. Geh. 18,–, geb. 20– RM. Otto Spamer, Leipzig. 1929. Die Lage der verarbeitenden Industrie im Lichte der Leipziger Frühjahrsmesse 1929. Bearb. u. herausg. v. Institut für Konjunkturforschung, Berlin, in Verb. m. d. Leipziger Meßamt. Reimar Hobbing, Berlin. 1929. L. Eckart, Der vierdimensionale Raum (Band 84 d. Mathematisch-Physikal. Bibliothek), 1,20 RM. B. G. Teubner, Leipzig. 1929. R. Gans, Vektoranalysis. 6. Aufl. (Band 16 v. Teubners Mathemat. Leitfäden). 5,40 RM. R. G Teubner, Leipzig. 1929. W. Kummer, Die wissenschaftlichen Grundlagen d. Preisbildung für die elektrische Arbeit (Heft 100 Sammlung Vieweg). 4,– RM. Friedr. Vieweg & Sohn, Akt.-Ges. Braunschweig. 1929. Richard Heilbrun, Elektro-Zwangswirtschaft. Ketzerische Gedanken über Verbandsvorschriften u. VDE-Zeichen b. Heizkiss. Robert Klett & Co., vorm. J. Herrn. Herz, G. m. b. H., Berlin S 14. E. Treptow, Deutsche Meisterwerke Bergmännischer Kunst. 1,- RM. (Deutschet Museum Heft 3.) VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW 7. 1929. 8. technische Tagung des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins, E. V., Halle (Saale), April 1929. 6,60 RM. Wilhelm Knapp, Halle (Saale). Erich Habann, Die neuere Entwickung der Hochfrequenztelephonie und -telegraphie auf Leitungen. Geh. 17,50, geb. 19,50 RM. Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg & Sohn, AG., Braunschweig. 1929. E. Honegger, „Festschrift Prof. Dr. A. Stodola, zum 70. Geburtstag überreicht von seinen Freunden und Schülern.“ Geh. 24–, geb. 25,60 RM. Orell Füssli Verlag, Zürich. 1929. Kantonales Gewerbemuseum Bern. 60. Jahresbericht 1928. Abstracts of Scientific and Technical Publications. From the Massachusetts Institute of Technology, Nr. 4, July 1929. The Technology Press, Caimbridge, Massachusetts. Max J. Wolff, Zwangswirtschaft und Wohnungswesen. Prs. 0,80 RM. Widder-Verlag, Berlin SW 48. A. Kleinlogel, Rahmenformeln. 6. vollkommen meu-bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage. Geh. 25,–, geb. 27 – RM. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1929. Fr. Landsberg, Wärmewirtschaft im Eisenbahnwesen (Band VII der Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen). Geh. 13–, geb. 14,50 RM. Theodor Steinkopff, Dresden.